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Sichten und Vernichten - Psychiatrie im Dritten Reich

Sehenswerter, bedeutsamer Dokumentarfilm von Ernst Klee über die Psychiatrie in der *beep*, mit Portraits der Mörder und wie diese nach 1945 weitergemacht haben. 'Sichten und Vernichten' zeigte der Öffentlichkeit erstmals das Original-Filmmaterial aus der NS-Zeit.

Teil 1:

Teil 2:

Teil 3:

Teil 4:

19.09.2012 10:36 • 25.09.2012 #1


14 Antworten ↓


Capricorn
Starker Tobak!

Das muss ich mir auf Etappen ansehen. Die 1. Folge hat mir schon sehr zu schaffen gemacht.

Aber danke für diese Links.

Aufschlussreich jedenfalls, dass hier klar gestellt wird, dass nicht die *beep* diesen Wahnsinn installiert haben, sondern die ÄRZTE sich die Ideologie der *beep* bedienten, um ihr verbrecherisches und menschenverachtendes Werk zu betreiben.

Wo werden sie wohl nach dem Zusammenbruch des *beep* geblieben sein? ... Tausende von deutschen Ärzten können doch nicht so einfach von der Bildfläche verschwinden!?!



In stillem Gedenken an meine Großmutter,
die wegen Depression (nach dem Tod ihres Mannes)
anlässlich des 1. NS-Euthanasieprogrammes umgebracht wurde.

22.09.2012 16:42 • #2


A


Sichten und Vernichten - Psychiatrie im Dritten Reich

x 3


N
Genau!

Nicht die *beep* haben die Psychiatrie missbraucht, sondern die Psychiatrie hat die *beep* missbraucht!

24.09.2012 06:02 • #3


Capricorn
So. Jetzt hab ich mich allen Folgen gestellt. Eigentlich fehlen einem die Worte. Ich bin zwar konfessionsbefreit, aber mir fällt der Titel eines Buches ein: Wo Gott weint

... bei dem beschriebenen Geschehen mit Sicherheit!

Sicher werden wieder viele sagen Ach was! Das war halt in der NS-Zeit. Der Adolf H. war halt ein Geisteskranker. Schön, dass wir in einer anderen Welt leben.

Aber so ein Geschehen war nur möglich, weil Ärzte, Ärztinnen, Pfleger und Krankenschwestern, Hausmeister und Verwaltungsangestellte, usw. ... ALLE! bei diesem Treiben mitmachten.

Die Mitläufer waren es und sind es noch immer, die es möglich machen, das immer wieder himmelschreiendes Unrecht und unbeschreibliche Gräueltaten in großem Stil geschehen können. Und hinterher tönen sie mit Unschuldsmine Wir haben ja nur unsere Pflicht getan!

Ich frage mich, wieviele der medizinischen Theorien noch heute in Diagnostik, Lehrmeinung und Therapie-Leitlinien einfließen, nachdem diese Mörder nach Kriegsende offensichtlich wieder hochrangige Positionen im Gesundheitswesen einnahmen. Aber da gibt's sicher wieder nur das große Schweigen von Seiten der med. Fakultäten und der Ärztevereinigungen. Asoziales, wissenschaftliches Pack! - und damit meine ich auch die Mitläufer heutzutage!

Man kann sich also selbst einen Reim d'rauf machen. Vertrauen ist hier wohl alles andere als angebracht.

24.09.2012 21:20 • #4


C
noname432

Keine Ahnung, warum Du hier etliche Diskussionen aufmachst, die sich im Kern ähneln. Es geht um Kritik an der Psychiatrie. Die mag ja in den Fällen begründet sein. Aber was treibt Menschen an, sich so verbissen damit zu befassen? Wo liegt denn für Dich der tiefe Sinn darin?

Es gibt überall negative Geschichten. In der Psychiatrie, in allen anderen medizinischen Bereichen, im juristischen Bereich, in der Kirche, der Armee, in Schulen, Internaten, Heimen und wo auch immer, überall.

24.09.2012 22:50 • #5


N
Man kann nur das loslassen, was man versteht.

24.09.2012 22:58 • #6


Capricorn
Zitat von Nyan:
Man kann nur das loslassen, was man versteht.


Was willst du uns damit sagen?!?

24.09.2012 23:00 • #7


C
Zitat von Nyan:
Man kann nur das loslassen, was man versteht.

24.09.2012 23:02 • #8


N
Wir versuchen zu verstehen. Was um uns herum passiert, was früher geschehen ist. Weil das alles zu uns gehört. So meine ich das.

Mal ein Beispiel. Nach dem 9/11 hat ein Schauspieler in einer Diskussion im TV gesagt, dass er drei Tage lang vor seinem Gerät gesessen ist und die Berichterstattung immer und immer wieder fassungslos verfolgt hat. Wie ich - dachte ich damals. Man hat das Geschehen auf NTV auch immer wieder abgespielt, ich vermute aus dem gleichen Grund - weil alle wie paralysiert gewesen sind. Wenn man verstanden/aufgearbeitet hat, konnte man loslassen.

Und jeder hat seine spezielle Baustellen.
Im Grunde verläuft das ähnlich wie bei Traumatisierungen. Im Fall der Nicht-Verdrängung kehrt man immer wieder in Gedanken zurück, bis man Erinnerungen von Gefühlen abgekoppelt hat, bis sie neutrale Werte bekommen. Dann verschwindet die Sache im Unterbewusstsein ohne dass sich etwas unangenehm zurück meldet (Flashbacks).

24.09.2012 23:23 • #9


Capricorn
Zitat von Nyan:
... Dann verschwindet die Sache im Unterbewusstsein ohne dass sich etwas unangenehm zurück meldet ...

Richtig! Und die Massakrierten, im Namen der Wissenschaft sadistisch Gequälten und bestialisch Ermordeten verschwinden auch aus meiner Erinnerung.

Prima! So lässt es sich gut leben! ... vor allem in einer Spaßgesellschaft!

Ich denke, ein wenig mehr Verantwortungsbewusstsein für das, was in unserer Welt geschieht, kann nicht schaden.

24.09.2012 23:34 • #10


N
Nein, du hast mich nicht verstanden - die eine Sache ist Mitgefühl, die andere ein traumatischer Zustand.
Wenn etwas mein Erleben negativ beeinflusst, ist es keine Empathie, das ist Angst und damit Egoismus.
Oft wird die Angst davor in der Situation des Anderen zu sein als Empathie verkauft. Das ist so nicht richtig.

24.09.2012 23:40 • #11


Capricorn
Zitat von Nyan:
Nein, du hast mich nicht verstanden...

Ich glaub, ich hab dich schon verstanden.

Was glaubst du? Wie geht es den Kindern und Enkeln von Geschädigten der NS-Ärzte?!?


Angst ist Egoismus?!?! - Denkst du nicht, dass das viel zu pauschal beurteilt ist?

24.09.2012 23:47 • #12


N
Ja, ich kannte so jemanden, der vielleicht deshalb ein Psychopath geworden ist und selbst einen kühlen *beep* spielt. Wenn man in der Gegenwart lebt, hat man vielleicht mehr ein Gefühl für Menschen und Tiere, die in jeder Sekunde in der weiten Welt misshandelt oder anders gequält werden, die tragisch sterben oder unglücklich und verzweifelt sind . Das sind Millionen in jeder Sekunde. Und da ist auch ein möglicher Handlungsspielraum. Anders Vergangenheit.
Für ein echtes Mitgefühl braucht man innere Freiheit. Ohne Gefühle der Rache, ohne Hass, und ohne sich als Opfer darzustellen. Das sind alles Dinge, die fesseln.

Es tut mir wirklich leid für deine Oma und für dich - das ist schon eine entsetzliche Zeit gewesen, aber ich sage jetzt genau umgekehrt: gute Psychiater hätten sie verhindern können, denn *beep* war psychisch krank. U. a. Erich Fromm hat Hitlers Persönlichkeit analysiert. Nachträglich.

25.09.2012 00:01 • #13


N
Zitat von Capricorn:
Angst ist Egoismus?!?! - Denkst du nicht, dass das viel zu pauschal beurteilt ist?

So wie du es darstellst, vielleicht ja, vielleicht nein. Ich habe aber über eine spezifische Angst geschrieben - über die Angst in der Haut des anderen zu stecken.

25.09.2012 00:46 • #14


Capricorn
Zitat von Nyan:
Wir versuchen zu verstehen. Was um uns herum passiert, was früher geschehen ist. Weil das alles zu uns gehört. So meine ich das.

Ich denke, in meinem Fall, habe ich das recht gut verstanden.
Trotzdem reagiere ich, wenn ich ähnliche Fälle ganz aktuell, in der Gegenwart registriere. Und das finde ich gut.
Das Böse braucht das Schweigen der Mehrheit, hat Kofi Annan mal gesagt und danach halte ich mich. Ich werde den Mund nicht halten, wenn es angebracht ist, gewissen Anfängen zu wehren.
Wenn andere - wie damals - lieber den Mund halten und sich nicht einmischen, ist das deren Sache. Das müssen sie dann mit ihrem eigenen Gewissen ausmachen.



Zitat von Nyan:
Wenn etwas mein Erleben negativ beeinflusst, ist es keine Empathie, das ist Angst und damit Egoismus.
Oft wird die Angst davor in der Situation des Anderen zu sein als Empathie verkauft. Das ist so nicht richtig.

Ja, das ist EINE Möglichkeit.



Zitat von Capricorn:
Was glaubst du? Wie geht es den Kindern und Enkeln von Geschädigten der NS-Ärzte?!?

Zitat von Nyan:
Ja, ich kannte so jemanden, der vielleicht deshalb ein Psychopath geworden ist und selbst einen kühlen *beep* spielt.

?!?!? ... das meinte ich nicht.
Mir ging's um diejenigen, die sich der Sache stellen und sie nicht irgendwie kompensieren.



Zitat von Nyan:
Es tut mir wirklich leid für deine Oma und für dich ...

Das muss dir nicht leid tun. Das ist schon alles in Ordnung so. Ich komme recht gut damit klar.
Zudem: Eine Oma gibts für mich nicht. Das ist ein Wort, das Kinder ihrer Großmutter geben. Ich hatte nie eine, also habe ich keinen persönlichen Bezug zu diesem Wort. Wenn ich von ihr spreche, sage ich Großmutter.



Zitat von Nyan:
... das ist schon eine entsetzliche Zeit gewesen, aber ich sage jetzt genau umgekehrt: gute Psychiater hätten sie verhindern können, denn *beep* war psychisch krank ...

Hast du die Links angesehen?!? ... und meine vorigen Postings gelesen?!?
Es ist eigentlich egal, ob DAMALS ein guter Psychiater (damals wie heute wohl die Stecknadel im Heuhaufen) etwas hätte verhindern können.
Fakt ist wohl:
Die Masse der Mediziner und Psychiater waren offensichtlich Rassisten und benutzen die Na.zi-Ideologie für ihre wissenschaftlichen Versuche. Und ihre Helfershelfer, die Mitläufer (eigentl. brave Beamtentypen) haben fleissig mitgemacht.
Es ist ZU !! einfach, die Schuld nur dem geistesgestörten Adolf H. zuzuschieben.

Und hier ist auch der Bezug zur Gegenwart. Die Mitläufer und pflichteifrig Untertänigen sind es, die Gräueltaten möglich machen. ... und zwar immer auch noch im Bereich Medizin und Psychiatrie.

25.09.2012 20:43 • #15


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