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M
Hallo zusammen. Ich habe zwei Probleme, die mich zur Zeit sehr bedrücken:

Das Erste ist: Seit der Geburt unseres Kindes (derzeit 4 Monate alt) läuft die Beziehung und Kinderbehütung anders, als ich es mir vorgestellt und gewünscht habe. Meine Frau hat das Bedürfnis, sich täglich über mehrere Stunden zurückzuziehen, in dem sie vormittags bis zum späten Nachmittag oder bis zum Abend allein in die Stadt geht. Sie begründet ihr Verhalten damit, dass das Kind sie nachts nicht schlafen lassen hat und sie nun einfach mal eine Auszeit braucht. Unser Kind ist meiner Auffassung nach nachts recht ruhig, hin und wieder wird es mal wach und quengelt ein bisschen und wird dann wieder an der Brust beruhigt und schläft wieder ein. Meistens überschlafe ich das aber, so dass ich nicht wirklich beurteilen kann, inwieweit meine Frau das vom schlafen abgehalten hat. Jedenfalls lässt sie mich dann mit dem Kind zuhause zurück und ich kann meiner Arbeit (Selbstständigkeit) in dieser Zeit gar nicht oder nur bedingt (wenn das Kind schläft) nachgehen. Eigentlich müsste ich mindestens 35-40 Stunden in der Woche arbeiten, um von meiner Selbstständigkeit dauerhaft leben zu können. Doch muss ich situationsbedingt meine Arbeit vernachlässigen, komme vielleicht auf 16 bis max. 25 Stunden die Woche, da ich mich überwiegend um unser Kind kümmere. Dadurch bedingt bin ich ständig bis zu 1000 Euro im Minus, obwohl ich laufende Aufträge habe. Nur geht das Ausgeben von Geld bei uns derzeit wesentlich schneller, als dass ich Neues verdienen kann. Somit fällt auch die Unterstützung einer Kinderbetreuung weg, da wir das Geld situationsbedingt nicht aufbringen können. Ich hatte meiner Frau schon professionelle Hilfe nahe gelegt, sie ist aber sehr konservativ dem gegenüber eingestellt und setzt sowas mit Leuten in Verbindung, die geistig behindert sind und so. Sie sieht sich aber in einer Art Opferrolle und scheint irgendwie mit allem überfordert zu sein. Ich frage mich, was ich tun kann, um die Situation wieder zu verbessern!?

Das Zweite ist: Meine Frau will im Sommer für mehrere Monate mit unserem Kind zu ihrer Mutter ins Ausland. Sie möchte dort möglichst lange bleiben, da sie zur Zeit in Mutterschaft und ab ca. September arbeitsuchend ist. Das möchte sie gern ausnutzen, zumal ihre Mutter allein stehend und sie ihr einziges Kind ist. Andererseits möchte ich wiederum nicht 3 Monate auf meine Frau und mein Kind verzichten. Vor allem glaube ich, dass es entwicklungsmäßig nicht gut ist, wenn in diesem frühen Alter über Monate ein Elternteil nicht anwesend ist. Meine Frau plant aber bereits viel, ohne mich zu fragen. Das Schlimme ist, dass sich ihre Mutter bei der Planung voll auf ihre Seite stellt und mir das Argument entgegenbringt, ich könne ja jederzeit rüber fliegen und so lange kommen, wie ich will und Urlaub nehmen kann. Dieses Argument fand ich schon fast ein bisschen dreist. Da vermittelt mir also meine Schwiegermutter, dass ich immer kommen kann, soweit ich es mir leisten kann, um meine Frau und mein Kind zu sehen. Bis jetzt hält meine Frau an der Planung fest, über Monate dort zu bleiben. Das alles wirft bei mir Fragen über Fragen auf. Ihre Mutter muss selbst arbeiten, wie will meine Frau dort mit dem Kind zurecht kommen, wenn sie es hier anscheinend nicht mal schafft, anwesend zu sein. Wieso denkt sie nicht kollektiv im Sinne ihrer Familie, zu der ich ja schließlich auch gehöre. Die Mutter lange zu besuchen, ist zwar schön und gut, aber sollte unsere kleine Familie trotzdem an erster Stelle stehen, gerade jetzt, wo unser Kind noch ein Baby ist. Da meine Frau leider nicht selbst nach Kompromisslösungen sucht, versuche ich es gerade und überlege, ihr vorzuschlagen, 2x mit mir rüberzufliegen, so dass sie beide male 2 oder 3 Wochen länger drüben bleibt als ich. Gefühlt möchte ich nicht länger als 1 Monat von meinem Kind getrennt sein, da ich Angst habe, dass es der väterlichen Bindung nicht gut tut.

Was haltet ihr davon, wie würdet ihr als Vater oder Mutter mit der Situation umgehen, auf was würdet ihr euch einlassen und wo setzt ihr ganz klare Bedingungen? Oder findet ihr, dass ich das alles zu eng sehe? Ich freue mich über ehrliche Meinungen und Beurteilungen von euch, die mir sicher sehr helfen.

Viele Grüße, Chris

18.01.2017 20:09 • 25.01.2017 #1


10 Antworten ↓


nadine185
Hallo Chris.

Vielleicht ist deine Frau einfach nur überfordert und müde und denkt das es ihr durch den langen Urlaub bei ihrer Mutter besser geht.

Meine Tochter wird im Februar 1 Jahr. Es hat mir zwar nichts aus gemacht in der Nacht aufzustehen... aber müde und völlig fertig war ich trotzdem.

In Ordnung finde ich es auch nicht das sie so lange mit dem Baby weg fahren möchte.

Rede mit ihr.

18.01.2017 20:23 • #2


A


Verhalten meiner Frau gegenüber mir und dem Kind

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B
Finde deine Frau total egoistisch (du wolltest ne ehrliche Meinung) dass sie ihr Baby stundenlang so lange bei dir lässt find ich auch heftig.. noch dazu du.nicht arbeiten kannst. Vielleicht solltest du als Mann mal am Tisch haun auf deutsch und sagen dass es so nicht weitergehen kann, du musst ja auch für die Familie sorgen können. Ausserdem gehört vor allem im ersten Jahr die Mutter zum Baby. Wuerde wirklich mal ein ernst mit ihr reden, auch wg der lang geplanten Reise, sag du willst das nicht soöange uf euer Kind verzichten, und dein Vorschlag mit 2 mal fahren ist super, besteh drauf, sie sollte ja froh sein dass du dir soviel Gedanken machst u dir nicht alles egal ist

18.01.2017 20:26 • #3


J
Also erst mal zu der Aussage das Kind ist nachts ruhig und du sagst du verstehst nicht warum sie sagt sie kann nachts nicht schlafen. Es kann schon sein, dass euer Kind nachts nicht so oft wach wird aber deine Frau zwischen dem Aufwachen von eurem Kind nicht mehr einschlafen kann. Es ist schwer für manche Leute ständig aufzuwachen und sie können dann nicht mehr einschlafen. Ich hatte das auch. Ich kam bald nicht mehr zur Ruhe. Dann ist es für Frauen auch schwer mit der Mutterrolle. Dass man als Frau immer funktionieren soll ist schon anstrendend. Denn auch Mütter haben manchmal Probleme mit der Bindung zum Kind. Dann die Hormonumstellung nach der Geburt ist auch nicht leicht. Ich will sie jetzt nicht nur in Schutz nehmen aber ich weiß auch noch wie es bei mir war. Ein Kind zu haben ist eine riesige Verantwortung und grade wenn es einem psychisch nicht gut geht ist es sehr schwer. Dann macht man sich als Frau selbst genug Vorwürfe wenn man nicht alles direkt schafft. Und jeder erwachsene Mensch hat das Bedürfnis wenn es ihm gar nicht gut geht zur Mutter zu gehen. Sofern das Verhältnis gut ist. Auch erwachsene Frauen zieht es noch zur Mutter wenn sie selbst nicht weiterwissen. Sie will bestimmt nicht egoistisch sein weil sie zu ihrer Mutter will. Wahrscheinlich erhofft sie sich dort nur, dass sie mehr Sicherheit mit ihrer Mutterrolle bekommt. Hast du auch schon dran gedacht, dass sie vielleicht auch eine Depression durch die ganze Hormonumstellung nach der Schwangerschaft haben könnte. Ich würde sie mal ganz vorsichtig darauf ansprechen.

18.01.2017 22:32 • #4


Angstbiene
Hallo Chris,
Erstmal möchte ich dir sagen, dass ich es absolut toll finde, wie du eingestellt bist und wieviele Gedanken du dir da machst.
Eine Frage, seit ihr verheiratet? Wenn ja hast du ja das halbe Sorgerecht. In diesem Fall, auch wenn es krass klingt, kannst du deiner Frau den Auslandsaufenthalt allein zwar nicht verbieten, wohl aber dass sie das Kind mitnimmt. Bitte wende dich an euer zuständiges Jugendamt. Dieses steht euch beratend zur Seite. Keine Angst, euer Baby wird euch deshalb nicht abgenommen. Aber das Jugendamt bietet sehr vielfältige Hilfen an, zum Beispiel eine Familienhilfe, die zu euch nach Hause kommt und mit euch gemeinsam nach Möglichkeiten zur Lösung der Probleme sucht. Auch Paarberatung und vieles mehr bietet das Jugendamt an. Ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht. Viel Glück euch beiden

19.01.2017 07:02 • #5


Schlaflose
Zitat von Meinungssuchender:
Meine Frau hat das Bedürfnis, sich täglich über mehrere Stunden zurückzuziehen, in dem sie vormittags bis zum späten Nachmittag oder bis zum Abend allein in die Stadt geht.


Wenn sie nachts wegen dem Baby nicht schlafen könnte, hätte sie keine Kraft und Lust mehr, tagsüber mehrere Stunden in der Stadt zu verbringen. Ich hatte zwar nie ein Baby, leide aber seit über 30 Jahren an Schlafstörungen und weiß, wie man sich nach mehreren Nächten mit wenig Schlaf fühlt. Da muss etwas anderes dahinterstecken.

19.01.2017 17:01 • x 1 #6


yellowBag
Genau . Anders wäre es wenn sie dann ttagsüber mehrere Stunden schlafen wollen würde. Das kann man nachvollziehen.

19.01.2017 17:18 • #7


M
Zitat von Schlaflose:
Zitat von Meinungssuchender:
Meine Frau hat das Bedürfnis, sich täglich über mehrere Stunden zurückzuziehen, in dem sie vormittags bis zum späten Nachmittag oder bis zum Abend allein in die Stadt geht.


Wenn sie nachts wegen dem Baby nicht schlafen könnte, hätte sie keine Kraft und Lust mehr, tagsüber mehrere Stunden in der Stadt zu verbringen. Ich hatte zwar nie ein Baby, leide aber seit über 30 Jahren an Schlafstörungen und weiß, wie man sich nach mehreren Nächten mit wenig Schlaf fühlt. Da muss etwas anderes dahinterstecken.


Ich habe auch noch kleine Kinder und sehe das genau so. Deine Frau macht sich absolut keine Gedanken. Sie denkt nur an sich. Warum setzt sich nicht die Schwiegermutter in den Flieger und unterstützt euch das du arbeiten kannst und sie als Oma tagsüber mit hilft?...Also ich bin rund um die Uhr für meine Kinder da. Wo sie so klein waren in dem Alter deines Babys habe ich niemals mein Kind alleine gelassen...allein schon wegen der Mutter Bindung nicht würd ich mein Baby alleine lassen...und das sie nicht mal über die Vater Bindung nachdenkt find ich auch sehr heftig...das Kind ist ja dann viel mehr dir vertraut als ihr...Ich denke auch da ist was anderes was dahinter steckt...das ist komisch für eine Mama mit einem kleinen Baby...warum will sie auf einmal ins Ausland weg?...und das für Monate...ich würde so etwas niemals unterstützen...wenn mein Mann auf so ne Idee kommen würde ich mir auch Gedanken machen was aufeinmal los ist...könnte eine Überforderung dahinter stecken?...weil ihr solltet als Familie im Mittelpunkt stehen...ihr habt ein kleines Baby...also ich kann das absolut nicht verstehen von ihr...

Grüßle
Melanie

19.01.2017 17:23 • #8


J
Also das mit dem sie müsste dann schlafen wollen und so verstehe ich was ihr meint. Allerdings war es bei mir so, dass ich gar nicht hätte schlafen können wenn ich wusste im Nebenraum ist der Mann mit dem Kind. Ich konnte da echt nicht mehr abschalten weder tagsüber noch nachts. Und ich bin tagsüber trotz großer Müdigkeit wenn es möglich war auch mal alleine weggegangen. Weil ich einfach Abstand brauchte. Und es mir gelangt hat nachts schlaflos im Bett zu liegen da wollte ich es tagsüber nicht auch noch sondern lieber als Auszeit einfach alleine raus. Auch für den Fall das ich jetzt egoistisch klinge. So war es bei mir. Aber ich stimme zu, dass es auf Dauer nicht so laufen sollte. Zumindest nicht dass sie ständig den ganzen Tag alleine raus geht. Irgendetwas läuft da schon schief. Ich tippe da auf eine Depression. Denn man kann da ja nichts dafür aber man kann da auch einfach die Bindung nicht aufbauen zum Kind.

19.01.2017 17:52 • x 1 #9


M
Zitat von Jessie15:
Also das mit dem sie müsste dann schlafen wollen und so verstehe ich was ihr meint. Allerdings war es bei mir so, dass ich gar nicht hätte schlafen können wenn ich wusste im Nebenraum ist der Mann mit dem Kind. Ich konnte da echt nicht mehr abschalten weder tagsüber noch nachts. Und ich bin tagsüber trotz großer Müdigkeit wenn es möglich war auch mal alleine weggegangen. Weil ich einfach Abstand brauchte. Und es mir gelangt hat nachts schlaflos im Bett zu liegen da wollte ich es tagsüber nicht auch noch sondern lieber als Auszeit einfach alleine raus. Auch für den Fall das ich jetzt egoistisch klinge. So war es bei mir. Aber ich stimme zu, dass es auf Dauer nicht so laufen sollte. Zumindest nicht dass sie ständig den ganzen Tag alleine raus geht. Irgendetwas läuft da schon schief. Ich tippe da auf eine Depression. Denn man kann da ja nichts dafür aber man kann da auch einfach die Bindung nicht aufbauen zum Kind.


dagegen spricht ja nichts das sie mal alleine raus geht...ich hab mir das allerdings nicht vorstellen können also bei meiner ersten...ich habe sie immer getragen in der Trage oder Tragetuch...aber sie war auch ein schwieriges Baby und hat bei uns lange noch im Bett geschlafen bis 12 Monate...heute schläft sie selber in ihrem Bettchen zu regelmäßigen Zeiten ohne Probleme...da ist man ja noch sehr vorsichtig beim ersten Baby...es gibt aber auch Mütter wie du schon sagst die diese Bindung nicht haben und deshalb eher davor flüchten als das sie sich damit arrangieren...bei meinen Sohn konnt ich mir mehr Freiraum erlauben aber er hat auch besser geschlafen das ich mal Auszeit nehmen kann...Babys schlafen gerne auch tagsüber und bekommt das nicht mal mit wenn Mama kurz mal Luft schnappt...und der Papa ist ja auch ne gute Ablenkung...

...ich tippe auf ein Geburtstrauma...das sie eben diese Bindung nicht aufbauen kann und deshalb ringend nach ihrer Mama sucht...weil sie ja zur Mama will...da spricht so eine Sehnsucht raus...ich denke nicht das sie das bewusst macht sondern das sie Unterstützung braucht, was ja auch normal ist...Ich hätte mich sehr gefreut wenn die Omas von den Kindern auch geholfen hätten. Die wohnen auch sehr weit weg und mein Mann und Ich haben das alles selber gemacht auch jetzt noch da kommt man schon an seine Grenzen...und ich würde als Tipp geben vielleicht mal mit dem Schlafen abwechseln, das der Papa auch mal Nachschicht macht...wenn sie außer Haus geht wird sie ja auch abpumpen also wäre das für sie vielleicht auch mal besser...weil Schlafentzug kann auch eine Folter sein...

19.01.2017 18:04 • #10


Carcass
Was ich dazu sage, also fachlich: Deine Frau vernachlässigt das Kind und sie nimmt ihre Sorgepflicht nicht wahr, wie sie es müsste, es ist keine Kannveranstaltung. Im Grunde genommen wird Eure Beziehung jäh scheitern, wenn ihr nicht so schnell wie möglich eine systemische Paartherapie macht, darüberhinaus braucht sie sofort eine psychologische und traumatherapeutische Begleitung im Umgang mit dem Kind, um Bindung und Emotionalität zu eruieren und sollte das alles nicht gegeben sein, dann solltet ihr weiter sehen. Angenommen du wärst nicht da, dann wäre das Wohl des Kindes tödlich gefährdet und ich sehe es nicht so, dass man ihr das Kind entziehen sollte. Wendet euch an die Caritas, Diakonie oder das Jugendamt und lasst euch helfen: Frühförderung, Familienhilfe, Postnatale Psychotherapie.

SO, das ist das eine: Ich würde an deiner Stelle das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen, dass die nicht mit dem Kind abhauen kann. Denn wenn das Kind in Deutschland schon unterversorgt ist, was ist dann erst woanders.

nichts für ungut, aber solche Menschen bringen mich zur Weißglut rein menschlich, fachlich wie gesagt, ohne Hilfe ist das Kind schneller weg, als ihr 3,2,1 aufzählen könnte. Und immer dran denken, dass euer Umfeld auch Anzeigen beim Amt machen kann.

Finde dass du das Klasse hinbekommst, aber du wirst über kurz über lang zusammenbrechen und zwar aus Verzweiflung. Alles alleine machen geht nicht, jedenfalls nicht wenn 2 im Haushalt leben. Alleinerziehend wärst du mit sehr viel Unterstützung gut aufgestellt. Welche Psychische Erkrankung hat deine Frau ? Klingt für mich nach einer paranoiden Schizophrenie mit leichten manischen Depressionsschüben. Sage ich nicht weil ich Klugscheisser bin, sondern das täglich erlebe!


Viel Glück

25.01.2017 21:38 • #11


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