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Black-Sheep
Mitleid gibt's umsonst - Leben muss man sich verdienen

Die meisten, wenn nicht alle die das lesen, werden mich überhaupt nicht kennen, es ist fast ein Jahr her das ich das letzte Mal etwas geschrieben habe, aber das ist auch nicht wichtig, auch wenn die Menschen andere sind, sind doch die Probleme dieselben geblieben.

Vor etwas über 1 Jahr habe ich nach jahrelangem Gebrauch alle Pillen abgesetzt, und nach ca. 8 Jahren beschlossen, das das schlimmste nun hinter mir liegt, und ich weiterleben sollte.

Nun wollte ich schon immer mal wieder etwas schreiben, um Menschen mit Problemen Mut zu machen das der Zustand in dem sie sich befinden nicht für immer so bleiben muss wie er ist, aber ich habe mir immer gedacht, das es zu einfach wäre euphorisch, zu schreiben solange es mir gut geht, und das Leben geradeaus läuft, deshalb habe ich bewusst gewartet bis mir das Leben mal wieder Knüppel zwischen die Beine schmeißt, und es mir schlecht geht, um diesen Erfolgsbericht zu schreiben……und nun ist es soweit.

Mit den Problemen die ich in den letzten Jahren so hatte will ich euch gar nicht länger langweilen, ihr kennt das fast alles, ich hatte eigentlich alles was hier so beschrieben wird, und noch ein paar Sachen mit denen selbst Google so gar nichts anfangen konnte, sei`s drum egal, der Name Black Sheep war gut gewählt, scheinbar bin ich sogar anders als die Leute hier im Forum, und wer mehr wissen möchte wird hier alles finden was ich so von mir gegeben habe, und das spiegelt den Großteil meiner Geschichte wieder.

Wenn ich das was ich in den 2 Jahren hier geschrieben habe jetzt lese, kann ich sehen wie sich mein Zustand in dieser Zeit Zusehens verbesserte.

Apropos Forum, das Forum hat mir sehr geholfen, aber anders als ihr euch das vielleicht denkt, mir haben nicht die Antworten geholfen die ich bekommen habe……mir hat das schreiben geholfen, ich habe mich mit jedem Wort das ich geschrieben habe besser kennengelernt, und konnte verstehen, wie meine Vergangenheit dazu beigetragen hat das meine Zukunft verschwunden ist, Heute weiß ich größtenteils warum ich der bin der ich nun mal bin

Vorab sei hier mal erwähnt das es klassische Methoden gibt um Ängste hinter sich zu lassen, sie werden hier oft und sehr gut beschrieben, und scheinen auch gut zu funktionieren wenn man sich darauf einlässt, und an alles hält was einem die Therapeuten und Ärzte erzählen, für mich persönlich war das allerdings nichts, bei mir lief das ein wenig anders.

Das fängt schon damit an das ich meine Probleme nie als Krankheit angesehen habe, und es auch jetzt nicht tue, es ist einfach so, dass ich durch die falsche Art zu denken die falschen Gefühle entwickelt habe, die mich dann belasteten, und dazu führten, das sich mein Körper verspannte, der Blutdruck stieg, und alle Körperlichen Probleme auslöste die man sich nur vorstellen kann…..aber ich war eben nie krank, das alles haben meine Gefühle ausgelöst.

Genau aus diesem Grund brauche ich euch keins meiner Symptome zu beschreiben, alles was man sich vorstellen kann, kann man auch bekommen….auf jeden Fall die Symptome davon, man schafft es sogar sich anzustecken, ist mir selbst passiert, nach einem Gespräch mit eine Frau, die schwer mit Schluckbeschwerden zu tun hatte, durfte ich mich selbst ein Jahr daran erfreuen…..

Zu Panikattacken

Nach den ersten üblen Panikattacken, merkte ich das so eine Attacke eigentlich gar nichts schlechtes ist, sie ist nur der momentane Höhepunkt der Ängste die wir mit uns rumschleppen, danach wird alles besser, und man beruhigt sich, später dauerten diese Attacken bei mir nur noch Sekunden, und ich unterstützte und begrüßte ihr kommen.

So, nun mal langsam zu dem was meinen Zustand wirklich verbesserte, für alle die das nur überfliegen das was ich jetzt schreibe ist das einzige was wirklich wichtig ist.

Ich habe aufgehört nach Hilfe und Verständnis von außen zu suchen……das heißt keine Ärzte, keine Therapeuten, keine Tabletten, kein Rat suchen, oder jammern bei Familie, Freunden, oder dem eigenen Partner, ich habe verstanden das es mein Problem ist, und das ich der einzige bin der es lösen kann, der einzige der mir helfen kann.

Man hat immer die Hoffnung, dass der nächste Arztbesuch, die nächste Therapiesitzung, die neuste Pille die man nimmt, den Durchbruch bringt, das passiert aber nicht, man muss den Ar. hochkriegen, und tun was getan werden muss.

Jetzt wollt ihr sicher wissen was getan werden muss, das ist eigentlich einfach, wenn auch schwer durchführbar….man muss aufstehen und weiterleben.

Ich war 4 Jahre Zuhause und habe der Angst alles geopfert was ich hatte, Liebe Glück, eigentlich mein ganzes Leben in dieser Zeit, und das nur weil ich jede Lüge glaubte die die Angst mir erzählte, ich glaubte wenn es meine Gedanken sind müssen sie wohl wahr sein, aber dem ist nicht so, es ist genau andersrum…..es sind alles Lügen.

Was also her musste war eine andere Art zu denken, eine ganz neue Sicht auf meine Probleme, mein Leben, meine Vergangenheit und meine Zukunft

…..und dazu muss ich noch mal auf mein eher gespaltenes Verhältnis zu Therapien zurückkommen, ich hatte 2, und war 6 Wochen in einer Tagesklinik, geholfen hat mir das nicht (Genauso wenig wie Tabletten) ich kam mir da immer fehl am Platz vor, ich wusste das ich das nicht bin, alles war so lieb, so leise so salbungsvoll, sie waren immer alle so verständnisvoll….ich weiß nicht wie ich es euch beschreiben soll, aber das hatte nichts, aber auch gar nichts mit dem echten Leben zu tun….und doch fand ich heraus das einige Sachen die dort gesagt wurden durchaus richtig sind, sie mussten nur in eine Sprache übersetzt werden die ich auch verstand.

Ein wirklich schönes Beispiel dafür ist Akzeptanz….ich weiß was das Wort bedeutet, und doch ist es kein Wort aus meiner Welt, hätten die gesagt, die Menschen sind egoistisch, das Leben ist nun mal ungerecht, friss die Kröte und leb weiter, hätte ich es verstanden und sie respektiert……so sind es aber nur Phrasen, die für jeden passen sollen, aber Egal, am Ende kam ich zu der selben Lösung……egal was passiert, friss die Kröte, schüttel dich und leb weiter.

Und das ist nun die neue Sichtweise….egal was passiert, egal wie es mir geht, ich tue was getan werden muss, und vertraue darauf das es kommt wie es kommen soll, das Leben ist freier Fall, und es zu steuern gelingt eher selten……es wird eines Tages vorbei sein, und auch das ist in Ordnung, aber bis dahin will ich leben, bis dahin werde ich leben.

Über Vermeiden brauche ich euch nichts erzählen, ihr wisst alle dass das schei. ist, natürlich kann man das machen, natürlich kann man sagen ich kann das nicht…..aber man verschiebt das Problem nur auf später, irgendwann muss man es sowieso tun, oder man stellt 30 Jahre später fest das man nur den anderen Menschen durchs Küchenfenster beim Leben zugesehen hat….also warum warten.

Entscheidungen sind eine wirklich wichtige Sache, sie müssen getroffen werden, egal was die Konsequenzen sind, dazu muss noch gesagt werden das man sich zwar selbst ändern kann, aber niemals einen anderen Menschen verändern kann….und so traf ich mehrere Entscheidungen, und stellte erst danach fest das ich über Jahre, irgendwie in der Luft gehangen hatte…..verloren in der Vergangenheit die ich zurück wollte, Angst vor der Verantwortung und den Problemen die die Zukunft bringt….Heute besuche ich manchmal meine Vergangenheit, und bin froh das ich mich für die Zukunft entschieden habe.

Ich war ein Leben lang auf der Suche nach Freiheit, ohne zu wissen was ich mir darunter eigentlich vorstelle, meine Vergangenheit kam mir immer vor wie Freiheit, ich konnte tun was ich wollte, und mit wem ich wollte….und es ging mir gut dabei, Zeitweise dachte ich hätte gefunden nach was ich suchte, Heute weiß ich das Freiheit ist sich nicht von der Meinung, und dem Wohlgefallen anderer Menschen abhängig zu machen, Heute kann man mir viel erzählen…aber keiner kann mir was sagen, das was ich mache, mache ich auf meine Art, oder gar nicht.

Eine weitere Entscheidung war die das es nun vorbei ist mit der Macht die die Ängste über mich haben, diese Entscheidung traf ich an meinem 50 Geburtstag….Acht Jahre sind mehr als genug, das schlimmste liegt nun hinter mir, von nun an geht es Berg auf, und so geschah es, ich habe entschieden, also wurde es so gemacht, das ist nun genau 1 Jahr her, und es war ein sehr gutes Jahr.

Vor 2 Jahren fing ich wieder an zu arbeiten, anfangs auf 450,- Euro Basis, damals war es ziemlich schwierig, es war als hätte ich immer starken Gegenwind, jeden Morgen schrie die Angst mich an das das nicht geht das ich das nicht kann, aber ich stand auf und tat es, nachdem die Entscheidung gefallen war der Angst ihre Macht zu entziehen, setzte ich alles daran wieder Vollzeit zu arbeiten, und es gelang mir Problemlos fest angestellt zu werden, manchmal überraschte mich meine eigene Courage, aber ich war wieder da, mitsamt der großen Klappe die ich ein Leben lang hatte.

Allein zu Arbeiten und einem festen Tagesablauf könnte man nochmal so einen langen Text schreiben, (und auch da haben die Therapeuten auch recht) es ist eine der wichtigsten Sachen um der Angst ihre Macht zu entziehen, das gilt meiner Meinung nach aber nicht uneingeschränkt, denn viele bekommen diese Probleme auch durch die Arbeit, das große Geheimnis, der Unterschied ist, das man etwas tut, das man wirklich mag, etwas das man wirklich gut kann, etwas das einem Freude bereitet….und um herauszufinden was das ist, muss man sich selbst erst richtig kennenlernen.

Der Verdienst sollte eine eher untergeordnete Rolle spielen, wichtiger ist der Spaß an der Sache, den nur dann macht man seine Sache richtig gut, nur dann ist man bereit mehr zu tun als sein muss, und das bringt einem die Anerkennung die jeder von uns so dringend braucht, ich habe mich auf etwas besonnen was ich immer gerne gemacht habe, es ist harte körperliche Arbeit, und ich muss um 3 Uhr morgens aufstehen, Heutzutage weiß ich genau warum ich Abends immer so müde bin…..

Anerkennung…..jeder von uns will sie, und jeder braucht sie, den nur durch sie bekommen wir Selbstbewusstsein, aber auch darüber brauche ich euch nichts erzählen, ich denke jeder von uns kennt das Gefühl sich völlig nutzlos zu fühlen, schwach und unsichtbar, dieses Gefühl geht erst weg wenn man aufsteht und sich der Welt zeigt, wenn man aufsteht und versucht etwas zu bewegen….egal was.

Also, es ist ein Jahr vergangen….und es geht mir gut, ich habe zwar im Moment ne Krisensituation, und viele alte, bekannte Gefühle sind vorbeigekommen um mal Hallo zu sagen, aber gut gehen tut es mir trotzdem….und irgendwie mag ich das was ich im Spiegel sehe.

Ich weiß das eure Probleme völlig anders sind als es meine waren, das liegt wohl daran das wir alle eine völlig andere Geschichte haben, trotzdem ist eine Sache immer dieselbe, wir sind irgendwann in unserem Leben an einem Punkt angekommen, an dem wir unsere Ängste als Belastung empfunden haben, an den Punkt wo das Leben still stand, wo Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart, zu einem klebrigen grauen Matsch verschmolzen sind……aber das ist völlig egal, es gibt immer einen Weg zurück, ihr müsst ihn nur gehen.

Das ist es was ich euch sagen wollte….

26.07.2016 07:31 • 04.08.2016 x 12 #1


37 Antworten ↓


Hotin
Hallo Black Sheep,

freut mich sehr, wieder mal etwas von Dir hier zu lesen.
Du bist ja richtig gut drauf.
Hoffentlich werden möglichst viele Deine außerordentlich hilfreiche Schilderung lesen.

Zitat:
es ist einfach so, dass ich durch die falsche Art zu denken die falschen Gefühle entwickelt habe, die mich dann belasteten,
und dazu führten, das sich mein Körper verspannte, der Blutdruck stieg, und alle Körperlichen Probleme auslöste die man
sich nur vorstellen kann


Das gilt sicherlich für die meisten Angststörungen.

Zitat:
Ich habe aufgehört nach Hilfe und Verständnis von außen zu suchen……das heißt keine Ärzte, keine Therapeuten,
keine Tabletten, kein Rat suchen, oder jammern bei Familie, Freunden, oder dem eigenen Partner, ich habe verstanden
das es mein Problem ist, und das ich der einzige bin der es lösen kann, der einzige der mir helfen kann.


Wunderbar, dass ist das Entscheidende! Mich würde interesseren, warum es bei Dir so total Klick
gemacht hat. Weißt du etwas darüber?

Zitat:
ich wusste das ich das nicht bin, alles war so lieb, so leise so salbungsvoll, sie waren immer alle so verständnisvoll….ich weiß nicht wie ich es euch beschreiben soll, aber das hatte nichts, aber auch gar nichts mit dem echten Leben zu tun….und doch fand ich heraus das einige Sachen die dort gesagt wurden durchaus richtig sind, sie mussten nur in eine Sprache übersetzt werden die ich auch verstand.

Ein wirklich schönes Beispiel dafür ist Akzeptanz….ich weiß was das Wort bedeutet, und doch ist es kein Wort aus meiner Welt, hätten die gesagt, die Menschen sind egoistisch, das Leben ist nun mal ungerecht, friss die Kröte und leb weiter, hätte ich es verstanden und sie respektiert……so sind es aber nur Phrasen, die für jeden passen sollen, aber Egal, am Ende kam ich zu der selben Lösung……egal was passiert, friss die Kröte, schüttel dich und leb weiter.



Herzliche Glückwünsche und Alles Gute für Dich
Deine Erfolgsgeschichte finde ich beeindruckend.

Viele Grüße

Bernhard

26.07.2016 08:08 • x 1 #2


A


Mitleid gibts umsonst - Leben muss man sich verdienen

x 3


Black-Sheep
Hallo Hotin,

und Danke fürs Feedback und die Glückwünsche

Zu deiner Frage

Ich denke es hat nicht über Nacht klick gemacht, da spielten mehrere Faktoren eine gewichtige Rolle.

Als ich anfing hier zu schreiben, damals noch unter dem Namen dark days, war ich Hilfesuchender, es kotzte mich schon damals ziemlich schnell an, nach jedem Strohhalm zu suchen an den ich mich klammern könnte, also meldete ich mich ab um andere Sachen auszuprobieren.

Ich merkte schnell das mir das schreiben irgendwas gab, also meldete ich mich als Madman wieder an, ich war nicht mehr Hilfesuchend, vielmehr versuchte ich zu verstehen was eigentlich mit mir los ist, und warum ich mich selbst nicht leiden kann

Als Black Sheep versuchte ich dann etwas zu bewegen, in den Menschen die sich mit den selben Problemen rumschlugen, rückblickend betrachtet war es vielleicht die Suche nach irgendwem, der ein Stück des schweren Weges mit mir zusammen geht, aber ich musste einsehen, das das nicht passieren wird, jeden einzeln Tag, jede Minute, müssen wir uns selbst begegnen, sind wir allein mit uns und unseren Gedanken, und unseren Ängsten, also, was bleibt uns schon übrig als uns allein damit auseinander zu setzen.

Ein weiterer Grund ist meine kleine Tochter, ich musste entscheiden ob sie die Kopie meines Lebens leben wird, oder ob bei ihr alles anders sein wird, so hatte meine schwierige Kindheit dann auch noch was gutes, ich weiß ziemlich genau was falsch laufen kann, und wie ich es besser machen kann, für sie habe ich immer Zeit, für sie kann ich immer lächeln.

Eine entscheidende Rolle spielte aber auch ein Symptom das ich bekam, als ich zu einer Sache ja sagte obwohl ich nein meinte……das besondere an diesem Symptom war nicht nur das es wohl einzigartig war, es war auch so das ich das weder mit Kraft noch mit Willen bekämpfen konnte, das einzige was half waren positive Gedanken, und das ich mich entspanne, ich war damit einmal beim Arzt, und es war alles in Ordnung, und so musste ich wohl oder übel einsehen, das ich damit alleine klarkommen muss, das es keinen Menschen auf dieser Welt gibt der mir damit helfen kann….also tat ich was getan werden muss.

Alle diese Sachen zusammen haben mich beeinflusst, nicht zu vergessen das ich in dieser Zeit auch viel über mich und die Welt, über meine Mitmenschen und den Sinn des Lebens nachgedacht habe….

Eines Tages stand der Entschluss fest, wenn mir keiner helfen kann, helfe ich mir halt selbst.

26.07.2016 09:51 • x 1 #3


hereingeschneit
Hallo Black Sheep,
freut mich ebenfalls mal wieder was von dir zu lesen und vor allem, dass es bei dir anscheinend immer weiter bergauf ging.
Magst du was über deine Krisensituation erzählen?
Weil, wenn es dir ja weiterhin nur gut ginge, hättest du ja nicht geschrieben.
Und du hast selbst geschrieben, dass dir das Schreiben oft schon weiter half.
LG

26.07.2016 20:40 • #4


I
Die Quintessenz des Ganzen ist wohl, dass man für sich selbst verantwortlich ist und den Allerwertesten hoch kriegen Muss. Ist auch keine bahnbrechende neue Erkenntnis. Das Einsehen dessen und das Heft das Heft in die Hand zu nehmen isses. Ein klein wenig Anschub braucht es manchmal schon bzw. ist hilfreich. Aber nicht zu viel, stets nur nach der Devise Hilfe zur Selbsthilfe

26.07.2016 20:54 • x 2 #5


R
Hallo Mr. Black Sheep, freut mich für sie, das sie die Erkenntnis für sich gewonnen haben.
Doch warum muss man sich das Leben verdienen, man kann ja wohl erwarten das man eine Gewisse Wertschätzung und Anerkennung auch so bekommen kann, denn jeder Mensch ist Wertvoll ohne das er dafür was leisten muss. Das ist irgenwie ein Dogma unserer kranken Gesellschaft das, einige Behaupten,das das so sein muss.
Davon Abgesehen wüsste ich nicht, dass ich für meine Erkrankung jemals Mitleid bekommen habe, geschweige denn Verständnis.

26.07.2016 21:44 • #6


I
Zitat von Robbie Walker:
Davon Abgesehen wüsste ich nicht, dass ich für meine Erkrankung jemals Mitleid bekommen habe, geschweige denn Verständnis.


Das gibt´s nur bei RTL Castingshows. Da kann Schicksal schön präsentiert werden und als Erfolgsmittel eingesetzt werden. Im Fernsehen müssen se dann auf Mitleid machen.

26.07.2016 21:54 • #7


R
Zitat von Intimidator:
Zitat von Robbie Walker:
Davon Abgesehen wüsste ich nicht, dass ich für meine Erkrankung jemals Mitleid bekommen habe, geschweige denn Verständnis.


Das gibt´s nur bei RTL Castingshows. Da kann Schicksal schön präsentiert werden und als Erfolgsmittel eingesetzt werden. Im Fernsehen müssen se dann auf Mitleid machen.


Was ich damit sagen will, jeder tut was er kann um seinen Beitrag zu irgendetwas zu leisten, und wenn man krank ist, ist man krank da muss man nichts Bewerten und Vergleichen, wer hat jetzt was, mehr verdient oder ist das gerechtfertigt. Und kranke Menschen brauchen meistens mehr Zuneigung und Liebe um den Heilungsprozess zu Unterstützen. Das hat in meinen Augen nichts mit Mitleid zu tun.
Viel wichtiger ist für mich das Verständnis und die Akzeptanz, das es jeden treffen kann, und das die meisten Menschen unter ihrer Krankheit leiden.
Viele sprechen da meistens von Krankheitsgwewinn, was in meinen Augen ein Unwort ist. Niemand ist gerne krank uns sucht sich diese aus.

26.07.2016 22:28 • x 2 #8


Black-Sheep
Hallo hereingeschneit

Gibt ja doch noch ein paar bekannte Namen hier, ich hoffe es geht dir gut.

Ist ne klassische Geschichte, eher langweilig, aber wenn du sie hören möchtest, bitte..

Stress auf der Arbeit, durch viele Urlauber, hatte ich auf einmal ungewollt die Verantwortung für alles Mögliche und Unmögliche, musste anderen sagen was sie zu tun haben, musste Entscheidungen treffen die nicht in meiner Gehaltsklasse liegen, alles irgendwie zu schaffen, aber eher nicht mein Ding.

In einer Ruhephase am Sonntag reagierte mein Körper darauf, mit etwas das der Arzt zwar gut sehen konnte, aber noch nie gesehen hatte, er empfahl mir eine Krankschrift, und es auszusitzen, ich ging lieber weiter arbeiten.

Die Schmerzen wurden weniger, es wurde besser, aber der Stress wurde mehr, und so kam etwas neues dazu, eine Kleinigkeit….und das am letzten Arbeitstag vor meinem Urlaub.

Dann kam alles zusammen, Urlaub Stresslevel von 100% runter auf 0%, Gedanken im Leerlauf, Geburtstag, und so machte ich aus der Kleinigkeit eine große Sache, die mir ein Treffen mit alten verloren geglaubten Gefühlen ermöglichte……same Story

27.07.2016 08:41 • #9


Black-Sheep
Hallo Intimidator

Zitat von Intimidator:
Ist auch keine bahnbrechende neue Erkenntnis.


Damit hast du wohl recht, darum ging es mir auch nicht, es ging eher darum meine Geschichte zu erzählen, um anderen Menschen Mut zu machen, und ihnen zu zeigen das ihr Zustand auch nach einer langen Zeit nicht bleiben muss wie er ist.

Wenn durch meine Geschichte die schon bekannten Erkenntnisse untermauert werden ist das doch eine gute Sache, und für den einen oder anderen vielleicht der Anstoß mal etwas neues zu probieren.

Wenn dich mein Thema langweilt und von den RTL Castingshows abgehalten hat tut mir das natürlich leid.....sorry

Danke für deinen Beitrag

27.07.2016 09:04 • x 1 #10


Black-Sheep
Hallo Mr. Walker

Wie weiter oben schon gesagt....es ist meine Geschichte, und der Titel bezieht sich zu 100% auf mich selbst, ich musste für das Leben das ich jetzt führe kämpfen, ich musste es mir verdienen.....

Zitat:
man kann ja wohl erwarten das man eine Gewisse Wertschätzung und Anerkennung auch so bekommen kann, denn jeder Mensch ist Wertvoll ohne das er dafür was leisten muss.


Du lebst definitiv in einer anderen Welt als ich.....

Danke für deinen Beitrag

27.07.2016 09:17 • #11


P
Zitat von Black Sheep:
Ich habe aufgehört nach Hilfe und Verständnis von außen zu suchen……das heißt keine Ärzte, keine Therapeuten, keine Tabletten, kein Rat suchen, oder jammern bei Familie, Freunden, oder dem eigenen Partner, ich habe verstanden das es mein Problem ist, und das ich der einzige bin der es lösen kann, der einzige der mir helfen kann.

das ist etwas was ich mir ebenfalls lange abgewöhnt habe. Mitleid ist auch etwas was ich so gar nicht mag.
aber was ich dazu noch festgestellt habe, die hilfreichsten Tipps zur Verbesserung der Lage erhält man meist da wo man es am wenigsten vermutet.

Zitat von Robbie Walker:
Viele sprechen da meistens von Krankheitsgwewinn, was in meinen Augen ein Unwort ist. Niemand ist gerne krank uns sucht sich diese aus.

da gebe ich Dir Recht. aber nicht nur bei Krankheiten, auch bei anderen Schicksalsschlägen sucht man sich meist nicht aus dass genau dieses passiert.

Zitat von Robbie Walker:
Doch warum muss man sich das Leben verdienen, man kann ja wohl erwarten das man eine Gewisse Wertschätzung und Anerkennung auch so bekommen kann, denn jeder Mensch ist Wertvoll ohne das er dafür was leisten muss

da muss ich Dir dann allerdings widersprechen. Anerkennung und Wertschätzung gibt es in der heutigen, sehr schnelllebigen Ellenbogengesellschaft kaum noch. in erster Linie ist jeder für sich selber verantwortlich.

27.07.2016 10:20 • x 1 #12


R
Zitat von Robbie Walker:
Doch warum muss man sich das Leben verdienen, man kann ja wohl erwarten das man eine Gewisse Wertschätzung und Anerkennung auch so bekommen kann, denn jeder Mensch ist Wertvoll ohne das er dafür was leisten muss

da muss ich Dir dann allerdings widersprechen. Anerkennung und Wertschätzung gibt es in der heutigen, sehr schnelllebigen Ellenbogengesellschaft kaum noch. in erster Linie ist jeder für sich selber verantwortlich.[/quote]

Dieser Begriff der Elbogengeselschaft ist ein trugschluss, weil man glaubt sich einen gewissen Vorsprung gegenüber jemand erarbeitet zu haben, aber eben diese Person möglicherweise genau so hart dafür arbeitet, aber irgendwann gehören wir alle zum alten Eisen, also warum bitteschön gegen etwas kämpfen was unvermeidbar ist.
Vielleicht sollte man einfach ein gewissen Fluss passieren lassen und nicht dagegen ankämpfen.
Davon abgesehen wird nicht jeder mit den gleichen Privilegien geboren.

27.07.2016 19:41 • x 1 #13


hereingeschneit
Ja, mir geht es gut. Immer mal wieder kleine Auf und Abs, aber so generell bin ich recht zufrieden.

Oh ja, wieviel Stress man eigentlich hat, das merkt man am Besten wenn er vorbei ist und dann haut es so richtig rein. Gib gut auf dich acht und versuch daraus zu lernen. Wenn man achtsam ist, dann merkt man, wenn es zuviel Stress ist und je früher man die Reißleine zieht, umso weniger die Nachwehen. Aber ich denke, das weißt du selbst.

27.07.2016 20:56 • #14


M
Zitat von Robbie Walker:
Zitat von Robbie Walker:
Doch warum muss man sich das Leben verdienen, man kann ja wohl erwarten das man eine Gewisse Wertschätzung und Anerkennung auch so bekommen kann, denn jeder Mensch ist Wertvoll ohne das er dafür was leisten muss

da muss ich Dir dann allerdings widersprechen. Anerkennung und Wertschätzung gibt es in der heutigen, sehr schnelllebigen Ellenbogengesellschaft kaum noch. in erster Linie ist jeder für sich selber verantwortlich.

Dieser Begriff der Elbogengeselschaft ist ein trugschluss, weil man glaubt sich einen gewissen Vorsprung gegenüber jemand erarbeitet zu haben, aber eben diese Person möglicherweise genau so hart dafür arbeitet, aber irgendwann gehören wir alle zum alten Eisen, also warum bitteschön gegen etwas kämpfen was unvermeidbar ist.

Na, dann muss ich aber erst recht widersprechen. Wozu sich waschen, wenn man sowieso schmutzig wird, wozu essen, wenn man doch wieder Hunger bekommt, wozu in Urlaub fliegen, wenn man wieder zurück muss... Die Ellbogengesellschaft ist kein Trugschluss, sondern sie ist ein Naturgesetz, genau wie bei den Tieren. Wer anderes behauptet, ist ein realitätsfremder Träumer. Setze deine Ellbogen ein, sonst wirst du zertrampelt, und das zurecht. Wer sich nicht wehrt, der wird entehrt. Wirklich gut fühlt man sich nur dann, wenn man auf andere herabsehen kann, wenn man mehr hat, mehr ist als sie. Das Leben ist ein Machtkampf, ein ewiger Machtkampf auf allen Ebenen. Wo sich Menschen begegnen, dort findet auch ein Machtkampf statt.

Und es ist auch ein Unterschied,ob das alte Eisen irgendwann unter Brücken verrecken wird oder doch würdig in seinem Bett diese Welt verläßt. Von der ewig langen Zeit, die man bis dahin noch verleben muss, ganz zu schweigen. Und das soll mir egal sein? Niemals.

27.07.2016 22:00 • x 3 #15


Syla
Hallo BLECK-SHEEP,
hast die Sache auf den Punkt gebracht! Irgendwann ist jeder für SEIN Leben verantwortlich und kann nicht ewig Probleme auf die Kindheit schieben und sich von anderen Menschen und Psychologen den Kopf kraulen lassen! Aus den Fehlern der Anderen (z.B. Eltern) lernen und es besser machen ist der beste Weg ! Für Deinen Beitrag beide Daumen hoch

27.07.2016 23:02 • #16


I
Zitat von Robbie Walker:
Doch warum muss man sich das Leben verdienen, man kann ja wohl erwarten das man eine Gewisse Wertschätzung und Anerkennung auch so bekommen kann, denn jeder Mensch ist Wertvoll ohne das er dafür was leisten muss.


Das man sich das Leben verdienen muss, hab ich noch nie gehört. Das Leben / die reine existenz ist ein Geschenk für das man selbst nichts tun muss. Darüber hinaus ist die reine Existenz aber auch keine Leistung, die wertgeschätzt werden muss. Ein wenig mehr gehört da schon zu, nicht zuletzt Leistung. Die Menschheit beansprucht für sich jedoch, sich von den Tieren zu unterscheiden. Demnach kommt es nicht auf die absolute Leistung an sondern darauf, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einzubringen. Außerdem gilt der Grundsatz, dass jedes Leben lebenswert ist.

28.07.2016 00:09 • x 1 #17

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R
Zitat von Intimidator:
Das man sich das Leben verdienen muss, hab ich noch nie gehört. Das Leben / die reine existenz ist ein Geschenk für das man selbst nichts tun muss. Darüber hinaus ist die reine Existenz aber auch keine Leistung, die wertgeschätzt werden muss. Ein wenig mehr gehört da schon zu, nicht zuletzt Leistung. Die Menschheit beansprucht für sich jedoch, sich von den Tieren zu unterscheiden. Demnach kommt es nicht auf die absolute Leistung an sondern darauf, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einzubringen. Außerdem gilt der Grundsatz, dass jedes Leben lebenswert ist.


Sehr zutreffend formuliert. Ich hab mich auch mit dem Thema Vorgetäuschte Gesundheitsstörung beschäftigt, weil man sich ja des öffteren mit dem Vorwurf auseinander stzen muss, man sei gar nicht krank, wenn der Arzt nicht findet. Ja als kranker muss man heutzutage mehr den Beweis erbringen krank zu sein, ansonsten wird man von der Gesellschaft geächtet, und erfährt auch ganz schnell soziale Ablehnung in der Gesellschaft, das wiederum führt zur Isolation, welche wiederum die entstehung von Depressionen und Ängsten begünstigt.

03.08.2016 03:21 • #18


P
Zitat von Robbie Walker:
Ja als kranker muss man heutzutage mehr den Beweis erbringen krank zu sein, ansonsten wird man von der Gesellschaft geächtet, und erfährt auch ganz schnell soziale Ablehnung in der Gesellschaft, das wiederum führt zur Isolation, welche wiederum die entstehung von Depressionen und Ängsten begünstigt.


dem kann ich leider nicht zustimmen. ich hab während meiner Krankheit, und auch lange danach noch , eigentlich sehr viel Zuspruch und Hilfe erfahren. zum großen Teil auch von Leuten bei denen ich dieses gar nicht erwartet hatte. isoliert wurde ich keineswegs, ich wurd extrem gut behütet sogar.

03.08.2016 10:54 • x 1 #19


R
Zitat von Painfull:
dem kann ich leider nicht zustimmen. ich hab während meiner Krankheit, und auch lange danach noch , eigentlich sehr viel Zuspruch und Hilfe erfahren. zum großen Teil auch von Leuten bei denen ich dieses gar nicht erwartet hatte. isoliert wurde ich keineswegs, ich wurd extrem gut behütet sogar.


Gut dann haben sie das seltene Glück von verständnissvollen liebevollen Menschen umgeben zu sein, möglicher weise auch familäres Umfeld gegeben, was ja heutzutage aber auch nicht selbstverständlich ist.
Und bei psychischen Erkrankung oder allgemein Erkarankung desse Ursache in der Psyche.
Also in meinem Umfeld haben die Leute null Verständnis für meine Erkrankung, teilweise werden einem noch Vorwürfe gemacht, die dazu führen das es einem noch schlechter geht, und dann schließt sich der Kreis endgültig.

03.08.2016 11:34 • x 2 #20


A


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