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Hallo, wer hat Erfahrung mit dem Medikament Opipramol, speziell bei sozialer Phobie mit Depressionen? Trau mich kaum noch aus dem Haus, weil ich mit den Menschen einfach nicht klar komme und eine solche Unruhe in mir habe. Eine Kollegin hat mir nun von diesem Medikament erzählt, bevor ich aber zum Arzt gehe wollte ich gerne Meinungen von Leuten hören, die damit behandelt werden. Vielen Dank und einen guten Rutsch nach 2008! Bin heute Abend alleine zu Hause (wo sonst), aber ich werds schon schaffen!

31.12.2007 14:16 • 29.02.2008 #1


6 Antworten ↓


S
Salü allesternchen,
ich nehme Opipramol seit ein paar Wochen in Kombination mit Amitryptilin (auch ein AD). Opipramol deshalb zusätzlich, weil es leicht beruhigend wirkt. Ich kann es dir auf jeden Fall empfehlen, mittlerweile geht es mir etwas besser und ich führe das auf Opipramol zurück. Natürlich ist es keine Wunderpille, die Wirkung setzt nicht sofort ein, aber ich bin damit zufrieden.

Was die Sozialphobie betrifft, so glaube ich allerdings, dass da ein Medikament alleine nicht hilft, sondern eine Therapie. Ich habe zudem eine sehr gute, mittlerweile meine beste Freundin, die ebenfalls psychische Probleme hat und von daher ein ganz anderes Verständnis aufbringen kann. Erst durch sie bin ich nach dem Tod meiner Mutter und meinen sowieso schon bestehenden Problemen noch mal unter Leute gegangen, schrittweise, ohne Zwang und Drängen. Ich war nun schon einige Male zu unseren freitäglichen Treffen, am zweiten Feiertag war ich bei ihr eingeladen, wir kochten gemeinsam, und, was ich vorher nie für möglich gehalten hätte, ich wusste, dass ich auf zwei andere Gäste treffen werde, die ich vorher nicht kannte. Am liebsten hätte ich abgesagt, habe es aber nicht getan, sondern bin hin und das war auch gut so.

Hast du denn gar niemanden, mit dem du wenigstens mal telefonieren/reden könntest?

Es tut mir leid für dich, dass du heute alleine bist, aber dass du selbst schreibst, dass du es schaffen wirst, finde ich schon mal ganz gut. Ich wünsche dir aber trotz, oder gerade wegen deiner Probleme, ein supergutes 2008, dass alles irgendwie wieder gut wird.

Liebe Grüße

31.12.2007 15:16 • #2


A


Erfahrungen mit Opipramol

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A
Servus supergau,
vielen Dank für die Information! Du hast wohl auch recht, dass eine Therapie auch sehr sinnvoll wäre, allerdings habe ich schon 4 mal eine gemacht, leider ohne großen Erfolg, desshalb bin ich da etwas skeptisch geworden. Ich möchte Dir auch zu Deinem Erfolg gratulieren, dass Du zu dem Essen mit den 2 Fremden gegangen bist, finde ich supertoll. Ich finde es auch super, dass Du eine gute Freundin hast, wo findet man sowas? Eine richtige Bezugsperson, sowas fehlt mir absolut auch . Ich kenn schon ein paar Leute, aber die werden mir auch immer fremder, die haben auch absolut kein Verständnis für meine Situation. Es hat sich auch keiner gemeldet und gefragt was ich an Silvester mache. So richtig habe ich niemanden, mir fällt auch keiner einer den ich anrufen könnte. Aber Silvester ist für mich nicht so schlimm, am schlimmsten ist Weihnachten und dass ist ja Gott sei Dank vorbei! Da kommt mir alles immer so hoch, wie es früher war und was jetzt so aus mir geworden ist ...

Ich wünsch Dir auf jeden Fall, dass es bei Dir weiterhin bergauf geht im Jahr 2008, Du bist auf dem richtigen Weg, absolut!!

31.12.2007 16:02 • #3


G
salü noch mal
eine Therapie macht m.E. nur dann Sinn, wenn du es von dir aus willst, wenn du mit dem Therapeuten klar kommst und auch nach einer Zeit merkst, ob sie dir bekommt oder nicht. Ich hatte mit meinem Thera von Anfang an einfach nur - schon fast unverdientes - Glück. Bin seit 2005 bei ihm und habe zwischendurch ein einziges Mal unterbrochen. Übrigens brauchte ich erst mal über drei Jahre nach dem Zwangsaufenthalt in der Psychiatrie, bis ich überhaupt den ersten freiwilligen Schritt in die Therapie tun konnte und wollte. Deshalb denke ich, dass du es richtig machst, wenn du skeptisch bist, dann lass es, wenn du denkst, es geht nicht mehr anders und dann einen findest, zu dem du von Anfang an zumindest ein ganz klein wenig Vertrauen fassen kannst, dann kann es gt werden. Lass dich nur nicht treiben von anderen, sondern mache alles so, wie DU das möchtest und wie du denkst, dass es DIR bekommt.

Freunde erkennst du daran, dass sie auch dann, oder erst recht, zu dir halten, dir Freundschaftsdienste erweisen, wenn du ganz, ganz unten bist. Alle die, die du vorher als Freunde bezeichnet hast oder auch umgekehrt, die sich dann, wenn es dir schlecht geht, von dir abwenden, waren niemals echte Freunde. An denen hat man nichts verloren, an ihnen kann man nichts verlieren, außer wertvolle Zeit... Glaub mir, das kenne ich nur allzu gut. Als nun bei mir die Trauer kam, wusste ich, wer letztlich zu mir steht. Die, die sich abwenden oder nichts anderes zu tun haben, als über dich zu reden, kannst du in der Pfeife rauchen. Und die raucht, insbesondere seitdem, bei mir fast ununterbrochen. Nach etwas über vier Monaten habe ich selbst die Einsicht und Ansicht gewonnen: rutscht mir alle den Buckel runter, l.m.a.A., und wenn ich mir vorher noch ne Klinikpackung Dulcolax besorge, damit es sich auch lohnt, für sie...

Ich werde meiner Freundin jedenfalls niemals vergessen, dass sie mir beigestanden hat, und das, obwohl sie selbst an erheblichen Problemen leidet. Ich würde dir von Herzen wünschen, dass du auch so jemanden findest, denn wie wichtig so jemand ist, das habe ich erst in den letzten Monaten erfahren. Weißt du, wir kennen uns seit über 20 Jahren, zwischendurch war der Kontakt mal einfach nur locker. Aber wenn eine die andere brauchte, konnten wir uns immer aufeinander verlassen. Das ist für mich Freundschaft.

Und eben aufgrund überwiegend negativer Erfahrungen bin ich mit Worten wie Freundschaft oder Liebe sehr vorsichtig in der Anwendung.

Ich würde mir für dich wünschen, dass du auch zu meiner Einstellung gelangst. Das geht nicht von jetzt auf nachher, das ist ein mehr oder weniger langer Entwicklungsprozess. Aber du siehst ja: man hat kein Verständnis für deine Situation, für deine Probleme. Ich schon. Und viele andere hier ganz sicher auch. Klar, das nutzt dir vielleicht nicht sehr viel, weil die Nähe, der reale Kontakt fehlt, jedoch hoffe ich, dass es dir hilft, zu wissen, dass du mir nicht egal bist und ganz bestimmt auch anderen usern hier nicht. Das zählt doch auch, oder nicht?

Weihnachten war für mich auch ziemlich bescheiden, es war das erste ganz allein, ohne Familie. Niemand mehr da. Bis auf den zweiten Feiertag eben. Du hast es überstanden, ich auch. Und wir werden auch Silvester überstehen. Das ist nun gerade nicht so mein Tag, weil mein verstorbener Dad an Neujahr Geburtstag hatte u. quasi an Silvester in seinen Geburtstag hineingefeiert und ihm auf die erste Sekunde im neuen Jahr gratuliert wurde. Ich habe ihm einen supertollen Blumenstrauß gekauft. Den werde ich meinen Eltern hier an ihrer Gedenkwand aufstellen, für ihn zum Geburtstag und für beide zusammen als Neujahrsgruß. Ich werde auch ganz besonders an Dich denken, damit du und auch meine Eltern wissen, dass sie nicht zu den Vergessenen zählen!

Wünsche dir jedenfalls nochmals alles erdenklich Gute - und denk daran, jemand denkt an dich, jenseits aller Oberflächlichkeit.

Bis dann.

31.12.2007 17:19 • #4


S
*schimpf* - Gast war ich. Login vergessen.

31.12.2007 17:20 • #5


A
Hallo supergau,
vielen Dank für die lieben Worte, es tut schon gut, dass jemand an einen denkt Hoffe Du bist heute nicht all zu traurig wegen Deiner Eltern (ich weiß ja nicht was passiert ist), meine leben noch, allerdings kann ich mich noch gut erinnern, als meine Großeltern gestorben sind. Die fehlen mir immer noch, obwohl dass schon 10 und 15 Jahre her ist, aber dann denk ich mir wieder, die waren zum Schluß so krank, dass es ihnen da, wo sie jetzt sind, ganz bestimmt viel besser geht als hier auf der verrückten Erde!

Wahrscheinlich hast Du recht mit den falschen Freunden, bei mir ist es halt so, dass ich so eine unglaubliche Angst habe, überhaupt niemanden mehr zu haben, dass ich dass alles so hinnehme, wie verständnislos die sind usw. glücklich macht mich das natürlich nicht. Mal sehen was das neue Jahr so bringt, Dir wünsch ich auf jeden Fall ganz viel positive Erfahrungen und Glück!

01.01.2008 14:45 • #6


G
Ich hab gestern zum ersten Mal Opipramol (30 mg) genommen. Davor nur Amineurin (10 mg pro Tag).

Also, das war ja wohl der absolute Horror. 2 Stunden nach Einnahme war ich auf einmal absolut aufgewühlt, hab erst um 6 Uhr Schlaf gefunden. Dazu leichte Übelkeit und Mundtrockenheit. Nach dem Aufwachen fühlt man sich regelrecht wie ausgehöhlt, ich bin geistig abwesend, lahmarschig und grobmotorisch. Na, das wird mal wieder ein tolles Wochenende.

29.02.2008 13:53 • #7





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