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W
Hallo zusammen,

meine Mutter hat nach vielen Jahren ihre Tabletten mal wieder abgesetzt. Das führt dazu, dass sie aggressiv wird, die Wohnung verwüstet, Sachen aus dem Fenster wirft, alle für Verbrecher hält ... (Wahnvorstellungen, etc.)
Sie schlägt teils schon ohne Grund, wenn man einfach nix sagt. (Mein Vater traut sich ja schon gar nix mehr zu sagen.)
Ich hab´s früher schon miterlebt und das is teils so schlimm, dass ich schon in so ´ne Starre verfallen bin, wo ich noch nicht mal mehr schreien konnte.
Ich wohne nicht mehr daheim, aber mein Paps lebt mit ihr und zieht sich in sein Zimmer zurück. Da er herzkrank ist, versucht er ihr gänzlich aus dem Weg zu gehen, weil er so schon hin und wieder keine Luft hat bzw. seine Anfälle bekommt. (hatte Herzinfarkt)
Ihr Betreuer ist leider aktuell schwer krank, es wurde auch kein Arzt gefunden, der vorbei kommen würde.
Hab ja vorgeschlagen, meinen Vater in unsere Wohnung zu holen, aber wir können sie nicht alleine da im Haus lassen. Sie lässt Türen/Fenster offen und macht sogar ihr eigenes Zeug kaputt. Andauernd scheppert´s halt. Sie kapiert gar nicht mehr, was sie da tut. Von früher weiß ich, dass sie von da oben Befehle bekam. So wird´s auch heute sein. Wenn das und das nicht getan wird, dann brennt Gott das Haus nieder und so Zeug´s.
Früher wurde sie auch paar Mal zwangseingewiesen, aber das geht wohl immer nur, wenn was richtiges passiert. Es sind damals Fenster raus geflogen, der Nachbar wurde verprügelt ...

Ich bin grade völlig überfordert, was wir tun können?
Hat noch jemand eine Idee? Reden geht gar nicht, sie versteht nix, sie lebt in ihrer eigenen Welt, wo alles andere böse ist.
Die Tabletten haben wir, aber sie nimmt sie nicht.

Danke für Tipps.

05.02.2017 22:13 • 09.02.2017 #1


18 Antworten ↓


F
Oje, das klingt gar nicht gut. Hmm, Polizei anrufen? Sie ist ja eine Gefährdung für sich selbst und für andere, damit könnte sie zwangseingewiesen werden. Ist zwar nicht nett für sie, aber was soll man denn tun sonst?

Psychiatrie anrufen und fragen wäre auch noch eine Idee.

05.02.2017 22:16 • x 1 #2


A


Psychose - Tabletten abgesetzt & nun total aggressiv

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SAMUZ
Vielleicht einen Notarzt verständigen?

05.02.2017 22:17 • #3


W
Naja, mein Vater meint, die Polizei könnte erst was machen, wenn quasi Blut fließt. Hab nun mal bei 2 Beratungsstellen angefragt ...

Falls noch wer Erfahrungswerte hat, freue ich mich über Antworten.

06.02.2017 09:36 • #4


T
Zitat von wolke0815:
Naja, mein Vater meint, die Polizei könnte erst was machen, wenn quasi Blut fließt. Hab nun mal bei 2 Beratungsstellen angefragt ...

Falls noch wer Erfahrungswerte hat, freue ich mich über Antworten.


Okay is dein Vater da ganz sicher? Ich sehe das ein wenig anders. Falls du die Polizei oder den Notarzt verständigst müssen diese handeln. Das heißt im Klartext die Entscheidungsgewalt liegt dann bei denen. Sie müssen begründen warum sie deine Mutter mitnehmen oder eben nicht.

Ich kann mich dem Rest nur anschließen Notarzt oder Polizei.

Wenn deine Mutter einen verwirrten oder einen Eindruck macht der es rechtfertigen würde wird sie eingewiesen. Ob sie denn Beamten oder den Ärtzen es dann glaubhaft machen kann warum sie nicht mitwill oder warum sie so reagiert wie sie es dem anschein nach tut, ist dann erstmal sache diener Mutter.

Wünsche dir viel Kraft mir bricht es immer das Herz wenn ich sowas lese.

Gruß Tiberias

06.02.2017 09:51 • x 1 #5


kleinerIgel
Hallo Wolke,
das tut mir sehr leid was bei euch los ist. Es muss schlimm sein so etwas mit anzusehen ohne etwas tun zu können

Ich habe vor Jahren mal etwas ähnliches in der Nachbarschaft erlebt. Und vor noch längerer Zeit mal bei einer Mitarbeiterin in der Firma wo ich gearbeitet hatte.

Wenn es um eine Zwangseinweisung geht und keine Zeit ist um vor Gericht Betreuung zu beantragen, braucht man 3 unabhängige Meinungen von Offiziellen die bestätigen, dass das nötig ist. In der Regel ist das wohl Polizei, Notarzt und einen Gutachter/Psychiater. Die Polizei sind die einzigen, die jemanden gegen ihren Willen mitnehmen dürfen, die müssen also zwangsläufig dabei sein. Notarzt ist für den eigentlichen Transport zuständig und der Gutachter muss bestätigen, dass wirklich Psychisch was gravierendes nicht in Ordnung ist. So war es damals hier in der Nachbarschaft.

Wenn wirklich Blut fließt reicht natürlich die Polizei alleine - erstmal. Letztlich passiert dann aber genau das gleiche. Die Polizei greift aber auch ein, wenn jemand nur randaliert. Macht sie ja bei zB Betrunkenen auch.
Die Nachbarin hatte nur rumgeschrien (stundenlang). Ich weiss nicht ob jemand den Notarzt oder die Polizei gerufen hatte. Jedenfalls hatte die Frau sich geweigert, daher konnte der Notarzt nichts machen, die Polizei war auch da. Da aber keine unmittelbare Gefahr bestand haben die gemeinsam auf den Psychiater gewartet, und dann erst gehandelt. Allerdings war die Frau am nächsten Tag wieder da. Wenn das längerfristig sein muss, und die Leute nicht einsichtig werden, muss das Betreuungsgericht eingeschaltet werden.

Ich denke, es ist relativ egal, ob du Polizei oder Notruf anrufst da der Notarzt ohne Einverständnis nichts machen darf und die Polizei nichts machen kann, weil es einfach nicht deren Aufgabe ist, Kranke zu behandeln. Die Polizei fühlt sich wahrscheinlich eher angesprochen, wenn jemand randaliert, der Notarzt eher, wenn sie hören dass jemand psychotische Schübe hat weil er die Medikamente nicht genommen hat. Und beide werden den jeweils anderen benachrichtigen, wenn sie alleine nciht weiterkommen.

Was du auch noch versuchen könntest ist der sozialpsychiatrische Dienst. Die sind ausdrücklich auch für Angehörige da und machen auch Hausbesuche. Da die zu den Gesundheitsämtern gehören, müsste es die überall geben. Ich weiss aber nicht ob die auch spontan in akuten Situationen was tun können/dürfen. Aber sicherlich können die euch Tips für die Zukunft geben.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
Ich wünsche dir und deinem Papa viel Kraft!

Ganz liebe Grüße vom kleinen Igel

06.02.2017 12:50 • x 2 #6


Hurt
Das scheint in Deutschland sehr ungeregelt abzulaufen, wer eingesperrt wird, oder nicht.

Als ich es mitbekommen habe, dass mein jetzt Ex Ehemann mich seit langem betrügt, war ich am Boden zerstört.
An einem Abend habe ich sehr viel getrunken und leider dann auch viel Geschirr zerdeppert.
Daraufhin hat er einen Arzt angerufen, ihm die Situation geschildert - ohne natürlich zu sagen, weshalb ich so ausgerastet bin - und kurze Zeit später war ein Krankenwagen da, und auch Polizei.

Unter Androhung von Gewalt bin ich schliesslich in den Krankenwagen gestiegen. Ich durfte mir vorher keine Schuhe anziehen, keine Jacke und meine Brille nicht mitnehmen. Quasi im Schlafanzug wurde ich abgeführt. Und ich wurde drei Tage festgehalten, in einer abgeschlossenen psychatrischen Abteilung.

Als ich den Arzt später angezeigt habe, hat er sich heraus geredet und gelogen. Und ich stand letztlich als versoffene und gewalttätige Person da.

Dass jemand der offensichtlich wirklich verwirrt ist, keine Hilfe bekommt, scheint für mich ein Problem in Deutschland zu sein.

07.02.2017 04:39 • #7


W
Bei meiner Mutter wars damals auch immer so, quasi im Schlafanzug. Glaub noch mit Beruhigungsmittel, weil sie nie mitgegangen wäre und dann natürlich um sich schlägt. Sie war die Zeit in der Psychiatrie auch total auf irgendwelchem Zeug, sie haben sie vollkommen ruhig gestellt. Des tut mir ja auch immer leid anzusehen, ich kann auch verstehen, wenn sie ihre Tabletten wegen den Nebenwirkungen nicht mehr nehmen will, aber es eskaliert halt jedes Mal.
Sie schreit ja mit Tabletten schon und geht in die Luft, aber wenigstens kontrolliert und macht dann in der Regel keinen Mist.
An Weihnachten war ich kurz dort, fragt sie mich, was wir für einen Tag hätten (meine Eltern feiern ja nicht). Aber da hatt ich schon irgendwie so ein komisches Gefühl, da sie DAS nicht wusste. Naja ...

Mein Mann meint auch schon, wenn ich mal so wie meine Mutter werde, dann wird net lang gefackelt. Is natürlich sehr aufbauend.

Tut mir leid, was Dir da passiert ist.

07.02.2017 06:29 • #8


Schlaflose
Meine Mutter ist auch einmal in die Geschlosse eingewiesen worden. Sie war über 10 Jahre stark medikamentenabhängig (Schlaf- und Beruhigungsmittel) und als sie aufgrund bestimmter Umstände von heute auf morgen an keine mehr rankam, bekam sie Halluzinationen, hörte Stimmen, bekam Wutausbrüche usw. Meine Oma rief dann kurzerhand die Polizei an und während sie telefonierte, riss meine Mutter ihr den Hörer aus der Hand. Zwei Minuten später klingelte die Polizei an der Tür. Nach einigen Hin und Her ließ sich meine Mutter dazu überreden, sich einweisen zu lassen. Das war das Beste, was ihr passieren konnte. Sie bekam dort Haldol (ein Neuroleptikum) und konnte schon nach 3 Tagen in die offene Abteilung. Nach 6 Wochen kam sie heim. Sie nahm noch einige Wochen das Haldol in immer kleineren Dosen und danach war ihre Medikamentensucht auch weg.

07.02.2017 17:07 • #9


W
Bei uns hat es immer viele Wochen gedauert, bis sie aus der Geschlossenen raus kam.

Von Euch hat nicht zufällig irgendjemand Erfahrung in Sachen Betreutes Wohnen für Psychisch Kranke? Wir wollen sie trennen, sie wollte sich ja auch schon scheiden lassen, aber man kann sie nicht alleine in eine Mietwohnung setzen, selbst in ihrem besten Zustand kommt sie nicht alleine, ohne das jemand aufpasst, zurecht. Es würde mich mal interessieren, ob sowas eine Alternative wäre und wie man die Kosten bestreiten kann ....

Ich werd immer wieder beschimpft, dass ich weg renne und alle alleine mit den Sorgen lassen. Meine Therapeutin meinte damals, ich soll Abstand halten, es tät mir nicht gut. Aber wenn 2 Personen in der Familie gewalttätig sind, würde da nicht fast jeder irgendwie flüchten? Ich mein, wer bleibt freiwillig da und lässt sich schlagen und bedrohen. Selbst jetzt wo wir erwachsen sind, kommt mein Bruder daher und will sie killen ... All das war jetzt über 10 Jahre ruhend und jetzt gehts wieder los. Und irgendwie is niemand erwachsen geworden.

07.02.2017 18:57 • #10


T
Zitat von wolke0815:
Bei uns hat es immer viele Wochen gedauert, bis sie aus der Geschlossenen raus kam.

Von Euch hat nicht zufällig irgendjemand Erfahrung in Sachen Betreutes Wohnen für Psychisch Kranke? Wir wollen sie trennen, sie wollte sich ja auch schon scheiden lassen, aber man kann sie nicht alleine in eine Mietwohnung setzen, selbst in ihrem besten Zustand kommt sie nicht alleine, ohne das jemand aufpasst, zurecht. Es würde mich mal interessieren, ob sowas eine Alternative wäre und wie man die Kosten bestreiten kann ....

Ich werd immer wieder beschimpft, dass ich weg renne und alle alleine mit den Sorgen lassen. Meine Therapeutin meinte damals, ich soll Abstand halten, es tät mir nicht gut. Aber wenn 2 Personen in der Familie gewalttätig sind, würde da nicht fast jeder irgendwie flüchten? Ich mein, wer bleibt freiwillig da und lässt sich schlagen und bedrohen. Selbst jetzt wo wir erwachsen sind, kommt mein Bruder daher und will sie killen ... All das war jetzt über 10 Jahre ruhend und jetzt gehts wieder los. Und irgendwie is niemand erwachsen geworden.


Puh,

ich will deiner Therapeutin da nicht grundsätzlich widersprechen,sehe aber die Gefahr das es dich am Ende doch noch einholen kann. Solange diese Dinge nicht geregelt sind bist du nunmal Verwandt. Da spielt dann auch noch eine Rolle ob du das älteste Kind bist und ob dein Vater sich eben scheiden lässt oder nicht. In deinem Fall scheinen mir viele Dinge unklar zu sein, dadurch fühlt sich am Ende niemand richtig dafür verantwortlich.

Deshalb möchte ich dir noch einige Fragen stellen um dir vielleicht helfen zu können.

Sind deine Eltern schon geschieden bzw wurde die Scheidung eingereicht?
Hat deine Mutter einen Betreuer?
Ist deine Mutter in Psychatrischer oder Psychologischer Behandlung?
Hat deine Mutter einen Hausarzt?
Ist deine Mutter Krankenversichert?
Liegen Arztbriefe oder Gutachten uber den Gesundheitszustand deiner Mutter vor?
Hat deine Mutter eine Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung aufgesetzt?
Bist du das älteste Kind bzw der/die erstgeborene?

Gerne kannste mir das auch per PN mitteilen.

Ich gehe davon aus das im normalfall der Arzt oder Psychologe der erste Ansprechpartner sein sollte. Danach dann die Krankenkasse oder Pfelgeversicherung. Am Ende dann die Wohneinrichtung in der sie unterkommt.

Der VdK könnte dir da eventuell beratend zur Seite stehen. Es ist ein Verein bei dem Mann ca 60 Euronen Jahresbeitrag zahlt und die einem bei diesen ganzen Dingen begleiten und beraten und in ganz Harten Fällen dir sogar einen Fachanwalt stellen den du nicht extra bezahlen musst, der in dem Jahresbeitrag inbehalten ist. Ich habe beim VdK nur gute Erfahrungen gemacht.

Gruß

Tiberias

07.02.2017 19:48 • #11


W
Anbei die Antworten, Tiberias:

Sind deine Eltern schon geschieden bzw wurde die Scheidung eingereicht? Nein
Hat deine Mutter einen Betreuer? Ja, ist aber nicht kontaktierbar wg. schwerwiegender Krankheit
Ist deine Mutter in Psychatrischer oder Psychologischer Behandlung? Eigentlich schon, aber wenn sie nicht mehr hin gehen will, geht sie nicht mehr hin und weigert sich Termine wahrzunehmen
Hat deine Mutter einen Hausarzt? Eigentlich auch, aber je nach Zustand will/kann er sie wohl nicht behandeln (in diesem aggressiven Zustand wird sie natürlich nicht in die Praxis gelassen und er würde wohl auch nicht vorbei kommen)
Ist deine Mutter Krankenversichert? Denke schon, ich wüßte nicht, wer das alles sonst bisher gezahlt hätte
Liegen Arztbriefe oder Gutachten uber den Gesundheitszustand deiner Mutter vor? Weiß ich nicht, mir zumindest nicht und mein Vater redet über solch Sachen nicht, bin froh, wenn er überhaupt antwortet
Hat deine Mutter eine Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung aufgesetzt? Nicht das ich wüßte
Bist du das älteste Kind bzw der/die erstgeborene? Ja

07.02.2017 20:17 • #12


kleinerIgel
Zitat von wolke0815:
Hat deine Mutter einen Betreuer? Ja, ist aber nicht kontaktierbar wg. schwerwiegender Krankheit

Für diesen Fall müsste es aber doch einen Vertreter geben!?
Wenn sich die Betreuung auf die Behandlung deiner Mutter bezieht, ist das mit Zwangseinweigung durch Polizei usw. hinfällig (denke ich). Dann entschiedet der Betreuer darüber.

Frag doch wirklich mal beim sozialpsychiatrischen Dienst nach, auch wegen dem betreuten Wohnen. Oder bei der Organisation wo der Betreuer herkommt (Weiss nicht, wie das funktioniert, aber man sucht die sich ja wahrscheinlich nicht aus dem Telefonbuch).

Liebe Grüße

07.02.2017 20:46 • #13


Mondkatze
Zitat von wolke0815:
Naja, mein Vater meint, die Polizei könnte erst was machen, wenn quasi Blut fließt. Hab nun mal bei 2 Beratungsstellen angefragt ...

Falls noch wer Erfahrungswerte hat, freue ich mich über Antworten.


hallo Wolke
- Die Polizei kann jemand im Krankenhaus einem Arzt vorführen oder die Polizei hat auch schon Leute zu uns in den Sozialpsychiatrischen Dienst gebracht.
- Der Hausarzt kennt die Krankheitsgeschichte Deiner Mutter. Und er hat den Behandllungsvertrag zwischen Deiner Mutter und ihm. Das heißt, dass Du ihn bitten solltest, dringend einen Hausbesuch zu machen. Er kann nämlich Deine Mutter auch gegen ihren Willen ins Krankenhaus einweisen lassen, wenn eine akute Eigen- oder Fremdgefährdung beteht.
- Du kannst Dich auch an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden. Schau mal ins Internet, wo bei euch der SpD ist. Guck mal unter Gesundheisamt, Sozialpsychiatrischer Dienst. Dort gibt es u.a. Beratungsstellen, auch für psychisch Kranke.
Aber es gibt dort auch Ärzte. Ein Sozialarbeiter wird wahrscheinlich dann mit Arzt einen Hausbesuch bei Deiner Mutter machen.
- Im Notfall kannst Du auch die Feuerwehr anrufen. Also den Rettungsdienst. Du mußt die Situation schildern wie sie wirklich ist. Nichts bagatellisieren.
Wenn nicht gleich ein Notarzt mitkommt, ist die Besatzung jederzeit in der Lage einen Notarzt nachzubestellen.

Also, JEDER Arzt kann jemanden nach dem PsychKG ( Psychisch Krankengesetz ) ins Krankenhaus einweisen, wenn eine akute Eigen-oder Fremdgefährdung besteht. DAs kann jeder Arzt feststellen.
Da gibt es einen bestimmten Vordruck, der vom Arzt vor Ort, d.h. beim Patienten ausgefüllt werden muß.
Die Polizei muß nicht immer bei der Einweisung anwesend sein. Sollte der Patient allerdings wehrig sein oder die Rettungskräfte angreifen, kann auch das Ordnungsamt eingeschaltet werden. Oder eben die Polizei. Dann begleiten diese den Transport bis ins Krankenhaus.

Ich denke, dass die Situation bei Euch heikel ist. Eine unbehandelte Psychose kann auch gefährlich werden. Bzw., nimmt deine Mutter ihre Tabletten ja nicht.
Ich habe Dir jetzt Infos gegeben, was Du tun kannst. Oder eben Dein Vater.
Wichtig ist, dass ihr was macht. Es ist ja auch wichtig, dass Deiner Mutter so schnell wie möglich geholfen wird, BEVOR etwas schlimmeres passiert.

Deine Mutter hat einen gesetzlichen Betreuer ? Wenn er krank ist, hat er doch bestimmt einen Vertreter. Ist in der Regel so.

LG
Mondkatze

07.02.2017 20:52 • x 2 #14


kleinerIgel
Zitat von Mondkatze:
Also, JEDER Arzt kann jemanden nach dem PsychKG ( Psychisch Krankengesetz ) ins Krankenhaus einweisen, wenn eine akute Eigen-oder Fremdgefährdung besteht. DAs kann jeder Arzt feststellen.
Da gibt es einen bestimmten Vordruck, der vom Arzt vor Ort, d.h. beim Patienten ausgefüllt werden muß.
Die Polizei muß nicht immer bei der Einweisung anwesend sein. Sollte der Patient allerdings wehrig sein oder die Rettungskräfte angreifen, kann auch das Ordnungsamt eingeschaltet werden. Oder eben die Polizei. Dann begleiten diese den Transport bis ins Krankenhaus.

Das ist besser formuliert! Ich hab mit Einweisung wahrscheinlich das falsche Wort benutzt... Meinte den tatsächlichen Transport ins Krankenhaus, wenn die betreffende Person sich weigert/wehrt. Allerdings hat man uns damals erklärt, dass die Notwendigkeit von 3 Stellen bestätigt werden muss... Das ist aber schon vor vielen Jahren gewesen.

07.02.2017 21:12 • #15


W
Mein Vater sagte, er wird morgen beim Gericht anrufen und um eine Betreuer-Vertretung bitten ... Mal schaun, wie schnell da einer vorbei gucken kann. Parallel hab ich beim Psych. Dienst angefragt.

Danke schon mal ...

07.02.2017 21:18 • x 2 #16


Mondkatze
Zitat von kleiner Igel:
Zitat von Mondkatze:
Also, JEDER Arzt kann jemanden nach dem PsychKG ( Psychisch Krankengesetz ) ins Krankenhaus einweisen, wenn eine akute Eigen-oder Fremdgefährdung besteht. DAs kann jeder Arzt feststellen.
Da gibt es einen bestimmten Vordruck, der vom Arzt vor Ort, d.h. beim Patienten ausgefüllt werden muß.
Die Polizei muß nicht immer bei der Einweisung anwesend sein. Sollte der Patient allerdings wehrig sein oder die Rettungskräfte angreifen, kann auch das Ordnungsamt eingeschaltet werden. Oder eben die Polizei. Dann begleiten diese den Transport bis ins Krankenhaus.

Das ist besser formuliert! Ich hab mit Einweisung wahrscheinlich das falsche Wort benutzt... Meinte den tatsächlichen Transport ins Krankenhaus, wenn die betreffende Person sich weigert/wehrt. Allerdings hat man uns damals erklärt, dass die Notwendigkeit von 3 Stellen bestätigt werden muss... Das ist aber schon vor vielen Jahren gewesen.


Die Einweisung gem. PsychKG bedarf der Feststellung eines Arztes.
Der Arzt füllt das Formular aus. ( ärztliches Zeugnis )
Im Krankenhaus wird dann noch mal eine Anhörung stattfinden, ob die Einweisung immer noch gerechtfertigt ist.
DAs Amtsgericht wurde vorher von der Ordnungsbehörde über die Einweisung informiert.
LG
Mondkatze

07.02.2017 21:32 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

W
Sie ist nun eingewiesen. Weiß gar nicht, wie es nun verlaufen ist oder genau dazu gekommen ist - war nicht dabei. Die jeweiligen Personen wollen wohl grad nicht drüber sprechen.

Obwohl ich weiß, das es grad die beste Lösung oder Möglichkeit ist/war, fühlt man sich plötzlich irgendwie so mulmig.
Nun bekommt ein Mensch alles mögliche rein gedröhnt und wenn man ihn besucht, hat man erfahrungsgemäß wen vor sich sitzen, den man eigentlich nicht wirklich kennt. Jemanden, der aussieht, als wäre er grade aus ´ner Narkose aufgewacht und noch gar nicht da. Wie ein lebend Toter.

Falls jemand in einer ähnlichen Situation ist/war, egal ob als Angehöriger oder selbst Betroffener, und sich austauschen mag, freu ich mich über Post.

09.02.2017 20:52 • #18


Mondkatze
Zitat von wolke0815:
Sie ist nun eingewiesen. Weiß gar nicht, wie es nun verlaufen ist oder genau dazu gekommen ist - war nicht dabei. Die jeweiligen Personen wollen wohl grad nicht drüber sprechen.

Obwohl ich weiß, das es grad die beste Lösung oder Möglichkeit ist/war, fühlt man sich plötzlich irgendwie so mulmig.
Nun bekommt ein Mensch alles mögliche rein gedröhnt und wenn man ihn besucht, hat man erfahrungsgemäß wen vor sich sitzen, den man eigentlich nicht wirklich kennt. Jemanden, der aussieht, als wäre er grade aus ´ner Narkose aufgewacht und noch gar nicht da. Wie ein lebend Toter.

Falls jemand in einer ähnlichen Situation ist/war, egal ob als Angehöriger oder selbst Betroffener, und sich austauschen mag, freu ich mich über Post.


hallo Wolke
Du mußt Dir keine Vorwürfe machen. Niemand muß das.
Denn alles geschieht nur zum Schutz Deiner Mutter. So eine Psychose ist auch Stress für den Körper, und es wird nicht besser.
Also muß eine Behandlung erfolgen.
Natürlich ist das eine schlimme Sitution, wenn man mitbekommt, wie es der Mutter geht und man nicht an sie herankommt. Und wenn sie sich auch noch dagegen wehrt ins Krankenhaus gebracht zu werden, ist das bestimmt ein ganz elendes Gefühl.
Aber sieh es so, dass ihr alle ihr nur helfen wollt und die Krankheit verändert die Person. Also muß etwas geschehen.
LG
Mondkatze

09.02.2017 21:02 • #19


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