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J
Hallo!

Ich habe mal eine Frage an Anwender von Antidepressiva. Ich hatte vor etwa 10 Jahren Panikattacken und Depressionen bekommen. Ich bekam damals Paroxetin und Opipramol. Nach etwa einem halben Jahr sind die Panikattacken und Beklemmungsgefühle wieder verschwunden. Eine Veränderung an der Stimmung, der Laune, habe ich allerdings nie bemerkt. Ich habe die ganzen Jahre ein Antidepressivum nach dem anderen ausprobiert, weil ich nur müde davon wurde. Aber wenigstens kamen die Beklemmungen und die Panikattacken nicht wieder.
Nun habe ich das Venlafaxin nicht vertragen und schleiche das langsam aus, wegen heftiger Entzugserscheinungen.
Ich bin von 225 mg auf 10,5 mg nun runter.
Ich wurde damals auf 225 mg gesetzt, weil ich der Psychologin schon damals sagte, daß ich keine Veränderung fühlen kann, egal welche Dosierung. So ging es mir mit jedem Antidepressivum. Ich habe jedes neue natürlich auch in entsprechend langer Zeit genommen, weil es ja dauert, bis eine Wirkung eintritt. Ich habe jedes neue AD mehr als ein halbes Jahr versucht und da sollte eine Wirkung ja eingesetzt haben.

Ich kann mit und ohne Antidepressivum auch gute Laune haben, aber auch sehr traurig sein, zumal meine berufliche und familiäre Situationen zu schaffen machen.

Es wäre lieb, wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilen könntet, ob und wann ihr wesentliche Änderungen bei der Einnahme oder dem Ausschleichen eines Antidepressivums feststellen konntet. Ich meine nun Änderungen in der Stimmungslage.

Danke und liebe Grüße von Jess- Phillip

03.11.2013 21:30 • 04.11.2013 #1


3 Antworten ↓


S
Hallo,

kannst Du konkreter beschreiben, welche Wirkung und Besserung Du Dir von einem Medikament erhoffen würdest?

Ich hatte früher auch einige erfolglose Versuche mit verschiedenen Antidepressiva. Meine Depressionen waren (sind) zum überwiegenden Teil endogen, also von innen kommend, und weniger an äußere Umstände gebunden. Dass ein Medikament angeschlagen und etwas bewirkt hat, habe ich daran gemerkt, dass ich seither nicht mehr in völlig bodenlose depressive Löcher stürze und insgesamt etwas ausgeglichener bin. Sprich, ich kann wieder gute Laune empfinden und verspüre nur noch eine gelegentliche Deprimiertheit, die mich aber nicht hoffnungslos verzweifeln und seelisch zugrunde gehen lässt, sowie deutlich kürzer andauert.

Viele Grüße

03.11.2013 23:55 • #2


A


Wie und wann merkt ihr, ob ein Antidepressivum wirkt?

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J
Hallo Sabah!

Danke für die Antwort!
Ich merke irgendwie gar nichts an der Stimmung. Also ich kann mit und ohne Antidepressivum lachen, aber auch in tiefe Löcher fallen, wann alles zu viel wird. Ich war ja auf 225 mg Venlafaxin und jetzt auf 10,5 mg. Müßte ich da nicht schon Unterschiede im Befinden merken? Ich merke aber nur die Entzugserscheinungen. Änderungen in der Psyche habe ich (noch) nicht festgestellt. Ich frage mich halt immer, ab wann merke ich was?

Und auch egal, welches Antidep ich ausprobiert hatte, Änderungen im Befinden habe ich nie gemerkt. Deswegen frage ich mich (und auch die Psychologin) ob ich denn überhaupt eines brauche. Wichtig ist ja nur, daß die Panikattacken nicht wiederkommen und halt die Beklemmungen.
Ich habe auch die verschiedenen Antidepressiva in unterschiedlicher Dosierung ausprobiert. Aber auch da, keine wesentlichen Änderungen. Also überhaupt keine Änderungen. Und immer die Frage, müßte ich nicht was merken, wenn ich schon so lange von 225 mg im Sommer bis jetzt 10,5 mg runtergegangen bin? Die Psychologin wußte darauf keine Antwort...

Danke schon einmal für eine Antwort!

LG Jess

04.11.2013 14:05 • #3


S
Hallo Jess-Phillip,

ich kann mich wiederum auch nur auf meine eigenen Erfahrungen beziehen - wenn ein Antidepressivum ohnehin keine Wirkung bezüglich der Depressionen und Stimmungslage gezeigt hat, habe ich natürlich auch beim abdosieren und absetzen keine Veränderungen bemerkt (oder allenfalls Nebenwirkungen bzw. Absetzerscheinungen). Also wenn Du mit der steigenden Dosis keine Verbesserungen gemerkt hattest, muss sich auch nicht unbedingt etwas Spürbares beim herunterdosieren verändern. So habe ich es zumindest immer erlebt, wenn etwas überhaupt nicht angeschlagen hatte.

Der Rest ist ganz schwer zu beantworten, wenn schon Deine Ärztin ratlos ist.

Zitat von Jess-Phillip:
Deswegen frage ich mich (und auch die Psychologin) ob ich denn überhaupt eines brauche. Wichtig ist ja nur, daß die Panikattacken nicht wiederkommen und halt die Beklemmungen.

Ja, letzteres ist schon sehr viel wert. Und ansonsten würde mir gerade nichts weiter einfallen, als je nach Leidensdruck nach Alternativen zu suchen, wenn es mit Antidepressiva nicht voran geht.

Liebe Grüße

04.11.2013 14:41 • #4





Dr. med. Andreas Schöpf