Pfeil rechts
98

S
Gude Ra,

so wie du das schilderst, laugst du dich durch die dauerhafte Überlastung an dem Arbeitsplatz aus. Wenn du das lang genug treibst, verbaust du dir erst recht deine Zukunftschancen. Sobald du völlig fertig bist, wird eine berufliche Neuorientierung richtig schwierig.

Ein Herausnehmen aus der Arbeitstätigkeit, Therapie und anschließend einen neuen Arbeitgeber, dass wäre ein möglicher Weg. Solang ein wirklicher Arbeitsplatzkonflikt besteht, wird dich auch kaum ein Gutachter der Krankenversicherung wieder auf Arbeit schicken. So meine Erfahrung. Wenn du mit Hochschulabschluss einen Hungerlohn verdienst, macht das erst recht Sinn. Sicher die Einstiegsgehälter sind heute ungerecht. Sehe ich täglich. Aber auch nicht überall.

Meine Frage: Wo siehst du dich in 5 Jahren? Bist du dir es wert einen optimistischen Plan dafür zu entwerfen?

Im Endeffekt wirst du irgendwann eine schmerzhafte Entscheidung für deinen weiteren Lebensweg treffen müssen. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass Warten da nicht hilft.

22.01.2017 00:39 • x 2 #121


Ra87
@schokobroetchen danke für die nett gemeinten Worte, ich kann es schwer auf mich übertragen. Aufschieben und abwarten kenne ich sehr gut, das durchzieht sich durch so einige Lebenslagen... generell kriegte ich ja schon immer Bauchschmerzen beim Gedanken arbeiten zu MÜSSEN... bald habe ich dieses Mitarbeitergespräch und ich weiß nicht genau, ob ein Weg daran vorbeiführt klar zu sagen was ist, zu mal meine Wahrnehmung mich selten täuscht, eher die Hintergründe dieser werden von mir hin und wieder falsch interpretiert.

Wo sehe ich mich in 5 Jahren... ich weiß es nicht genau, wirklich ich weiß nur, dass es mir nach und nach schlechter geht und ich kaum mehr Motivation habe Sport zu machen, mich aufzuraffen und mein Leben in die Hand zu nehmen für die Zukunft wie soll das denn gehen ?

Wochenede wiedeer rum, weiß nicht wie das so schnell sein kann und die nächste Woche fängt wieder an. ich denke schon am Freitag an Sonntag/nächste Woche und freue mich wenn dann nur kurzzeitig über das Wochenende... ständig müde und wie ausgelaugt. Aber wenn ich die Handbremse ziehen würde, habe ich Angst was dann passiert. Dann muss ich handeln, was Neues ausprobieren, und woher nehme ich diese Kraft?

22.01.2017 19:24 • #122


A


Sinnentleerter und hoffnungsloser Berufseinsteiger

x 3


S
Schlussendlich schreibe ich dir, weil ich deine Situation in weiten Teilen nachvollziehen kann. Zumindest nehme ich das in den Grenzen meiner Möglichkeiten an. Als professioneller Vermeider in allen Lebenslagen habe ich mich um viele Entscheidungen gedrückt. Ich musste es bisher immer doppelt bezahlen. Mein Studium habe ich nicht abgeschlossen. Nach einer anschließenden Ausbildung habe ich noch zwei Jahre gebraucht, bis ich beruflich klar gekommen bin. Bis dahin war es häufig, so wie du es schilderst, tote Wochen mit Ausblick auf ein erlösendes Wochenende. Kollegenprobleme lernte ich zur Genüge kennen. Wenn dann noch ein fordernder Vorgesetzter dazukam, wurde es lustig. Büro ist Krieg, wie es in Stromberg so schön hieß. Wieso hat eigentlich so ne bekloppte Serie den Büroalltag so gut angedeutet?

Kraft ziehen kann man meiner Meinung nach nur aus den Ressourcen, die einem bewußt sind. Die Leidenschaft für deinen Sport oder deine Beziehung würden da für mich erstmal auf der Hand liegen. Über deine Begabungen wirst du hoffentlich selbst Bescheid wissen. Das du an dem dir eigentlich wichtigen Sport keinen Genuss mehr empfindest ist aber sicher kein gutes Zeichen. Ich kann dir halt nicht sagen, ob du momentan so fit bist, dass du ohne Zwischenpause deinen weiteren Lebensweg sinnvoll gestalten kannst. Auch das Meistern eines bestehenden Beschäftigungsverhältnisses kann ein Erfolg sein. Es sollte aber auch eine bewußte Entscheidung sein und nicht ein bloßes Erleiden und Verschleißen.

Mir persönlich hat mein Durchhalten beim aktuellen Arbeitgeber einige Fertigkeiten/Einsichten gebracht, die mir helfen mein verkorkstes Privatleben besser in den Griff zu bekommen. Klare Analyse ohne Aufregung haben mir in Mitarbeiter/Konfliktgesprächen meistens helfen können. Meine Tendenz lieber etwas mehr Workload zu akzeptieren, um nicht anzuecken eher weniger. Die Quintessenz: Ich wünsche dir die Eier, die ich nicht habe. Kurier dich und mach etwas, was du liebst. Die Alternative habe ich gelebt. Leiden um etwas gereifter an einer belanglosen Tätigkeit hängen zu bleiben.

22.01.2017 21:39 • x 1 #123


Ra87
Aus nachfolgend begründeten Anlass melde ich mich hier nochmal zu Wort. Bei mir ist alles nach wie vor unverändert, diese Woche ist die Lieblingskollegin zum Glück krank geschrieben und hier weht ein anderer wesentlich angenehmer und lockerer Wind. Nichtsdestotrotz bleiben die harten Fakten, dass ich mit der Vollzeitstelle unzufrieden bin. Ich weiß mal wieder nicht wie heute schon Donnerstag sein kann, mein Therapeut rät mir dazu, es auszuhalten und daran zu wachsen und trotzdem die Augen offen zu halten und möglichst im uberschaubaren Rahmen zu handeln. Entweder hausintern oder auf Jobsuche gehen. Der Wunsch nach weniger Arbeit ist ohnehin legitim und das lasse ich mir auch von niemandem nehmen. Habe es ausgerechnet und komme zum Schluss dass ich zwar weniger als ohnehin schon wenig verdiene aber nicht viel weniger und es nur Vorteile mit sich bringt.

Es findet morgen kurzfristig endlich ein mitarbeitergesräch mit meinem Chef an und jetzt kommt so langsam der bammel. Klar ich weiß was ich sagen will und auch sagen kann; an sich bin ich mit dem Verhältnis und Klima hier zufrieden, jedoch ist das Verhältnis zu der einen Kollegin besonders negativ und ich bin unsicher fühle mich unwohl und es ist unangenehm mit ihr im Büro. Weiß nicht ob ich sagen soll, dass ich kurz nach dem wir das 3er Gespräch hatten weil sie mich so kritisierte noch durch Zufall erfuhr, dass sie hinter meinem Rücken der anderen Kollegin eine Mail schreibt (wie viele weitere waren es noch?) In der sich über mich her zieht wegen eines Fehlers aus meiner Anfangszeit das erst dann sichtbar wurde.... Nicht sachlich nicht kollegial, einfach hinterhältig und unverschämt.

Ich will dem chef sagen, dass ich so an sich nicht mehr lange hier bleiben kann und will. Es reichen Blicke und ich bin sensibel für Stimmungen und Schwingungen. Das ist alles wie gesagt quälend und anstrengend. Zudem eben das mit der Entscheidung, dass ich definitiv nicht mehr vollzeit arbeiten will, sondern ca 75-80%.

Weitere Frage: wo sehe ich mich, wo will ich hin..


Was soll ich denn dazu sagen? Ich bin Sachbearbeiter. Klar es ist mein 1. Job. Trotzdem frage ich mich was es für Möglichkeiten gibt.

Mein Vertrag läuft noch 9 Monate und in 3 ist ein Jahr rum.

Ich gebe zu, dass es mich reizt ALG1 ab Mitte Mai zu beziehen. Daran zu denken weiterhin hier zu arbeiten, ständig müde, ausgelaugt, nicht genügend Freizeit zu haben... Aber was ist dann? Wie geht es dann weiter? Ich wünsche mir, dass ich morgen wiederkommen mit dem Gespräch. Ich verstehe mich ja ganz gut mit dem Chef ich glaube er hat auch Verständnis für mich und ist einfühlsam genug. Aber ich weiß nicht wohin ich will ich weiß nur was ich nicht (mehr) will und nicht mehr lange kann!

Ich wäre froh wenn sich der ein oder andere von euch dazu meldet und mir Mut gibt oder einen Tipp für das Gespräch morgen :/ ich merke, dass ich mit Ehrlichkeit besser fahre. Mit weniger grübeln und mehr Offenheit. Ich ein paar nette Kollegen habe und mich mit Ihnen gut bzw sehr gut verstehe. Leider bin ich aber in meiner Abteilung aber alleine vom Alter her schon nicht so kompatibel und dann noch diese Kollegin....

09.02.2017 18:30 • #124


Wildrose
Ich glaube auch, daβ du mit Ehrlichkeit morgen am besten fährst.
Ich würde versuchen, es möglichst so zu formulieren, daβ es so klingt, als ob deine
Anliegen letzlich auch von Vorteil für die Firma sind.

Naja, ich ' liebe ' Mitarbeitergespräche ( nicht ! ).

Viel Glück für morgen !

09.02.2017 20:07 • #125


S
Wenn sich deine Probleme am Arbeitsplatz zunehmend auf die eine Mitarbeiterin konzentrieren, dann hört sich das für mich nach einer positiven Tendenz an. Mit einer Schlange kann man im Büro leben, behaupte ich ganz dreist. Solange man mit den anderen Kollegen und dem Chef klarkommt. Doppelzüngige Mitarbeiterinen sind selten beliebt. Ihre negative Art und Weise bleibt den Kollegen nicht ewig verborgen.

Mitarbeitergespräche bieten dir die Möglichkeit mit deinem Chef auch mal grundsätzliches abseits der Routine zu besprechen. Klar, sie klauen Arbeitszeit, die einem dann für die Geschäftsvorfalle fehlt. Auf der anderen Seite arbeitest du jeweils an der Vertrauensbasis zu dem Typ, der für dein berufliches Wohlbefinden wohl am entscheidensten ist. Was hast du von deiner Schlange zu befürchten, wenn dein Chef zu dir steht.

Viele Grüße

10.02.2017 23:04 • #126


Ra87
es wird leider nicht einfacher... das Gespräch vor einem Monat war gut, auch der Wunsch auf Teilzeit zu gehen wurde von mir angesprochen. Das wurde aber vertagt und bisher dann nicht mehr wieder aufgegriffen. Die Zeit verfliegt, ich verliere immer mehr den Sinn und Hoffnung, es ist wieder mal ziemlich schlimm heute... der altbekannte Kampf gegen Windmühlen, loslassen wäre am klügsten, doch ich strampel mich ab und denke mir warum mein Leben so wenig wert zu haben scheint.

12.03.2017 20:48 • #127


Wildrose
Dein Leben hat soviel Wert wie jedes andere...aber ich kenne diese Gedanken auch.

Vielleicht kannst du den Chef nochmal an das Thema ' Teilzeit ' erinnern ?
Es ist immer hart, wenn wieder eine ganze Arbeitswoche wie ein Berg vor
einem steht...und man die Kraft aufbringen muss, den Berg zu erklimmen...

12.03.2017 20:55 • x 1 #128


Ra87
Danke @Cati aber leider dringt das nicht mehr zu mir durch mit dem wert. Das ist alles schon verblasst über die letzten Jahre, irgendwann glaubt man diese hoffnungsvollen Lügen nicht mehr so richtig. Ich muss ihn noch mal darauf ansprechen, es gab einige passende Situationen im Nachhinein
Die Metapher passt gut, es kommt mir wirklich so vor. ZUdem muss ich den Berg erklimmen und bin nicht ausgeruht und satt, frisch und energiegeladen. Ich wünsche mir gerade, dass mir jemand sagt, dass das alles nur ein Test ist und dann alles vorbei sein wird, wie in der Truman Show. Ich fühle mich wie ein Ausgestoßener, gänzlich anders im Innern. Und so sieht es bei mir zuhause auch aus, weil es mir schwer fällt den Hintern hochzukriegen, den Haushalt regelmäßig aufrecht zu erhalten. Schäme mich dafür und rege mich auf, dass ich in dieser Bude hier lebe und diese dann noch nicht mal halbwegs sauber halten kann.

12.03.2017 21:07 • #129


Wildrose
Ich denke auch, daβ ich anders ticke als die meisten ' normal funktionierenden '
Menschen.
Du bist in einem Tief. Da fällt es oft schwer, den Alltag zu regeln...aufräumen
und so. Die Motivation fehlt. Die Kraft fehlt...so vieles fehlt. Der Frust frisst
die Kraft auf.
Ohne positive Perspektive ist das schwer zu durchbrechen.

12.03.2017 21:19 • x 1 #130


Ra87
Du hast recht! Nur komme ich immer wieder an diesen Punkt und morgen geht die Woche wieder los. Ich komme nicht voran und erlebe nichts. Die zeit fliegt und es gibt immer weniger Möglichkeiten diesen Zustand abzuwenden. Ich war 10w am Stück auf der Arbeit.... Vielleicht sollte ich mich wieder raus nehmen aber dann komme ich wieder und nichts hat sich geändert.... habe zudem die letzten Wochen massiv minusstunden gemacht... all die sorgen fressen mich auf..

12.03.2017 23:53 • #131


Wildrose
Bei mir war es ähnlich. Ich hatte ja dann einen Burn Out und war einige Wochen krank
geschrieben. Bin dann wieder zurück in den Job und hab noch 1 Jahr durchgehalten.
Natürlich wurde nichts besser. Hab dann die Stadt, die Wohnung und den Job
gewechselt. Das war hart, aber wenn ich jetzt noch auf meiner alten Arbeitsstelle wäre...
nein, das ging einfach nicht mehr.

13.03.2017 01:22 • x 1 #132


Ra87
Was hast du denn inhaltlich geändert (neben Wohnort- und Jobwechsel)? Ist es eine andere Aufgabe und dann auch weniger Arbeitszeit?

Gestern war ich ab dem späten Nachmittag bis nachts im Bett und konnte nichts tun, wie paralysiert schaute ich dann TV, es war so surreal. Auf meiner Agenda muss nun stehen nochmal mit dem Chef zu reden, ich sage es ganz deutlich : Ich kann nicht mehr so viel arbeiten und im Hinblick auf den Sommer ( wie kann man das nur rüberbringen) werde ich mal so richtig depressiv hier sitzen zu müssen... Ich schaue auf die Uhr und es sind erst 3 Stunden rum, ich muss heute eigentlich 9 oder mehr Stunden bleiben, damit ich nicht mehr Minusstunden mache. Ich denke morgens schon über den Feierabend nach, ich denke am Freitag schon an Sonntag und die kommende Arbeitswoche. Ich sitze hier und habe ein paar Dinge zu tun, während die Kolleginnen sich über irgendwelche Privatangelegenheiten bequatschen. Ich versuche mich da hin und wieder einzuklinken, aber eigentlich nervt es mich schon so ziemlich. Ich nehme Anrufe entgegen und die andere Kollegin hatte stundenlang keinen einzigen. Ach doch, einen Anruf wegen irgendeiner Hotelbuchung für den Urlaub und dann hat sie noch 2 Anrufe getätigt u.a. wegen einer Tischreservierung am Freitagabend (das kommt hin und wieder vor). Und ich denke nur daran, wie ich den Tag über genug Stunden (bis nach 19:00) abarbeite um total müde und hungrig nach hause zu kommen in meine Drecksbude. Gestern machte ich keinen Sport, wozu denn auch dachte ich mir

13.03.2017 13:44 • #133


Wildrose
Meine Arbeitsaufgaben sind ähnlich wie im alten Job, aber es ist anders
organisiert und ich schaffe alles in der normalen Arbeitszeit.
Es ist nicht ein dauerndes Gerenne...keine Intrigen unter den Kollegen...
Es war auch nicht leicht, den alten Job aufzugeben, immerhin war er unbefristet.
Aber letztendlich war der Wechsel unvermeidlich.

13.03.2017 14:57 • #134


Ra87
Ich bin total ausgelaugt liege im Bett vor kraftlosigkeit. Habe nichts gegessen und nichts geschafft was ich mir vorgenommen habe. Ich bin einerseits am schlafen gewesen, doch schien dabei wach zu sein und mein Kopf ratterte. Ich verpasse soviel und kriege dafür nichts gutes. Mir geht es nicht gut... Habe seit jobaufnahme vor 10 Monaten auch deutlich zugenommen (7-8kg) und das sind größtenteils keine Muskeln. Wofür tue ich das ganze? Womit habe ich verdient nichts zu schaffen und mein Leben zu genießen. Alle reden jetzt schon von Urlaub und ich denke mir es wird wie jedes Jahr.. Nichts... Wie kriege ich die Kurve? Ich will meine Sachen packen und irgendwohin verschwinden wo mich niemand erreichen kann ich komme mit dem Druck und dem Maß am im büro rum sitzen und immer wieder Däumchen drehen auf der Arbeit nicht zurecht ... Es ist so stupide und unnötig... Ich will dass es Sinn macht das zu tun und ich gebraucht und gemocht werde.

13.03.2017 21:38 • #135


Wildrose
Das wünschen sich wohl viele...eine Arbeit auszuüben, die einen Sinn hat...und
nicht nur ein austauschbares Rädchen im Getriebe zu sein, sondern gebraucht und
geschätzt zu werden...aber nicht alle haben dieses Bedürfnis und ich habe immer
diejenigen beneidet, die einen miesen Job haben, einen nervigen Chef...die das aber
nicht als Belastung erleben, sondern gut klarkommen und nach Feierabend sofort
abschalten und Spaß haben...ich konnte das nie.
Wenn man sich das alles zu Herzen nimmt, das macht einen kaputt...das raubt
einem die Kraft.

13.03.2017 22:06 • #136


Natty
Hi Ra87,

ich kann jetzt nicht alles zurückliegende hier lesen. Soweit ich lese, bist Du im Job unterfordert, eine Kollegin ist mehr als nervig und privat gibt es nichts was Dich ausfüllt zum Ausgleich und Du bist oft privat dann ausgelaugt und motivationslos. Hab ich das richtig verstanden?

Das ging mir auch schon so ähnlich. Allerdings zum Däumchen drehen komme ich nicht in der Arbeit. Im Gegenteil, ich bin meistens zugeschüttet bis zum Erbrechen mit Arbeit und mach drei Sachen gleichzeitig.

Ich habe mal in einem Artikel gelesen, Arbeit muß keinen Spaß machen. Die Arbeit ist hauptsächlich dazu da, daß man seinen Lebensunterhalt verdient. Wenn sie dann glücklicherweise noch Spaß macht, dann ist das super.

Ich glaube, es wird immer schwieriger eine Arbeit zu finden, die Spaß macht und die nicht überfordert. Weil die Arbeitsauslastung pro Person in vielen Jobs immer größer wird. Da ist man dagegen eigentlich faßt ein Glückspilz, wenn man in der Arbeit unterfordert ist.

In meinem Job tobt oft der Wahnsinn anhaltend und täglich. Ich sage mir öfter, Natty, reg dich nicht auf, denk dran am Ende des Monats kommt das Schmerzensgeld auf Dein Konto. Ist natürlich nicht so restlos schmerzstillend, wenn das nur klein ist.

Aber in Deinem Fall würde ich 1. weiter beim Chef es mit Arbeitszeitverkürzung versuchen. Und 2. aus gesicherter Position mich nach einem anderen Job umschauen. Vielleicht hast Du jemand, der Dich da unterstützen und motivieren könnte?

Liebe Grüße
Natty

13.03.2017 22:37 • x 1 #137

Sponsor-Mitgliedschaft

Natty
Zitat von Ra87:
Ich bin total ausgelaugt liege im Bett vor kraftlosigkeit. Habe nichts gegessen und nichts geschafft was ich mir vorgenommen habe. ... Habe seit jobaufnahme vor 10 Monaten auch deutlich zugenommen (7-8kg)

Mach Dich nicht mit Grübeln und Vorwürfen darüber verrückt! Das ist nun einfach mehr oder weniger lang so, wenn man Depressionen hat. Das ist ganz normal dabei. Sag Dir, Du brauchst dieses nichts tun und den Seelentrost übers Essen momentan halt nun einfach mal um die Phase zu überstehen. Aber versuche baldmöglichst in kleinen Schrittchen die Wichtigsten Dinge wieder zu machen. Also: 1. halbwegs vernünftig essen. (Ist doch schon ein sehr guter Schritt, wenn das wieder halbwegs auf der Reihe ist.) ... 2. Halbwegs in der Wohnung aufräumen, damit wieder halbwegs was zu finden ist und nicht mehr alle Flächen zugestapelt sind. .... 3. ´Wieder vernünftige Ernährung angehen (keine Abnehm-Diät, nur mehr und mehr gesund essen. Da nimmt man von alleine ab und bleibt satt). - Dabei nirgends den zwanghaften Perfektionsanspruch stellen, auch kleine Teilerfolge als positiv bewußt machen.

Ich dürcke Dir die Daumen, daß Du bald die Kurve kriegst!

Und denk dran: Das ist doch eine riesen Leistung, daß Du Deinen Job schon so lange durchgehalten hast! Da können ganz viele andere nicht mithalten!

Liebe Grüße
Natty

13.03.2017 23:20 • #138


Ra87
Zitat von Natty:
Hi Ra87,

ich kann jetzt nicht alles zurückliegende hier lesen. Soweit ich lese, bist Du im Job unterfordert, eine Kollegin ist mehr als nervig und privat gibt es nichts was Dich ausfüllt zum Ausgleich und Du bist oft privat dann ausgelaugt und motivationslos. Hab ich das richtig verstanden?

Das ging mir auch schon so ähnlich. Allerdings zum Däumchen drehen komme ich nicht in der Arbeit. Im Gegenteil, ich bin meistens zugeschüttet bis zum Erbrechen mit Arbeit und mach drei Sachen gleichzeitig.

Ich habe mal in einem Artikel gelesen, Arbeit muß keinen Spaß machen. Die Arbeit ist hauptsächlich dazu da, daß man seinen Lebensunterhalt verdient. Wenn sie dann glücklicherweise noch Spaß macht, dann ist das super.

Ich glaube, es wird immer schwieriger eine Arbeit zu finden, die Spaß macht und die nicht überfordert. Weil die Arbeitsauslastung pro Person in vielen Jobs immer größer wird. Da ist man dagegen eigentlich faßt ein Glückspilz, wenn man in der Arbeit unterfordert ist.

In meinem Job tobt oft der Wahnsinn anhaltend und täglich. Ich sage mir öfter, Natty, reg dich nicht auf, denk dran am Ende des Monats kommt das Schmerzensgeld auf Dein Konto. Ist natürlich nicht so restlos schmerzstillend, wenn das nur klein ist.

Aber in Deinem Fall würde ich 1. weiter beim Chef es mit Arbeitszeitverkürzung versuchen. Und 2. aus gesicherter Position mich nach einem anderen Job umschauen. Vielleicht hast Du jemand, der Dich da unterstützen und motivieren könnte?

Liebe Grüße
Natty


Danke Natty für deine lieben und aufmunternden Worte! Du hast es ziemlich gut zusammen gefasst. Und dazu ist es so, dass ich mich auch sonst mit der anderen Kollegin jetzt nicht sonderlich gut verstehe und es eher so neutral ist - da die beiden sich schon Jahre kennen und ähnlich ticken bzw. sich gut ergänzen.

Ich glaube Unterforderung ist ebenso kein gewollter Dauerzustand wie Überforderung. Wobei ich ehrlich gesagt sagen muss, dass ich bei Überforderung wenigstens noch was dazulernen würde und die Zeit doch auch schneller vergeht. Ich stecke hier momentan fest und die Ziele sind klar definiert und dafür muss ich mit dem Chef reden, damit diese auch eintreffen können. In den Sommer gehe ich nicht mit 40 Stunden! Das mit dem Schmerzensgeld ist auch so eine Sache... es ist ja eben nur kostendeckend und viel bleibt da nicht übrig.

Wenn ich überlege, dass unsere Aushilfe (Stundentin) fast 10 Jahre jünger ist und ständig reist und Urlaub macht, wie jeder normale Mensch auch. Da geht gleich wieder die Kiste auf und der Clown schreit Du Versager, du hast es eben nicht verdient! Ich habe so vieles im Leben verpasst und die Zeit kann man nicht zurückdrehen. UNd aktiv werden und was ändern fällt mir auch sehr schwer, es ist ein Rattenschwanz.. in 5 Jahren - falls ich da noch lebe - kann ich mir nicht vorstellen ein geregeltes und normales, erfülltes Leben zu haben. Es ist ziemlich abstrakt und das ist keine Momentaufnahme und getrübt von schlechter Laune. Denn ich bin heute ganz normal/nüchtern gelaunt...

14.03.2017 13:43 • #139


Natty
Zitat von Ra87:
Wenn ich überlege, dass unsere Aushilfe (Stundentin) fast 10 Jahre jünger ist und ständig reist und Urlaub macht, wie jeder normale Mensch auch.

Das ist natürlich bitter, wenn Du sowas immer vor Augen hast. Verstehe ich schon.

Zitat von Ra87:
Du Versager, du hast es eben nicht verdient! ... die Zeit kann man nicht zurückdrehen.

Du weißt selbst, daß das nichst bringt, wenn Du Dich mit solchen Gedanken marterst. Schau in kleinen Schritten voraus. Hauptsächlich voraus.

Liebe Grüße
Natty

14.03.2017 21:30 • #140


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