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boomerine
Deine Einstellung gefällt mir, Arbiter. nur es bringen die Branchen mit sich. Der Handwerker darf werkeln bis zu umfallen, die Beamten naja ?, und unsere Manager ? Aber das ist nicht das Thema. Nur zum grauen Wanderer, möchte ich sagen, hoffentlich geht deine Rechnung auf, deine Einstellung tut mir persönlich weh. Weil ich glaube, ( auch ich ) jeder hat seine Chance verdient, nur man muss sich auch in Gänge bewegen. Ich glaubte mich auch am Abgrund, ohne fremde Hilfe hab ich es geschafft, ein Inserat in der Zeitung und der Job gehörte mir. Ich denke wenn man will dann schafft man es auch.

24.09.2014 17:29 • #21


Grauer Wanderer
Ihr habt ja allesamt unbestreitbar Recht, zumindest was die Sache mit dem Job angeht. Irgendwann muss man sich wieder auf den Sattel schwingen, je früher desto besser.

Und was sollte man auch schon anderes schreiben, als das der Job der wichtigste Aspekt im Leben ist und alles andere hintenan gestellt werden muss. Spaß, Vergnügen, Hingabe, Freude; alles Dinge, die im Endeffekt unwichtig sind und schon gar nichts im Job verloren haben. So ist nun mal das (Über-)Leben, das wird sich nie ändern, warum sollte es auch? Hat ja die letzten paar Jahrtausende auch prima geklappt.

Ich sollte mir sowieso die Grübelei abgewöhnen. Hat auch nix im Job verloren, bringt ja kein Profit ein.

26.09.2014 08:02 • x 1 #22


A


Kein einfacher Tag

x 3


Duftblume
Zitat von Grauer Wanderer:
Und was sollte man auch schon anderes schreiben, als das der Job der wichtigste Aspekt im Leben ist und alles andere hintenan gestellt werden muss. Spaß, Vergnügen, Hingabe, Freude; alles Dinge, die im Endeffekt unwichtig sind und schon gar nichts im Job verloren haben. So ist nun mal das (Über-)Leben, das wird sich nie ändern, warum sollte es auch? Hat ja die letzten paar Jahrtausende auch prima geklappt. (


Hallo grauer Wanderer,

darf ich da mal einhaken mit der Frage: Ja, ist das so? Da ich am Ende einen Negativsmilie sehe, hat es ein bisschen den Beigeschmack von Resignation, einer Sache, die eben so ist, obwohl sie anders sein sollte?

Nur mal eine Frage - vielleicht an alle: Was bleibt, wenn man irgendwann aufgrund von Krankheit nicht mehr arbeiten kann? Der Job? Die Leistung? Die Kollegen? Will sagen: sind nicht auch gerade Menschen, die einem nahe stehen, sehr sehr wichtig? Denn die bleiben. Und das ist das erste, was Menschen brauchen, Nähe, Wärme, Geborgenheit ...

Und darf Arbeit nicht Freude machen? Wenn nein, warum nicht? Können wir nicht eher viel mehr Leistung erbringen, wenn wir mit hoher Motivation dabei sind?

*klugscheiss ende*

Musste mal raus - liebe Grüße
Duftblume

26.09.2014 08:17 • #23


Grauer Wanderer
Es stimmt schon, ich resigniere sehr oft...

26.09.2014 09:00 • #24


boomerine
Wenn wir keine Job haben und leider ist das so wovon leben wir ? Ein Perspektive braucht der Mensch, ich könnte es nicht, denn irgend einen Sinn soll das ganze ja haben, nur so in den Tag hinein leben, das wäre nicht meines. Von Vater Staat kann und will ich nicht leben, Möglichkeiten gibt es immer. Vorausgesetzt ich will es. Denn das resignieren bringt im Ende gar nichts, du schadest dir im Prinzip nur selber. Wiegesagt ich hab meine Schattenseite hinter mir, gesundheitlich wie finanziell, ich habe mich gesundheitlich wieder hochgekämpft und finanziell erst recht. Es war nicht leicht aber ich hab es geschafft, gesundheitlich werde ich hin und wieder noch Rückschläge einstecken müssen. Im großen und ganzen bin ich zufrieden.

26.09.2014 18:30 • #25


A
Zitat von Duftblume:
Und darf Arbeit nicht Freude machen? Wenn nein, warum nicht? Können wir nicht eher viel mehr Leistung erbringen, wenn wir mit hoher Motivation dabei sind?

Arbeit darf Freude machen. Aber wenn ich von meiner Arbeit reden muss: Da stecken manche die Freude zu hoch. Es gibt ganz klar Qualitätseinbußen deswegen. Es werden Fehler gemacht, die vermeidbar wären, wenn man die Freude und den Spaß öfters hinten anstellen würde. Man kann nun mal nicht gleichzeitig hervorragende Leistung bringen und mit Kollegen rumalbern. Multitasking ist ein Mythos. Man kann sich nicht gleich gut auf zwei Sachen konzentrieren sondern springt immer wieder mit der Aufmerksamkeit von der einen auf die andere. Zumal hinzukommt, dass ich in einem Großraumbüro arbeite und mich regelmäßig einigermaßen genervt vom Smalltalk und Rumgeiere fühle, was von einem Ende dieses Büros bis zum anderen Ende zu hören und zu sehen ist. Motivation definiert jeder anders. Mich motiviert es mit meinen Kollegen gut zu arbeiten und am Ende des Tages mit gewissem Stolz auf eben jene Leistung blicken zu dürfen. Wenn ich mich hingegen nur hindurchwurschtel oder meine Kollegen nur mal eben gerade das Allernötigste tun während ich rumpowere bin ich demotivtiert und frustriert. Denn letzten Endes bin ich nicht zum Spaß dort. Nicht hauptsächlich. Und dann arbeite ich auch noch in einem Bereich, wo schlechte Leistung sich nachträglich auf das Wohlbefinden anderer Menschen auswirken kann. Da stellt sich mir nicht die Frage ob Freude oder gute Leistung vorne anstehen sollen, für mich ist es selbstverständlich dass die Arbeitsqualität da die Priorität hat.

Manchmal habe ich den Eindruck als wäre es ein Verbrechen sich anzustrengen. Jedenfalls wenn ich mir manche meiner Kollegen anschaue. Als ob man gleich ein Streber wäre. Irgendwie wie im Kindergarten. Als wäre ich von Spielkindern umgeben die ständig unterhalten werden müssten. Man sollte froh sein über das, was man hat, und dass man nicht irgendwo in der Dritten Welt lebt oder in möchtegern-modernen Staaten wie Indien wo man richtig ausgebeutet wird. Im Vergleich dazu geht es selbst den augenscheinlich schlechtesten Arbeitskräften hier immer noch besser. Da wird manchmal einfach viel zu viel rumgeheult. Weniger jammern mehr tun. Ich finde man darf da gerne mal bescheiden sein und seine Ansprüche runterschrauben. Ziemlich verwöhnt das Arbeitervolk hier in Deutschland, scheint mir manchmal.

Erst letztens habe ich den Nachrichten gehört wie in Deutschland übermäßig viele Überstunden gemacht werden. Auch in meinem Betrieb höre ich, wie ganze Abteilungen Überstunden schieben müssen. Ja kein Wunder, denke ich mir manchmal, wenn man den halben Tag nur rumeiert. Ich behaupte nicht dass das überall so aussieht aber auf meiner Arbeitsstelle irgendwie schon. Und von daher komme ich da desöfteren durchaus ziemlich frustriert und enttäuscht nach hause. Soll man sich halt von der ersten Minute reinhängen und nicht erst dann wenn der 3/4 der regulären Arbeitszeit schon vorbei sind. Mal Smartphones beiseite legen und seine Pausen zum Quatschen mit Kollegen nutzen, wofür die unter anderem eigentlich gedacht sind soweit ich die Theorie verstehe.

27.09.2014 20:04 • #26


Lazarus
Also um das nochmal zu verstehen. Du hast Angst davor Entscheidungen zu treffen, um diesen zu entgehen flüchtest du dich in Luftschlösser. In andere Realitäten in denen alles besser ist und alles toll.

Dennoch kommst du nicht umhin zu erkennen, dass es diese Realität nicht gibt, denn es läuft nunmal nicht alles toll im Leben, aber was hält dich auf diese Luftschlösser tatsächlich zu erklimmen?
Was ist es für ein Gefühl, für ein Gedanke der dir suggeriert dass du diese Dinge nur Träumen kannst?

Manchmal muss der absolute Tiefpunkt erreicht sein, man volle Kanne auf den Asphalt aufschlagen um zu merken, dass es tiefer nicht mehr geht. Wer vorher lernt zu fliegen, hat nunmal Glück, andere brauchen den erwachenden Aufschlag.

Dass du den Therapeuten so vehement versucht zu vermeiden, zeigt jedoch dass du noch nicht verzweifelt genug bist, noch nicht eingesehen hast, dass ein Mensch eben nicht alles alleine bewältigen kann, vorallem kein einsamer Mensch. Hättest du Freunde (und tut mir Leid aber Menschen im Forum zählen nicht) wäre das was anderes. Aber ein Mensch kann seinen eigenen Ballast irgendwann auch nicht mehr (er)tragen. Man brauch ein Ventil man braucht einen Zuhörer jemand der Wege aufweist, Einblicke gibt.

Du erzählst ja auch uns (wildfremden) Menschen wie es dir geht, was dich beschäftigt und eigentlich auch dass du so nicht weiter machen kannst. Das ist bei einem Therapeut nicht anders. Ich selbst habe lange mit mir hadern müssen, der klassische Gedanke von Das ist eine Niederlage. Eine Regression mir selbst gegenüber. Das stimmt aber nicht, es ist Courage dir selbst gegenüber. Es ist der Willen Hilfe anzunehmen und zu bekommen. Auch wenn meine Therapie ein Mist war und ich versuche zu wechseln, dieser Schritt alleine hat mir schon Selbstbewusstsein gebracht... Zumindest eine Zeitlang. Bis mir das Leben wieder in den Nacken geschissen hat.


LG

28.09.2014 12:24 • #27


Duftblume
Hey arbiter,


da schliesse ich mich gerne an. Party im Büro muss nicht sein. Schön ist es, wenn man sich unter den Kollegen versteht und gut im Team zusammenarbeitet. Aber ständiges Rumalbern und am Handy hängen finde ich auch anstrengend. Das gehört da einfach nicht hin. ich hatte meist Glück, hatte ein fähiges Team. Mit Freude meine ich, dass man seine Arbeit gern tut. Ich habe ja auch Freude am Mutterdasein, das heisst allerdings keineswegs, dass ich den ganzen Tag was zu Lachen habe und mich nicht anstrengen muss

Hach, das mit dem Anstrengen ist so eine Sache. Das fängt schon in der Schule an. Aber das würde jetzt echt zu weit führen.

Liebe Grüße
auch an den Wanderer

01.10.2014 18:01 • #28


Grauer Wanderer
Nabend allerseits.

Vorab muss ich wohl wieder mein langes Schweigen entschuldigen. Eine gute Begründung habe ich dafür nicht parat. Es ist schlicht und ergreifend nur unangenehm, wenn man zuviel Aufmerksamkeit auf sich zieht, vor allem wenn das Thema auch noch die eigenen Unzulänglichkeiten behandelt.

@ boomerine: Es freut mich, dass du mit dir zum großen Teil zufrieden bist. Und es ehrt dich, dass du versuchst mir deinen Lösungsansatz für ein zufriedeneres Leben nahe zu bringen. Versucht habe ich es in der bereits vergangenen Lebenszeit, sehr oft sogar. Und bin jedes Mal mehr oder minder fatal in den Dreck gestürzt oder gar gestoßen worden. Die Welt ist grausam und ich bin keine Kämpfernatur, der sich dauerhaft eine Nische in dieser Welt erkämpfen könnte.
Natürlich bringt mir das Resignieren nichts; mir einzureden, dass alles wieder gut werden wird, jedoch auch nicht.

@ Arbiter: Da ich nie in einem Büro gearbeitet habe, kann ich dazu nicht viel sagen. In der Produktion, wo ich zuletzt gearbeitet hatte, habe ich jedoch andere Erfahrungen gemacht. Hier war es ungemein wichtig eben nicht Rumzueiern sondern den Soll zu erfüllen, der für diese Schicht erreicht werden musste. Und wenn Probleme auftraten, die nicht sofort gelöst werden konnten, dann blieb man halt solange (auch bis in die nächste Schicht hinein), bis die Probleme beseitigt und die Produktion fortgeführt werden konnte.

@ Duftblume: Danke für die Grüße.
Es ist halt ein Unterschied ob man Freude bei der Arbeit oder Freude an der Arbeit hat. Mit ersteren kann man so oder so sehen, sollte sich jedoch im Rahmen des Angemessenen bewegen. Mit letzterem habe ich mehr oder minder abgeschlossen, habe es sogar zeitweise als Mythos betrachtet, aber scheinbar gibt es doch noch Menschen, die in ihrer Arbeit aufgehen und Freude dabei empfinden können... die Glücklichen.

@ Lazarus: Deine Ausführungen gehen in die richtige Richtung. Wenn ich mich gedanklich in andere (natürlich nicht-existente) Gefilde bewege, kann ich Dinge tun, die real nicht umsetzbar wären aufgrund meiner Unzulänglichkeiten. Ich kann mir Geschichten ausdenken und dabei, wenn mir danach ist, gezielt bestimmte Emotionen bei mir auslösen, auf die ich real eh keinen Anspruch hätte. Ich verbringe viele Stunden am Tag in diesen Welten; und das tue ich, weil sie mir Trost spenden und von der Wirklichkeit ablenken, die eben grundsätzlich und ganz und gar anders ist, völlig versetzt von dem was ich als angenehm erachten würde. In der realen Welt stehe ich im Abseits; also erschaffe ich mir Welten wo dies nicht so ist und von wo auch die meisten meiner angenehmen Erinnerungen der letzten Jahre stammen.
Manch einer mag es als Realitätsflucht ansehen, ich sehe es als Alternative und Bereicherung.

Das ich hier über derartige Dinge schreibe ist schon schwierig genug. Doch hier ist es nur eine virtuelle Welt, eine semi-reale Kopie der Wirklichkeit. Hier ist es noch vergleichsweise erträglich über solche Themen zu schreiben. In der realen Welt ist es etwas ganz anderes, da man sich von Aug zu Aug gegenübersteht und miteinander reden muss. Dies wäre, für mich jedenfalls, völlig undenkbar (gut vielleicht nicht völlig, aber zu 99%). Schlussendlich liegt die Verantwortung immer bei einem selbst ob und wie man den Karren aus den Dreck ziehen möchte. Ein Therapeut wäre mir dahingehend einfach keine echte Hilfe. Also mache ich es, wie sonst auch, lieber mit mir alleine aus, wie es auch meiner Art entspricht.

LG, der Fremde aus der Ferne

03.10.2014 19:36 • #29


Fenni
Hallo Wanderer, mir gefällt dein Avatar. Nur so nebenbei...


Ich finde völlig schlüssig, was du da alles beschreibst. Jetzt mal nur auf deinen letzten Beitrag bezogen, ist es mir schlüssig, wenn man sich erst nach längerem Schweigen wieder meldet, weil du damit offenbar auf deine dir eigenen Gefühlswelten eingehst. Und genauso auch deine Betrachtungen über deine Realitätsfluchten und dein Erleben mit dem virtuellen Schreiben im Gegenzug zum Reden Aug in Aug. Du hörst auf und verfolgst dein gefühlsmässiges Erleben. Eigentlich ist das ist eine starke Position.

03.10.2014 22:33 • #30


Lazarus
Dann ist das natürlich deine Entscheidung. Ich wollte dir damit nur sagen, dass es Dinge gibt die du nicht mit dir selbst vereinbaren kannst, die eine Änderung deines tiefesten Ich's erfordern die du nicht bewerkstelligen kannst. Das reden mit einer anderen Person egal wie schwer das sein mag ist etwas notwendiges. Menschen sind keine Einzelgänger, sind nicht dazu geschaffen alleine zu sein, da beginnen wir zu vegitieren. Das weiß auch jeder, nur es ist schwierig wieder darin zurück zu finden.

Zum anderen was ist wenn du diese Realitätsflucht als deine Stärke beginnst auszuarbeiten? Ich weiß nicht wie weit du dich in Fantasien einfinden kannst, wie detaiiert du sie vor dir siehst, aber wenn es so ist wie ich es mir denke, beginne darüber zu schreiben. Wenn du dich eh selbst ins Abseits befördert hast und anscheinend hier nur auf Mitleid hoffst und das Menschen dir zuhören sich dir annehmen und dir das absolut ausreicht (ich werfe dir das nicht vor) dann kannst du das auch als Autor mit einer Flasche Scotch und einer Schreibmaschine machen und beginnen Bücher zu schreiben. Zum anderen um eventuell falls du doch etwas tun willst gegen deine EInsamkeit, dann kannst du wenn du emotionen so einfach abrufen kannst, auch in die Schauspielerei gehen. Ans Theater und schauen wie das wird.

Schwächen kann man zu Stärken machen, wenn man möchte. Nur ein Vorschlag.

04.10.2014 07:50 • #31


boomerine
Es ist jedem das seine, wie er seinen Weg fort setzt. Der eine kann kämpfen, der andere will kämpfen, dann gibt es noch das, das liebe Wörtchen muss. Oder man gibt auf. Sein wir uns doch mal ehrlich wer hat es leicht, jeder kämpft auf seine Art und Weise. Nur aufgeben finde ich nicht so gut. Es gibt gute Zeiten im Leben, gibt man da auf ? Nein, nur in den schlechten Zeiten. Ich könnte jetzt auch wieder alles hin schmeißen und gehen, und fragen wofür, noch kämpfen, diese Zeiten kommen wieder, aber warum, es wird wieder, egal wie. Es kann nicht nur den Bach runter gehen. Wir brauchen gar nicht großartig darüber diskutieren, wenn du es dabei belassen willst, dann steck den Kopf in den Sand. Nimm doch die Tipps und Ratschläge an. Mir ist klar das es keine einfache Zeit ist, aber auch du kommst wieder in die Höhe, wenn du es willst. Resignieren kannst du immer noch.

04.10.2014 16:27 • x 1 #32


Grauer Wanderer
@ Fenni: Ist mein Lieblingsavatar, da ich diese Cartoons damals unheimlich gerne gesehen habe.
Der Koyote ist schon ein echter Pechvogel, und trotzdem versucht er's immer wieder...

@ Lazarus: Mit jemanden reden... wenn ich ehrlich bin habe ich schon oft darüber nachgedacht. Und dann denke ich mir Bei deinem Pech gerätst du an jemanden, dem das völlig egal ist. Ich habe mich so an mein Einzelgängertum und die Einsamkeit gewöhnt, dass es bei mir Furcht auslöst daran etwas zu verändern, obwohl ich nichts lieber tun würde diese Eigenschaften abzulegen (deshalb bin ich ja auch hier). Diese Widersprüchlichkeit lähmt mich, so glaube ich; und so bleibt es stets beim Status Quo.

Wenn ich den Eindruck erweckt haben sollte ich wäre auf Mitleid aus, dann sei versichert, dass dies nie meine Intention war, ganz im Gegenteil. Mit Mitleid kann ich nichts anfangen...
Aber mache ich wirklich den Eindruck ich wäre darauf aus?

Tatsächlich habe früher hie und da ein paar Zeilen zu Papier gebracht (dem von dir beschriebenen Klischee entsprach ich aber nie ), habe aber irgendwann wieder damit aufgehört. Dafür bin ich einfach nicht gut genug.

Wie du jetzt aber auf die Schauspielerei kommst, erschließt sich mir nicht zur Gänze.

@ boomerine: Du hast ja schon irgendwo recht, und eigentlich möchte ich ja auch irgendwie weitermachen. Nur oft sehe ich die Welt und frage mich Wozu?
Ich weiß gar nicht wann ich zuletzt etwas als gut empfunden habe. Ich sehe nur unschöne Dinge, da wird es schwer noch den Willen aufzubringen weiterzumachen, was ich ja ehrlich gesagt auch noch mache, obwohl ich ständig vom Aufgeben geredet habe. Ich glaube aber, dass ich kurz davor stehe, denn die Maske, die ich allen zur Schau stelle... manchmal schimmert was durch und mein Umfeld beginnt zu fragen, ob es mir denn noch gut geht. Manchmal entfleuchen mir Details, die ich sonst streng unter Verschluss gehalten habe. Manchmal glaube ich meine Fähigkeit zu verlieren die Kontrolle über meine Mimik zu verlieren, wenn ich in Gedanken die Augenbraue hochziehe und es dann auch tatsächlich tue, wenn ich den Mundwinkel verziehe und merke, es geschieht auch real.
Ich habe das Gefühl das da grade etwas in Begriff ist zu zerbrechen, und ich habe keine Ahnung wie ich dies verhindern kann...

07.10.2014 10:33 • #33


Lazarus
Also lieber Grauer Wanderer,

Ich bin jemand und das ist selten mit Prinzipien, dass kann hier natürlich jeder behaupten das ist klar. Ich bin ehrlich, was mir schon oft das Genick gebrochen hat (so traurig das ist) ich bin loyal und würde nie jemanden wirklich übers Ohr ziehen, aber absichern würde ich mich heutzutage, damit man mich nicht über Ohr zieht. Hab da eine sehr starke paranoia entwickelt.

Warum ich das hier schreibe dazu später mehr.

DU vermeidest also deine Probleme ganz einfach indem du sie erst garnicht angehst. Wenn ich nichts tue, dann kann mir auch nichts schlechtes widerfahren. Die herangehensweise ist verständlich, aber durch das nichts tun kann dir auch wirklich garnichts positives passieren. Du wirst mir doch nicht sagen wollen, wenn du eines Tages stirbst, dass du dann sagen wirst Wow, ich hab mein Leben genau so verbracht wie ich es wollte! Ich habe alles genutzt alles getan was ich je tun wollte und bereue nichts. Meinst du nicht dass du diese Zeit des Einzelgängertums am meisten bereuen wirst? All diese Zeit die du verplempert hast ohne sie wirklich zu nutzen und welche nicht mehr aufzuholen ist? Nie wieder... Deine Komfortzone hat sich so weit zusammengezogen, dass nichtmal du da durchpasst und diese zu erweitern braucht Zeit, Mut und natürlich den Willen dazu. Wenn du dich also nicht zusammenreißt wird das niemand für dich können und du wirst nie wieder voran kommen. Das ist traurig.

Natürlich kannst du an jemanden geraten der eine Null ist und dann? Was hast du verloren? Was ist dir passiert? Nichts! Das einzige was du tun kannst ist diese Person zu streichen und eine neue Person zu suchen, bis du jemanden hast der bereit ist dir zuzuhören und dir mit deinem Willen zu helfen. Mit dem Willen wohl gemerkt, den alles andere musst du selbst tun und wenn dich das jetzt schon vom lesen anstrengt, dann ist es die eigene Bequemlichkeit die ich lähmt sonst nichts und auch die ist vermeidbar, wenn wiederrum der WILLE da ist.

Du machst darum einen Mitgleidssuchenden EIndruck weil alle Welt dir hier Mut zuspricht, alle Welt dir Tipps gibt und du nichts davon wirklich annimmst. Du schreibst und badest in deiner eigenen Unzulänglichkeit und schiebst diese als Ausrede für alles vor. Ich würde so gerne etwas ändern und die Eigenschaften ablegen, aber ich habe Angst... Deswegen sind wir aber ja hier. ABer meinst du wir können dir hier die Angst nehmen? Klar können wir alle vor deinem Haus stehen und dich dazu zwingen hinaus in die Welt zu gehen, aber würde das wirklich was bringen? Wäre es nicht viel eher viel toller, viel Befriedigender, alleine herraus zu kommen und uns davon zu berichten. WIe du voran kommst? Mitleid ist zwar schön und es tut teilweise für eine gewisse Zeit gut, aber Anerkennung ist weit süßer.

Vielleicht wäre das Klischee aber gar nicht so übel

Auf die Schauspielerei kam ich weil du schriebst dass du Emotionen sehr leicht abrufen kannst. Schauspieler müssen gerade das beherrschen. Sie müssen sich in eine Rolle einfinden können, deren Gefühle auf Knopfdruck wiederspiegeln. In Gewisserweise müssen sie diese Person im Drehbuch sein und manchmal eine andere Person zu sein tut vielen gut. Gleichzeitig hättest du eine Gruppe an Leuten die dich anerkennt, mit denen du etwas teilst. Vielleicht hast du eines Tages sogar Fans oder Bewunderer und damit einen Fuß in der Tür die dich aus dem Raum der Einsamkeit führt.

Bezüglich eines Buches und deswegen hatte ich meine Person zum Anfang erwähnt. Biete ich dir an als Ghostwriter soweit mit möglich zu fungieren. Es gibt viele Leute die nicht schreiben können und ihre schreiberlinge haben die ihre Gedanken zu Papier bringen. Wenn du darauf Lust hast, kannst du mir eine PN schicken. Über was du gern schreiben würdest, wie du es schreiben willst und schreibst dann einfach nieder was dir so einfällt und ich versuche es so umzuschreiben, dass es klingt. Wenn du willst können wir dass dann auch hier mal posten und mal schauen wie die Leute es hier finden. Vielleicht können wir ein Drehbuch daraus machen. Wer weiß, alles ist möglich.


Vielleicht sollst du es garnicht verhindern... Vielleicht musst du mal ausbrechen. Vielleicht ist es deine Maske die zerbricht und vielleicht muss das mal sein

http://www.experienceproject.com/storie ... on/4909452

dazu gibts leider normal einen tollen Comic aber den find ich nicht.

07.10.2014 13:03 • #34


boomerine
Hallo grauer Wanderer, es tut mir das du so resignierst, hast du niemanden außer uns mit dem du sonst noch offen reden kannst ? Warum hast du so gar keine Freude mehr am Leben ? Es muss doch noch irgendetwas geben an dem du Freude hast ? eventuell wenn du raus gehst, das Wetter ? deine Nachbarn ? ein Hund oder überhaupt ein Tier ? ein nettes Wort ? ein Lächeln ? oder auch ein strahlender Blick eines Kindes ? So abgestumpft kannst du doch noch gar nicht sein ? Den ersten drei langen Absätzen von Lazarus muss ich recht geben. Das mit der Schauspielerei ist quatsch. Ich kenn solche Tage / Wochen / auch wenn es schon lange her ist. Wie sollst du lächeln wenn dir nicht danach ist ? Das sich die Miene verzieht ist normal weil du nicht weißt wie du handeln sollst ? Bist du eigentlich in Therapie oder hast du die Möglichkeit auf eine psychosomatische Reha zu gehen ? Um zu lernen wie du mit dir umgehen sollst / darfst ? In deinem Fall wäre das wirklich angebracht. Nochmals, zum resignieren bist du zu jung. Denk mal bitte nochmal darüber nach. lg boomerine

07.10.2014 17:30 • #35


Lazarus
Warum soll das mit der Schauspielerei quatsch sein. Du solltest dir mal die psychischen Probleme der Schauspieler ansehen die sind nicht ganz so schlimm wie bei unserem wanderer, aber sie haben Ähnlichkeiten, viele der Schauspieler sind deshalb gerade erfolgreich weil sie sich aufgrund ihrer Probleme in neue Rollen schlüpfen und so der Realität entgehen und aufgehen. Deswegen dachte ich an Schauspielerei.

07.10.2014 18:41 • #36


Fenni
Zitat von Grauer Wanderer:
@ Fenni: Ist mein Lieblingsavatar, da ich diese Cartoons damals unheimlich gerne gesehen habe.
Der Koyote ist schon ein echter Pechvogel, und trotzdem versucht er's immer wieder...

Es ist ja noch mehr, als nur der Kojote als Pechvogel und seine auch von mir gerne gesehenen Cartoons. Sondern auch, wie er da grad in dem Bild steht. Mit so einem verdadderten Gesicht und dem Hilfeschild, aber eigentlich doch auch wieder drollig und ziemlich aufrecht

07.10.2014 21:01 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

G
Lieber Grauer Wanderer,

es war zum Teil schwer für mich, einmal als stiller Leser einfach nur da zu sein.
Ich habe sehen können, wie liebevoll dir User beratend zur Seite stehen, das finde ich wirklich Erste Sahne.

Nimm das doch jetzt zum Anlass, um dich am Schopf zu packen und dich aus dem Sumpf zu ziehen, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, du hast hier unsere Unterstützung, schreib, was du dabei fühlst.

Aufgeben tut man einen Brief, aber nicht sein Leben und schon gar nicht sich selbst

Zur erwähnten Hühnerleiter kenne ich einen anderen Spruch:

Das Leben ist kurz und besch...., deshalb soll man es genießen.

In diesem Sinne alles Gute, Blick voraus in die Zukunft, es kann nur mehr besser werden und es wird auch für dich wieder die Sonne aufgehen!

Liebe Grüße

Gerd

08.10.2014 08:21 • #38


boomerine
Lazarus, ich wollte dich nicht angreifen, ich seh es mit anderen Augen.

08.10.2014 16:29 • #39


Lazarus
Ich hab mich nicht angegriffen gefühlt
Aber ich fänd ne Begründung nicht schlecht, mehr nicht

Alles gut

08.10.2014 19:49 • #40


A


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