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Nataraja
Ich hab meinen Führerschein erst im Studium gemacht. Das war 2012.
Leider hatte ich einen Fahrlehrer, der es geschafft hat mir das Gefühl zu geben, dass ich nicht Auto fahren kann.
Nach der Prüfung bin ich dann ziemlich unsicher Auto gefahren, weshalb auch Mitfahrer manchmal aufgeschreckt sind.

Ich hab immer mehr die Angst davor entwickelt, dass ich nen Unfall baue und dann jemand wutentbrannt aus dem Auto steigt und mich zum weinen bringt.
Wenn ich seelisch nicht so auf der Höhe bin, hab ich verstärkt solche sozialen Phobien. Ich hab auch Angst vor Autoritätspersonen..was sie von mir halten und, dass ich mich vor ihnen blamiere.

Ich hab einfach das Gefühl nicht zum Auto fahren geeignet zu sein.

Vor 3 Monaten fing es an, dass ich einige Beschwerden bekam, die anscheinend psychosomatisch sind..diese verstärken sich gerade leider mit der Zeit.
Ich wäre diese am liebsten direkt wieder los, aber sie haben auch was Gutes vollbracht. Ich bin grad so arg in der Angst drin, dass ich schwer erkrankt sein könnte,
dass ich mir denke, jetzt is es auch egal mit dem Auto und außerdem muss ich meine Angst überwinden, um so vielleicht wieder aus der Misere rauszukommen.

Ich hab einen Wochenendausflug gebucht und bin mit meinem Mann weg gefahren..zwar nur gut zwei Stunden einfache Fahrt, aber die fand ich schon sehr anstrengend.
Auch hab ich es jetzt endlich mal wieder geschafft, einen Freund im Auto mitzunehmen (ich hatte Angst mich vor Freunden zu blamieren).

Heute hab ich das Auto von der Werkstatt ums Eck geholt und mich sogar getraut meinen Mann zu fragen, ob ich ihn in der Stadt, in der er arbeitet, abholen soll.
Für mich ist das ne riesen Überwindung, weil ich mich ohne meinen Mann nicht Auto fahren traue.
Er hat sich zwar nicht abholen lassen, weil er schon ein Ticket hatte, aber das kann ja noch werden

15.11.2016 18:16 • 15.11.2016 x 2 #1


2 Antworten ↓


white_cat
Freut mich, dass du aus deiner eigentlichen schlechten Ausgangssituation doch noch etwas Gutes machen konntest! Jetzt nur dran bleiben, damit sich die Erfahrung festigt!

Ich hatte damals auch panische Angst und Probleme mit dem Führerschein. Ich musste deswegen sogar ein Jahr pausieren und dann nochmal von vorne anfangen (zu meinem Glück hatte sich genau in der Zeit die Theorie geändert und ich durfte auch noch die Unterlagen neu kaufen).

Ein Problem waren die Theoriestunden, da ich damals wahnsinnig unter meiner Emetophobie litt und Angst hatte, ich müsste mich während der Theoriestunde vor allen übergeben. Es kostete mich wahnsinnige Überwindung die Pflichtstunden zu erfüllen. Am schwersten war die sogenannten lange Theorie, eine einmalige Einheit über 4 Stunden. Zum Glück war mein Fahrlehrer super nett und ich erzählte ihm von meinen Ängsten, als ich parallel schon mit der Praxis anfangen durfte. Mir fehlte nur noch diese blöde lange Theorie und er hatte Mitleid mit mir und brachte dann zu einer Fahrstunde am Tag nach der langen Theorie - an der ich natürlich nicht teilgenommen habe - die Anwesenheitsliste mit und ließ mich unterschreiben. Dafür bin ich ihm bis heute unendlich dankbar!

Aber auch das Fahren machte mir Probleme, da ich absolut kein Selbstvertrauen hatte und ständig befürchtete nicht rechtzeitig bremsen zu können, wenn irgendwas ist (und das obwohl der Fahrlehrer ja auch einen Satz Pedale bei sich hat). Auch wurde mir vor Nervosität immer wieder schlecht und wir mussten oft anhalten, aber mein Fahrlehrer war super geduldig. Ich brauchte zwar etwas mehr Fahrstunden, als der Durchschnitt, aber dafür war ich dann auch wirklich bereit für die Prüfung und schaffte es gleich im ersten Anlauf.

Nach der Prüfung war ich zwar immer noch recht ängstlich zu Beginn - besonders wenn ich auf die Autobahn sollte - aber durch tägliches Fahren konnte ich auch diese Angst überwinden und bin mittlerweile eine sichere Fahrerin.

Von dem her kann ich dich sehr gut verstehen und wenn ich diesen Fahrlehrer damals nicht gehabt hätte, weiß ich nicht, ob ich heute einen Führerschein hätte. Oder ich hätte zumindest noch mehr Anläufe dazu gebraucht...

Mach weiter so!

LG
white_cat

15.11.2016 19:20 • x 1 #2


Nataraja
Vielen Dank @white_cat

das ist toll, dass du so nen tollen Fahrlehrer hattest.

Meiner hat mich leider mal an geschrieen während ner Fahrstunde. Dabei hat er nen roten Kopf bekommen und die Adern schauten aus seinem Hals.
Damals war ich noch Raucherin und die Fahrt war vor meiner ersten Zig. und meinem ersten Kaffee. Da war ich dann schnell den Tränen nah und musste dementsprechend weinen

Am Prüfungstag ist das Mädchen vor mir durchgefallen. Mein Fahrlehrer war ganz unruhig und hat mich damit schon etwas nervös gemacht.
Er sagte zur mir wehe du fällst jetzt auch durch
Während der Prüfung saß er ganz unruhig neben mir. Dann meinte er als ich soll mal schneller fahren, weil ich etwas unsicher gefahren bin und dann sagte er irgendsowas
jetzt fahr doch mal gescheit! Du fängst ja gleich wieder an zu heulen.

Das hat mich total verunsichert..ich bin in den Fahrstunden immer gut gefahren, aber ab da war ich ganz unsicher und ängstlich.

Naja ich hoffe, dass ich mit der Zeit Routine bekomme.

15.11.2016 20:40 • x 1 #3