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M
Jetzt auf SAT 3 : Gegen die Wand, Rätsel Burnout 21:44 - 22:37

27.09.2016 21:20 • 12.10.2016 x 1 #1


57 Antworten ↓


W
Zitat von m_eiche:
Jetzt auf SAT 3 : Gegen die Wand, Rätsel Burnout 21:44 - 22:37



Oh misst und jetzt bin ich so spät nach Hause gekommen.
Kann man es noch irgendwo nachschauen?

27.09.2016 21:26 • #2


A


Thema Burnout auf SAT 3

x 3


M
Hallo Wolke,

hab von der Sendung auch nur die letzten 5 Min. gesehen.

Du kannst sie aber unter www.3sat.de/mediathek finden.

Ich werde sie mir morgen auf jeden Fall in Ruhe ansehen, muß jetzt ins Bett, um 3:20 ist die Nacht vorbei und ich muß zur Arbeit.

Gute Nacht

27.09.2016 21:50 • #3


W
Danke für den Link.
Bin schon darauf gespannt.

Ich sah mal einen Film über Burnout. Da ich ja selbst betroffen war und noch sehr auf mich achten muss, sah ich ihn mir an.

Hahaha heile Welt. Es haut dich um. Du gehst in Kur. Du kommst zurück. Dein Leben verändert sich. Und alles ist wieder gut.
Und das alles in kurzer Zeit.
Es ist schon was dran, dass sich das Leben verändern muss und es nicht mehr so weiter gehen darf, damit die Gesundung beginnen kann und es einen nicht wieder umhaut. Aber so leicht gehts mal doch wieder nicht. Vor allem, die Umwelt sagt auch nicht gleich: Klaro, du hast uns ein bisserl zu viel abgenommen, wir übernehmen jetzt etwas von deinem Päckchen. Also, so freiwillig haben die das dann auch mal wieder nicht gemacht.

27.09.2016 22:00 • x 4 #4


M
Absolut klasse Dokumentation!
Total sehenswert (wenn auch schon drei Jahre alt, macht nix...)!
Und für alle zu spät nach Hause Gekommenen:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=playobj=61667
Hier wird so was von klar, dass es absolut Jede/n treffen kann.
Zum Beispiel manche Symptome, die Natascha Derbort schildert:
Identisch mit meinen.
Symptome, die teilweise wahnsinnig beängstigend sind.
Einzig schade, dass der Titel den Zusatz trägt : , die überforderte Gesellschaft.
Ich persönlich lege allergrößten Wert darauf, die Worte Überforderung und Überlastung sehr sorgfältig zu differenzieren...
Hochsensibel?
Mag sein.
Liebe Grüße.
Tom

27.09.2016 23:59 • x 2 #5


M
Ich hab mir gerade den Film angesehen und muß auch sagen, dass ich sehr viele der beschriebenen Symptome 1:1 bei mir wiederfinde.

Eine interessante Aussage eines Betroffenen war, sinngemäß, gelernt zu haben, mit dem Burnout zu leben und mit ihm zu kämpfen, statt gegen ihn und zu wissen, dass er jederzeit wieder zuschlagen kann.

Ich habe meinen Burnout angenommen.

Er ist da, hat mein Leben in den letzten Jahren massiv beeinflusst, auch schon lange vor meinem eigentlichen Zusammenbruch 2013.

Ich hab ihn noch nicht im Griff, versuche aber immer weiter neue Möglichkeiten zu finden mit ihm leben.

Zu leben und nicht zu vegetieren.

Mal sehen, vielleicht kann ich mich aufraffen, meine Geschichte, die ich vor einem Jahr in einer ziemlichen Notsituation hier im Forum begonnen hab zu erzählen, doch noch mal weiter zu schreiben.

Für heute ist es gut, muß morgen wieder so früh raus und hab einen 12 Std. Tag vor mir. Ich hoffe ich kann schlafen.

Gute Nacht zusammen

28.09.2016 20:13 • x 2 #6


F
Gute Nacht @m_eiche

28.09.2016 20:23 • #7


W
Also der Bericht ist wirklich gut.
Hab ihn mir eben in aller Ruhe angesehen und werde ihn mir wohl nochmal ansehen.

So wie die Frau, die aufs Land gezogen ist sagte, so ging es mir auch. So ca. ein Jahr bis ich wieder einigermaßen genesen war. Allerdings ohne Kur und ich bin auch durchweg arbeiten gegangen. Und dann hieß es das Leben umstellen. Und das dauerte Jahre und ne Menge Selbsterkenntnisse. Teilweise auch schmerzhafte Erkenntnisse. Das sich selbst verzeihen, dass es einen umgehauen hat. Das akzeptieren, dass die Power nicht mehr so ist wie sie mal war. Vielleicht war sie auch vorher nicht so wie ich dachte, aber ich hatte es meinem Körper und meinem Geist zugemutet. Gibt ja genug Tricks, dem Hirn zu sagen, dass es mehr leisten kann, wenn der Körper schon längst sagt: Schluss!
Böse Virenerkrankungen, Dauerkopfschmerzen, Schwächegefühle, alles übersehen und weiter gemacht.

Manchmal mache ich noch 3 Dinge nebeneinander, nur um mir zu beweisen, dass ich es noch kann. Aber dann mahne ich mich wieder.
Und ich hab das Feilen entdeckt. Statt mit Schnelligkeit auf die Ziele zurasen. Die erreichten Ziele genauer ansehen und daran feilen.
Am Anfang war das Feilen ein Geduldsspiel. Inzwischen macht es Spaß.

Und ich bin froh, dass ich ein paar Menschen um mich herum habe, die meinem Pokerface ansehen, wenn es wieder müde und gequält aussieht. Oder wenn ich wieder beginne schusselig zu werden. Und mich darauf aufmerksam machen, dass ich wieder langsam machen muss. Und, dass es inzwischen Menschen gibt, die mich fragen: Kann ich dir was abnehmen? Und ich es zulassen kann, dass sie mir was abbnehmen.

Genießen lernen, langweilen lernen, den liebe Gott nen guten Mann sein lassen, mal nicht perfekt sein.... Lauter Lernschritte und für einen Leistungsmensch Ziele der besonderen Art.

29.09.2016 18:23 • x 2 #8


W
Zitat von m_eiche:
Eine interessante Aussage eines Betroffenen war, sinngemäß, gelernt zu haben, mit dem Burnout zu leben und mit ihm zu kämpfen, statt gegen ihn und zu wissen, dass er jederzeit wieder zuschlagen kann.


Den Satz fand ich auch gut. Denn es heißt einfach nur, wie ein Herzkranker, so muss jemand der ein Burnout hatte oder hat lernen damit zu leben Und was auch immer wieder in dem Bericht gesagt wurde. Achtsam gegenüber sich selbst sein. In sich hinein horchen usw.
Ja und das Bewusstsein, dass er wieder zuschlagen kann.
Ich sage mitunter: Ich hab noch etwas Honig im Kopf, es ist noch nicht alles erlangte Wissen von der Zeit davor da. Vielleicht heißt es aber einfach sortieren, was da noch wichtig ist und was nicht. Platz für Neues ist vielleicht auch ganz schön. Vor allem für Dinge außerhalb vom Beruf, damit es zu einem Ausgleich kommt. Wissen erlangen mit mehr Gelassenheit und weniger Verbissenheit.
Aber der Teer ums Herz, die Angst, nochmal umzufallen, der hängt noch ganz schön fest. Mal gespannt, ob der noch verschwindet. Wäre mir jetzt langsam eigentlich wichtiger als der restliche Honig im Kopf. Wobei es nicht heißen soll, wenn der Teer ums Herz verschwunden ist, dass es wieder alle Tore und Türe zur Höchstleistung öffnen soll.

29.09.2016 18:32 • x 1 #9


F
Fand die Doku auch gut, Danke für das darauf aufmerksam machen. Besonders ist mir aufgefallen, dass quasi eine Veranlagung in den Genen ist für eine erhöhte Stressanfälligkeit, und dass traumatische Ereignisse in der frühen Kindheit auch auf die Stressanfälligkeit wirken.

Das ist für mich wie die wissenschaftliche Bestätigung für das, was ich erst im dritten Burnout erkannt habe: dass ich nicht wie der Grossteil der Bevölkerung leben kann, sondern achtsamer mit mir umgehen muss (wie der Herr mit den 3 Burnouts auch sagte). Das nimmt mir irgendwie den (selbstgemachten) Druck, genau gleich leben zu müssen wie Nicht-Stressanfällige. Ein bisschen ruhiger. Ein bisschen langsamer, achtsamer eben.

29.09.2016 18:39 • x 1 #10


W
Eben selbstgemachter Druck.
Es ist nämlich nicht immer, dass der Druck von außen kommt.
Ich bin so aufgewachsen: Uff und weiter... Was besseres werden.... Alles ist nicht genug... Du schaffst das (aber bitte alleine) Mit Kopf unter dem Arm auf die Arbeit gehen. Wer nicht Leistung bringt ist schwach... Ach ich könnte noch ein paar Zeilen füllen.
Die Einstellung, die unsere Eltern uns mit auf den Weg gaben waren nicht so schlecht, viele meiner Geschwister bekamen dieses Gleichgewicht auch gut hin. Aber ich wurde zum Worker Holic, weil ich arbeitete wie ein Mann und wie eine Frau. Mir wurde Langweilig, wenn ich mich nicht forderte. Weil ich es nicht gewohnt war zu rasten. Ich sah auch nicht, wenn sich andere zurück lehnten und ich alleine am schaffen war. Wenn der Kopf auf Funktionieren eingestellt ist, dann ist der auf Funktionieren egal wieviel Steine da im Weg liegen und was da der eigene Körper sagt. Das Ziel musste erreicht werden, nix anderes gab es. Und jede Rolle muss zu 100 Prozent erfüllt sein. Nur die eigenen Rolle, das Ich, das wurde zumindest bei mir vergessen.

Heute sage ich meinem Kopf auch mitunter: ABARBEITEN! Aber nur, wenn es nötig ist. Aber ich arbeite nicht mehr doppelt so schnell, damit ich anderen ihre Arbeit noch zusätzlich übernehme. Auch nicht zu Hause, sondern damit ich für mich Zeit habe.

29.09.2016 19:37 • #11


F
Zitat von Wolke P:
Aber ich arbeite nicht mehr doppelt so schnell, damit ich anderen ihre Arbeit noch zusätzlich übernehme. Auch nicht zu Hause, sondern damit ich für mich Zeit habe.


Das ist ein guter Hinweis. Ich war nicht nur gut, ich war auch schnell. Mein Gedanke war, wenn ich schneller mit der Arbeit fertig bin kann ich mich früher erholen (da war ich aber schon zieeemlich am Anschlag). Und vorher gab es mir einfach ein gutes EGO Gefühl, Yeah, ich bin Superwomen.

Wie doof sind denn diese Gedanken

29.09.2016 19:44 • x 1 #12


W
Zitat von Freisein:
Zitat von Wolke P:
Aber ich arbeite nicht mehr doppelt so schnell, damit ich anderen ihre Arbeit noch zusätzlich übernehme. Auch nicht zu Hause, sondern damit ich für mich Zeit habe.


Das ist ein guter Hinweis. Ich war nicht nur gut, ich war auch schnell. Mein Gedanke war, wenn ich schneller mit der Arbeit fertig bin kann ich mich früher erholen (da war ich aber schon zieeemlich am Anschlag). Und vorher gab es mir einfach ein gutes EGO Gefühl, Yeah, ich bin Superwomen.

Wie doof sind denn diese Gedanken


Die waren nicht doof
Und die Idee, wenn ich schnell bin kann ich mich erholen. Da ist ja auch was dran. Nur sollte man es dann auch machen und nicht die nächste Arbeit suchen. Oder sich von anderen noch was drauf lasten lassen, weil es fällt dir doch so leicht.
Das gab mir mein Mann z.b. als Antwort als ich ihn mal fragte, warum er mich mit so vielem alleine ließ. Es sah für ihn aus, als wenn mir das alles mit Leichtigkeit von der Hand ging. Ging es auch, aber zu welchem Preis.
Und das Gefühl Superwoman zu sein. Tat halt so saugut. Tut es auch Heute noch. Aber wir müssen ja nicht täglich Superwoman oder Superman sein Wer will schon immer die gleiche Rolle haben

29.09.2016 19:56 • #13


F
Ne, ehrlich ich fand das schon doof. Je schneller ich mit der Arbeit fertig bin, desto mehr denkt Cheffe ah, die hat ja nichts mehr zu tun, dir kann schon nach Hause. Dann geb ich der wieder Arbeit, damit sie ausgelastet ist. Das ist eigentlich total doof, wenn man so denkt, denn dadurch kommt man ja viel schneller in nen Stress rein: viel Arbeit plus Termindruck, und, der Cheffe meint, man macht das so mit Leichtigkeit und will einem dann noch fördern. Da schaufelt man sich quasi sein eigenes Burnout. So sehe ich das. Hab auch oft mit einer guten Freundin darüber gesprochen, die ist auch ne Perfektionistin und somit Burnout gefährdet. Bei über 10 Pendenzen fühlte sie sich unwohl. Nur: der Chef meinte dann, er könne ihr noch mehr geben. Jetzt hat sie ihre eigene Pendenzengrenzen höher gesetzt auf 20. und es funzt nun viel besser.

Und Superwomen, klar ist das ein schönes Gefühl. Aber es ist nur das Ego und befriedigt nur kurzfristig, solange das geht. Wenns dann nicht mehr geht ist der Fall tief.

29.09.2016 20:48 • #14


W
Das ist doof, wenn der Chef so ist.
Uns wurde auch mal in einer Fortbildung gesagt, wir sollen nicht den Fehler machen und z.B. sagen: Du schreibst so ausführlich und übersichtlich das Protokoll. Schreib du es doch immer. Oder so ähnlich. Sehr motivierend in einem Mitarbeitergespräch
Klaro soll sowas nicht gesagt werden, da wirst noch für dein Talent gestraft.
Ist mir aber auch ganz oft passiert. Weil sich jemand sicher sein konnte, wenn es mir gesagt wurde, dass es erledigt wird, wurde mir immer alles gesagt. Was bei meiner damaligen Arbeit z.B. für massive Probleme mit meinem Chef führte. Bis dahin, dass er immer wieder versuchte gegen mich anzugehen mit allen Regeln der Kunst. Wo ich wieder dafür Kraft benötigte, um mich dagegen zu wehren. Und der machte vor nix halt. Das war ne total linke Bazille. Ich bat auch immer wieder, dass sie sich an ihn halten sollen, dass ich keine Lust auf Probleme mit ihm hätte. Aber, er kümmerte sich nicht, also kamen sie dann doch wieder zu mir.
Ein Talent ist mitunter auch ein Fluch.

29.09.2016 21:05 • #15


F
@wolke P ja leider, wenn das Talent für andere Zwecke missbraucht wird. Linke Bazillen gibt es leider überall mal wieder, wenn ich kann, nehm ich vor denen Reissaus. Mit so Menschen will ich gar nichts zu tun haben, denn das find ich richtig gemein und da werd ich gleichzeitig traurig und wütend, wenn man so rücksichtslos spielt mit den Gefühlen der Menschen. Wenns der Chef ist, dann wirds schwierig.. Abgrenzung so gut es geht, würd ich sagen.

Ich mein ich bin ja auch sehr unbewusst aber solche Chefs eben auch. Oder dann halt wirklich bösartig.

29.09.2016 21:18 • #16


W
Es war einmal mein Chef. Das war in meinen Anfangsjahren vor über 20 Jahren. Später erfuhr ich, dass er ganz schön Probleme bekam.
Muss anscheinend auch gegangen worden sein. Hat aber gedauert, bis seine Machenschaften erkannt wurden.
Damals hatte ich noch viel Kraft, um mich zu wehren. Es kratzte sogar kaum an mir. Ich hatte nur Verantwortung für mich selbst und ich musste da nicht bleiben.
Außerdem war er mein Lehrmeister in dem, wie ich nicht sein werde. Mein erster Lehrmeister. Es folgten noch mindestens 2.

Das Problem ist, viele sehen auch in jemandem der seine Arbeit sehr engagiert macht und so einen Hang zum Perfektionismus hat und viele Ideen hat nicht als Potential für sein Team, sondern als Feind. Ob die Person das sein will oder nicht. Ich wollte damals nicht in Konkurenz mit meinem Chef treten. Wollte nur in Ruhe und Frieden meine Arbeit machen.

Das fand ich auch interessant bei dem Film. Ich glaube der Franzose wurde gemobbt, weil er seine Leistung nicht mehr bringen konnte, andere werden gemobbt, weil sie zu viel Leistung bringen. Andere bekommen noch was drauf, weil sie zu schnell sind. Also das ist doch ne verrückte Welt.

29.09.2016 21:32 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Ja, absolut. Man wird ungewollt zur Konkurrenz, die am Stuhlbein sagen könnte. Obwohl man echt nur seine Arbeit gut machen will. Ich hatte zumindest keine Karierregedanken, Chef will ich nie werden (nur mein eigener).

Ich weiss nicht recht bei dem Franzosen. Ob er einfach auch ausgemustert werden sollte, weil er sich vielleicht gewehrt hat, oder ob er die Leistung nicht mehr bringen könnte. Man merkt auf jeden Fall im Film, das ihn das Ganz überhaupt nicht loslässt nach der ganzen Zeit, der ist da immer noch gebrochen.

29.09.2016 21:44 • #18


W
Ja, so empfand ich das auch. Er ist irgendwie noch auf der Suche nach neuen Möglichkeiten.
Für ihn ist zwar auch inzwischen weniger ist manchmal mehr, aber das zu verdauen. Da gibt man sein Bestes für ne Firma und dann kommen Entlassungen und dann ist man dabei. Also das muss sowas von heftig sein. Das ist auch nicht so leicht zu verdauen. So ne richtige persönliche Enttäuschung.
Ich muss den Bericht unbedingt nochmal schauen, denn da sind so viele Infos drin.

29.09.2016 21:49 • #19


F
Jup, ich will den auch nochmal gucken

30.09.2016 10:15 • #20


A


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