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F
Seit Jahren quält mich ein Gedanke.Bzw. massive Schuldgefühle.
Ich warte noch immer auf einen Platz für Verhaltenstherapie aber dieser Gedanke ist mittlerweile so lähmend,dass ich einfach mal neutrale Einschätzungen von aussen brauche.
Ich habe das Gefühl ,eine schlechte Tochter zu sein,weil:

- ich keine Karriere gemacht habe und statt dessen eine psychisch labile Person bin,die nur auf 450-Euro-Basis arbeiten kann
- ich meiner Mutter keine Enkel schenke (sie sagt zwar inziwschen,das fehl ihr gar nicht aber ich kann es nicht so recht glauben,weil ich vermute,sie sagt es nur,um mich zu beruhigen)
- u.v.a. weil mein Mann nicht so ist,wie meine Eltern sich das erhofft hatten.
Er ist nämlich kein Familienmensch und ihm reicht es,dreimal im Jahr zu Geburtstagen und Weihnachten mit hinzukommen.
Meine Eltern hingegen hätten sich quasi einen zweiten Sohn gewünscht,der sie wie ich alle 14 Tage besucht.Oder zumindest irgendwie mehr emotionale Nähe zeigt,innigen emotionalen Kontakt sucht.
Mein Mann ist aber einfach nicht der Typ dafür.Selbst seine eigene Familie besucht er nicht öfter als dreimal im Jahr.
Der Kontakt beschränkt sich jetzt halt auf die drei Treffen im Jahr und einen gegenseitig akzeptierende Haltung.
Aber von heile Familie kann halt keine Rede sein.

Seit ich zu meinem Mann gezogen bin (50 km entfernt von meinen Eltern) habe ich irgendwie das Gefühl,meine Eltern im Stich gelassen zu haben.
Und als ich realisierte,dass das Verhältnis zwischen ihm und meinen Eltern eben nie besonders
toll und intensiv sein wird,bekam ich noch mehr Schuldgefühle.
Ich hab das Gefühl,ich bin glücklich auf Kosten meiner Eltern.
Und dass ich nicht hätte wegziehen dürfen zumal ich Einzelkind bin und mich ja auch irgendwann mal um sie kümmern muss und will ,wenn sie gebrechlich werden.

Meine Eltern haben wirklich viel für mich getan und alles gegeben um mir eine schöne Kindheit zu bereiten auch,wenn natürlich nicht alles rosig war.
Aber ich liebe sie sehr und kann immer auf sie zählen,egal,welchen Mist ich baue.

Ich komme mir so undankbar vor,weil es mir irgendwie nicht gelingt,meinen Eltern was zurückzugeben.
Ich enttäusche sie immer nur.

08.01.2017 19:03 • 18.01.2017 #1


37 Antworten ↓


A
@flame, fühle dich mal gedrückt!

Und zuallererst: Kein Kind enttäuscht die Eltern, nur weil es sein eigenes Leben lebt!
Würdest du Dro. nehmen, deine Eltern beleidigen oder sonstiges, was ihnen das Leben schwer macht, DANN, aber auch nur dann, kann ich das verstehen! Ich habe sehr, sehr lange gebraucht, für mich zu kapieren, dass ich nicht die Verantwortung für meine Eltern übernehmen kann. Sie haben Ihr Leben und du deins. Ich lasse meine Eltern immer teilhaben , wenn sie wollen. Habe zu meiner Mama ca alle 3 Tage Kontakt und zu meinem Papa mindestens alle 2 Wochen. Und lass es dir gesagt sein: Vernünftigen Eltern ist es egal, ob du Karriere machst oder nicht. Hauptsache du bist glücklich. Du kriegst dein Leben alleine auf die Reihe, mit ein paar mehr Einschränkungen als andere, aber das verstehen Eltern!

Du gibst deinen Eltern in dem Moment alles zurück, dass du sie liebst! Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich! Und wenn deine Eltern Hilfe brauchen, kannst du ihnen immer noch Hilfe anbieten. Meiner Mutter habe ich geschworen, sie nie in ein Altenheim zu lassen. Ich würde sie vorher bei mir aufnehmen. Aber bis der Fall Eintritt, vergehen bei mir mindestens noch 30 Jahre, vorher mache ich mir da keine Gedanken.

Ich bin sicher, du bist eine tolle Tochter und enttäuschst deine Eltern nicht!

08.01.2017 19:15 • x 2 #2


A


Quälender Gedanke bin ich eine schlechte Tochter?

x 3


hereingeschneit
Wenn man Kinder in die Welt setzt
- um bespaßt zu werden,
- um im Alter gepflegt zu werden,
- um im Alter versorgt zu werden,
- um immer eine Hilfe zu haben,
- um die eigenen Träume zu erfüllen, beruflich oder Ballet oder .........
- um finanzielle Unterstützung zu erhalten
- um nicht allein zu sein
- um das eigenen Ansehen zu steigern
- um dazu zugehören oder mitreden können (jeder hat Kinder)

dann sind das in meinen Augen keine besonders guten Gründe für Kinder und die Enttäuschung bleibt nicht aus.

Für dich heißt das, du bist nicht auf der Welt um die Wünsche deiner Eltern zu erfüllen. Und eigentlich kann man gar keine schlechte Tochter sein. Die Eltern können immer daraus lernen.
Wegen deinem Mann. Für mich ist es das Wichtigste, dass meine Tochter mit dem Partner glücklich ist, dann ist es mir egal, ob er mich mag oder nicht, ob er mit mir Zeit verbringen will oder nicht. Was hab ich davon, wenn er mich jeden Sonntag besucht, auf heile Welt macht und meine Tochter die Woche über eine Hölle durchlebt.

08.01.2017 19:19 • x 5 #3


M
Du bist eine wundervolle Tochter die fest mit ihren Beinen in Leben steht, einen Ehemann an ihrer Seite hat und die weiß was sie möchte. Es ist nicht deine Aufgabe deine Eltern glücklich zu machen sondern nur dich selbst. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben. Distanz zu den Eltern ist normal auch wenn dein Mann nicht so der Familientyp ist, passt er doch zu dir. Es muss nicht immer alles so sein wie andere es gerne hätten. Du musst es nur dir selber Recht machen. Ich habe dich in mein Herz geschlossen. Du bist eine taffe liebe Frau. Und ich denke du bist gut so wie du bist und nicht anders.

Ich kenne das mit dem schlechten Gewissen aber auch. Meine Mutter würde auch lieber näher bei uns wohnen. Mehr Kontakt zu mir und den Enkeln. Sie hätte es sicher auch lieber gehabt wenn mein Mann sich noch mit ihr intensiv beschäftigt. Aber da ist meiner wie dein Mann und ich komme mit der Distanz gut zurecht. Ich habe lange daran geknabbert, weil ich nie wollte das es wegen mir meiner Mutter schlecht geht. Meine Psychologin sagt sie sind nun selber erwachsen und es ist nicht ihre Aufgabe ihre Mutter glücklich zu machen.
Liebe und Zuwendung das ist wichtig egal wie. Selbst wenn ihr euch nur Briefchen schreiben würdet. Und du bist keinesfalls eine schlechte Tochter. Ich bin auch das einzige Kind von meiner Mutter. Und mir geht es mittlerweile besser mich so gesehen von der Nabelschnur abgelöst zu haben.

Grüßle und Busserl
Melanie

08.01.2017 19:26 • x 1 #4


Icefalki
Du liebst sie, sie lieben dich. Mehr braucht es nicht.

Deine Gedanken betreffen eher dich selbst. Du wärst gerne psychisch stabil, hättest gerne einen tollen Job, ein Kind, hättest gerne eine Familienmenschenmann und und und.

Alles deine Wünsche, ok, bis auf den evtl. kuschligen Schwiegersohn. Das sind aber die Wünsche deiner Eltern und die Einstellung deines Mannes, aber nicht deine Baustelle, wenn es überhaupt eine Baustelle ist.

Also, schiebe die Problematik nicht in den Tochterbereich. Ist genauso, zu denken, ob du eine schlechte Ehefrau, ein schlechter Mensch bist. Alles Blödsinn.

Nix ist schlecht. Wir mögen aufgrund unserer Problematiken, uns manchmal selbst im Weg zu stehen, aber schlecht sind wir deswegen nicht.

Warum du aber so denkst, ist wieder ein anderes Thema.

08.01.2017 20:11 • x 1 #5


F
Zitat von Anthana:
Würdest du Dro. nehmen,


Na ja,Dro. nehm ich nicht aber ich trinke zuviel Alk.,habe seit langem eine Esstörung und leide unter rezidivierenden Deprssionen.All das belastet meine Eltern natürlich auch....

Bei mir aufnehmen kann ich meine Eltern nicht.
Unsere Wohnung ist alleine schon viel zu klein.Es würde mich auch überfordern fürchte ich.
Komme ja kaum mit mir selbst zurecht...
Ich werde meine Eltern halt sooft es geht besuchen und ihnen nach Kräften unter die Arme greifen und externe Hilfen organisieren,wenn sie es mal brauchen werden.

08.01.2017 20:33 • #6


A
Zitat von Flame:
Zitat von Anthana:
Würdest du Dro. nehmen,


Na ja,Dro. nehm ich nicht aber ich trinke zuviel Alk.,habe seit langem eine Esstörung und leide unter rezidivierenden Deprssionen.All das belastet meine Eltern natürlich auch....

Bei mir aufnehmen kann ich meine Eltern nicht.
Unsere Wohnung ist alleine schon viel zu klein.Es würde mich auch überfordern fürchte ich.
Komme ja kaum mit mir selbst zurecht...
Ich werde meine Eltern halt sooft es geht besuchen und ihnen nach Kräften unter die Arme greifen und externe Hilfen organisieren,wenn sie es mal brauchen werden.


Aber deswegen sind Eltern trotzdem nicht enttäuscht. Höchstens besorgt! Guck mal, ich hab Borderline, Zwangsstörungen und Essstörungen. Und trotzdem sind meine Eltern stolz auf mich. Auch wenn sie natürlich besorgt sind und oft nicht wissen, wie sie mir helfen können. Aber das kann kein Kind seinen Eltern nehmen.

08.01.2017 20:41 • #7


Tati74
Die gleiche Frage, ob ich eine schlechte Tochter bin, stelle ich mir auch gerade!
Ich bin auch Einzelkind und bin in mit meiner Familie in mein Elternhaus gezogen, um meine bereits im letzten Jahr verstorbene Mutter beizustehen. Aber leider habe ich da die Rechnung ohne meinen Vater gemacht! Er ist ein wohlhabender Mann und wollte von uns fast die normale Miete haben, sogar noch doppelt und hat uns Versprechungen gemacht, wovon er jetzt nichts mehr wissen will. Wir sind wieder ausgezogen und haben uns ein eigenes Haus gekauft, aber das Verhältnis ist zerstört, da er nie einen Fehler eingestehen würde. Ich habe immer ein super Verhälnis zu ihm gehabt, besser als zu meiner Mutter, die ich auch über alles liebte, aber er sagte mir dass sein Haus sein Lebenswerk sei. Was soll ich als Tochter davon halten? Ich sehe immer das Gute im Menschen, aber wenn jemand schon viel hat, will er immer mehr haben. So materiell eingestellt ist mein Vater und ich denke, ob ich was falsch gemacht habe dahin zu ziehen um zu helfen. Ich habe schon mehrere Nervenzusammenbrüche hinter mir und wollte mir schon einmal was antun, aber ist es das wert? Nein ich habe mein eigenes Leben und mein Vater Seins und er hat sogar schon 4 Monate nach dem Tod meiner Mutter eine neue Lebensgefährtin. Das war zuviel für mich und ich brauche Abstand oder sogar Kontaktabbruch. Ich muss für mich sorgen und für meine Familie, sonst bleibe ich auf der Strecke, nach dem letzten Zusammenbruch habe ich eine Gürtelrose bekommen, dass war zuviel,
Jetzt ist Schluss mit den Schuldgefühlen!
Du bist nicht alleine so zu fühlen,
Alles Gute für Dich

08.01.2017 20:44 • x 1 #8


F
Zitat von hereingeschneit:
Für mich ist es das Wichtigste, dass meine Tochter mit dem Partner glücklich ist, dann ist es mir egal, ob er mich mag oder nicht, ob er mit mir Zeit verbringen will oder nicht. Was hab ich davon, wenn er mich jeden Sonntag besucht, auf heile Welt macht und meine Tochter die Woche über eine Hölle durchlebt.


Ich glaube,so ist es auch für meine Mutter.Kann es nur schlecht annehmen.
Ich hätte ihr gerne etwas heile Familie geschenkt denn davon hatte sie in ihrem Leben wenig.

@Anthana

Deine Worte sind sehr einfühlsam und tröstlich!Dankeschön....es klingt auch alles schlüssig,was Du schreibst!

@MissPanicRoom

Du siehst mich so positiv.
Das tut gut aber es fühlt sich an als bekäme ich etwas,das mir nicht zusteht.
Ich kann Dir das nur zurückgeben,Du bist auch eine tolle Frau und Du weisst,dass ich grossen Respekt davor habe,wie Du Dein Leben meisterst und Dich nicht unterkriegen lässt!

@Icefalki

Ich kann es manschmal schlecht unterscheiden,ob es wieder nur mein Selbsthass oder eine Tatsache ist.
Ja,es ist wohl immernoch die Angst,ein schlechter Mensch zu sein,die sich durch´s Hintertüchen wieder reingeschlichen hat.
Dachte,ich wäre sie längst losgeworden....

08.01.2017 20:51 • #9


F
Zitat von Tati74:
Die gleiche Frage, ob ich eine schlechte Tochter bin, stelle ich mir auch gerade!
Ich bin auch Einzelkind und bin in mit meiner Familie in mein Elternhaus gezogen, um meine bereits im letzten Jahr verstorbene Mutter beizustehen. Aber leider habe ich da die Rechnung ohne meinen Vater gemacht! Er ist ein wohlhabender Mann und wollte von uns fast die normale Miete haben, sogar noch doppelt und hat uns Versprechungen gemacht, wovon er jetzt nichts mehr wissen will. Wir sind wieder ausgezogen und haben uns ein eigenes Haus gekauft, aber das Verhältnis ist zerstört, da er nie einen Fehler eingestehen würde. Ich habe immer ein super Verhälnis zu ihm gehabt, besser als zu meiner Mutter, die ich auch über alles liebte, aber er sagte mir dass sein Haus sein Lebenswerk sei. Was soll ich als Tochter davon halten? Ich sehe immer das Gute im Menschen, aber wenn jemand schon viel hat, will er immer mehr haben. So materiell eingestellt ist mein Vater und ich denke, ob ich was falsch gemacht habe dahin zu ziehen um zu helfen. Ich habe schon mehrere Nervenzusammenbrüche hinter mir und wollte mir schon einmal was antun, aber ist es das wert? Nein ich habe mein eigenes Leben und mein Vater Seins und er hat sogar schon 4 Monate nach dem Tod meiner Mutter eine neue Lebensgefährtin. Das war zuviel für mich und ich brauche Abstand oder sogar Kontaktabbruch. Ich muss für mich sorgen und für meine Familie, sonst bleibe ich auf der Strecke, nach dem letzten Zusammenbruch habe ich eine Gürtelrose bekommen, dass war zuviel,
Jetzt ist Schluss mit den Schuldgefühlen!
Du bist nicht alleine so zu fühlen,
Alles Gute für Dich


Ich finde es grossartig von Dir,dass Du für Deine Mutter so da warst und dafür sogar in Dein Elternhaus zurückgezogen bist!
Die Reaktion Deines Vaters kann ich nicht nachvollziehen!
Er hätte doch mehr als dankbar sein müssen,dass Du Dich so für sie einsetzt!
Tut mir leid,dass es so ausgegangen ist mit Deinem Vater,Du hast das einzig mögliche und Richtige getan und Dich abgegrenzt.
Du hast das alles ganz toll gemacht,besser hätte man es aus meiner Sicht nicht machen können!

08.01.2017 20:59 • #10


Icefalki
Zitat von Flame:
Dachte,ich wäre sie längst losgeworden....


Du bekommst die nie ganz weg, das Grundmuster bleibt dir erhalten. Denk ich mal, weil das bei mir auch so ist.

Aber du lernst damit umzugehen. Drum hab ich dich geschubst. Kommen diese Muster auf, setz erlernte Mechanismen ein.

Du Weisst, dass du nicht in Wirklichkeit schlecht bist, sondern nur in den gewohnten Mustern denkst. Die sind manchmal auch bequemer.

Weisst du, wenn ich mich schlecht mache, hab ich auch eine Ausrede. Ich kenn das auch.

08.01.2017 21:01 • #11


F
Zitat von Icefalki:
Weisst du, wenn ich mich schlecht mache, hab ich auch eine Ausrede.


Wofür Ausrede?

Bei Dir hab ich immer das Gefühl,Du kannst auf den Grund meiner Seele schauen...

08.01.2017 21:12 • #12


Tati74
@Flame
Ich danke Dir, es tut mir sehr gut sowas zu hören! Du glaubst gar nicht, wie sehr ich an mir gezweifelt habe, ob ich so richtig denke! Ja, was glaubt mein Vater eigentlich, wer das ganze mal erbt? Solange ich nicht früher sterbe, weil mich das alles so mitnimmt. Er fragte mich auch schon, ob ich nicht wüsste, dass mir der Pflichtteil meiner Mutter zusteht? Der Mann kapiert rein gar nichts, ich will kein Geld haben, ich wollte nur helfen und er dachte nur an seine Miete für die Wohnung in der wir gelebt haben, immerhin 9 Monate, dann sind wir wieder ausgezogen, weil mein Mann nicht mehr mit ihm sprach. Er war sauer auf ihn, weil mein Vater seine Versprechungen nicht hielt, er wollte uns den Umzug zahlen, hinterher wusste er davon nichts mehr.
Meine Ehe ist daran fast gebrochen, weil ich immer zu ihm hielt. Er kannte es nicht von seiner Tochter, dass sie auch mal den Mund aufmacht und Stopp sagt.
Dieser Mann hat mit allem immer Recht, das ist mir heute bewusst und hat mich mein ganzes Leben beherrscht. Jetzt ist meine Mutter tot und ich gute Tochter habe ihn sogar zum Trauercafe begleitet, damit er nicht alleine in der Bude hockt. Da hat er dann seine neue Greundin kennengelernt, jetzt wird er Ende Januar 70 und fliegt schön mit der neuen nach Teneriffa, hab ich gehört und zum Nordkap. Da fehlen mir die Worte, ich trauere und er liegt mit der nächsten im Bett. Ich muss jetzt Schlzss machen, bin noch krank, rege mich wieder so auf!
Danke Die für die netten, warmen Worte

08.01.2017 21:36 • x 1 #13


Hotin
Hallo Flame,

Zitat:
Ich habe das Gefühl ,eine schlechte Tochter zu sein,weil:


Eine interessante Argumentation.

Also, wenn man Karriere macht, ein, zwei Kinder in die Welt setzt und
einen Partner hat, den die Eltern mögen, dann ist man ein gutes Kind?

Ich denke es kommt mehr auf anerkennen, akzeptieren und Kontakt halten an.


Seit ich zu meinem Mann gezogen bin (50 km entfernt von meinen Eltern) habe ich irgendwie das Gefühl,
meine Eltern im Stich gelassen zu haben.

Oft ist es ganz gut, wenn man nicht so nah bei den Eltern wohnt.
Du musst doch nicht so oft bei ihnen sein.
Zitat:
Ich komme mir so undankbar vor, weil es mir irgendwie nicht gelingt,meinen Eltern was zurückzugeben.


Du gibst ihnen etwas zurück, wenn Du ihnen ehrlich sagen kannst, dass Du ihnen für
Deine Kindheit dankbar bist und wenn sie davon überzeugt sind, dass Du glücklich bist. Was wollen sie mehr?
Oder fordern sie ständig etwas von Dir, was Du nicht erfüllen möchtest?
Zitat:
Ich enttäusche sie immer nur.


Wird durch Deinen Text für mich nicht klar. Womit enttäuschst Du sie genau?

Viele Grüße

Bernhard

09.01.2017 01:04 • x 1 #14


F
@Tati

Was auch immer Deinen Vater bewegt und bewegt hat,so zu handeln:
Es tut mir sehr leid für Dich,dass Du von ihm keine Unterstützung hast und hattest.
Kein Wunder,dass es Dir so schlecht ging und Dich bis heute belastet!

Gott sei dank hat Deine Partnerschaft das überlebt.
Das Beste,was du tun kannst, ist,Dich auf Deine eigene Familie zu konzentrieren.
Deinen Vater wirst Du nicht mehr ändern können aber Du selbst hast getan,was in Deiner Macht steht und sogar einiges darüberhinaus.Nur darauf kommt es an.

Du kannst wirklich stolz auf Dich sein und auch auf Deine Familie,dass ihr das gemeinsam durchgestanden habt,das zeigt einen grossen Zusammenhalt!

09.01.2017 05:58 • #15


F
@Hotin

Ich hätte meine Eltern gerne stolz gemacht mit irgendwas.

Früher hab ich meine Eltern jedes Wochenende besucht,da wohnte ich nur ein paar Strassen weiter.
Deswegen kam mir der Umzug schon fast wie eine Auswanderung vor.

Zitat von Hotin:
Du gibst ihnen etwas zurück, wenn Du ihnen ehrlich sagen kannst, dass Du ihnen für
Deine Kindheit dankbar bist und wenn sie davon überzeugt sind, dass Du glücklich bist.


Das wissen meine Eltern,dass ich ihnen dankbar bin.
Meine Mutter hat selbst gesagt,dass sie sich nur wünscht,dass ich glücklich bin.
Nur mit dem Glücklichsein klappt es nicht wegen der Panikstörung/Depressionen.
Nichtmal das krieg ich hin.

Ich bin aber dabei,mich aus den Depressionen zu befreien.
Wenn ich nicht mehr kann,denke ich an meine Eltern und an meinen Mann.
Das gibt mir die Kraft,immer wieder aufzustehen.

Mein nächstes Ziel ist es,wieder regelmässig zu meinen Eltern zu fahren,das hab ich die letzten Monate nur selten hinbekommen wegen der Depressionen.

09.01.2017 06:10 • #16


F
@Icefalki

ich glaube,ich weiss jetzt,was Du meinst mit Ausrede.
Dass es eine Art Flucht ist davor,die Verantwortung für mich und mein Leben zu übernehmen.

Habe mich über´s Internet und in meinen Selbsthilfebüchern schon mit dem Thema Schuldgefühlen beschäftigt.
Da wird beschrieben,dass Schuldgefühle eine Art Sühneleistung sind.
In einem meiner Bücher steht,dass Schuldgefühle unnütz sind,da man die gemachten Fehler nicht mehr ändern kann und sie einem nur die Lebensenergie abziehen.
Statt sich mit Schuldgefühlen zu zermartern soll man sich seine Fehler und Schwächen verzeihen und im Hier und Jetzt sein Bestes geben um aus seinen Fehlern zu lernen.
Habe aber immer das Gefühl,nicht genug zu tun.

Und ja,es stimmt schon,es ist auch bequem,sich in seiner Opferhaltung auszuruhen.
Vor Verantwortung bin ich immer schon gerne geflüchtet im Sinne von ängstlich vermeidend.
Ich will da aber raus,alleine schon,weil ich fit sein muss,wenn meine Eltern mich später mehr brauchen.

Es ist an der Zeit,erwachsen zu werden.
Bisher war es so,dass meine Eltern eher für mich dasein mussten,besonders emotional.
Ich versuche aber immer,sie so wenig wie möglich mit meinem Kram zu belasten und sie dennoch an meinem Leben teilhaben zu lassen,was manchmal eine Gratwanderung ist.


Eigenverantwortung und Selbstfürsorge sind die grossen Stichwörter.
In der Theorie weiss ich das alles.

Meine Eltern und mein Mann haben verdient,dass ich meine Ängste und Fluchttendenzen in den Griff kriege.
Ich bin da auch dran denn seit Beginn der Panikstörung ist es alles andere als bequem.

Wenn es die Situation mit unserer Katze erlaubt,möchte ich Samstag zu meinen Eltern fahren.
Letztes Mal hatte ich vorsorglich eine halbe Tavor genommen als ich meine Eltern besucht habe.
Ich möchte einfach nicht,dass sie es so mitbekommen,wenn ich anfange zu zittern oder so.
Mama meint,es wäre nicht schlimm,wenn ich zitter.Aber ich schäme mich dann so und will sie nicht belasten.

Wenn ich Samstag fahre,will ich dieses Mal keine Tvor nehmen,weiss aber noch nicht,ob ich das schaffe.
Habe in meinem Portemonnaie halt immer eine Notfallration Tavor,das muss nächstes Mal reichen für die innere Sicherheit.

Die Tierarztbesuche habe ich ohne Tavor geschafft.
Zitternd und heulend aber trotzdem.
Es war wirklich hart und mein Mann war auch überfordert,so dass wir uns dann auch noch gestritten haben.
Wir konnten das zum Glück schnell klären,weil wir viel miteinander reden aber in der Situation war ich echt am Ende.
Mein Mann steht halt durch die Krankheit der Katze noch zusätzlich unter Druck.
Weil ich dadurch wieder mehr Angst habe und es auch echt in´s Geld geht.
Hinzu kommt für ihn noch,dass er in gut 2 Wochen noch eine wichtige Prüfung ablegen muss.
Ich muss ihn also unbedingt entlasten!

Ich fange am Mittwoch wieder an zu arbeiten,so dass es sich finanziell dadurch entspannt.
Übernächste Woche nehme ich einen zweiten Haushalt hinzu,so dass wir dann wieder finanziell Luft haben.
Mama hat schon angeboten finanziell einzuspringen aber das fehlt gerade noch.
Habe also jetzt eine grosse Motivation,die Arbeit zu schaffen.
Zum Glück ist die körperliche Erschöpfung nicht mehr so stark.
Besonders belastbar fühle ich mich allerdings nicht aber es nützt ja nichts.

Alle reissen sich den Hintern auf und da kann es echt nicht sein,dass ich jammernd und heulend zuhause sitze und mich in Selbstmitleid suhle.

Der Katze geht es zum Glück den Umständen entsprechend gut.
Sie gebärdet sich fast normal,ist agil und frisst gut.
Geht auch gerne raus und schmust gerne und schnurrt auch viel und laut.
Wir haben auch Fieber gemessen,sie hat Normaltemperatur.
Hatte extra ein Schnellmessgerät mit flexibler Spitze besorgt.
Diese liebe Katze nimmt es uns nichtmal übel,dass wir ihr das antun müssen.
Als ob sie spürt,dass es zu ihrem Besten ist!
Mir ist es unerträglich,sie immer wieder in die Transportbox verfrachten zu müssen.
Sie ist überhaupt nicht nachtragend obwohl wir sie ja schon mehrmals zum Tierarzt transportieren mussten.

Jetzt warten wir auf das Ergebnis der Biopsie.
Hab Angst vor dem nächsten Telefonklingeln.

09.01.2017 09:26 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Hotin
Liebe Flame,

so ganz verstehe ich Dich nicht.
Zitat:
Mein nächstes Ziel ist es,wieder regelmässig zu meinen Eltern zu fahren


Sind Deine Eltern hilfsbedürftig?
Dein nächstes Ziel sollte Deine eigene Festigung, also Deine Gesundheit sein.
Zitat:
Ich bin aber dabei, mich aus den Depressionen zu befreien.


Ich kann natürlich falsch liegen. Wenn ich das lese, sitzt Du immer zwischen zwei Stühlen. Aus der Depression
befreist Du Dich, wenn Du mal einige Zeit hauptsächlich nur an Dich denkst.
Du lebst für Deine Eltern, Deinen Mann und Deine Katze. Wann kommst Du eigentlich mal vor?
Hast Du auch Wünsche? Dabei meine ich keine materiellen Wünschen und Ziele.
Zitat:
Eigenverantwortung und Selbstfürsorge sind die grossen Stichwörter.
In der Theorie weiss ich das alles.


Dann setze es um. Sonst zweifele ich daran, dass Du das weißt.
Zitat:
Meine Eltern und mein Mann haben verdient…


Erstens, was hast Du denn verdient? Verdienst Du keine Respekt, keine Liebe?
Und warum forderst Du das nicht ein?
Und Zweitens, wenn Deine Eltern etwas verdient haben, warum bezahlst Du sie dann nicht angemessen?
Im schlimmsten Fall könntest Du zu der Erkenntnis kommen, das sie gar nicht so viel verdient haben, wie Du
immer versuchst zu bezahlen. Was, wenn das so wäre?

Zitat:
Alle reissen sich den Hintern auf und da kann es echt nicht sein,dass ich jammernd und heulend
zuhause sitze und mich in Selbstmitleid suhle.


Worin besteht denn das Hintern aufreissen? Das sie Dir alles aus der Hand nehmen, nur weil Du häufig Hilfe schreist?
Fast befürchte ich, sie geben Dir alle gar keine Chance Deine eigenen Fehler zu machen und daraus zu lernen und
dann dadurch Dein Selbstbewusstsein langsam aufzubauen.


Sitzt Du im goldenen Käfig?

Hast Du schon mal darüber achgedacht, dass Deine Eltern eventuell einen entscheidenden Fehler
gemacht haben könnten?
Sie haben sich vermutlich nicht von Dir abgenabelt Sie haben Dich vermutlich nie frei gegeben.

Falls das zu hart für Dich war, dann wehre Dich. Ohne weh tun, kommst Du da nicht raus.

Viele Grüße

Bernhard

09.01.2017 12:09 • #18


F
Man kann das vielleicht nur verstehen,wenn man die Hintergründe kennt.

Mama meinte letztens ,ich sei seit 20 Jahren nur mit mir und meinem Körper beschäftigt.
Das war schon sehr verletzend,wie die Wahrheit manchmal ist.Aber es stimmt.
Sie hätte sich das gar nicht leisten können.Auch das stimmt:

Dazu muss man folgendes wissen:

Als meine Mutter mit mir schwanger war im 5.Monat ,erhängte sich mein Grossvater väterlicherseits.
Also der Vater meines Vaters.
Nicht ohne einen Zettel zu hinterlassen auf dem stand:Ihr habt mich alle nicht verstanden

Nun ja,ich hatte einen zu grossen Kopf um normal auf die Welt zu kommen.
Ein Kaiserschnitt wurde gemacht aber wohl nicht sauber denn danach ist meine Mutter fast an einer Sepsis gestorben.
Der Hausarzt hat den Eiter aus ihrem Bauch gedrückt,was ihre Rettung war.

Als ich neun Jahre alt war,hat sich meine Oma umgebracht.Väterlicherseits.
Sie ist einfach nur in die Weser gegangen,konnte nicht schwimmen.
Meine Mutter musste die Leiche identifizieren.

Die Mutter meiner Mutter starb an Krebs als meine Mutter 9 Jahre alt war.
Meine Mutter kam zunächst in ein Heim und später in eine Pflegefamilie,in der sie als Aschenputtel gehalten wurde und darüberhinaus vom Pflegevater (evangelischer Pastor) mehrfach missbraucht wurde.

So,nu ist alles raus.

09.01.2017 13:06 • #19


Hotin
Zitat:
Man kann das vielleicht nur verstehen,wenn man die Hintergründe kennt.


Was genau, kann man vielleicht nur verstehen, wenn man das liest, was Du geschrieben hast?

Bernhard

09.01.2017 13:17 • #20


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