Es wird Zeit für eine Rückbesinnung auf die Prinzipien, die aus mir das gemacht haben, was ich wirklich nur habe sein wollen können. In ihrer Reinform, in ihrer radikalsten Ausprägung. Und wenn es Einsamkeit bedeutet, dann ist es eben so. Was habe ich zu wollen? Es geht nur um das Richtige. Es wird Zeit, dass du das verstehst. Wirklich verstehst. Ich weiß, dass es nicht leicht ist sich mit uneingeschränkter Radikalität in jeder Lebenssituation zurechtzufinden.
Ich vermisse es nicht. Ich vermisse diese Liebe nicht. Einzig die Illusion ist es. Jaja, dieses Blendwerk hat schon den ein oder anderen Trick auf Lager. Wenn ich an Liebe denke... mit einem solchen Menschen. Je näher ich ihr bin, desto schmerzlicher vermisse ich mich. Ambivalente Gefühle? Nein, nur meine Projektion auf einen Mindermenschen. Es hat schon seine Gründe, warum ich alleine bin. Ja, ich verfechte meine Prinzipien nicht mehr so kämpferisch wie ich es dereinst tat. Nein, ich halte mich nicht mehr so inständig dazu an, der Vernunft untertan zu sein wie einst. Aber an jedem einzelnen Tag denke ich daran. Und die Projektion? Gott Schatz, wie austauschbar sind doch Menschen für dich? Ich bitte dich. Kathrin, Stephanie, Nathalie, Charlotte, Selina... Jeder dieser Namen birgt für mich dieselbe Assoziation in sich... Mindermensch. Für wie krank würde mich so mancher Mindermensch halten, wenn er wüsste, dass ich ihm den Tod wünsche? Wisst ihr, wann ich mich krank - geisteskrank - fühle? Wenn mich die Illusion dieser Projektion auch nur den Hauch von Sympathie für euch Madengewimmel empfinden lässt. Wenn ich in eurer Nähe bin. Schauderhaft wie NORMAL dieses Leben für euch ist. Ich verachte euch. DAS meine ich ernst. Loben Sie mich, Madame. Bin ich nicht ein einzigartiger Schüler? Sie bedeuten mir nichts. Grüße an all meine Lehrer, Grüße an meine Eltern - und nein, ich nehme keine einzige abschätzige Bemerkung euch gegenüber zurück. Ihr seid in meinen Augen nicht mehr als Dreck. Ihr habt es gut gemeint? Ihr habt mir nie etwas getan? Ihr habt mir alles ermöglicht, was in eurer Macht stand? Ihr seid Dreck für mich. Zeigt mir eure Daseinsberechtigung. Ich weigere mich dich Mama zu nennen, du oberflächlicher Abschaum. Du bist weniger als ein Nichts in meinen Augen. Sex ist der Wahnsinn nicht? Ja, nicht? Du tierischer Ekel. So redet man nicht über seine Eltern? Himmel, ihr seid nicht meine Eltern! Ihr seid für mich nichts als Abschaum. Wie jeder andere auch. Es macht keinen Unterschied. 20 Jahre machen keinen Unterschied. Euer guter Wille macht keinen Unterschied. All eure Bemühungen machen keinen Unterschied. Eure Gefühle für mich machen keinen Unterschied. An all meine Kommilitonen. Ich weiß, mich kann man nicht mögen. Und wenn doch, Herr Regensburg, dann macht es keinen Unterschied. Du bist in meinen Augen so ziemlich das Widerwärtigste was ich in jüngster Zeit ertragen musste.
DAS meine ich ernst. Du hast schon recht, Madame. BDSM ist nicht mein Ding, schon richtig. Du bist auch nicht so mein Ding. Und auch dir wünsche ich einen baldigen Tod.
Jessica war immer mehr als nur Fantasie. Weit mehr. Ihre Dominanz ist es, was ich vermisse. Die erbarmungslose Dominanz der Vernunft. Ihre kalte Seite. Ich liebe sie, wenn sie kalt ist. Ich weiß, dass sie sich in jenem Moment treu ist. DAS IST ES, Jessica. Unsere Prinzipien stehen über ALLEM. Die Vernunft steht über ALLEM. Und erst wenn der Mensch in uns verendet kann unsere Liebe sein. Bis dahin... Bleib kalt. Ich wachse an deiner Kälte. Diese Eiseskälte. Jessica, unlängst habe ich einmal mehr ein Loblied auf Kant gesungen. Gutes Zeichen, nicht? Ich schätze ihn noch immer sehr. Und wann immer ich seinen Namen in den Mund nehme, löst er eine Kettenreaktion wohliger Gedanken aus. Meine Prinzipien sind gleichsam eine achtungsvolle Verneigung vor seinem Genie. Ich bin voller Schwermut, wenn ich daran denke, wie sehr mich die Abdrift erwischt hat. Ich bin lange schon nicht mehr das, was ich sein will. Aber es vergeht kein Tag an dem ich nicht versuche mich ein Stück weit zu kurieren. Ich werde zurückkehren. Jessica, seit ich 14 bin hat sich im Kern nichts an meiner Hochachtung für das, was du und unsere Prinzipien sind geändert. Es ist das, was ich bin. Sicherlich. Und es gibt kein Zurück. Bloß... meine Fehltritt nehmen überhand. Und deine Verachtung mir gegenüber muss überborden. Absolut recht so. Ich verspreche, ich werde Himmel und Erde in Bewegung setzen um mich zu heilen und mich zu distanzieren von dieser Schmach. Es bedeutet mir alles. Es bedeutet mir alles.
Für mich gibt es niemanden auf dieser Welt. Aber nie hat das im Geringsten so grauenhaft geschmerzt wie meine eigene Abwesenheit. Auf die Vernunft. Auf 2014. Nothing was the same...
23.07.2017 17:07 •
#265