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D
Hallo,
eigentlich bin ich recht selten hier und eher die stille Mitlesererin, doch seit Monaten beschäftigt mich ständig diese Frage, ob es bald zu einem dritten Weltkrieg oder besser gesagt Atomkrieg kommen könnte? Ich weiß, die Frage kann man nicht so pauschal beantworten, da man eh nicht weiß, wie es kommen wird, aber es belastet mich wirklich sehr und ich kann mir kein eigenes Bild machen, weil ich in Sachen Politik mich nicht so gut auskenne und ziemlich schnell Panik schiebe. Diese Angst beeinträchtig auch irgendwie mein Leben. Kaum habe ich neuen Lebensmut gefunden und fange wirklich an richtig zu leben, verliere ich diesen auch schnell wieder, weil ich mir denke, dass eh alles vorbei sein wird und irgendein Vollidiot auf den roten Knopf drücken wird und es macht BOOM. Warum gibt es solche Menschen? Haben die keine Gefühle, keinen Funken Empathie? Haben sie keine Familie, die sie lieben und Kinder, die ihnen das Leben berreichern? Es hört sich vielleicht kitischig an, aber das ist doch so oder nicht? Haben wir nicht aus der Vergangenheit gelernt, warum führen wir Kriege, wo so viele unschuldige Zivilisten ums Leben kommen? Ich weiß noch nicht mal, wem und was ich noch vertrauen kann, denn man weiß ja, dass viele Medien die Sache hochputschen und einiges nicht stimmt, aber wenn man sich nicht mit Politik auskennt, so wie ich, dann gerät man schnell in Panik, wenn man ständig Schlagzeilen liest wie Russland hat Angst vor Atomkrieg und rüstet massiv auf oder Kalter Krieg 2.0 und vor allem diese Artikel, in denen drin steht, dass sogar Gorbatschow vor Atomkrieg warnt, wenn die Ukraine Krise eskaliert, macht die Sache auch nicht besser. Ich kann leider auch nicht aufhören, mir Nachrichten durchzulesen, in der Hoffnung, dass doch noch etwas Aufmunterndes kommt, aber Pusteblume...

Ich weiß einfach nicht, wie ich mit diesen Ängsten umgehen soll, denn man kann eh nichts machen und es nimmt sowieso seinen Lauf, aber genau das macht mich einfach traurig, diese Hilflosigkeit! Ich habe doch erst neu begonnen zu leben, ich will nicht meine Familie verlieren, ich habe so viele Träume, die ich in Zukunft verwirklichen will, aber ständig muss ich dran denken, dass es eh nie dazu mehr kommen wird, nur weil irgendwelche Egoisten meinen, der Welt mit Krieg und Atombomben zu drohen. Wozu das ganze? Sie wissen doch, dass es keinen Gewinner geben wird. Klar, Atomwaffen sind zur Abschreckung da, aber wenn sie dem Falschen in die Hände gerät, dann... den Rest kann man sich ja ausmalen. Jeder muss sterben, aber so...? Das wünscht sich keiner.

Ich weiß auch nicht, was ihr drauf antworten sollt, ich wollte es einfach mal loswerden, weil mich dieses Thema nicht mal einschlafen lässt, weil ich sogar damit rechne, dass ne Bombe mich mitten in der Nacht weckt und wie gesagt, ich kenne mich nicht Politik aus und lese mir eben nur die Nachrichten durch, wobei auch nicht alles stimmen muss, aber trotzdem...

23.06.2015 20:10 • 20.09.2017 #1


307 Antworten ↓


Luna70
Also dass dich eine Bombe einfach so mitten in der Nacht weckt, halte ich für völlig ausgeschlossen. Ich glaube, du kannst wirklich ruhig schlafen nachts und brauchst davor keine Angst zu haben.

Ich kann schon verstehen, dass dir die Nachrichten Angst machen. Ehrlich gesagt bin ich auch in Sorge, aber ich verlasse mich darauf dass wir in Europa wirklich was gelernt haben. Niemand, der in der EU etwas zu sagen hat, will einen Krieg. Vor hundert Jahren war das noch ganz anders, da hat man noch anders gedacht. Du bist ja noch sehr jung, aber ich bin im kalten Krieg aufgewachsen. Für uns war die Bedrohung ganz real, wir hatten eine schwer bewachte Grenze mitten durch Deutschland und den Feind ein paar Kilometer entfernt. Die Politikergeneration, die heute in den europäischen Ländern die Macht hat, kennt die Teilung die ja durch ganz Europa ging, auch noch ganz genau und keiner von denen will einen solchen Zustand zurück, da bin ich sicher.

Natürlich kann dir keiner vorhersagen, was sich auf unserer Erde die nächsten Jahrzehnte noch ereignen wird. Wir haben ja keine Glaskugel. Und es geschieht wirklich viel Schlimmes in der Welt. Aber versuche doch mal, auch die positiven Sachen in den Nachrichten zu hören. Wenn z.B. irgendwo eine Naturkatastrophe geschehen ist, wie dann andere Länder Hilfe mobilisieren. Es gibt doch auch Sachen, die einem Mut machen können, nicht nur Negatives.

23.06.2015 20:44 • x 3 #2


A


Weltgeschehnisse- Angst vor Krieg weltweit

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D
Danke, du hast mich schon ein wenig beruhigt
Klar war die Sichtweise der Menschen früher ganz anders als heute, aber ich glaube, das liegt auch in unserer Natur sich zu bekriegen. Solange es Menschen gibt, wird es auch Kriege geben, weil es immer einen Streitpunkt gibt. Als ich noch jünger war, habe ich mir natürlich keine Gedanken über sowas gemacht und ich dachte, wir leben in einer friedlichen Welt, ich weiß, naive Vorstellung. ^^
Aber du hast Recht, im Kalten Krieg, war die Situation noch bedrohlicher als heute und da hoffe ich, dass die nicht wieder in diese Situation zurück wollen und muss diesen Menschen nunmal vertrauen, anders geht es ja nicht...

23.06.2015 21:38 • #3


Phantom Traveler
Hallo, Dani!

Ich verfolge die Nachrichten aus Russland natürlich auch, kann dich da also schon verstehen. Allerdings glaube und hoffe ich einfach, dass die Menschen, die hier in Europa die Macht inne haben, selbst ganz genau wissen, dass es bei allen Streitigkeiten und Eskalationen nicht das Ziel sein kann, den halben Planeten in Schutt und Asche zu legen. Davon hat niemand etwas. Ich glaube auch nicht, dass Russlands Machthaber auch nur im Traum daran denkt, tatsächlich einmal jenen Knopf zu drücken. Er will einfach nur zeigen, wie mächtig er doch ist und dass man sich besser nicht mit ihm anlegt - schau dir nur mal seine Auftritte im russischen TV an, wo er ständig beweißt, was für ein harter Kerl er ist. Das will er natürlich auch seinen Gegnern klarmachen und da bietet es sich ja geradezu an, das Schreckgespenst eines nuklearen Krieges heraufzubeschwören.

Was ich eigentlich damit sagen will: Es ist auf jeden Fall nicht schön, was da im Moment vor sich geht, aber es ist jetzt nichts, was dich in deiner Art zu leben beeinträchtigen sollte, denke ich

LG

23.06.2015 21:52 • x 3 #4


Phantom Traveler
Hallo, Luna!

Ich war da zum Glück noch nicht auf der Welt, aber habe immer mal wieder ein paar Reportagen über den Kalten Krieg gesehen und muss zugeben, da lief es mir wirklich oft kalt über den Rücken. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie ich damit umgegangen wäre, wenn es mich und meine Familie quasi direkt betroffen hätte

LG

23.06.2015 21:57 • #5


S
Hallo Traveller,

ich weiß nicht, ob Russland das große Problem ist. Du stellst es so dar.

Stell dir einmal vor, Russland würde ein Militärbündnis mit Mexiko schließen. Stell dir mal vor, sie würden daraufhin russisches Militär an die Grenze zur USA senden. Stell dir außerdem mal vor, Russland würde ein Raketenabwehrschild um die USA installieren wollen mit der Begründung, man wolle sich vor einem südamerikanischen Land schützen. Stell dir weiterhin vor, Russland würde Atomraketen in Südamerika bunkern.

Das alles macht nämlich die USA. Die USA haben ihr Militärbündnis bis nach Osteuropa an die Grenze Russlands ausgeweitet. Die USA senden nun Militärs bis an die Grenze Russlands. Die USA wollen in Ost- und Südeuropa ein Raketenabwehrschirm installieren (zum Schutz vor dem Iran). Und die USA senden nun Militärs an die Westgrenze Russlands ins Baltikum.

Vielleicht sollten wir unsere Blicke ein bisschen mehr auf die USA richten.

Schönen Gruß
Schneematsch

23.06.2015 22:26 • x 2 #6


S
Bitte bedenke, dass die Medien immer dazu neigen, Ereignisse zu übersteigern und zu übertreiben. Das liegt in der Natur der Menschen, nicht etwa am System oder an irgendwelchen Steuermechanismen. Menschen übertreiben nun einmal gern, wenn sie etwas in die Welt tragen. So wird vieles heißer gegessen, als es gekocht wird.

Ich will damit nicht sagen, dass man die Augen verschließen sollte, im Gegenteil. Es kann nicht schaden, wach durch die Welt zu gehen. Und mitzudenken.
Aber sich vom Alarmismus und der Aufgeregtheit der Medien mitreißen zu lassen, ist auch keine so gute Idee - insbesondere, wenn man Angst-Patient ist. Versuche Dich ausgewogen zu informieren und bedenke, dass wir hier in Deutschland in einem der reichsten und sichersten Länder der Welt leben (dürfen). Diese Situation hat ihre Gründe - über die man endlos streiten könnte. Ebenso wie man streiten könnte, welchen Preis wir (und die anderen) dafür bezahlen. Doch das steht auf einem anderen Blatt und gehört nicht hierher.

Letzten Endes ist es wie mit den Krankheiten: Man kann nie vollständig sicher sein. Schon morgen kann etwas Furchtbares passieren. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch - aber eben auch nicht Null.

Wenn Du weißt, dass Dich diese Gedanken zu sehr ängstigen, hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder, Du versuchst Dich mit etwas anderem zu beschäftigen und der Politik weniger Aufmerksamkeit zu widmen. Oder Du beginnst, Dich wirklich intensiv damit zu beschäftigen. Das ist heutzutage relativ gut möglich, denn es gibt Tausende gute Informationsquellen. Journalistenportale, politische Blogs, sehr gut aufbereitete Video-Dokumentationen etc. Bitte aber auch hier beachten: Es gibt jede Menge Scharlatane und paranoide selbsternannte Propheten, die die Wahrheit für sich gepachtet zu haben meinen. Deshalb immer schön vorsichtig sein, wenn einer entweder meint, er wisse bescheid oder versucht, ein Geschehen mit absurden Theorien zu erklären, obwohl es einfachere, plausiblere Theorien gibt.

23.06.2015 22:45 • x 2 #7


Phantom Traveler
Hallo, Schneematsch!

Ja, ich glaube, ich habe das ganze wohl etwas zu einseitig beschrieben. Natürlich will ich Russland nicht allein den schwarzen Peter zuschieben, auch wenn es vielleicht so rüberkam. Auch die USA unternimmt sehr viele äußerst fragwürdige Schritte (um es jetzt mal etwas milde auszudrücken), da gebe ich dir Recht.

Ich würde mir nur wünschen, man müsste den Blick weder nach Russland, noch auf die USA (oder sonst wohin) richten, aber das wird wohl nur ein Wunsch bleiben...

LG

23.06.2015 22:50 • #8


Phantom Traveler
Und ich wollte hier auf keinen Fall eine politische Diskussion lostreten oder so tun, als wüßte ich ganz genau über diese Dinge bescheid. Das tue ich weiß Gott nicht

23.06.2015 22:53 • x 1 #9


V
Anstatt den Atomkrieg im Kopfzu haben, solltest du dich mit dem Datenkrieg auseinandersetzen.
Also z.B. welches Handy hast und welche Funktionen brauchst du ?
Das gilt auch für z.B. den Facebook-Account und welche Bilder und Dinge im Internet von dir zu sehen sind.
Es gibt genügend gehakte Profile und soetwas ist glaub für dich relevanter als ein Atomkrieg.

Wenn dann ein Krieg ausbrechen sollte, dann sind Männer das erste Ziel. Geht um die Ausschaltung vom möglichem Widerstand und Demoralisierung. Die Atomwaffe würde erst zum Schluss eingesetzt werden, wie z.B. in Japan im 2. Weltkrieg.
Also von heut auf morgen einen Atomkrieg zu sehen, ist sehr sehr unwahrscheinlich und da solltest du dich beruhigen

Du ließt die Nachrichten über Russland, weil der Russe schon immer in den westlichen Ländern als Feind herhalten musste. Genauers dazu bringt jetzt nichts.

23.06.2015 22:56 • x 1 #10


Schlaflose
Zitat von Dani2107:
aber ständig muss ich dran denken, dass es eh nie dazu mehr kommen wird, nur weil irgendwelche Egoisten meinen, der Welt mit Krieg und Atombomben zu drohen.


Davor braucht man keine Angst zu haben, denn jeder weiß, dass er selbst mit draufgeht, wenn Atombomben die Erde auf Hunderte von Jahren atomar verseuchen.
Ich bin im kalten Krieg aufgewachsen, hatte aber gar keine Angst vor einem dritten Weltkrieg, obwohl man ständig in den Medien und in der Schule damit konfrontiert wurde. Das war für mich irgendwie völlig irreal und weit weg und hat mich in meiner Lebenswelt nicht betroffen.

Ich persönlich habe mehr Angst vor der Ausbreitung des Islam. Das ist viel realer als ein Weltkrieg, zumal die IS schon an den Grenzen Europas kämpft und immer mehr Gebiete erobert. Ich würde lieber durch eine Atombombe sterben als gezwungen zu werden nach den Regeln des Islams zu leben.

24.06.2015 07:32 • x 2 #11


Anschana
Also, ich denke, das wir den klassischen Krieg mit Soldaten, Bomben und Panzern nicht haben werden.

Krieg wird auf einer anderen Ebene geführt. Die Überwachungen von Staatsoberhäuptern und generell im Internet. Wo früher die toten Soldaten gesammelt wurden, werden heute Daten gesammelt. Diese Daten werden gespeichert - über Jahre.
Das ist Krieg! Denn weißt du, was über dich alles an Daten irgendwo lagert? Seien es Einträge in sozialen Netzwerken, WhatsApp, Foren, Mails.
Ob wir einfache Bürger wirklich so interessant sind oder sind wir gerade interessant?
Nun stell dir vor, du bist z.B. in einem Forum, indem du dich mit anderen über gleichgeschlechtlich Neigungen austauschst. Einfach nur aus Neugier. Irgendwann kommt wieder so ein Idiot daher, wertet diese Daten aus und jeder der diese Neigungen hat, landet in einem Lager.

In unserer Zivilisation wirft weder Russland noch sonst ein Land einfach eine Bombe auf Deutschland. Wir können uns jedoch nicht vor Attentaten schützen. Siehe 9/11, Charlie...

Meiner Meinung nach befinden wir uns bereits in einem Krieg und der wird halt ohne Blutvergießen, sondern mit Informationen und Fanatismus geführt.

Angst brauchst du aber nicht haben.

Lg, Anschana

24.06.2015 07:46 • x 1 #12


M
Ich kann deine Sorgen gut nachvollziehen, weil mir selber ab und an diese Gedanken durch den Kopf gehen.
Letztendlich ist es so, daß man dagegen völlig machtlos ist und das ist schwer zu akzeptieren. Ich halte jedoch einen Atomkrieg für wenig wahrscheinlich, obwohl wir im kalten Krieg näher dran waren, als viele denken - einfach mal nach Abel Archer googeln.
Es gibt bisher nur eine Nation, die diese Waffe live eingesetzt hat - das sind die Guten!
Die Menschheit sollte nicht über derartige Waffen verfügen, doch leider tut sie es. Sollten diese zum Einsatz kommen, dann bleibt nichts übrig und die Erde ist unbewohnbar. Daher ist es wohl eher unwahrscheinlich, daß es so kommt.
Allerdings gibt es Unfälle - es bleibt also immer ein gewisses Risiko.
Ich halte da andere Szenarien für viel wahrscheinlicher, doch auch dagegen ist man machtlos. Es bleibt also nur sein Leben best möglich zu leben und zu versuchen, nicht darüber nachzudenken.
Das ist leichter gesagt, als getan, doch letztendlich ist es so. Es tut nicht gut, darüber nachzudenken. Ich glaube es hilft nur Verdrängung und Ablenkung.

24.06.2015 21:20 • x 1 #13


D
Hey, ich danke für die vielen Antworten, die haben mich schon sehr beruhigt und langsam glaube ich auch, dass ein plötzlicher Atomkrieg eher unwahrscheinlich ist, doch wenn man sich wie gesagt nicht mit Politik auskennt und dadurch naiv durch die Welt geht, wird man schon leicht schnell panisch. Klar, entweder beschäftige ich mich nicht mit der Politik oder ich informier besser drüber, aber woher weiß ich denn, ob die Blogs, Artikel usw. seriös sind? Ich kann das irgendwie nicht unterscheiden, ob es dann wirklich stimmt oder nicht, was da geschrieben wird, weil ich eben echt keine Ahnung habe.
Und die Sache mit Russland..hmm.. ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll...meine Familie mütterlicherseits kommt nämlich aus Russland und wenn ich mit denen drüber spreche, sagen sie natürlich, dass der Westen alles falsch macht und nur durch die die ganze Kriege entstehen, wie die Ukraine Krise z.B., da sie jedesmal bei uns Thema ist, bei Familienveranstaltungen. Putin würde alles richtig machen höre ich... also ich weiß nicht, was ich da glauben soll, aber ist ja klar, dass sie so denken, wenn denen schon seit der Kindheit gesagt wird, dass Amerika der Erzfeind ist.

Auf jeden Fall denke ich auch, dass wir in der Zeit des Kalten Krieges schon viel näher am Rande eines Atomkrieges waren, naja das lese ich zumindest, weil ich ja zu der Zeit noch nicht auf der Welt war Es beruhigt auf jeden Fall sehr zu lesen, dass die Menschheit ja keinen Atomkrieg haben möchte, ja wozu denn auch, wenn sowieso alle drauf gehen werden und keiner was davon hat? Andererseits denke ich mir aber, dass es viele kranke Menschen gibt, die sogar ihr eigenes Leben abgeben würden, nur um alles zu zerstören und andere mit in den Tod zu reißen, wie Selbstmordattentäter. Ob man das damit vergleichen kann? Irgendwie habe ich trotzdem ein mulmiges Gefühl, dass wir doch vielleicht schon mitten im dritten Weltkrieg sind. Vor allem die IS erobert ja viel und gestern waren gleich drei Anschläge in drei verschiedene Länder, ist das nicht zu fassen? Ob das Zufall war?

Eigentlich sollten wir uns ja wirklich eher um Datenkriege Sorgen machen, wie hier schon erwähnt wurde. Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt, aber die NSA hätte ja im Google Play Markt bei Android Handys einen versteckten Virus in Apps installiert und man wenn diese Apps runterlädt, wird man von denen ausspioniert. Es ist echt erschreckend, wenn man bedenkt, dass wirklich ALLES gespeichert wird, was man schreibt (WhatsApp und Co) ohne Wissen. Na gut, vielleicht wissen es viele, aber denen ist es dann egal und denken sich bestimmt Was soll mir schon passieren?. Ach heutzutage ist man vor nichts sicher, man könnte meinen, dass man eigentlich gar nichts tun darf, nur um sicher zu sein, aber selbst dann garantiert das noch nichts!

27.06.2015 10:46 • #14


S
Zitat von Dani2107:
Klar, entweder beschäftige ich mich nicht mit der Politik oder ich informier besser drüber, aber woher weiß ich denn, ob die Blogs, Artikel usw. seriös sind? Ich kann das irgendwie nicht unterscheiden, ob es dann wirklich stimmt oder nicht, was da geschrieben wird, weil ich eben echt keine Ahnung habe.


Das ist wirklich schwierig, und auch Menschen, die Ahnung haben, fällt das oft schwer. Ein kleiner Anhaltspunkt (bei weitem nicht der Einzige) ist die Anzahl und Auswahl der Quellen. Behauptungen kann jeder aufstellen. Aber wie kommt er darauf? Einigermaßen seriöse Beiträge enthalten deshalb ein Quellenverzeichnis. Natürlich erfordert es auch hier wieder einiges Feingefühl, herauszufinden, welche Quellen seriös sind. Es gibt eine ganze Fraktion von selbsternannten Netz-Journalisten, die sich blendend darauf verstehen, Informationen aus verschiedenen Quellen so zu mischen, dass dabei genau die Aussage herauskommt, die bezweckt ist. Dank der großen Fülle an Information und Desinformation im Netz lässt sich so ziemlich jede Aussage mit zahlreichen Quellen belegen.

Hier kommt dann sowas wie der gesunde Menschenverstand ins Spiel (wobei ich diesen Begriff bewusst in Anführungszeichen schreibe). Beispielsweise ist es ohne weiteres möglich, einen Artikel darüber zu schreiben, dass die Erde eine Scheibe ist und sich dabei auf viele, viele Quellen zu stützen, die nur geschickt zitiert werden müssen. Man nutzt also Ausschnitte. Beispielsweise ein Zitat: Die Erde ist flach, sagte dieser und jener - Aber in der Original-Quelle ging der Satz noch weiter: Die Erde ist flach, dachte man noch vor 500 Jahren. (Zugegeben: Ein primitives Beispiel, aber dergleichen findet man erstaunlich häufig.)

Eine weitere beliebte Technik ist das Verpflanzen von Aussagen in andere Zusammenhänge. So ist es ohne weiteres möglich, Zitate von Atomkraftgegnern in einem solchen Licht zu präsentieren, dass der Leser zu dem Schluss kommt, sie würden Atomkraft befürworten.
Dafür ist es notwendig, den Leser auf etwas einzuschwören. Ihn in die Stimmung zu versetzen, etwas bestimmtes so zu verstehen, wie man es gerne hätte.

Ein ganz wichtiges Instrument ist hierbei die Angst.

Viele, viele unseriöse, tendenziöse Beiträge funktionieren nach diesem Muster: Erst wird ein Schreckens-Szenario aufgebaut. Ein Tatsachenbericht, basierend auf nüchternen Zahlen, die niemand widerlegen kann. Deren Interpretation aber zunächst ausbleibt. Fiktives Beispiel: Immer mehr alte Menschen in Deutschland leiden unter Altersarmut, jeder fünfte Rentner betroffen, Tendenz steigend. - Daraufhin werden noch ein paar besondere Einzelschicksale aufgeführt, die ein emotionales Moment in den Text bringen. Der Leser schüttelt den Kopf, ist berührt und betroffen, fragt sich: Könnte es mich auch irgendwann treffen? Wie wahrscheinlich ist das? Woran könnte das liegen? Was kann ich dagegen tun?
Der Autor weiß natürlich, dass sich der Leser diese Fragen stellen wird. Und er weiß, dass der Leser von Emotionen ergriffen ist und an sein eigenes Leben denkt. Eine alte Angst, Zukunftsangst, ist geweckt.
Der ideale Zeitpunkt, zum zweiten Teil überzugehen. Dort werden nun Antworten angeboten und fallen auf fruchtbaren Boden. Ein verängstigter Leser fasst Dinge grundsätzlich anders auf, als jemand, der in heiterer Stimmung ist.
Also wird nun z. B. die Einwanderung für die Altersarmut verantwortlich gemacht. Anhand seriöser Quellen, die auch belegen, dass die Einwanderung in den letzten Jahren zugenommen hat und dass die Kosten für die Eingliederung etc. gestiegen sind.

Alle Quellen sind seriös, und dennoch ist der Artikel fragwürdig, denn er zielt NICHT darauf ab, einen Sachverhalt in größtmöglicher wissenschaftlicher Bescheidenheit objektiv darzustellen. Vielmehr nutzt er einen Reflex aus, der in den meisten Menschen vorhanden ist, um die Wahrnehmung einer bestimmten Version der Realität zu erzeugen. Und er nutzt statistische Tricks wie Scheinkorrelation, um Zusammenhänge zu zeigen, die nicht vorhanden sind.

Tränendrüsen- und Angstmache-Artikel finden sich allenthalben, ob in der Presse oder in alternativen Medien. Skeptisch werden sollte man, wenn jemand anfängt, darauf einfache Antworten zu geben. Spätestens dann sollte man zum Thema weiter recherchieren und sich nicht an diesem einen Artikel festklammern.

Zitat von Dani2107:
Eigentlich sollten wir uns ja wirklich eher um Datenkriege Sorgen machen, wie hier schon erwähnt wurde. Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt, aber die NSA hätte ja im Google Play Markt bei Android Handys einen versteckten Virus in Apps installiert und man wenn diese Apps runterlädt, wird man von denen ausspioniert. Es ist echt erschreckend, wenn man bedenkt, dass wirklich ALLES gespeichert wird, was man schreibt (WhatsApp und Co) ohne Wissen.


Die diffuse Angst vor dem Ausgespähtwerden ist so alt wie die Menschheit.
Geheimdienste müssen kein Virus in Apps installieren, um Menschen auszuspionieren. Es ist heute sehr leicht, die Wege von Smartphone-Nutzern nachzuverfolgen, da diese Geräte sehr, sehr viele Daten preisgeben und permanent mit dem Internet verbunden sind. Das ist nichts Geheimes. Es liegt in der Natur der Geräte, deren Funktionsweise darauf begründet ist, dass sie Daten preisgeben. Z. B. Geo-Informationen (wo befindet sich der Nutzer), IP-Adressen, Personendaten etc.
Und ja: ALLES wird gespeichert. Das Internet ist wie ein Schwamm. Man sollte damit rechnen, dass zukünftige Rechenzentren die Möglichkeiten haben, die gewaltigen Datenmengen, die schon heute produziert werden, noch viel genauer und zielgerichteter auszuwerten als heute.
Wer dem allen skeptisch gegenübersteht, sollte besser kein Smartphone benutzen.

27.06.2015 13:09 • x 1 #15


superflausch78
Hallo Dani,

ich hab mir jetzt nicht alle Beiträge durch gelesen, aber wenn du dir solche Gedanken machst, lass am besten den Fernseher aus ( Auf jeden Fall ntv, n24 und diese ganzen Kanäle wo unten diese schlimmen Eilmeldungen durchlaufen. ) Lies keine Bild Zeitung mehr! Es wird doch nur noch Angst geschürt in dieser kranken Welt um die Leute schön unten zu halten.
Lies Bücher die dich interessieren!
Klar, ganz ausblenden sollte man Nachrichten auch nicht aber man soll auf den Wahrheitsgehalt achten. Und da gibt es leider nur wenige gute Informationsquellen.
Schau dir mal bei YT zB KenFm an, Willy Wimmer,Dirk Pohlmann usw.

27.06.2015 13:20 • x 1 #16


S
KenFM ist übrigens ein Musterbeispiel dafür, wie guter Journalismus NICHT funktionieren sollte.

Antisemitismus wird nicht besser dadurch, dass er einen Anzug trägt.

27.06.2015 13:29 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

superflausch78
Zitat von sevens:
KenFM ist übrigens ein Musterbeispiel dafür, wie guter Journalismus NICHT funktionieren sollte.

Antisemitismus wird nicht besser dadurch, dass er einen Anzug trägt.


Ja genau und was in Wikipedia steht das muss stimmen! Es ist ja Wikipedia, wer wagt das schon an zu zweifeln.

27.06.2015 16:50 • x 1 #18


G
Hi,
naja, über KFM hat man bereits alles mögliche behauptet. Wie auch über andere, wenn sie zu viel wussten.

Jemand lässt seine Stimme verlauten, oder deckt etwas auf, das den Puppenspielern im Hintergrund, die Masche versauen könnte, das Volk für Dumm zu verkaufen und nach ihren Vorstellungen zu erziehen, also wird er so gut wie möglich diffamiert...- Ist`alter Hut, zieht aber immer wieder...-

Naja was soll`s. Gibt viele alternative Medien, die man empfehlen könnte.

Und gutes politisches Kabarett. Ich mag z.b. Neues aus der Anstalt, Volker Pispers, Puffpaffs Happy Hour, und Kabarettisten wie bspw. Christoph Siebner, Prior und Co.
Da wird trotz Humor im Grunde trauriger Weise gut aufgeklärt...also traurig das Kabarett offenbar aufklären muss.

Aber was soll man machen, wenn man das eine oder andere Unangenehme ausspricht, wird diffamiert, man wird als Spinner und Verschwörungstheoretiker ect. benannt...-

Ich denke, wer sich alternativ informieren möchte, der findet schon raus wie und wo, prüft und vergleicht und wer davon nichts wissen will, eben nicht.-

27.06.2015 18:55 • x 2 #19


S
Wikipedia habe ich übrigens mit keinem Wort erwähnt.

Aber ich werde diese Debatte hier nicht führen, ich werde in diesem Thread auch nicht mehr antworten.

Allen, die weiter denken wollen als Pispers und Ken Jebsen, sei noch Folgendes empfohlen: Karl Popper: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde (1945), insbesondere Bd. 2.

28.06.2015 02:09 • #20


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