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18

S
Hallo,

ich fühle mich völlig allein in dieser Welt.
Ich bin 34, selbstständig und habe seit Jahren kaum noch Menschen in meinem Leben.

Ich bin jetzt über Weihnachten auch wieder allein, da ich meine Eltern (diese sind Alk.) nicht besuchen möchte, mir geht es danach immer noch schlechter. Ich bin zwar in einer Fernbeziehung, doch wir sehen uns selten, und es gibt oft Probleme. Letztes Jahr kurz nach den Feiertagen ist zudem meine Schwester gestorben. Für mich ist diese Zeit inklusive dem Jahreswechsel inzwischen einfach grauenvoll und ich bin froh, wenn die Tage vorbei sind.

Mir fällt es immer schwerer, Motivation für mein tägliches Leben aufzubringen oder mich wieder um Kontakt zu bemühen. Ich lebe zudem in einer Kleinstadt wo ich niemanden kenne. Ich glaube oft, dass ich Anderen nichts außer meinen komischen Verhaltens- und Denkweisen zu bieten habe... Ich will niemanden überfordern, und durch die familiären Probleme und meine Introvertiertheit lebe ich sehr zurückgezogen. Ich hab schon viel Therapie gemacht und viel über mich erfahren und verändert, bloß die soziale Isolation bleibt, und mein Leben besteht oft nur noch aus Angst. Ich möchte einfach mal wieder ein bisschen lachen, oder mit einer Freundin rumsitzen und Tee trinken. Aber da ist halt keiner mehr. Irgendwie hab ich es verlernt richtig zu leben.
Bin mir auch nicht sicher warum ich das in diesem Forum schreibe, vielleicht um es einfach mal loszuwerden. Ich sehe gar keine Alternativen mehr in meinem Leben als dieses Alleinsein, und das macht mich so traurig.

Lieben Gruß
slowdive

26.12.2016 04:39 • 01.01.2017 #1


M
Hallo slowdive,

also erstmal : Du bist nicht ganz alleine. Ich kann das was Du schreibst sehr gut verstehen.
Und es tut mir leid, wie es Dir geht, weil ich es selbst kenne. Ich habe auch hier in dieses Forum geschaut, weil es mir ähnlich geht wie Dir.
Viele Ideen oder einen guten Rat wie Du Deine Situation ändern kannst, habe ich gerade nicht. Aber vielleicht hilft es ja schon, hier ein bisschen miteinander zu schreiben.

Erstmal einen ganz lieben Gruss an Dich, und schreib noch mal ein bisschen mehr von Dir... wenn Du magst

Mala

26.12.2016 04:58 • #2


A


Immer nur allein, kann nicht mehr

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A
Hallo, willkommen im Forum. Manchmal hilft es schon sich mit anderen ein bischen hier auszutauschen. Es ist auch für mich um diese Jahreszeit schwerer als sonst mit dem Alleinsein klar zukommen.
Wenn du eine Fernbeziehung hast, gibt es da keine Möglichkeit sich an solchen Feiertagen zu treffen? Sind die Probleme dieser Beziehung lösbar?
Könntest du über deinen Beruf soziale Kontakte finden?
Bei mir ist es leider ähnlich, fast keine sozialen Kontakte und wenig Möglichkeiten Menschen kennenzulernen, da ich starke Probleme habe auf andere zu zugehen und eine Vertrauensbasis aufzubauen.

26.12.2016 05:20 • #3


F
Hallo slovdive,

für uns introvertierte Menschen ist es eine besondere Herausforderung,nicht in die soziale Isolation zu geraten.
Ich war früher öfter in Selbsthilfegruppen.Z.B. Emotions Anonymous.Googel mal danach.
Das ist eine Selbsthilfegruppe für alle,quasi unspezifisch.
Egal,was einen belastet,jeder kann hinkommen.
Vielleicht musst Du ein bisschen weiter fahren um dort hinzukommen aber ich denke,der Weg und die Mühe lohnt sich.
Es erleichtert,wenn man sich anderen Menschen anvertrauen kann und wie der Name schon sagt,bleibt das Gesprochene anonym.
Das wäre doch ein erster kleiner Schritt raus aus der Isolation und Du weisst ja bestimmt,dass auch vielen kleinen Schritten ein grosser wird.

Dass Deine Eltern Alk. sind,tut mir sehr leid.Sicher hast Du dadurch viel Leid erfahren und erfährst es bis heute.
Ich rate Dir dennoch: versuche,ihnen zu vergeben.Vergebung befreit,vor allem Dich selbst!
Sie konnten nicht anders,glaub mir. Denn jeder Mensch gibt sein Bestes (auch,wenn es nicht danach aussieht) und höchstwahrscheinlich hatten auch Deine Eltern selbst Eltern,die es nicht besser machen konnten.
Es wird leider immer so weitergegeben von einer Genaration zur nächsten und von diesen negativen Prägungen frei zu werden ist schwer.

Alles Gute wünsche ich Dir!

26.12.2016 07:01 • x 2 #4


S
Hallo,

lieben Dank für eure Antworten!

Mala, ja, schreiben hilft etwas, zumindest lenkt es ab. Für mich ist es gerade der letzte Strohhalm. Ich hab keinen mehr, mit dem ich reden kann, zudem die meisten Leute ja momentan Zeit mit ihrer Familie zuhause verbringen. Wie gehst du denn damit um, dich so allein zu fühlen?

Ani, ob die Probleme in der Beziehung noch lösbar sind...ich weiß es nicht. Sie kommen eben immer wieder. Wir versuchen immer in Kommunikation zu bleiben, aber es ist auch sehr belastend und wir sehen uns auch nicht sehr oft, weswegen ich mich fast immer einsam in der Beziehung fühle. Ob ich mit meinem Freund solche Zeiten verbringen könnte? Ich weiß es nicht, er hat mich nicht gefragt (ich ihn auch nicht), er ist bei seiner Familie. Hat mir noch gestern eine Nachricht geschrieben, wie harmonisch es dieses Jahr ist. Das hat mich richtig fertig gemacht und ich würde mich am liebsten komplett zurückziehen jetzt. Es tut einfach weh.
Über meinen Beruf habe ich nicht wirklich Möglichkeiten direkt Kontakte knüpfen, es ist eine Einzeltätigkeit und hier in der Umgebung gibt es auch keine Interessensgruppen für das, was ich mache. Mir gehts auch leider wie dir, ich brauche lange, bis ich Vertrauen aufbauen kann.

Flame, vielen Dank für den Tipp, hat Emotions Anonymous auch diese 12-Schritte Struktur? Ich war früher mal in diversen Selbsthilfegruppen, hier hatte ich bisher zu viel Angst, mich um sowas zu kümmern. Ich weiß, dass ich eigentlich was tun müsste/sollte...ich fühl mich meist nur so gelähmt.
Meinen Eltern vergeben, ja, ich dachte an sich das habe ich, vielleicht hab ich es nicht bis zu Ende gedacht/gefühlt. Ich kann verstehen, dass sie Probleme im Leben hatten, weiß auch dass sie nicht (mehr) anders können. Ich habe das akzeptiert, auch dass sie weiter trinken werden. Ich versuche mich abzugrenzen, was mir sehr schwer fällt. Es tut einfach so unendlich weh, im Kontakt mit ihnen zu sein und daher halte ich es nie lange aus, es zieht mich total runter. Sie meinen es auch alles nicht böse, sie sind keine aggressiven Trinker oder so, sie kommen nur einfach mit sich selbst nicht klar und bauen jetzt auch gesundheitlich immer mehr ab. Ich kriege oft noch mehr Ängste und depressive Einbrüche wenn ich bei Ihnen war, ich fühle mich an sich auch dort komplett allein gelassen. Das war schon früher als Kind so, und jetzt zieht es sich als Muster durch meine sämtlichen zwischenmenschlichen Erlebnisse, immer fühle ich mich irgendwann allein und verlassen. Ich weiß nicht, wie ich das noch ändern soll, ich versuche für mich selbst eine Stütze zu sein und Mitgefühl mit mir zu haben, aber in solchen Phasen wie jetzt klappt es einfach nicht. Ich glaube, es bedingt sich alles, je weniger Kontakte ich habe, desto schwieriger wird das Leben, und je schwieriger das Leben, desto weniger Kontakte bleiben übrig, weil es auf Dauer keiner aushält mit mir.

Lieben Gruß
slowdive

26.12.2016 09:07 • #5


F
[quote=slowdive]
Flame, vielen Dank für den Tipp, hat Emotions Anonymous auch diese 12-Schritte Struktur? Ich war früher mal in diversen Selbsthilfegruppen, hier hatte ich bisher zu viel Angst, mich um sowas zu kümmern. Ich weiß, dass ich eigentlich was tun müsste/sollte...ich fühl mich meist nur so gelähmt.
Meinen Eltern vergeben, ja, ich dachte an sich das habe ich, vielleicht hab ich es nicht bis zu Ende gedacht/gefühlt. Ich kann verstehen, dass sie Probleme im Leben hatten, weiß auch dass sie nicht (mehr) anders können. Ich habe das akzeptiert, auch dass sie weiter trinken werden. Ich versuche mich abzugrenzen, was mir sehr schwer fällt. Es tut einfach so unendlich weh, im Kontakt mit ihnen zu sein und daher halte ich es nie lange aus, es zieht mich total runter. Sie meinen es auch alles nicht böse, sie sind keine aggressiven Trinker oder so, sie kommen nur einfach mit sich selbst nicht klar und bauen jetzt auch gesundheitlich immer mehr ab. Ich kriege oft noch mehr Ängste und depressive Einbrüche wenn ich bei Ihnen war, ich fühle mich an sich auch dort komplett allein gelassen. Das war schon früher als Kind so, und jetzt zieht es sich als Muster durch meine sämtlichen zwischenmenschlichen Erlebnisse, immer fühle ich mich irgendwann allein und verlassen. Ich weiß nicht, wie ich das noch ändern soll, ich versuche für mich selbst eine Stütze zu sein und Mitgefühl mit mir zu haben, aber in solchen Phasen wie jetzt klappt es einfach nicht. Ich glaube, es bedingt sich alles, je weniger Kontakte ich habe, desto schwieriger wird das Leben, und je schwieriger das Leben, desto weniger Kontakte bleiben übrig, weil es auf Dauer keiner aushält mit mir.

Das hab ich auch gedacht aber siehe da,ich habe Menschen gefunden,die es mit mir aushalten.Nicht viele aber viele brauche ich auch nicht.Ich brauche Klasse statt Masse.
Und glaube mir,ich bin auch alles andere als einfach...

Ich kann mich an ein 12-Schritte Programm von den AE´s (Emotion Anonymous) nicht erinnern.
Es ist schon rund 15 Jahre her,dass ich dort war.
Ich fand´s halt toll,dass es quasi egal,war ,unter was man leidet,man konnte eben alles besprechen oder wenigstens mal loswerden,was einen bedrückt.Natürlich ohne Zwang,wenn man nicht will,muss man ja nichts sagen aber man ist dann wenigstens in Gesellschaft und stellt fest,dass man nicht das einzige Untier auf der Welt ist,lach!
Man lernt dort viel über sich selbst,auch wenn man den anderen nur zuhört.
Du bist mit Sicherheit nicht halb so schlimm oder anstrengend,wie Du selbst von Dir denkst.Man meint das nur.
Manch anderer ist vielleicht ein besserer Schauspieler aber innerlich haben die meisten grosse Unsicherheiten,was auch gar nicht schlimm ist.Es ist nur schlimm,wenn wir es als schlimm bezeichnen.
In Wirklichkeit ist es nur menschlich.
Und ausserdem haben wir ja auch sehr gute Seiten wie z.B. Ehrlichkeit,Loyalität,vielleicht Kreativität oder Mitgefühl.
Diese positiven Eigenschaften darfst Du ruhig auch mit in die Waagschale werfen!

Noch zu Deinen Eltern:

Das ist natürlich genau richtig,Dich da abzugrenzen.
Ich meinte auch eher das innere Verzeihen aber das les ich raus,dass Du das bereits getan hast.
Bestimmt weisst Du,dass Du sie nicht retten konntest und kannst und ja,es tut unendlich weh,geliebte Menschen leiden zu sehen.
Aber weisst Du was?Sie haben sich (Deine Mutter Deinen Vater und umgekehrt).
Auf eine uns unerklärliche und vielleicht auch kranke Art und Weise sind sie nicht allein,es muss ein Band geben,dass sie zusammenhält.
Alles,was Du tun kannst ist,sie in Liebe so anzunehmen,wie sie nunmal sind,auch mit ihrer selbstzertörerischen Komponente.
Es mag paradox klingen aber das wirkt positiv auf Deine Eltern,denn sie werden das spüren.

Eins meine Lieblingszitate lautet: Liebe ist,den anderen zu lassen,wie er ist (weiss leider nicht,von wem das stammt).
Wenn man das kann ,hat man dem anderen den grössten Liebesbeweis geschenkt,den es gibt und man ist zugleich selbst frei.

26.12.2016 10:46 • x 1 #6


S
Zitat von Flame:
Das hab ich auch gedacht aber siehe da,ich habe Menschen gefunden,die es mit mir aushalten.Nicht viele aber viele brauche ich auch nicht.Ich brauche Klasse statt Masse.
Und glaube mir,ich bin auch alles andere als einfach...

Das geht mir ähnlich, ich brauche auch nicht viele Menschen, aber mehr als keinen eben doch..
Ich habe eben mal nach SHGs in meiner Stadt geschaut. Es gibt schon einige, ich müsste nur den Mumm finden, hinzugehen bzw. dort anzufragen. Bisher habe ich noch sehr große Angst davor.

Zitat:
Du bist mit Sicherheit nicht halb so schlimm oder anstrengend,wie Du selbst von Dir denkst.Man meint das nur.
Manch anderer ist vielleicht ein besserer Schauspieler aber innerlich haben die meisten grosse Unsicherheiten,was auch gar nicht schlimm ist.Es ist nur schlimm,wenn wir es als schlimm bezeichnen.
In Wirklichkeit ist es nur menschlich.

An sich denke ich das auch, doch bisher haben sich nach näherem Kennenlernen die meisten Leute von mir abgewendet, oder der Kontakt ist einfach im Sande verlaufen, oder ich hatte zu viel Angst, mich wieder zu melden oder Andere zu belasten. Ich möchte daraus keine selbsterfüllende Prophezeiung zimmern, aber ich habe einfach sehr viel Angst vor Nichtangenommenwerden und davor, menschlich enttäuscht zu werden. Und ich weiß eigentlich, dass ich es trotzdem probieren muss, um es zu ändern. Ich denke schon, dass ich auch gute, positive Seiten habe, doch diese sind irgendwie stillgelegt.

Zitat:
Alles,was Du tun kannst ist,sie in Liebe so anzunehmen,wie sie nunmal sind,auch mit ihrer selbstzertörerischen Komponente.
Es mag paradox klingen aber das wirkt positiv auf Deine Eltern,denn sie werden das spüren.

Eins meine Lieblingszitate lautet: Liebe ist,den anderen zu lassen,wie er ist (weiss leider nicht,von wem das stammt).
Wenn man das kann ,hat man dem anderen den grössten Liebesbeweis geschenkt,den es gibt und man ist zugleich selbst frei.


Hm, vielleicht versteh ich nicht, wie man das in sein Leben einbaut, das klingt sehr abstrakt. Wie praktiziere ich das?
Ich komme immer wieder an den Punkt, wo ich mir neue Verletzungen einfange.

Lieben Dank für den Austausch!
slowdive

26.12.2016 11:17 • #7


F
Zitat von slowdive:
Alles,was Du tun kannst ist,sie in Liebe so anzunehmen,wie sie nunmal sind,auch mit ihrer selbstzertörerischen Komponente.
Es mag paradox klingen aber das wirkt positiv auf Deine Eltern,denn sie werden das spüren.

Eins meine Lieblingszitate lautet: Liebe ist,den anderen zu lassen,wie er ist (weiss leider nicht,von wem das stammt).
Wenn man das kann ,hat man dem anderen den grössten Liebesbeweis geschenkt,den es gibt und man ist zugleich selbst frei.


Hm, vielleicht versteh ich nicht, wie man das in sein Leben einbaut, das klingt sehr abstrakt. Wie praktiziere ich das?
Ich komme immer wieder an den Punkt, wo ich mir neue Verletzungen einfange.


Aktiv tun kann man dafür nichts.
Es ist einfach nur eine innere akzeptierende Haltung.
Du sagst innerlich: Meine Eltern sind gut so wie sie sind mit all ihren Fehlern.
Das ist kein Widerspruch.(Fehlerhaft und trotzdem in Ordnung zu sein)
Man fühlt es auch mehr als dass man es denkt.
Und es lässt sich auch auf einen selbst übertragen.
Ich kann es nicht besser erklären...man fühlt sich dann innerlich friedlich und wie von einer Last befreit.

Zitat von slowdive:
An sich denke ich das auch, doch bisher haben sich nach näherem Kennenlernen die meisten Leute von mir abgewendet, oder der Kontakt ist einfach im Sande verlaufen,


Ach,was glaubst Du,wieviele Menschen sich schon von mir abgewandt haben...kann ich gar nicht mehr zählen.
Wenn ich dem gegenüber stelle,wie wenige geblieben sind,müsste ich den Schluss daraus ziehen,dass ich ein Monster bin.
Ist natürlich Quatsch.
Es ist einfach auch viel Glückssache,im richtigen Moment den passenden Menschen zu begegnen.
Das kann man nicht planen aber die Vorraussetzung dafür kann man schaffen und das ist halt:

rausgehen...

Komisch,vor Selbsthilfegruppen hatte ich nie Angst,obwohl ich auch ein introvertierter Typ bin.

Ich denke,das könnte für Dich ein erster grosser Erfolgsschritt sein,diese Erfahrung zu machen.
Sieh es dochmal so: zu verlieren hast Du nichts und wenn Du Dich dort nicht wohlfühlst,kannst Du jederzeit gehen.
Eigentlich kannst Du nur gewinnen.Du könntest schon stolz sein,Dich überhaupt dazu überwunden zu haben,ganz egal,wie es ausgeht.
Es geht mehr darum ,die inneren Grenzen zu erweitern.
Ich glaube,Du bist zu viel mehr fähig,als Du denkst.

26.12.2016 13:46 • x 1 #8


T
Zitat von slowdive:
Hallo,
Irgendwie hab ich es verlernt richtig zu leben.


Genauso geht mir das auch. Kann deine Situation nachvollziehen. Kann mich zu nichts mehr aufraffen. Dann will man mal was machen, stellt aber fest man ist ja alleine. Teufelskreis. Dann wird aber wieder gesagt man soll glücklich mit sich alleine sein. Hmmmm.

26.12.2016 14:13 • x 3 #9


S
Zitat von Flame:
Aktiv tun kann man dafür nichts.
Es ist einfach nur eine innere akzeptierende Haltung.
Du sagst innerlich: Meine Eltern sind gut so wie sie sind mit all ihren Fehlern.
Das ist kein Widerspruch.(Fehlerhaft und trotzdem in Ordnung zu sein)
Man fühlt es auch mehr als dass man es denkt.
Und es lässt sich auch auf einen selbst übertragen.
Ich kann es nicht besser erklären...man fühlt sich dann innerlich friedlich und wie von einer Last befreit.


Hm, Flame, das macht mich sehr nachdenklich. Auf der Gefühlsebene laufen bei mir sehr viele verstrickte Dinge ab, das sind alles alte Gefühle und ich spüre definitiv noch keinen Frieden mit mir oder mit ihnen. Meine erwachsene Stimme, die am ehesten diese Akzeptanz spüren kann, geht oft unter in diesen Mustern und in dem Versuch, mich dagegen zu wehren. Ich bin auch nicht sicher, ob ich es schon so aussprechen kann: dass sie gut so sind, wie sie sind. Es kommt sehr schnell Wut, Trauer, Ekel, Angst dazu. Ich glaube, ich hab Angst, von ihnen völlig vereinnahmt zu werden, wenn ich eine akzeptierende Haltung einnehme. Auch wenn das nur innerlich stattfindet. Daher grenze ich mich ja so sehr ab.

Weiß nicht wie ich das erklären kann. Ich fühl mich irgendwie verwirrt.

Zitat:
Es ist einfach auch viel Glückssache,im richtigen Moment den passenden Menschen zu begegnen.
Das kann man nicht planen aber die Vorraussetzung dafür kann man schaffen und das ist halt:

rausgehen...

Komisch,vor Selbsthilfegruppen hatte ich nie Angst,obwohl ich auch ein introvertierter Typ bin.

Ich denke,das könnte für Dich ein erster grosser Erfolgsschritt sein,diese Erfahrung zu machen.


Ja, den richtigen Leuten begegnen - ich denk manchmal, dass ich schon mal richtige Leute hatte, und es nicht geschafft habe, diese zu halten. Ich habe so viele Freunde verloren in den letzten Jahren. Vielleicht waren es auch nicht die Richtigen oder ich war einfach nicht so weit. Es ist auf jeden Fall jetzt viel schwieriger, neue Menschen kennenzulernen (im Studium oder solange man noch 1 oder 2 Kontakte hat ist sowas ja potentiell einfacher) - aber damit muss ich mich jetzt eben auseinandersetzen. Auch lernen, die alten Verletzungen nicht als Erwartung mit mir rumzutragen. (Was sich ganz gut anhört, aber zb in meiner Beziehung überhaupt nicht funktioniert, wo ich immer nur in alten Verletzungen drin hänge. Dementsprechend hab ich die Angst, nicht aus meinen Mustern aussteigen zu können.)

Ok. Ich habe vorhin spontan eine Email an eine örtliche SHG geschrieben. Mal sehen. Es gibt noch zwei andere, bei denen stehen aber nur Telefonnummern, das traue ich mir gerade nicht zu. Vielleicht morgen. Ich schreibe das hier öffentlich, damit die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass ich es auch tatsächlich mache.

Danke dir für die Unterstützung. Ich hab das noch nicht so gesehen, dass es ein Erfolg ist, egal was passiert und ob die Gruppe für mich passt.

26.12.2016 14:26 • #10


S
Hallo trustnone,

Zitat von trustnone:
Genauso geht mir das auch. Kann deine Situation nachvollziehen. Kann mich zu nichts mehr aufraffen. Dann will man mal was machen, stellt aber fest man ist ja alleine. Teufelskreis. Dann wird aber wieder gesagt man soll glücklich mit sich alleine sein. Hmmmm.


tut mir sehr leid, dass es dir auch so geht. Wo hakt es denn bei dir am meisten? Ja, es kann ein Teufelskreis sein. Aber da wir zb beide hier schreiben, scheint es ja noch den Gedanken zu geben, dass es einen Weg raus gibt aus dem Teufelskreis. Ich hab zumindest noch irgendwo so eine Hoffnung, auch wenn ich zwischendrin denk, es gibt keine. Solche Gefühle kommen ja meist in Wellen.

Ich glaub, es reicht schon, wenn man für den Anfang lernen kann, nicht immer unzufrieden und kritisch mit sich zu sein. Und irgendwie Mitgefühl zu sich zu haben. Klappt halt manchmal nicht gut, und vielleicht muss man das dann auch erstmal so akzeptieren.

Lieben Gruß
slowdive

26.12.2016 14:32 • x 1 #11


F
Zitat von slowdive:
Ich glaube, ich hab Angst, von ihnen völlig vereinnahmt zu werden, wenn ich eine akzeptierende Haltung einnehme. Auch wenn das nur innerlich stattfindet. Daher grenze ich mich ja so sehr ab.


Zu akzeptieren heisst ja nicht alles gutzuheissen.Es heisst lediglich ,gegen das Bestehende/die Tatsachen nicht anzukämpfen.
Gegen Tatsachen anzukämpfen ist sinnlos.Gegen die Sonne kann man auch nicht ankämpfen.
Das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Natürlich ist das völlig gut und richtig,dass Du Dich abgrenzt!
Wie soll ich es sagen...wenn alles akzeptiert ist,ist auch die Angst weg,vereinnahmt oder überrollt zu werden.
Du ruhst dann in Dir und ganz egal,was im Aussen geschieht: Du bleibst im Inneren in Deiner Mitte.

Ich weiss aber ganz genau,was du meinst.Ich hatte diese Ängste früher auch.

Ich merke gerade,dass ich das alles nicht so gut erklären kann...
ich hab´s Dir ja schon per PN geschickt aber auch für alle anderen möchte ich an dieser Stelle noch einen Buchtip einbauen.
Es ist seit über 10 Jahren mein Lieblingsbuch und Wegbegleiter und es gab Trost und Rat in einsamen Stunden:

JETZT,die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle.
Darin ist alles sehr gut erklärt,was ich hier nur stümperhaft hinbekomme...

26.12.2016 15:11 • x 2 #12


S
Hm. Hat das denn für dich soweit funktioniert?
Für mich ist der Weg eher, sich als Mensch mit manchmal schwierigen Emotionen zu akzeptieren und sich nicht zu verurteilen. Das ist der erste Schritt, an dem arbeite ich seit Jahren. Dass die Emotionen aber trotzdem manchmal kommen werden, und man nicht immer innerlich zentriert ist, ist doch auch Teil des Lebens. Klar soll einen das nicht umhauen und krank machen, aber ich bin leider nicht in allem so ruhig und abgeklärt, wie ich es gern hätte. Vielleicht ist das ja wirklich noch etwas zum lernen.

Aber, vielleicht meinen wir auch das Gleiche. Vielleicht ist mein Emotionen akzeptieren was ähnliches wie dein in seiner Mitte bleiben.

26.12.2016 16:54 • #13


F
Ja,wir meinen das Gleiche,lach!
Bei mir klappt das Akzeptieren der Emotionen mal besser und mal schlechter.
Ich hatte ja auch schwere Angstzustände dieses Jahr und daher massig Gelegenheit zu üben....denke inzwischen,das sollte so sein.
Dass man sich von den (negativen)Gefühlen nicht dominieren lässt ,jedenfalls nicht mehr sooft.

26.12.2016 17:17 • x 2 #14


S

Gestern hat es zb bei mir gar nicht mehr geklappt mit dem Akzeptieren, entsprechend auch die krisenhaften Gedanken. Heut ist es ein wenig besser, auch dadurch dass ich hier so viel geschrieben habe.
Ja, und das Leben zeigt einem die Übungsfelder solange, bis man sich ihrer annimmt, denk ich mir. Weswegen natürlich auch meine Einsamkeit immer wieder kommt. Das ist jetzt etwas, das ich nicht vergessen darf, weil es sich aushalten lässt.

26.12.2016 17:31 • #15


M
Hallo slowdive,

anscheinend hast Du genau das richtige Thema angestossen, und ich freu mich dass hier eine so schöne Unterhaltung stattfindet. Es berührt mich von Herzen, so tiefe Einsichten in Gefühle und Ansichten zu erhalten. Dankeschön dafür!

Du hast danach gefragt, wie ich damit umgehe und zurechtkomme. Zum Glück ist es mit den Jahren besser geworden. Als ich jünger war, hat mich regelmässig die pure Verzweiflung erfasst. Und ich arbeite auch schon mein Leben lang an den Themen, die Du und Flame ansprechen. Sich selbst mehr Ruhe zusprechen, sich annehmen und selbst unterstützen. Ganz oft tröste ich mich selbst. Es ist dieses innere Fühlen, welches sich so schwer beschreiben lässt. Und mit den Jahren klappt es immer besser.
Früher hatte ich regelmässig die heftigsten Anfälle von Angst und sehr sehr schlecht fühlen. Irgendwie schaffe ich es seit ein paar Jahren immer besser, mir das vom Hals zu halten.
Das fing damit an, dass ich festgestellt habe, dass es möglich ist diese schlechten Gefühle einfach auszusitzen. Am Anfang habe ich mich in eine Decke gekuschelt aufs Sofa gesetzt und gehofft, dass es bald vorüber ist. Dann habe ich angefangen, mir einen Tee zu kochen, wenn es mir so schlecht ging, und habe mir selbst Mut zugesprochen. Im Grunde ist es so, als hat etwas in mir langsam die Rolle der Mutter übernommen, indem ich mich selbst tröste und mir halt gebe.
Am Anfang kam ich mir dabei recht bescheuert vor. Doch als ich gemerkt habe, wie gut das funktioniert, mache ich es immer sowie ich merke, dass da etwas im Anzug ist.
Und auch bei mir ist der Gedanke da, dass ich diesen grauen Momenten nicht die Oberhand lassen will - also packe ich die Lebenskraft beim Schopf und gehe dadurch. Und das schöne ist ja, dass ich weiss: es funktioniert.
Und auch der Gedanke des Lernens ist dabei. Ich denke jeder hier hat ein bestimmtes Bündel zu tragen, und muss sich im Laufe des Lebens dadurch arbeiten. Und es stimmt, das macht es auch für mich leichter.

So, viel neues habe ich gerade nicht geschrieben. Aber ich freue mich einfach so, dass ich mitlesen darf, wie es euch geht. Und da ist viel davon auch bei mir da.

Lieben Gruss
Mala

27.12.2016 06:25 • x 2 #16


S
Heute Nacht sah es schon wieder ganz anders aus. Die Angst ist sehr stark wiedergekommen, ich hab dadurch kaum geschlafen, und die Funkstille zu meinem Freund belastet mich sehr. Es ist auch die Nacht in der letztes Jahr meine Schwester verstorben ist. Das Gefühl jetzt ganz allein sein zu müssen ist so schwer auszuhalten, es ist aber die Grube die ich mir selbst grub, weil ich aus Angst alle auf Abstand halte, die sich mir an den schwierigen Feiertagen nähern. Ich hab meine Familie weggeschubst, und meinen Freund auch, und jetzt sitz ich da mit der selbstgemachten Einsamkeit. Ich bin in einer Zwickmühle. :( Ich muss wieder auf ihn zugehen, doch innerlich bin ich nur noch in Panik. Bin mir nicht sicher, wie ich mein Verhalten erklären soll, ohne noch mehr Schaden und Abstand anzurichten. Ich hab Angst dass die Beziehung kaputt geht.
Versuche das alles anzunehmen und mir selbst Trost zu geben, es ist grad sehr schwer, weil ich so durcheinander bin.

Mala, danke dir, ich wollte nur sagen, ich hab dich gelesen und behalte die Hoffnung, dass es mit der Zeit einfacher wird. Ist ein sehr schöner und wichtiger Beitrag, ich bin bloß derzeit etwas neben der Spur, so dass ich nicht gebührend antworten kann. Aber dieses Selbstmitgefühl ist so wichtig.

27.12.2016 07:20 • #17

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M
Liebe slowdive,

es ist manchmal so schwer und kaum auszuhalten. Ich weiss, dass es in solchen Momenten auch kaum Trost von Aussen gibt. Das Empfinden von Verlust und die gleichzeitige Angst vor Verlust setzt alles frei, was ein Mensch an Schmerz empfinden kann. Das habe ich auch jahrelang erlebt.

Deinem Freund kannst Du relativ einfach wieder recht normal begegnen. Sage ihm nur, dass Du gerade eine schwere Zeit hast - der Tod Deiner Schwester ist da Erklärung genug. Du musst nicht in die Tiefe gehen und ihm Dein Seelenleben offenlegen. Du kannst ihm sagen, dass Du Dich zurückgezogen hast, weil Dich das mitnimmt und Du alleine sein wolltest. Und dass das nichts mit ihm zu tun hatte.
Natürlich ist das eine sehr abgeflachte Erklärung, aber Du würdest ihn ja nicht belügen, sondern etwas verschweigen. Das ist ein grosser Unterschied. Und wenn Du Dir in ein paar Wochen oder Monaten selber klarer bist, und auch euer Verhältnis besser verstehst, kannst Du ihm mehr erzählen.

Es ist immer ein Eiertanz mit anderen Menschen. Gerade mit denen, die Dir Nahe stehen. Meine Erfahrung ist, dass es besser geht, je weniger Du im Einzelnen erzählst. Mache aus dem was in Dir passiert, ganz einfache Botschaften. Menschen die diese inneren Tiefgänge nicht kennen, verstehen das nicht.
Es lässt sich besser kommunizieren, wenn man sie damit nicht konfrontiert. Ich weiss, dass das schwer fällt, aber es ist erstmal wieder ein Weg zurück in die normale Welt.
Natürlich verstärkt das die Einsamkeit. Aber ich glaube, damit musst Du Dich abfinden. Wichtig erscheint es mir, die Kontrolle über sich selbst und das eigene Leben zu behalten. Und das heisst auch kontrolliert aufzutreten.
Ich spreche hier von meinen eigenen Erfahrungen, und kann Dir nur daheraus Ratschläge geben.

Und es ist absolut alltäglich, dass es Dir mal schlechter und wieder etwas besser geht. Unterstütze Dein Bessergehen! Arbeite so oft wie es geht daran. Je öfter Du das Muster Deiner Emotionen un dGedanken durchbrichst und praktisch umprogrammierst, umso besser geht es Dir.

Ich wünsche Dir Licht und Liebe
Mala

30.12.2016 06:54 • x 1 #18


L
Hallo zusammen,

ich kann das nur bestens nachvollziehen bin selbst introvertiert und schüchtern dazu, dementsprechend schwer fällt es mir Kontakte zu knüpfen. Alte Freunde oder so gibt es nicht mehr, nach der Trennung meiner Partnerin bin ich jetzt auch auf mich alleine gestellt und fühle mich oft genug einsam und es ist einfach ein verdammtes schei. Gefühl, was ich niemanden wünsche...

Das wichtigste ist jedoch sich selbst nicht aufzugeben. Ich z.B. wollte dieses Jahr unbedingt nochmal an die Nordsee, da niemand da ist bin ich alleine gefahren und ja meine Schüchternheit war mit dabei also habe ich dort oben auch niemanden kennen gelernt. Aber ich denke das wichtigste dabei ist, den IST Zustand erst einmal zu akzeptieren und dann langsam daran zu arbeiten. Ich bin auch noch weit von meinem persönlichen SOLL entfernt aber ich denke aufgeben kann jeder oder?
Wünsche allen Einsamen hier Kraft und Mut für Ihr Leben. Vielleicht wird es eines Tages besser.
Und einsam ist keiner mit seiner Einsamkeit...

30.12.2016 22:58 • x 1 #19


mimi0202
hallo @slowdive

magst du dich nicht richtig registrieren, als Mitglied hier ?
schreibst ja nur als Gast, aber ich finde du passt gut zu uns hier

@Mala07
vielen Dank für deine wundervollen Beiträge hier, welche auch mir unheimlich viel Mut geben

aber nun zu deinem geschriebenen slowdive :
ich kann das alles sehr gut nachvollziehen, ich glaube ich bin auch ein bisschen älter als du (48J.)

im grossen und ganzem sind wir in einer recht ähnlichen Situation, auch mir steht zum Grossteil immer meine Angst im Wege, und ich lasse neue Menschen nicht näher an mich ran, - mehr als gute neue Bekannte wird es dann meist auch nicht daraus.
-
etwas zu meiner Lebenssituation, ich bin schon in Rente, alleinestehend, und habe wie viele hier im Forum Agoraphobie, Panikattacken und Depressionen mit all ihrem ganzen Tücken und Symptomen, seit ca. ~20J. - letzte Diagnose Chronisch

vor kurzem hatte ich einen derart starken Rückfall (aus heiterem Himmel) so das ich mich trotz wirklich sehr starker Krankenhaus+Weisskittel Phobie als Notfall selbst in´s hiesige Krankenhaus eingeliefert habe, hier gibt es eine ziemlich grosse Psychatrische Abteilung,- nennt sich Zentrum für seelische Gesundheit hier kommen aus der ganzen Umgebung Patienten mit seelischen Problemen hin, - reiner Zufall das ich von dort nur einen Ort entfernt wohne....
Das wäre hier aber auch mein einziger Vorteil
Die Behandlung dort basiert auf Konfrontation , Ärzte habe ich als sehr streng und emparthielos empfunden, Schwestern gab es 3 sehr liebe, der Rest war ähnlich wie die Ärzte ...
Man wird mit zT starker Mediaktion was ich ja garnicht bemängele, allerdings meistens sozusagen in´s kalte Wasser geschubst, - heisst : man muss einfach machen ...zuspruch gibt es nur von den besagten paar freundlichen Schwestern, oder, was ich am angenehmsten fand, untereinander unter den Patienten....man fühlt sich klar in einem Boot sitzend und hilft sich da gegenseitig - das war echt toll ........
der Rest war einfach nur anstrengend.... knapp 3 Wochen konnte ich das immerhin aushalten.
Und ich muss sagen, ein bisschen hat´s was gebracht, zumindest soviel das ich mich dort mehrfach gewundert habe, was ich wohl doch noch so alles zustande bekomme
.
ich wurde nach Rücksprache offiziell entlassen, war da auch ehrlich und schilderte wie eingesperrt und unter Druck ich mich dort fühle

Entlassen, platzt aber die Blase der Gemeinschaft , geschlossene Bekanntschaften wohnen alle sehr weit weg, 2 in Whatsapp übernommene melden sich auch nur sehr selten oder garnicht mehr, sind selbst inzwischen auch schon entlassen

also bin ich nun wieder alleine zuhause seit gut 3 Wochen, Weihnachten inzischen hinter mich gebracht-zum Glück...

ich habe eine sehr liebe beste Freundin die allerdings auch einen Ort weiter weg wohnt, deutlich jünger als ich, aber wir kennen uns schon um die ~12J. .... 1 1/2 Jahre wohnte sie sogar mal bei mir, somit kennen wir uns wirklich sehr gut, und vertrauen uns sehr-bin wirklich sehr froh sie zu haben.....
aber natürlich hat sie auch ihr eigenes Leben, und auch eine süsse, intakte Beziehung die ich ihr vom herzen her zutiefst gönne ..... so sshen wir uns alle 1-2 Wochen, und dann kaufen wir meistens zusammen ein, mit ihr zusammen traue ich mich deutlich mehr .... mit ihr kann ich zusammen auch lachen

ich wohne recht kleinstädtisch, und bin auch nicht mobil, habe nur mein E-Bike (immerhin) , Führerschein besitze ich nicht, Bus, Bahn,Taxi fahre ich schon ewig nicht mehr .... und als beifahrer kann ich nur für ein paar Km bei meiner besten Freundin mitfahren.... bei anderen zB nur bekannten geht das nur unter sehr grosser Anspannung, und wenn ich es vermeiden kann, tue ich es auch ....
Verpflichtungen habe ich nicht viel, bin ja berentet

wie würde ich mich doch freuen wenn es hier in meinem Ort SHG geben würde, aber die gibt es nicht .....nur einen Ort weiter, für Fahrrad (auch mit E-Bike) besonders im Winter einfach zu weit

ich fühle mich wenn nur unter meines gleichen sicher, wie auch im Krankenhaus, ich hatte vor den KH aufenthalt sehr stark mit Panikattacken mit dem Symptom Derealision und depersonalisation zu kämpfen, also den Gedanken mich komplett aus der Kontrolle zu verlieren, angst gewalttätig zu werden usw , was völlig entgegen meiner Natur ginge, um so mehr natürlich die Angst davor .... horror
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bin endlos dankbar das diese Gedanken aktuell nicht so stark sind, aber sogar die Besuche meiner besten Freundin, die ich wirklich total lieb habe fallen mir immer noch zT recht schwer....
Weniger nah stehende Personen zu Besuch haben, kann ich zZt nur unheimlich schwer ..... besser ist es wenn ich die möglichkeit habe gehen zu können, aber dafür müsste ich wieder raus

Mir gefällt diese Einsamkeit nicht, aber wie du siehst bin ich da auch in einer ganz blöden Zwickmühle.... und ich weiss ich kann sie nur durchbrechen wenn ich trotz aller Schwierigkeiten einfach trotzdem mache....
so versuche ich es auch ....
stück für stück

heute Abend zu Silvester bin ich natürlich auch alleine ....

meine kleine Geschichte hier, nur im dir zu zeigen, daß du eben doch nicht so ganz alleine bist.... wir sind viele liebe slowdive

31.12.2016 01:12 • #20


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Dr. Reinhard Pichler