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VomWindeVerweht
Zum Gedankenaustausch über die psychischen Folgezustände des Zweiten Weltkriegs suche ich Menschen, die diesen Krieg persönlich erlebt haben (heute in den Medien 'Kriegskinder' genannt) - oder auch 'Kinder der Kriegskinder'.

Ich selbst leide - vermutlich als Kriegsfolge - unter einer generalisierten Angststörung seit meiner frühen Kindheit, die mich in fast allen Lebensbereichen hochgradig einschränkt.

24.11.2014 11:42 • 26.11.2014 #1


4 Antworten ↓


nanetou
Hallo VomWindeVerweht, ich selber habe Gott sei dank den Krieg nicht erlebt, aber meine Oma. Sie war ein Mensch der immer für alle da war, und sie hat leider nie an sich selber gedacht. Ich hatte das Glück, dass sie mich bei sich aufgenommen hat und ich bei ihr aufwachsen durfte , nach dem ich als knapp 4 Jähriges kleines Mädchen etwas schreckliches erleben musste.
Sie musste schon als Junges Mädchen viel Verantwortung übernehmen. Meine Uroma musste sich darum kümmern das sie etwas zum Essen bekamen und musste dafür weite Strecken in kauf nehmen. Uropa war Soldat. In der Zeit in der meine Uroma unterwegs war musste meine Oma auf ihren Zehn Jahre Jüngeren Bruder acht geben. Und wenn die Sirenen an fingen zu heulen, musste sie mit ihm immer ganz schnell in den Schutzbunker laufen. Sie hat, so wie viel andere zu dieser Zeit sehr viele schreckliche Dinge gesehen, die man in diesem alter nicht sehen sollte. Ihre Mama war während der Kriegszeiten auch oft Krank. Ihr Papa wurde während des Krieges ganz schwer Krank und starb schon sehr früh. Sie litt auch Jahrelang unter Angstzuständen, und nahm auch teils ein Beruhigungsmittel.
Eigentlich wundere ich mich, das sie trotz allem was sie in ihrem Leben für schreckliche Dinge erleben und durchmachen musste, nach außen hin immer stark war.

24.11.2014 12:34 • x 1 #2


A


Kriegskinder / psychischen Folgezustände

x 3


Schlaflose
Meine Großeltern mütterlicherseits, meine Mutter (Jahrgang 1936) und mein Vater (Jahrgang 1922) habe den 2. Weltkrieg miterlebt (mit Flucht und allem) aber an Angststörungen haben sie hinterher nicht gelitten. Auch nicht andere Verwandte und Bekannte meiner Eltern und Großeltern.

24.11.2014 16:39 • #3


MrsAngst
Meine Großmutter kam ursprünglich aus Ungarn und wurde wegen Krieg aus ihrer Heimat vertrieben und flüchtete damals nach Deutschland.
Ihr leben war auch nicht leicht und ich weiß auch von ihr das sie bis zu ihrem Tod an schlimmen depressionen gelitten hat.
Sie hatte das mit der Vertreibung nie verkraftet zog allerdings 3 Kinder auf und hat viel gearbeitet und gespart um ihren Kindern ein gutes leben zu ermöglichen.
Sie nahm auch sehr viele Jahre Antidepressiva bis sie starb.

Die Großmutter meines Partners ist ein Nachkriegszeitkind und man merkt ihr ganz stark an dass sie alle lebensmittel gerne einfriert, viel zu viel in ihren vorräten hat zb. ich denke diese angewohnheit hat sie auch noch aus damaligen zeiten.

25.11.2014 23:10 • #4


Schlaflose
Zitat von MrsAngst:
Meine Großmutter kam ursprünglich aus Ungarn und wurde wegen Krieg aus ihrer Heimat vertrieben und flüchtete damals nach Deutschland.


Meine Familie ist aus dem ungarischsprachigen Teil von Rumänien nach Deutschland geflüchtet, aber nach dem Krieg wieder dorthin zurückgekehrt.

Zitat von MrsAngst:
Die Großmutter meines Partners ist ein Nachkriegszeitkind und man merkt ihr ganz stark an dass sie alle lebensmittel gerne einfriert, viel zu viel in ihren vorräten hat zb. ich denke diese angewohnheit hat sie auch noch aus damaligen zeiten.


Das stimmt, das macht meine Mutter auch so. Wir haben immer genug zuhause, um mindestens ein halbes Jahr davon leben zu können Ich gehöre aber auch zu den Lebensmittelhortern, obwohl ich keine Hungerzeiten erlebt habe

26.11.2014 10:11 • #5




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