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Brandungsburg
Hallo liebes Forum,

seit langem hatte ich mal wieder einen richtigen Nervenzusammenbruch, der ging circa eine Stunde, bis ich es nicht mehr ausgehalten und mich selbst verletzt habe in Form von ritzen mit einer Rasierklinge und Verbrennungen mit einem Feuerzeug, relativ tief, aber nicht lebensbedrohlich. Es kam eine Menge zusammen in den letzten Wochen und irgendwie ist heute alles über mir hereingebrochen. Kein Skill hat funktioniert. Danach ging es mir fast schlagartig von Minute zu Minute besser, ich konnte mich beruhigen, wieder ruhig atmen, als wäre plötzlich der Nebel vor meinen Augen vorbei und ich konnte wieder klar denken. Danach wie gewohnt: Reue. Zumal ich es diesmal in der Armbeuge getan habe, was relativ auffällig ist und nun weiß ich nicht, was ich tun soll. Mein Freund darf das auf keinen Fall mitbekommen, er denkt ich habe lääängst damit aufgehört und würde sehr sauer werden, wenn das rauskommt, unsere Beziehung steht eh auf der Kippe, daher möchte ich das nicht riskieren. Meine Mutter darf das ebenfalls nicht mitbekommen, sonst droht wer weiß was (eventuell sogar der Rauswurf), aber vor ihr kann ich es eigentlich verstecken. Trotzdem, im Endeffekt eine Sorge mehr, die mich nun belastet.

Ich bin einfach nur ziemlich verzweifelt und weiß gerade nicht wohin mit den Gedanken, allein schon, weil das lange nicht mehr vorgekommen ist.

Liebe Grüße von Jamie

01.02.2017 23:16 • 10.03.2024 #1


18 Antworten ↓


4_0_4
Es tut mir für dich leid dass deine Skills versagt haben.

Eines ist jetzt ganz wichtig. Du trägst absolut keine Schuld an dem was passiert ist. Scham darüber ist falsch. Es ist erst einmal wie es ist. Kurze Rückfälle kann es geben. Das nächste Mal versuchst Du es besser zu machen.

Die Selbstverletzung reduziert den Stresslevel im Körper. Das haben Forschungen gezeigt. Daher scheint es Betroffenen auch das das Mittel zu Wahl zu sein. SVV ist halt ungünstig, deswegen gibt es ja die Umsetzung auf andere Reize.
Jeder, der mit einem solchen Menschen zusammenlebt sollte die besonderen Begebenheiten kennen und sollte so ein Ereignis erst einmal hinnehmen. Dich also aus der Situation nehmen, dir halt geben und die Realtiät wiederherstellen.

Was die anderen denken sollte egal sein. Leider ist das nicht immer ganz so einfach. Nimm das Ereignis an als was es ist. Es war ein einmaliges Versagen der Stresstoleranz.
Für nahestende Menschen ist das halt nicht nachvollziehbar. Es kann durchaus sein, das sie Angst haben das es wieder so wird wie vor einer Therapie.
Und genau dem kannst Du entgegenwirken. In dem Du deine Skills und Streßtoleranz verbesserst. Und reflektierst warum es so geschehen ist.
Damit kannst Du ihnen die Angst nehmen.

01.02.2017 23:36 • x 1 #2


A


Selbstverletzung- und nun?

x 3


Hotin
Hallo Jamie,
Zitat:
seit langem hatte ich mal wieder einen richtigen Nervenzusammenbruch, der ging circa eine Stunde,


es ist immer schlimm, wenn man gerade keinen Ausweg für etwas bestimmtes sieht.
Kannst Du darüber schreiben, was Dich so gefühlsmäßig in die Enge getrieben hat?

Du hast Dich mal wieder selbst verletzt und wenn ich es richtig verstanden habe,
hast Du auch wieder Schuldgefühle.
Hättest Du das nicht irgendwie anders lösen können? So, das Du Dich nicht verletzt und am Ende
ohne Schuldgefühl dagestanden wärst?

Fühle Dich jetzt nicht schlecht. Du kannst eine andere Verhaltensweise für Dich finden.

Viele Grüße

Bernhard

01.02.2017 23:40 • x 1 #3


Angor
Hallo Jamie
Hast Du denn sonst niemanden, mit dem Du reden kannst? Ich finde es sehr traurig, dass Du Dich durch Deinen Freund und Deine Mutter so unter Druck gesetzt fühlst, als wenn sie Dir lieber bei Deinem Problem helfen sollten , was zu dieser Selbstverletzung geführt hat.
Bist Du in therapeutischer Behandlung?

Ich verstehe leider nicht so viel von dieser Form der psychischen Erkrankung, was bedeutet bitte Skill?

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG Angor

01.02.2017 23:49 • #4


4_0_4
In Bezug auf das Thema ist ein Skill eine Fähigkeit um mit einem Stresslevel umzugehen. Der Stresslevel ist in Bereiche eingeteilt. Für jeden Bereich erlernt mal andere Fähigkeiten (Skills).

01.02.2017 23:57 • #5


Angor
Danke

02.02.2017 00:01 • #6


Brandungsburg
Zitat:
Eines ist jetzt ganz wichtig. Du trägst absolut keine Schuld an dem was passiert ist. Scham darüber ist falsch. Es ist erst einmal wie es ist. Kurze Rückfälle kann es geben. Das nächste Mal versuchst Du es besser zu machen.


Danke, solche Worte sind gerade echt Balsam für die Seele. Das schlechte Gewissen ist echt ein Ar..

Zitat:
Hättest Du das nicht irgendwie anders lösen können? So, das Du Dich nicht verletzt und am Ende
ohne Schuldgefühl dagestanden wärst?


Nein, wie oben beschrieben habe alle Skills versagt. Im Endeffekt war ich selbst überfordert damit, denn so eine Situation gab es länger nicht mehr.

Zitat:
Hast Du denn sonst niemanden, mit dem Du reden kannst?


Nein, derzeit nicht wirklich. Ich bin ohnehin nicht so der Typ fürs 'drüber sprechen'.
Hier im Forum ist es anonym, da ist es irgendwie erleichternd, aber jemandem gegenüber zu stehen
und zu reden ist für mich einfach nur anstrengend.

Zitat:
Bist Du in therapeutischer Behandlung?

Nein, derzeit nicht.

02.02.2017 13:10 • x 1 #7


aldia249
Zitat von Schlaflose:
Zitat von cube_melon:
Die Selbstverletzung reduziert den Stresslevel im Körper. Das haben Forschungen gezeigt.


Guter Tipp. Muss ich mal ausprobieren.


Dein Ernst?
Ironie?

Meiner Meinung nach extrem taktlos.

02.02.2017 15:54 • x 3 #8


aldia249
Zitat von Brandungsburg:
Hallo liebes Forum,

seit langem hatte ich mal wieder einen richtigen Nervenzusammenbruch, der ging circa eine Stunde, bis ich es nicht mehr ausgehalten und mich selbst verletzt habe in Form von ritzen mit einer Rasierklinge und Verbrennungen mit einem Feuerzeug, relativ tief, aber nicht lebensbedrohlich. Es kam eine Menge zusammen in den letzten Wochen und irgendwie ist heute alles über mir hereingebrochen. Kein Skill hat funktioniert. Danach ging es mir fast schlagartig von Minute zu Minute besser, ich konnte mich beruhigen, wieder ruhig atmen, als wäre plötzlich der Nebel vor meinen Augen vorbei und ich konnte wieder klar denken. Danach wie gewohnt: Reue. Zumal ich es diesmal in der Armbeuge getan habe, was relativ auffällig ist und nun weiß ich nicht, was ich tun soll. Mein Freund darf das auf keinen Fall mitbekommen, er denkt ich habe lääängst damit aufgehört und würde sehr sauer werden, wenn das rauskommt, unsere Beziehung steht eh auf der Kippe, daher möchte ich das nicht riskieren. Meine Mutter darf das ebenfalls nicht mitbekommen, sonst droht wer weiß was (eventuell sogar der Rauswurf), aber vor ihr kann ich es eigentlich verstecken. Trotzdem, im Endeffekt eine Sorge mehr, die mich nun belastet.

Ich bin einfach nur ziemlich verzweifelt und weiß gerade nicht wohin mit den Gedanken, allein schon, weil das lange nicht mehr vorgekommen ist.

Liebe Grüße von Jamie


Es ist schon mal sehr gut, dass es lange nicht mehr vorgekommen ist. Jeder hat mal einen schwachen Moment. Verurteile dich auf keinen Fall dafür.
Ob du es deinen Liebsten sagst oder nicht, würde ich mir nochmal gründlich überlegen. Vielleicht macht es Sinn, erstmal ein bisschen Gras drüber wachsen zu lassen und die Situation mit ein bisschen Abstand zu reflektieren.

Falls du in Zukunft wieder den Wunsch verspüren solltest, dich zu verletzten könntest du ja über therapeutische Hilfe nachdenken.

Alles Liebe!

02.02.2017 15:59 • #9


4_0_4
Zitat von Schlaflose:
Zitat von cube_melon:
Die Selbstverletzung reduziert den Stresslevel im Körper. Das haben Forschungen gezeigt.
Guter Tipp. Muss ich mal ausprobieren.

Das ist richtig, aber ohne Kontext das dies falsch zu verstehen.

Dieser lautet:
Zitat:
Die Selbstverletzung reduziert den Stresslevel im Körper. Das haben Forschungen gezeigt. Daher scheint es Betroffenen auch das das Mittel zu Wahl zu sein. SVV ist halt ungünstig, deswegen gibt es ja die Umsetzung auf andere Reize.

Ich habe hier das Wort Borderline aus Rücksicht bewusst weggelassen. In der Forschung auf dem Gebiet wurde das wiklich an Patienten gemessen.

02.02.2017 15:59 • #10


4_0_4
Zitat von Brandungsburg:
Danke, solche Worte sind gerade echt Balsam für die Seele. Das schlechte Gewissen ist echt ein *beep*.
Schrott?
Dir hilf da wirklich nur die radikale Akzeptanz. Es ist wie es ist, dann sucht man Wege das zu verbessern.
In dem Du es als das hinnimmst was es ist, also ein einmaliges Versagen deiner Streßtoleranz, reduzierst Du auch die Abwertung deiner selbst.
Ich halte es für essentiell wichtig, das das komplette Umfeld und Du damit richtig umgehen.

Idealfall:
Die Streßtoleranz versagt, SVV passiert. Du fühlst hinterher erst einmal den reduzierten Stresslevel und stellst umgehend mit Hilfe deiner Skills wieder bezug der Realität her.
Du refklektierst so bald wie möglich die Situation und erkennst den Ablauf wie es dazu kam.
Du klärst dein Umfeld darüber auf. Andere verurteilen dich nicht, sondern glauben dir.
Du entwickelst Strategien um eine erneute SVV zu verhindern. Dabei beziehst Du dein Umfeld mit ein.
Der Idealfall ist oft fern der Realität. Aber man kann sich dem annähern.

Hast Du einen Notfallkoffer für den Stresstoleranzbereich?

02.02.2017 16:18 • #11


Hotin
Hallo Brandungsburg,

Schuldgefühle und Scham brauchst Du wirklich nicht zu haben. Sich selbst verletzen sehe ich als nichts
Schlimmes an. Du redest damit nur auf eine Weise mit anderen Menschen, also eben ohne Worte zu benutzen.
Warum benutzt Du diese fremde Art, anderen etwas zu sagen?
Deine Worte, also Deine Sprache, sind ein geeigneteres Verständigungswerkzeug.
Hättest Du denn Interesse, eine Lösung zu finden, die Dich nicht so unter Druck setzt?

Hunderttausenden von Menschen geht es jeden Tag ähnlich wie Dir.
Sie haben Stress, aber verletzen sich nicht. Was machen sie anders?
Zitat:
Hättest Du Lust mal hier im Forum darüber ins Gespräch zu gehen?


Mit aufgestauter Nervosität kann am Anfang nicht jeder gleich gut umgehen.
Wer will kann aber lernen, Stress auf andere Weise abzubauen.
Vermutlich hast Du nicht gelernt, verschiedene Wege auszuprobieren.

Du sagst, Du hast im Moment niemanden, mit dem Du über Deine persönlichen Gedanken und Sorgen reden kannst.
Wenn Du alles für Dich behältst, alles nur mit Dir selbst ausmachst, ist das so ähnlich,
als wenn Du immer Wasser in einen Eimer gießt, aber nie etwas aus dem Eimer heraus nimmst.
Dann läuft irgendwann der Eimer über. Dies erzeugt bei Dir Schuldgefühle.

Zitat:
Ich bin ohnehin nicht der Typ fürs drüber reden.


Das bedeutet, Du weigerst Dich, etwas aus dem Eimer abzuschöpfen, wenn er kurz vor der Überfüllung steht.

Also kommst Du nach einiger Zeit immer wieder in eine ähnliche Zwangssituation.

Erstens könntest Du mit Dir selbst reden. Dir selbst erklären, dass das Problem irgendwie lösbar, also nicht
so heftig ist.
Zweitens könntest Du mit anderen reden. Jemandem sagen, das Du für etwas bestimmtes eine Lösung suchst.
Und es gibt noch drittens, viertens, ... ...fünfzehntens und sechzehntens.
Warum entscheidest Du Dich am liebsten immer dafür Dich selbst zu verletzen, also
alles nur mit Dir allein auszumachen?

Du vertraust keinem anderen Menschen mehr! Warum hast Du Dich dafür entschieden?
Zitat:
Hier im Forum ist es anonym, da ist es irgendwie erleichternd, aber jemandem gegenüber zu stehen
und zu reden ist einfach nur anstrengend.



Hier in der anonymen Situation im Forum, hast Du die Möglichkeit, wieder ganz langsam etwas Vertrauen aufzubauen.
Dir kann hier nichts passieren.

Könnte das ein kleines Ziel für Dich sein, wieder mit anderen zu reden, ohne dabei viel Angst zu haben.


Viele Grüße

Bernhard

03.02.2017 00:01 • #12


4_0_4
Zitat von Hotin:
Du redest damit nur auf eine Weise mit anderen Menschen, also eben ohne Worte zu benutzen.
Warum benutzt Du diese fremde Art, anderen etwas zu sagen?
Deine Worte, also Deine Sprache, sind ein geeigneteres Verständigungswerkzeug.
Hättest Du denn Interesse, eine Lösung zu finden, die Dich nicht so unter Druck setzt?

Hunderttausenden von Menschen geht es jeden Tag ähnlich wie Dir.
Sie haben Stress, aber verletzen sich nicht. Was machen sie anders?

Borderliner verletzen sich hauptsächlich aus zwei Gründen:

1.) Um einen inneren Erregungszustand zu beenden
2.) Um eine Depersonilisations-/analgetischen Zustand zu beenden.

Borderliner haben in dem Moment ein stark reduziertes Schmerzempfinden. Sie sind in dem Moment in einem analgetischen Zustand.
Sie möchten damit nichts sagen, sondern einfach nur das der unangenehme Zustand aufhört.
Über SVV empfinden sie oft Scham und verusuchen das dann zu verstecken.
Das kann dann so weit gehen, das sie es vor dem Pflegepersonal verstecken bis sich eine schwere Entzündung gebildet hat.

Die Gehirnaktivitäten (Gehirnwellen) unterscheiden sich in dem Moment der Erregung und kurz vor dem SVV bei einem Betroffenen gegenüber einem unauffälligem Menschen.
Der Bereich wo dies geschehen kann ist der Erregungsbereich (Skills-Tabelle) von 70% aufwärts. Versagen hier die Skills-Techniken bzw. die Stresstoleranzfähigkeiten kann es zum SVV kommen.
Dieser ganze Ablauf ist medizinisch gesehen hochkomplex. Das hier ist eine wirklich sehr stark vereinfachte Darstellung.

03.02.2017 01:19 • #13


Hotin
@cube_melon

Hallo cube_melon,

was Du hier schreibst hilft vielen bestimmt zum Verständnis von Borderline-Abläufen.

Mir geht es fast immer um etwas völlig anderes. Angststörungen, so auch Borderline, haben immer einen wesentlichen
Anteil, der durch eigenes Verhalten gesteuert oder zumindest verstärkt wird. Wäre das nicht so, brauchte man
Menschen mit Borderlinesymptomen nicht in Therapien beraten.
Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass auch Brandungsburg lernt, was ein Mensch
tun kann, damit er gar nicht so oft in die Nähe der so heftigen Erregungszustände kommt.

Zu erklären, was im Kopf in bestimmten Situationen geschieht, sehe ich einerseits als hilfreich an. Es wirkt sich
aber meiner Meinung nach viel zu oft sehr negativ auf den Betroffenen aus. In dem ich jemanden mit einer
Angststörung erkläre, was technisch im Kopf gemessen wird, treffe ich auch eine Aussage die meistens sehr negativ
verstanden wird. Der versteckte Inhalt solcher Erklärungen ist.
Du kannst nichts dafür und Du kannst daran auch nichts ändern.

Diese Art der Verteidigungsstrategie von Schwachen und Hilfebedürftigen betrachte ich als schlechten Rat.
Sie macht Menschen mit Angststörungen fast immer noch ratloser.
Nimm einem Menschen die Hoffnung und den Glauben. Dann hast Du ihm fast alles genommen.

Viele Grüße

Bernhard

03.02.2017 12:51 • x 2 #14


4_0_4
Dies habe ich für dich geschrieben, denn ich hatte den Eindruck das Du das falsch verstanden hast. Es war höflich und aufklärend gemeint.
Ein Borderliner will damit anderen Leuten nichts sagen. Es ist ein Mittel um sein Leid kurzfristig zu lindern.
Diesen kleinen Abschnitt deines Beitrages wollte ich kommentieren, den Rest wollte ich so lassen. Nicht mehr, nicht weniger.

Alles was ich über das Thema sage ist sehr gut überlegt und dosiert.
Beispielsweise habe ich in meinem ersten Beitrag bewusst das Wort Borderline nicht verwendet.
Zudem verwende ich sog. SET Techniken damit ein BL wieder aus der Situation kommen kann.

Zitat:
Mir geht es fast immer um etwas völlig anderes. Angststörungen, so auch Borderline, haben immer einen wesentlichen
Anteil, der durch eigenes Verhalten gesteuert oder zumindest verstärkt wird. Wäre das nicht so, brauchte man
Menschen mit Borderlinesymptomen nicht in Therapien beraten.
Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass auch Brandungsburg lernt, was ein Mensch
tun kann, damit er gar nicht so oft in die Nähe der so heftigen Erregungszustände kommt.

Das ist mir durchaus bekannt und bewusst. Aus diesem Grund habe ich die Skills/Stresstoleranz hinterfragt.

Zitat:
Zu erklären, was im Kopf in bestimmten Situationen geschieht, sehe ich einerseits als hilfreich an. Es wirkt sich
aber meiner Meinung nach viel zu oft sehr negativ auf den Betroffenen aus. In dem ich jemanden mit einer
Angststörung erkläre, was technisch im Kopf gemessen wird, treffe ich auch eine Aussage die meistens sehr negativ
verstanden wird. Der versteckte Inhalt solcher Erklärungen ist.
Du kannst nichts dafür und Du kannst daran auch nichts ändern.
Zitat:
Diese Art der Verteidigungsstrategie von Schwachen und Hilfebedürftigen betrachte ich als schlechten Rat.
Sie macht Menschen mit Angststörungen fast immer noch ratloser.
Nimm einem Menschen die Hoffnung und den Glauben. Dann hast Du ihm fast alles genommen.

Ohne Kontext oder vorhergehende Wort würde ich so etwas auch nie tun.
Wenn Du meine vorhergehenden Beiträge liest/gelesen hast, kannst/könntest Du meine Strategie erkennen.
Ich halte es für einen Borderliner immens wichtig, dass er diese Reaktionsketten und Verhaltensweisen und Vorgänge mit der Zeit kennenlernt.
Das ist ein wichtiger Faktor bei z.B. der Wiederherstellung der Impulskontrolle, der Erlernung der Skills Fähigkeiten/Stresstoleranz, kognitiver Umprogrammierung.

Alles weitere bitte per PN.

03.02.2017 14:07 • x 1 #15


Brandungsburg
Zitat:
Hast Du einen Notfallkoffer für den Stresstoleranzbereich?


Ja, den habe ich und kann ihn auch normalerweise sehr gut anwenden, nur vorgestern hat irgendwie alles versagt.

Zitat:
Warum benutzt Du diese fremde Art, anderen etwas zu sagen?


Ich möchte damit niemandem etwas sagen, es ist viel mehr, wie cube_melone gesagt hat dazu da um mich aus einem (Verzweiflungs)-Zustand herauszuholen. Ich bekomme dann keine Luft mehr, fange an zu zittern und weine ziemlich stark (aber anders, wie bei einer Panikattacke) und bevor ich ersticke hole ich mich mit dieser Methode ins hier und jetzt zurück. Durch das gesenkte Schmerzempfinden kommt es dann häufiger zu 'schwereren' Verletzungen, als man eigentlich wollte.


Zitat:
Warum entscheidest Du Dich am liebsten immer dafür Dich selbst zu verletzen, also
alles nur mit Dir allein auszumachen? Du vertraust keinem anderen Menschen mehr! Warum hast Du Dich dafür entschieden?


Es ist nicht so, dass ich mich bewusst dafür entscheide (und schon gar nicht immer!), es ist mehr wie ferngesteuert, wenn alle anderen Ersatzmethoden versagt haben und ich den Zustand nicht mehr aushalte. Das kam allerdings schon lange nicht mehr vor, nur weil ich viele Dinge allein mit mir ausmache führt das nicht automatisch zur Selbstverletzung, dann wäre das andernfalls in den letzten 2 Jahren viel häufiger passiert.

03.02.2017 14:16 • x 2 #16


Brandungsburg
Und wieder ein Rückfall.
Dabei ist der letzte erst knapp etwas über 3 Monate her. Erschreckend.

07.05.2017 03:12 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

J

09.03.2024 15:56 • x 1 #18


Schlaflose
Zitat von JanaBln:
Jett habe ich Angst vor bleibenden Nervenschäden.

Bei tiefen Schnittverletzungen wird ja getestet, ob man die Finger bewegen kann, um festszustellen, ob Nerven oder Sehnen verletzt sind. Wenn da Einschränkungen sind, wird operiert. Ansonsten nur genäht.

10.03.2024 06:40 • #19


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