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Stedefreund
Ich bin Simon. Ein behandlungsbedürftiger Patient. Ein Einblick in das Leben mit dem Medikament Fluvoxamin.

Nur eine Nebenwirkung, diese SSRI-bedingte sexuelle Dysfunktion. Eine verminderte, kaum vorhandene Libido. Der Orga. ist weniger meist überhaupt nicht befriedigend. Eine verminderte Empfindlichkeit des Glieds macht sich stark bemerkbar. Kaum eine Reaktion auf sexuelle Reize.

Ich bin Simon. Ich fühle - denke ich. Die emotionale Abstumpfung.

Möglicherweise bisher unterschätzt ist das mögliche Auftreten einer gewissen emotionalen Abstumpfung (wie z. B. die verminderte Fähigkeit, Gefühle wie Ärger oder Trauer zu empfinden, zu weinen oder ein nachlassendes sexuelles Interesse) als unerwünschte Wirkung.

Was habe ich gewonnen: Ich bin frei von Zwangsgedanken aggressiver Natur. Die Ängste haben sich reduziert.

Was habe ich verloren: Emotionen. Die Fähigkeit Sex zu erleben.

31.08.2014 02:01 • 14.09.2014 #1


14 Antworten ↓


S
Traurig....da mus man wohl Prioritäten setzen, was einem letztlich wichtiger ist/sinnvoller erscheint...echt traurig

31.08.2014 06:35 • #2


A


SSRI - Ein Fallbeispiel

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B
hi stedefreund

Wechsle das SSRI, manchmal braucht es einige Zeit bis man das richtige gefunden hat.

31.08.2014 07:09 • #3


Stedefreund
Hallo

@ Sommerblume21

Es ist etwas, dass die Ärzte gerne vergessen, wenn sie ihren Job machen. Ich möchte mich in Zukunft dafür einsetzen, dass es anderen nicht genauso ergeht.


@ Bilbo

Ich bin nicht jungfräulich was dieses Thema angeht. Ich habe diverse Antidepressiva versucht über viele Jahre hinweg.

Mein Anliegen ist es, dass die Psychiater und Co. in Nullkommanichts Medikamente wie das SSRI verschreiben und dabei die dauerhaften Auswirkungen auf das Leben verschweigen. Ich mit meiner Zwangsneurose hatte keine andere Wahl als zu den Medikamenten zu greifen - diese ist eine deutliche Steigerung zu den Panikattacken, die ich ebenfalls ca. stündlich a) 30min erlebte (in schwierigen Phasen).

Wichtig ist es auch sicher zu stellen, dass ich kein Einzelfall bin. Ich gehe schwer davon aus, dass viele unter dem selben Problem leiden.

31.08.2014 14:30 • #4


Stedefreund
Ich werde die nächsten Woche eine Lanze brechen und den Arzt aufsuchen. Ich berichte dann über die - zumeist unzureichenden - Taten des Arztes.

31.08.2014 14:32 • #5


B
also meine Libido ist teilweise auch sehr reduziert. ich merke, dass wenn ich die ssri ein wenig reduziere, diese wieder steigt. Ich denke die Symptome welche ohne ssri auftreten, sind das grössere Übel als sexuelle Disfunktion. Hast du einmal versucht an der Dosis zu schrauben?

31.08.2014 15:14 • #6


Stedefreund
Jipp. Bei 150mg kommen die Zwangsgedanken zurück. Bei 250mg werde ich aggressiv und hibbelig. So haben sich die 200mg eingebürgert.

31.08.2014 18:30 • #7


anna violetta
Wollte mich auch mal einklinken und was zu meinem SSRI sagen, welches ich nehme.
Cipralex, 20 mg. morgens.

Ich kenne das auch nur zu gut, dass schon auch vieles unterdrückt wird. Bei mir manchmal die Ängste, manchmal eben auch die Lust.

Das kann manchmal etwas frustrierend sein... ich bin eine Frau, von dem her ist es vielleicht nicht ganz so problematisch.

Alles hat eben seine Vor- und Nachteile.

Schade ist es, dass ich für mich noch nicht DAS Medikament gefunden habe, was wirklich mithilft, diese Ängste und die Panik zu unterdrücken.
Klar, man muss auch ständig an sich selbst arbeiten... trotzdem ist es manchmal etwas traurig für mich, dass ich meine Medis nehme und trotzdem oft jeden Tag Panikattacken habe...
Naja, LIFE GOES ON...

gell?

LG- Anna

31.08.2014 20:27 • #8


Stedefreund
Hallo Anna,

wenn du mir diesen einen Rat erlaubst. Es ist leicht gesagt, zu behaupten man solle die Ängste und Panikattacken akzeptieren und die Ursache hinterfragen, um sie dann zu korrigieren - aber genau dies ist ein bewehrter Schlüssel zum Erfolg.

Ich entschied mich aufgrund meiner Zwangsneurose (eine nicht heilbare Krankheitsform) für die Medikamente - nicht aber wegen meiner Panikattacken und meiner generalisierten Angststörung.

Mir selber fehlten aufgrund meiner destruktiven Art und Weise, des Umfeldes, der Familie immer die Gründe für eine Therapie. Aber ich kann jedem, der sich eine aktive Teilnahme am Gesellschaftsleben wünscht nur empfehlen seine Probleme nicht mit der vermeindlich einfachen Methode - den Medikamenten - zu lösen. Denn es ist keine Lösung sondern ein Vorsichherschieben.

31.08.2014 23:20 • #9


S
@annavioletta
Das ist ja noch schlimmer....trotzdem pa und Angst und keine Lust mehr...
Ich bin auch eine Frau, ich fände es problematisch emotionslos zu sein, und ohne Lust zu leben ist doch ein alptraum, da Frage ich mich, warum du über haupt medis nimmt, was hast du gewonnen?
Lg

01.09.2014 04:02 • #10


C
Zitat von Stedefreund:
Was habe ich gewonnen: Ich bin frei von Zwangsgedanken aggressiver Natur. Die Ängste haben sich reduziert.

Was habe ich verloren: Emotionen. Die Fähigkeit Sex zu erleben.


über die gleichen Dinge denke ich auch seit einigen Wochen nach. Ich kann mich nämlich noch immer nicht dazu entscheiden, ob ich ein SSRI nehmen soll oder nicht...

01.09.2014 10:49 • #11


Stedefreund
Zitat von cherie83:
über die gleichen Dinge denke ich auch seit einigen Wochen nach. Ich kann mich nämlich noch immer nicht dazu entscheiden, ob ich ein SSRI nehmen soll oder nicht...

Du solltest deine Entscheidung nicht aufgrund der Erfahrungen anderer treffen. Die Behandlungserfolge und die Nebenwirkungen sind von Person zu Person unterschiedlich. Ich persönlich würde es begrüßen, würden die Ärzte mehr über die möglichen Folgen informieren und besser abwägen welche der Nebenwirkungen offen gelegt werden sollten - natürlich je nach Verfassung des Patients.

01.09.2014 15:13 • #12


C
Wie soll ich meine Entscheidung denn treffen? Nachdem was der Arzt mir verordnet....? Darauf kann man sich auch nicht immer verlassen.
Warum verschreibt der Arzt einer Bekannten von mir Paroxetin, eines der SSRI das wohl angeblich am schwierigsten zum Ausschleichen ist?

Auf was soll man sich denn noch verlassen, wonach soll man sich richten...einfach mal durchprobieren, wie ein Versuchskaninchen...was anderes geht wohl nicht, oder?

03.09.2014 14:04 • #13


Stedefreund
Zitat von cherie83:
Wie soll ich meine Entscheidung denn treffen? Nachdem was der Arzt mir verordnet....?

Die Basis deiner Entscheidungsfindung sollte der Symphtomatik enstprechend stattfinden.

Folgende Fragen könnten dir helfen:
- Welche psychischen Probleme habe ich?
- Gibt es bewährte Therapieverfahren fernab der Chemie?
- Was habe ich bereits ausprobiert?

Dabei kann dir auch ein Verhaltenstherapeut helfen - insbesondere wenn es um Ängste geht.

Zitat:
Warum verschreibt der Arzt einer Bekannten von mir Paroxetin, eines der SSRI das wohl angeblich am schwierigsten zum Ausschleichen ist?

Paroxetin hat keine aktiven Metaboliten und eine relativ kurze Plasmahalbwertszeit von etwa 24 Stunden. Es wird vermutet, dass dies der Grund für häufigere Absetzerscheinungen, im Vergleich zu anderen SSRIs, ist. - Wikipedia

Zitat:
Auf was soll man sich denn noch verlassen, wonach soll man sich richten...einfach mal durchprobieren, wie ein Versuchskaninchen...was anderes geht wohl nicht, oder?

Du solltest dir die Grundlage für die Genesung vor Augen halten. Im Bereich der Ängste und Depressionen gibt es kein Heilmittel sondern nur Substanzen, die die Sympthomatik lindern. Der Neurologe/Psychiater behandelt Krankheiten mit medizinischen Präparaten, die immer dieselben Wirkungsmechanismen aufzeigen und das Problem verdrängen nicht jedoch lösen. Der Psychologe hingegen mimt den Detektiv, der sich auf die Suche nach der Aufklärung deiner Probleme begibt. Er kann den Fall nicht lösen, wenn er immer nur die selben Wege geht - wie es der Arzt tut.

Psychische Probleme sind zumeist keine Krankheit sondern ein Leiden, das durch komplizierte Lebensumstände und verquerte Denkmuster verstärkt oder gar verursacht wird.

03.09.2014 22:40 • #14


K
Also ich nahm Paroxetin ein halbes jahr! Die libido ging nicht zurück also sex wollte ich schon.
Es dauerte aber doppelt so lange bis ich gekommen bin.

Ansonsten sehe ich die pillen in einem guten licht
Man wird tatsächlich wieder der alte.

Aber die krankheit wirst du nie vergessen das ist klar.
eine grippe vergisst man. Aber so etwas einschneidendes wie eine depri oder angststörung wird man denke ich nie vergessen.

Besonders wenn sie wie bei mir phasen weiße wiederkommt^^

14.09.2014 12:32 • x 1 #15


A


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Dr. med. Andreas Schöpf