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Zitat von white_cat:

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Soll ich das Medikament weiter nehmen und die Dosis steigern? Ich hab im Netz viele schlechte Sachen darüber gelesen. Dass es dieselbe Wirkweise wie eine Dro. hat und deshalb auch in Italien und Österreich nur noch begrenzt oder über ein BTM-Rezept erhältlich ist. Das macht mir Angst. Ich meine, was tu ich meinem Körper damit an? Ich will ja eigentlich nicht mehr gepusht werden, sondern brauche Beruhigung.

Was würdet ihr tun?

Ach ja: Ich habe seit meinem 11. Lebensjahr Ängste und bin seit meinem 16. Lebensjahr regelmäßig immer wieder in Therapie. Habe auch schon einen Aufenthalt in einer Tagesklinik Hunter mir. Das mit der Schilddrüse kam nur jetzt noch dazu.

white_cat

Falls du bereits in deinem Leben Dro.erfahrung gemacht hast, ist Tianeurax nicht das richtige Mittel, da es im Gehirn da andockt, wo Opiate u.a. auch andocken. Es könnte vom Gehirn verwechselt werden und es würde eine spontane Abhängigkeit eintreten.
Wenn dein Gehirn aber noch nie eine Dro. gesehen hat, kann es Tianeurax auch nicht verwechseln, weil es keine Mustervorlage kennt. Es gibt Experimente z.B. in Russland, wo Dro.abhängigen Tianeurax gespritzt wird, um zu versuchen, die echte Dro.abhängigkeit 'auszuschleichen' und Dro. auf diesem Weg zu entziehen.
Meine Ärztin hat mir Tianeurax nur verordnet, weil ich noch nie Dro. irgendwelcher Art genommen habe. Ansonsten gibt es Probleme.

Ich habe situationsbedingte innere Unruhe, da ich z.B. Probleme mit fremden Orten, Menschen und Aufregung habe. Dazu habe ich Truxal bekommen, die ich bei Bedarf nehmen kann und die sich mit Tianeurax und Doxepin vertragen und die auch keinen Durchfall machen. Letzteres ist bei mir enorm wichtig, weil sonst nichts wirkt.

Versuche bitte den ersten Termin bei deiner neuen Therapeutin möglich zu machen, so schwer es auch fällt. Stimm dich im Vorfeld darauf ein, zu ihr zu fahren. Wenn du es gar nicht mehr packst, dann natürlich auch Klinik - aber da wirst du zunächst auch erstmal medikamentös runtergebracht, weil sonst ja keine Behandlung möglich ist.
Ich bin z.B. so drauf, daß ich mich lieber im dunklen Keller verstecken würde, als freiwillig in eine Klinik zu gehen, da ja letzteres mein eigentliches Problem ist: fremder Ort, viele Menschen und dann so ein Bett, in dem schon hunderte andere Menschen lagen...brrrrrrrrrrr, nein Danke!

06.10.2016 10:50 • x 1 #61


white_cat
Zitat von Reenchen:
Versuche bitte den ersten Termin bei deiner neuen Therapeutin möglich zu machen, so schwer es auch fällt. Stimm dich im Vorfeld darauf ein, zu ihr zu fahren. Wenn du es gar nicht mehr packst, dann natürlich auch Klinik - aber da wirst du zunächst auch erstmal medikamentös runtergebracht, weil sonst ja keine Behandlung möglich ist.
Ich bin z.B. so drauf, daß ich mich lieber im dunklen Keller verstecken würde, als freiwillig in eine Klinik zu gehen, da ja letzteres mein eigentliches Problem ist: fremder Ort, viele Menschen und dann so ein Bett, in dem schon hunderte andere Menschen lagen...brrrrrrrrrrr, nein Danke!


Ich habe noch nie Dro. genommen. Ich hab da totale Angst vor, deswegen fühle ich mich ja bei dem Medikament irgendwie unwohl. Ich hab gestern halt überhaupt nichts davon gemerkt, bis dann um 15 Uhr diese Unruhe losging, die dann in Panik ausartete. Aber das war 6 Stunden nach der Einnahme. Ich frag mich halt, ob das schon eine Art Entzugserscheinungen waren? Mein Psychiater hat halt keine Erfahrung mit dem Medikament und könnte mir deswegen nicht viel dazu sagen, wie gut es wirklich ist. Viele schreiben ja, sie würden schon nach 2h was merken und das war bei mir halt gar nicht.

Ich will ja eigentlich auch nicht in eine Klinik, denn das ist auch eine meiner größten Horrorvorstellungen. Ich hab nur gerade das Gefühl absolut unfähig für alles zu sein und in der Klinik wären die Ärzte halt wenigstens vor Ort und ich muss nicht ewig weit fahren. Aber von Erzählungen weiß ich, dass man da eh kaum nen Arzt sieht und Gespräche hat. Aber gerade das ist das, was ich gefühlt gerade brauche: Jemanden der mir hilft herauszufinden woher das jetzt alles so plötzlich kommt und der mir zeigt, wie ich da wieder rauskommen. Ich bin momentan nicht mehr Herr meiner Emotionen und das ist das schlimmste Gefühl. Ich bin nicht mehr ich, sondern irgendwie komplett neben mir und nur noch eine Marionette der Angst. Und mir fehlt jede Kraft dagegen anzukämpfen...

Aber ich werde den Termin morgen irgendwie hinbekommen. Ich muss es einfach. Es ist zum Glück nicht ganz so weit weg. Nur knapp 20min mit dem Auto.
Ich hab jetzt gleich nen Termin beim Hausarzt. Wenn ich den schaffe, dann schaffe ich das morgen auch.

Nochmal vielen Dank für deine Antwort!

white_cat

06.10.2016 11:19 • #62


A


Tianeurax Erfahrungen

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Zitat:
Ich habe noch nie Dro. genommen. Ich hab da totale Angst vor, deswegen fühle ich mich ja bei dem Medikament irgendwie unwohl. Ich hab gestern halt überhaupt nichts davon gemerkt, bis dann um 15 Uhr diese Unruhe losging, die dann in Panik ausartete. Aber das war 6 Stunden nach der Einnahme.

Klares nein - es kommt nicht von den Tianeurax, es kommt eher davon, daß die Tianeurax nicht mehr wirkte und sich dein Unruhegrundzustand durchsetze. Tianeurax ist sehr wirkungsempfindlich und deshalb der 4-h-Einnahmezyklus. Der sollte punktgenau eingehalten werden. Also nicht alle 3,5 h oder 5 h, sondern ganz genau alle 4 h. Dann hat es eine bessere Wirksamkeit, wenn man es nicht zu Mahlzeiten nimmt, sondern mind. eine halbe Stunde vor dem Essen oder zwischen den Mahlzeiten - morgens nüchtern.
Dieser Einnahmezyklus ist für eine Depression sehr zuträglich, weil man damit Struktur in den Tagesablauf bekommt und man immer dran bleiben muß. Ich habe mir einen Wecker im Rechner (ist bei mir den ganzen Tag an, auch wenn ich mal zum Einkaufen bin) installiert. So verpasse ich das nicht. Auch auf dem Tablet habe ich sowas. Da gehen hier sämtlichste Wecker an.
Auch gegen die Angst ist ein regelmäßiger Tagesablauf mit Planung und ausreichend Schlaf wirksam.

Es kann bei längerer Einnahme, wenn man dann mal eine vergessen hat, zu einer verzögerten Wahrnehmung kommen. Das hatte ich selbst auch schon mal. Aber ich hatte da keine Unruhe, sondern alles zog sich in die Länge: das Laufen, das Denken, das Schwitzen, die Reaktion... alles wie mit Leim überzogen.

Bekommst du was für Nachts zum Schlafen? Auch vor der Einnahme eines Schlafmittels sollten 4 h sein.

Zitat:
Aber ich werde den Termin morgen irgendwie hinbekommen. Ich muss es einfach. Es ist zum Glück nicht ganz so weit weg. Nur knapp 20min mit dem Auto.
Bleib dran!

06.10.2016 12:07 • x 1 #63


white_cat
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich komme gerade vom Arzt und was stellt sich heraus: Das Schilddrüsenhormon ist höchstwahrscheinlich für meine momentan äußerst heftigen Panikattacken verantwortlich! Ich könnte echt im Strahl k...

Während ich darauf wartete, dass ich drankomme, kam mir Idee doch nochmal im Internet etwas zur Schilddrüse und Ängsten zu recherchieren. Dabei traf ich auf einen Beitrag in einem Forum, wo auch jemand darüber berichtete, dass er nach einer leichten Erhöhung der Hormondosis Panikattacken bekam. Nun muss ja nicht alles stimmen, was man im Internet so findet, aber ich hab noch andere Artikel gefunden, wo es ähnlich war. Und als ich mir meine Symptome genauer betrachtete, fiel mir schon auf, dass es denen einer Schilddrüsenüberfunktion ähnelte - also quasi einer Überdosis gleich kam.
Ich hab alles meiner Ärztin geschildert und sie stimmte mir zu, dass Schilddrüsenhormone einen enormen Eingriff in den Körper bedeuten und ich sie offensichtlich absolut nicht vertrage. Ich reagiere halt immer extrem auf Medikamente - auch auf Antidepressiva. Bei mir reichen viel kleinere Dosen, als man normalerweise verordnet und bei normalen Dosen hab ich extreme Nebenwirkungen. Und Antidepressiva beeinflussen zudem zusätzlich die Schilddrüse. Also hab ich wahrscheinlich gar keine Unterfunktion, sondern das wirkt nur so auf Grund der Antidepressiva. Und die Einnahme der Hormone führte jetzt zu dieser Überreaktion.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich soll die Hormone jetzt sofort komplett absetzen und dann sollte es mir bis Montag schon deutlich besser gehen.

Ich bin sooo erleichtert! Obwohl ich das mit Montag noch bezweifle, denn schließlich hat es ne Woche gedauert, bis die Symptome auftreten, also wird es sicher auch ne Woche dauern, bis sie wieder weg sind... Ich fühle mich immer noch innerlich total kirre, als stünde ich unter Strom, und mein Puls ist immer noch höher als sonst, aber ich kann jetzt besser damit umgehen, weil ich jetzt die Ursache kenne und wieder Hoffnung habe, dass es weggeht. Sonst hab ich mich jeden Mittag reingesteigert, einfach weil das Gefühl so absolut fremd war! Ich dachte echt schon, ich bekomme Psychosen - und sowas hatte ich noch nie. Wie auf einem schlechten Trip (zumindest stelle ich es mir so vor)!

Ich weiß natürlich, dass ich trotzdem noch Probleme mit Ängsten habe und daran auch arbeiten muss. Aber dafür hab ich ja morgen den Termin bei der Therapeutin und da kann ich sicher stellen, ob nicht doch noch mehr dahinter steckt.

Was das Tianeurax angeht, werde ich es vermutlich erst mal lassen und bei meinem bekannten Venlafaxin bleiben. Auch wenn ich nicht so der Fan davon bin, da es heftige Absetzerscheinungen hat. Ich werde morgen nochmal mit dem Psychiater telefonieren. Der hatte ja behauptet, es könne nicht an den Schilddrüsentabletten liegen, weil die Dosis so klein ist. Naja, aber ich bin halt offensichtlich anders gepolt, als die Meisten...

Nochmal vielen Dank für eure offenen Ohren/Augen!
Ich weiß, ich schreibe Romane, aber irgendwo muss man sich das einfach mal von der Seele schreiben.

white_cat

06.10.2016 16:05 • #64


R
Zitat von white_cat:
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich komme gerade vom Arzt und was stellt sich heraus: Das Schilddrüsenhormon ist höchstwahrscheinlich für meine momentan äußerst heftigen Panikattacken verantwortlich! Ich könnte echt im Strahl k...


Ich hatte dazu weiter vorn was geantwortet und ja, ich glaube dir sofort. Alles Schilddrüsenschuld. und Punkt

Achte auf dich!

06.10.2016 18:03 • x 1 #65


Robinson
@Reenchen
Ich kann nicht schlafen. Bin eine Woche runter vom Lyrica. Auf 0. Und Doxepin will ich auch nicht mehr. Aber schlafen muss ich ja auchmal.
Tianeurax lässt mich nur etwas dämmern tagsüber. Hab hier noch eine Zolpidem, 10mg bestimmt 2 Jahre alt, aus der TK noch, oder weis der Geier..
Ähem, was ich fragen wollte: Truxal, nimmst du die regelmässig als Tropfen?

@whitecat
Tianeptin macht mich etwas aufgepushter aber eher wie ein Flow, kurz nach der Einnahme. Es rieselt so durch den Körper, aber mehr Angst? Nee. Eher Entspannter aber nicht sedierend.

13.11.2016 03:00 • #66


R
Zitat von Robinson:
@Reenchen
Ich kann nicht schlafen. Bin eine Woche runter vom Lyrica. Auf 0. Und Doxepin will ich auch nicht mehr. Aber schlafen muss ich ja auchmal.
Tianeurax lässt mich nur etwas dämmern tagsüber. Hab hier noch eine Zolpidem, 10mg bestimmt 2 Jahre alt, aus der TK noch, oder weis der Geier..
Ähem, was ich fragen wollte: Truxal, nimmst du die regelmässig als Tropfen?

Nein, die habe ich als 15mg Tabletten hier und am Tag habe ich bis zu 30 mg zusätzlich zu Tianeurax oder Doxepin genommen. In der Reha-Klinik habe ich Truxal zusätzlich zu Venlafaxin und Doxepin bekommen und das war je 30 mg morg., mittg. und abends 45mg.
Truxal wird auch chronischen Schmerzpatienten verschrieben, um die Anspannung zu lösen.

13.11.2016 09:01 • #67


T
Tianeurax soll ja ein Non-SSRI sein, was genau bedeutet das, das es kein SSRI ist?
Hab vllt. vor mir Tianeurax geben zu lassen, weil ich gelesen habe das SSRI ja PSSD auslösen kann und das sogar auch nach dem Absetzen sehr lange anhalten kann.
Ist bei Tianeurax auch so eine Gefahr gegeben?

28.01.2017 17:06 • #68


R
Zitat von ThE-Joker:
Tianeurax soll ja ein Non-SSRI sein, was genau bedeutet das, das es kein SSRI ist?
Hab vllt. vor mir Tianeurax geben zu lassen, weil ich gelesen habe das SSRI ja PSSD auslösen kann und das sogar auch nach dem Absetzen sehr lange anhalten kann.
Ist bei Tianeurax auch so eine Gefahr gegeben?

Sexuelle Dysfunktion kann bei jedem AD auftreten. Wenn SSRI bei dir wirken, könnte es sein, daß Tianeptin nicht wirkt, denn es scheint so, daß Personen, bei denen SSRI nicht wirken, eher von Tianeptin angesprochen werden.

SSRI sind Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und Tianeptin ist ein Serotonin-Wiederaufnahme-Verstärker. Tianeurax bitte nur verschreiben lassen, wenn dein Gehirn noch keine Dro.erfahrung gemacht hat. Aber das sollte ein guter Arzt dann auch nicht verschreiben. Tianeptin dockt im Gehirn da an, wo Opiate auch andocken. Das kann dazu führen, daß die Sucht neu belebt wird und Tianeptin seine Wirkung verliert. Manchmal hört man von dem Verlangen der Dosiserhöhung bei Tianeurax, was aber eindeutig die alte Sucht ist.

28.01.2017 17:18 • x 1 #69


T
Zitat von Reenchen:
Zitat von ThE-Joker:
Tianeurax soll ja ein Non-SSRI sein, was genau bedeutet das, das es kein SSRI ist?
Hab vllt. vor mir Tianeurax geben zu lassen, weil ich gelesen habe das SSRI ja PSSD auslösen kann und das sogar auch nach dem Absetzen sehr lange anhalten kann.
Ist bei Tianeurax auch so eine Gefahr gegeben?

Sexuelle Dysfunktion kann bei jedem AD auftreten. Wenn SSRI bei dir wirken, könnte es sein, daß Tianeptin nicht wirkt, denn es scheint so, daß Personen, bei denen SSRI nicht wirken, eher von Tianeptin angesprochen werden.

SSRI sind Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und Tianeptin ist ein Serotonin-Wiederaufnahme-Verstärker. Tianeurax bitte nur verschreiben lassen, wenn dein Gehirn noch keine Dro.erfahrung gemacht hat. Aber das sollte ein guter Arzt dann auch nicht verschreiben. Tianeptin dockt im Gehirn da an, wo Opiate auch andocken. Das kann dazu führen, daß die Sucht neu belebt wird und Tianeptin seine Wirkung verliert. Manchmal hört man von dem Verlangen der Dosiserhöhung bei Tianeurax, was aber eindeutig die alte Sucht ist.


Ja aber bei SSRI ist die Gefahr eben größer, daher wollte ich mal wissen wie es mit Non SSRI ist.
SSRI hab ich nie eingenommen, das einzige AD das ich benutze ist Mirtazapin und das auch nur bei Bedarf wegen meinen Schlafstörungen.

28.01.2017 18:24 • #70


Robinson
Tianeptin regt das Sexuelle wieder an !
Der Mann merkt es morgens besonders.
Macht etwas Spitz. *grins*

Ich habe vom Tia wenig bis garkein Verlangen nach Suchtmitteln.
Selbst Rauchen ist weniger geworden.

Und es verstärkt bei mir Emotionen.
Macht aber klarer im Kopp.

09.02.2017 14:15 • x 1 #71


D
Hi,

ich habe heute Tianeurax verschrieben bekommen.

Hatte vor 3 Jahren Citalopram genommen, letztes Jahr abgesetzt im Januar. Sollte gegen einer Depri sein, wurde Diagnostiziert. So gegen August letzten Jahres fing es an angst auf Autobahn zu bekommen, das wurde in den Monaten immer schlimmer, mittlerweile fahre ich maximal 100 auf der Autobahn, wenn autos hintermir sind bekomme ich puddingweiche arme und klammere mich ans Lenkrad so das es in den armen weh tut., wenn die endlich vorbei fahren, was mir eine ewigkeit vorkommt und ich sogar denjenigen schon lauthals verfluche, geht es ein wenig besser. In Stadt oder Landstrasse habe ich das problem nicht.

Mein Psy Doc meinte dann muss ich wieder Tabletten nehmen. Citalopram verschrieb er nicht mehr da vor 2 jahren das Sexleben in den Keller ging. Tianeurax soll ich nun jeden abend nehmen, nach 5 tagen 2 und dann 3 am tag. Hilft das wirklich gegen diese Angst ? Kann mir das die Angst nehmen ?

Wenn ich die Nebenwirkungen lese und sehe 1 von 10 also schon echt häufig was da vorkommen kann:

Essenverweigerung, Albträume, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Zusammenbruch, Zittern, beeinträchtigtes Sehvermögen, Herzrasen, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Brustschmerz, Hitzewallungen, Atemnot, trockener Mund, Darmträgheit, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Verdauungsstörungen, Durchfall, Blähungen, Sodbrennen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Schwäche, Kloßgefühl im Hals.

Gerade vor Zusammenbruch, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Herzklopfen habe ich schon Angst. Und überlege ob ich das nun überhaupt nehmen soll ?

Bei dem Citalopram hatte ich damals auch derbe entzugserscheinung beim ausschleichen, das möchte ich auch nicht mehr erleben müssen....

16.03.2017 20:58 • #72


N
Ohne jetzt alles gelesen zu haben: Gibt es von Tianeptin eine extended release Version oder muss man davon 3 Pillen verteilt über den Tag nehmen? Die Halbwertzeit ist ja recht kurz.

03.06.2017 23:42 • #73


Crank
Leider Gottes gibt es keine Retardversion von Tianeptin, obwohl das sicher möglich wäre. Ist wohl nicht lukrativ genug.

Ich nehme es jetzt seit drei Tagen. Bin direkt von Venlafaxin 150mg auf 2x täglich Tianeptin gewechselt. Mein Psych wollte das so.

Ab heute werde ich es aber 3x täglich nehmen, Falle sonst tagsüber in ein emotionales Loch.

Bisher waren die beiden Nächte am Schlimmsten. Sehr komische und lebendige Alpträume, ständiges Erwachen (hochschrecken). Schwer zu beschreiben. Auch besteht Nachts eine große Emotionalität, wenn ich wach bin. Heule los ohne das jetzt ein großer Anlass war. Also nur kurz. Vielleicht löst sich da auch was aus den letzten Jahren, keine Ahnung.

Sobald ich morgens die erste Pille nehme, geht's schnell besser. Bin gespannt ob sich das mit dem komischen Träumen noch legt, sonst brauche ich eine Ergänzung.

Hoffe meine Erfahrung hilft weiter. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht am Anfang?

Herzprobleme und Herzklopfen etc habe ich keine. Blutdruck perfekt. Zusammenbruch auch nicht. Wer weiß, ob solche Zusammenbrüche nicht auch am Vorgänger-Medi lagen? Nice ist, das endlich das unsägliche Schwitzen weg ist. Ich verspüre eine angstlösende und stabilisierende Wirkung. Hilft auch sehr gut gegen Zwangsgedanken. Aber vor allem fünf Kreuze das man nicht mehr wie ein Berserker schwitzt. Dies hatte ich unter so vielen Antidepressiva bisher. Und wenn nicht, half das AD nicht *lach*.

Sogar Sexualität ist wieder da! Sehr angenehm. Bin im Moment so gesehen sehr zufrieden und hoffe, dass sich die Nebenwirkungen legen. Vielleicht stammt einiges auch noch vom abrupten Absetzen vom Venla.

17.06.2017 05:46 • #74


R
Zitat von Crank:
Ab heute werde ich es aber 3x täglich nehmen, Falle sonst tagsüber in ein emotionales Loch.

Bisher waren die beiden Nächte am Schlimmsten. Sehr komische und lebendige Alpträume, ständiges Erwachen (hochschrecken). Schwer zu beschreiben. Auch besteht Nachts eine große Emotionalität, wenn ich wach bin. Heule los ohne das jetzt ein großer Anlass war. Also nur kurz. Vielleicht löst sich da auch was aus den letzten Jahren, keine Ahnung.

Sobald ich morgens die erste Pille nehme, geht's schnell besser. Bin gespannt ob sich das mit dem komischen Träumen noch legt, sonst brauche ich eine Ergänzung.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht am Anfang?

Das wird leider so bleiben, daß dir alles Schlechte, Schiefgelaufene und Schlimme deines Lebens plötzlich einfällt und dich emotional konfrontiert. Mittlerweile nehme ich Tianeurax schon über 2 Jahre und habe das immer noch. Tia regt irgendwas im Gehirn an. Ich finde es aber gut, weil so endlich mal eine Verarbeitung einsetzt. Es ist aber nicht leicht auszuhalten. Irgendwie muß man es auch wollen. Das verfolgt einen bis in die Träume.
Falls du keine Therapie machst, könntest du über eine nachdenken. Es hilft über die gedanklichen Auseinandersetzungen zu sprechen.

17.06.2017 07:57 • #75


Crank
Zitat von Reenchen:
Das wird leider so bleiben, daß dir alles Schlechte, Schiefgelaufene und Schlimme deines Lebens plötzlich einfällt und dich emotional konfrontiert. Mittlerweile nehme ich Tianeurax schon über 2 Jahre und habe das immer noch. Tia regt irgendwas im Gehirn an. Ich finde es aber gut, weil so endlich mal eine Verarbeitung einsetzt. Es ist aber nicht leicht auszuhalten. Irgendwie muß man es auch wollen. Das verfolgt einen bis in die Träume.
Falls du keine Therapie machst, könntest du über eine nachdenken. Es hilft über die gedanklichen Auseinandersetzungen zu sprechen.


Danke für deine Antwort. Aber es wird selbstverständlich nicht so bleiben
Ich kann mich nicht die nächsten Wochen weiterhin jede Nacht mit diesen Alpträumen rumschlagen. Keine Option ^-^

Tagsüber gefällt mir das Mehr an Emotionalität auch ganz gut und da verarbeite ich auch gerne und arbeite an mir. Nur scheint es jede Nacht wie ein kleiner Entzug zu sein, da die Halbwertzeit von Tianeptin schlicht nicht bis zum nächsten Morgen reicht. Jetzt überlege ich, was ich konkret tun kann? Therapie ist derzeit keine Möglichkeit, habe auch schon alles durch. Natürlich hilft reden sehr, keine Frage. Aber ich brauche nun kurzfristig ein Ende dieser Alpträume, dieses nervige hochschrecken, wenn man gerade eingeschlafen ist. Fühlt sich an wie leichte Stromschläge. Wenn ich die Augen schließe und wegdöse, scheint es, als spränge ein Film an und Gedanken kreisen. Hat das denn ein jeder, der Tianeptin nimmt?

Was bleibt als Lösung? Sollte ich abends für die nächste Zeit wieder 1x 75mg Venlafaxin nehmen? Damit hatte ich keine Alpträume/Schlafstörungen dieser Art. Im Internet steht, dass man beide Medis ohne Probleme kombinieren kann. Oder reicht eventuell auch eine Baldrian nachts? Sonst hätte ich noch Trazodon da. Spiele mit dem Gedanken, erstmal abends 25-50mg zu nehmen. Davon schlafe ich zumindest sehr sicher ein - ob dann die Träume wieder kommen, müsste ich sehen.

Über kurzfristige Antworten/Ratschläge wäre ich echt sehr dankbar. Sonst rufe ich später mal den ärztlichen Notdienst an und schildere dort die Problematik. Es ist nicht lebensbedrohlich, aber schon sehr unangenehm. Ich will aber nicht aufgeben, nehme es doch gerade erst zwei Tage lang.

17.06.2017 10:25 • #76


R
Zitat von Crank:

Wenn ich die Augen schließe und wegdöse, scheint es, als spränge ein Film an und Gedanken kreisen. Hat das denn ein jeder, der Tianeptin nimmt?

Was bleibt als Lösung? Sollte ich abends für die nächste Zeit wieder 1x 75mg Venlafaxin nehmen? Damit hatte ich keine Alpträume/Schlafstörungen dieser Art. Im Internet steht, dass man beide Medis ohne Probleme kombinieren kann. Oder reicht eventuell auch eine Baldrian nachts? Sonst hätte ich noch Trazodon da. Spiele mit dem Gedanken, erstmal abends 25-50mg zu nehmen. Davon schlafe ich zumindest sehr sicher ein - ob dann die Träume wieder kommen, müsste ich sehen.

Tianeurax hat grundsätzlich die gesteigerte Aktivität des Gehirns in seiner Wirkung. Es wird derzeit erforscht, ob Tianeurax auch z.B. bei einigen Demenzformen zur Behandlung eingesetzt werden kann, da es in der Lage ist, bestimmte neuronale Verbindungen im Gehirn zu reparieren. Auch bei Schäden, die im Gehirn durch Depression entstehen, scheint Tianeurax positiv zu wirken. Es wird also so sein, daß dein Gedankenkarussell sich weiter drehen wird.
Die gedankliche Verarbeitung ist bei Depression enorm wichtig. Mir hilft deshalb Tianeurax sehr, auch wenn es wirklich schwer ist, das auszuhalten.
Wenn der gedankliche Exzess für mich mal nicht auszuhalten ist, kann ich bedarfsweise Truxal 15mg nehmen. Niedrig dosiert macht es gelassen-gemütlich. Bis 60 mg am Tag darf ich hochdosieren, brauchte ich aber so noch nie.

Betreffs Venlafaxin halte ich die Kombi allerdings für bedenklich. Das hat mit den Wirkungsweisen der Medikamente zu tun.

Zum besser Schlafen für die Nacht nehme ich Doxepin 50mg, die ich auch bedarfsweise mit Truxal verstärken kann, um wirklich zu schlafen.

Sprich mit deinem Arzt und laß dir was für nachts geben. Es muß dich ja nicht gleich völlig ausknocken.

PS: nimm Tianeurax abends nicht zu spät. Beispiel: 7 - 11 - 15 Uhr und dann kann am Abend was für die Nacht genommen werden.

17.06.2017 10:40 • x 1 #77

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Crank
Zitat von Reenchen:
Betreffs Venlafaxin halte ich die Kombi allerdings für bedenklich. Das hat mit den Wirkungsweisen der Medikamente zu tun.

Zum besser Schlafen für die Nacht nehme ich Doxepin 50mg, die ich auch bedarfsweise mit Truxal verstärken kann, um wirklich zu schlafen.

Sprich mit deinem Arzt und laß dir was für nachts geben. Es muß dich ja nicht gleich völlig ausknocken.

PS: nimm Tianeurax abends nicht zu spät. Beispiel: 7 - 11 - 15 Uhr und dann kann am Abend was für die Nacht genommen werden.


So etwas, wie du beschreibst, schwebt mir eben auch vor. Diese Einschlafstörungen, diese luziden Träume (habe das Fachwort gerade entdeckt ), hatte ich auch sonst schon. Häufig eben beim Wechsel der Medikation. Von daher kann es nicht nur von Tianeptin kommen. Denke es ist auch dieser leichte Entzug, der nachts entsteht in Kombination mit der von dir richtigerweise beschriebenen Wirkung. Und meine Idee, Venla direkt von 150mg auf 0mg zu setzen, war sicher auch nicht förderlich. Aber so bin ich

Es tut mir übrigens schon gut, mich mit dir auszutauschen. Das nimmt mir schon die Ängste vor der nächsten Nacht. Und zur Not könnte ich ja auch immer wieder zu Venla zurück. Auch wenn ich es nicht will, denn die Vorzüge von Tianeptin liegen auf der Hand und ich bin nicht umsonst gewechselt (starkes Schwitzen, keine Sexualität, Erschöpfung, etc).

Ich habe gerade noch den Wechselwirkungscheck (Apotheken Umschau) angeworfen. Es gibt sowohl zwischen Venla Tia als auch zwischen Tia Trazodon keinerlei Wechselwirkungen. Das beruhigt mich jetzt auch. Heute Abend probiere ich es trotzdem zuerst mal mit einer Baldrian. Vielleicht hilft das schon. Es muss!

Meine heute geplante Einnahme war übrigens 8 - 14 - 20 Uhr. Werde es jetzt nach deinem Hinweis ändern auf 8 - 13 -18 Uhr
Wie ist es eigentlich mit Autofahren? Gibt es da Risiken unter Tianeptin?

17.06.2017 11:35 • x 1 #78


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Zitat von Crank:
Meine heute geplante Einnahme war übrigens 8 - 14 - 20 Uhr. Werde es jetzt nach deinem Hinweis ändern auf 8 - 13 -18 Uhr
Wie ist es eigentlich mit Autofahren? Gibt es da Risiken unter Tianeptin?
Hm, ich finde die Einnahmeabstände zu groß gewählt. Aber wenn du damit klar kommst - kannst es ja austesten. Ich halte mich an die Einnahme alle 4 Stunden. Die Einnahme mit einer Mahlzeit verringert übrigens die Wirkung.

Sag mal bescheid, ob dein Vorhaben mit Baldrian oder Trazodon geklappt hat. Ist ja auch immer ein wenig Info für andere User, die vielleicht auch das Problem haben. Wünsche dir, daß es dann besser wird.

17.06.2017 11:47 • #79


Crank
Zitat von Reenchen:
Hm, ich finde die Einnahmeabstände zu groß gewählt. Aber wenn du damit klar kommst - kannst es ja austesten. Ich halte mich an die Einnahme alle 4 Stunden. Die Einnahme mit einer Mahlzeit verringert übrigens die Wirkung.

Sag mal bescheid, ob dein Vorhaben mit Baldrian oder Trazodon geklappt hat. Ist ja auch immer ein wenig Info für andere User, die vielleicht auch das Problem haben. Wünsche dir, daß es dann besser wird.


Mache ich!

Habe gerade ein wenig Schlaf nachgeholt. Immer noch stark Traum durchsetzt, aber aushaltbar. Sogar Transformers kamen drin vor und eine Höhle in Afrika und Schauspieler, die auf einmal Schweinenasen hatten (Grimm?) *lol*

Noch eine wichtige Frage. Ich habe mitunter phasenweise nervigen Juckreiz seit ich das Tianeurax nehme. Legt sich das wenigstens mit der Zeit und wird besser?

17.06.2017 18:03 • #80


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