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E
Hallo zusammen.
Nach langem hin und her hab ich mich dazu entschlossen hier zu schreiben.
Ich bin mit meinem Partner seit 1 Jahr und 10 Monate zusammen. Wir waren bis zu diesem Tag 0 immer glücklich und ich hab nie blöde Gedanken gehabt wie Liebe ich ihn noch oder kann ich ihn genug lieben.
An diesem Tag 0 fing alles an. Ich schrieb mit einem bekannten und auf einmal bekam ich diese panikattackeb. Seither ist die Beziehung nicht mehr wie sie war. Wir hatten auch eine kleine Umstellung weil meine Tochter auf einmal nicht mehr zu ihrem Papa wollte. Sie ist nicht die Tochter meines jetzigen Partners aber er liebt sie wie sein eigenes. 
Ich hab sofort den Kontakt zu dem bekannten abgebrochen und ihm das auch gesagt was da war und wie ich auf einmal fühlte. Er fasste es super auf und hält auch weiterhin zu mir. Da er nicht bei mir wohnt fallen mir die Abschied mittlerweile so schwer, das ich in Tränen ausbrechen sobald er weg ist und auch mit dem Tränen kämpfen muss bevor er geht. Wenn er bei mir ist halten sich diese Gedanken relativ in Grenze aber es trozdem schwer für mich. Ich war so glücklich nach meiner miesen Ehe mit Alk. und danach der tot meiner Nichte in der 36ssw, ihn kennen und lieben zu lernen. Er ist bis heute das beste was mir passieren konnte aber diese blöden Gedanken machen mir echt das lieben schwer. .
Sorry für den langen Text aber ich musste mir das von der Seele schreiben.
Vielleicht kann mir der ein oder andere noch paar Tipps geben wie ich etwas besser damit umgehen kann.
Liebe sonnige Grüße von dem kleinen Engel dem leider die Flügel fehlen um zu fliegen. ;)

19.06.2017 17:25 • #10981


K
Sagt mal, habt ihr auch so wahnsinnig Angst was zu verpassen?
Bei mir ist es so. Ich bin jetzt verheiratet. Vorher hab ich mir solche Gedanken nie gemacht, weil ich meinen Partner einfach liebe.
Jetzt bin ich so fest gebunden und hab wahnsinnige Angst, dass ich die besten Jahre meines Lebens verschenke.
Trotzdem liebe ich meinen Partner. Und ich will ihm auch auf keinem Fall weh tun, das würde mir das Herz brechen

20.06.2017 13:22 • #10982


A


Angst den Partner nicht zu lieben

x 3


Sportsfreund
Zitat von Körsl:
Sagt mal, habt ihr auch so wahnsinnig Angst was zu verpassen?
Bei mir ist es so. Ich bin jetzt verheiratet. Vorher hab ich mir solche Gedanken nie gemacht, weil ich meinen Partner einfach liebe.
Jetzt bin ich so fest gebunden und hab wahnsinnige Angst, dass ich die besten Jahre meines Lebens verschenke.
Trotzdem liebe ich meinen Partner. Und ich will ihm auch auf keinem Fall weh tun, das würde mir das Herz brechen

Ich denke das die Gesellschaft da eine Rolle spielt. Wir sollen alle Abenteurer sein, das beste aus unserem Leben machen. Das suggeriert die Gesellschaft. Die Reaktion ist mehr als Normal.

Was man bei Angst immer verstehen muss: Das was die Angst einem versucht einzureden, entspricht sehr häufig nicht der Wahrheit. Angst möchte einen schützen und übertreibt daher. Ich musste lernen (und tue es immer noch) auf die Angst nicht zu hören. Ich sage dann immer scherzhaft das mein Angstsensor einfach falsch gepolt ist und daher über das Ziel hinausschießt.
Außerdem trifft das Szenario, was die Angst einen suggeriert nahezu nie ein. Wenn ich mein Leben reflektiere kann ich das bestätigen. Alle Ängste die ich hatte trafen nie ein. Warum also auf Sie hören?

Mein Ziel: Ins Erleben kommen! Leben! Sein! Ohne immer zu denken, prüfen, zu analysieren.

21.06.2017 08:22 • #10983


M
Hi ihr,

ich wollte mal fragen,ob jemand hier bereits Erfahrung mit Meditation gemacht hat?
Ich würde es gerne auaprobieren.
Nicht als Lösung von meinen Problemen,aber das ich lerne,das Hier und Jetzt anzunehmen und mich besser zu spüren.

Andererseits bin ich eine sehr rational geprägte Person und habe irgendwie Skepsis...
Auch komische Ängste wie dass ich dann die Kontrolle verliere etc.

Aufjedenfall fände ich es interessant,ob jemand seine Lebensqualität hierdurch steigern konnte usw.

Würde mich über Antworten sehr freuen.

21.06.2017 12:55 • #10984


A
Zitat von PoohMaus:
@Annelin
Ich mag deine Beiträge total, die helfen mir immer richtig. Sag mal du hattest mit Depression auch schon zu tun oder und mit Autonomie-Abhängigkeitsproblematik?

mein Freund war sogar 4 Tage weg und ich hab mich gut um mich gekümmert und jetzt ist er seit gestern wieder da und alles positive is wieder flöten gegangen
weil ich aber schon wieder ziemlich im grübelmodus war. Ich konnte dann am Abend so schlecht einschlafen und dann kam gleich wieder ja bei mir daheim alleine könntest du jetzt wahrscheinlich besser schlafen

ich bin einfach so genervt wieso kann es nicht einfach flüssig und dynamisch laufen zumindest denke ich dass es nicht so ist weil ich es durch die Gedanken und negativen Gefühle nicht so empfinde, es ist so ein innerliches rangeln mit mir selbst , hattest du sodass auch schon?


Hej, also, ja, Depression auch, und ja, absolut Autonomie Abhängigkeit hab ich das eine will ich das andere und umgekehrt...
Kannst du dich auch um dich kümmern wenn dein Partner da ist? Ich kenne das nämlich auch, wenn er weg ist kein Problem, dann geht's mir sogar oft gut, was dann wieder Auslöser dafür ist, oh je, geht's mir ohne ihn also wirklich besser. Ansonsten finde ich sehr normal, dass man alleine besser schlafen kann! Ich glaube da gibt es viele denen es so geht und die andere Hälfte kann besser mit Parner schlafen.
Die Gedanken, sich im Denken zu verlieren und dass das Denken die Beziehung kaputt macht, das kenne ich auch. Allerdings gibt man den Gedanken dabei wieder sehr viel Macht. Kennst du den Begriff Defusion bzgl. Gedanken? Kannst ja sonst mal googlen

21.06.2017 21:25 • x 1 #10985


A
Zitat von Mondscheintarif:
Hi ihr,

ich wollte mal fragen,ob jemand hier bereits Erfahrung mit Meditation gemacht hat?
Ich würde es gerne auaprobieren.


Ja, schon seit vielen Jahren und es unterstützt mich sehr, auch in den akuten Phasen. Weil man zumindest in dieser halben Stunde Ruhe hat. Und auch ansonsten stabilisiert es mich enorm. Ich empfinde allerdings auch die buddhistische Geisteshaltung als sehr wertschätzend und befreiend, auch was Beziehungekonzepte betrifft.
Ich habe Meditation bei einem Achtsamkeitsseminar gelernt. Das geht oft über acht Wochen und wird von der Krankenkasse als Präventionskurs meist mit ca. 150€ bezuschusst! Mir hat das als Anleitung sehr gut getan!
MBSR zum Beispiel, sind auch gut evaluierte Therapiemethoden, gibt es viel Forschung zu!

21.06.2017 21:29 • x 1 #10986


Rosenroth
Zitat von Körsl:
Sagt mal, habt ihr auch so wahnsinnig Angst was zu verpassen?
Bei mir ist es so. Ich bin jetzt verheiratet. Vorher hab ich mir solche Gedanken nie gemacht, weil ich meinen Partner einfach liebe.
Jetzt bin ich so fest gebunden und hab wahnsinnige Angst, dass ich die besten Jahre meines Lebens verschenke.
Trotzdem liebe ich meinen Partner. Und ich will ihm auch auf keinem Fall weh tun, das würde mir das Herz brechen


Hey Körsl, was du schreibst, kommt mir alles sehr bekannt vor. Jaaa - jede Entscheidung ist ein Massenmord an Möglichkeiten. Aber da du nicht gehst, hast du dich ja quasi schon entschieden. Zumindest für den Moment.

Das Gefühl, wirklich gehen zu wollen, fühlt sich denke ich anders an. Du siehst ja auch, dass du etwas verlieren würdest. Und nach Heirat - sagen viele - steht mehr auf dem Spiel. Wer sagt denn, dass du dich nicht mehrfach scheiden lassen kannst und der glücklichste Mensch sein kannst. Es geht wahrscheinlich mehr ums Definieren dessen, was du überhaupt willst. Es hindert dich ja keiner, dir genau den Raum zu nehmen, den du jetzt gerade brauchst. Es ist nur deine eigene Angst. Und die geht natürlich in beide Richtungen (Fluchtsehnsucht und natürlich Verlustangst)

Ich würde sagen, es zählt, worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst. Wenn du andere Männer beäugst, dann bedienst du immer wieder die Rezeptoren in deinem Kopf, die nach Beweisen suchen, dass dir der Sex mit anderen Männern viel besser gefallen würde. Raus aus diesem Muster! Ich hatte das mit Humor. Ich denke immer, mit meinem Partner kann ich mich nicht ganz so schief und krumm lachen, wie mit anderen. Konsequenz: Ich habe jeden Witz von ihm auf die Goldwaage gelegt, und bei anderen Männern zwischen Panik, dass ich die lustiger finde und Panik, warum ich mir das jetzt beweisen muss, geschwankt...abstrus oder?

Und diese Endgültigkeiten in den Gedanken kenne ich auch. Du kannst vielleicht nie mehr XYZ... Was sollen da 80-Jährige denken? Kann man dann also ab 50 einpacken? Ich glaube, da geht es um was anderes. Angst, Verantwortung zu übernehmen, Angst, Möglichkeiten zu beerdigen, aber ganz ehrlich: Jemand, der 50 ist und sich nie für etwas entschieden hat, ist - auch wenn das alles seine Sache ist - schon auch nicht so anziehend, oder?

21.06.2017 22:02 • x 2 #10987


K
@Rosenroth vielen vielen lieben Dank für deine Antwort. Es tut so gut wenn jemand sowas schreibt. Wie du schon schreibst, werden da die richtigen Rezeptoren angesprochen wenn ich hingegen irgendwo lese wenn du schon so an deinen Gefühlen zweifelst, musst du Schluss machen dann Krieg ich gleich wieder Panik. Womit du auch absolut Recht hast, ist dass mich dieses Beerdigen der Möglichkeiten total fertig macht. Bis ich 19 war hatte ich schon Knutschereien und auch mal bisschen mehr, aber sowas richtig Festes hatte ich nur mit meinem Partner. Und in meinem Kopf ist einfach dieses man muss sich vorher richtig ausgelebt haben. Vor Allem weil es bei uns sexuell auch recht schwierig ist. Und ich dann schon immer wieder Gedanken hab wenn es jetzt schon nicht passt im sexuellen Sinn, dann hat das doch keinen Sinn.du darfst dein Leben nicht vergeuden und dann kommt wieder die Panik. Irgendwie hab ich auch das Gefühl ich kann nur bei Fremden sexuell erregt sein. Weil es dann halt aufregend und toll ist. Dass das mit meinen Partner nach 8 Jahren nicht mehr so ist, ist klar. Aber die Tatsache, dass ich nicht total sexuell auf ihn abfahre, macht mich ganz wahnsinnig. Es ist halt nie so, dass ich sage jetzt hab ich total Lust auf Sex mit meinem Partner wenn dann sehe ich fremde Männer, die mich total anturnen. Und dann frage ich mich wieder ist das normal? du musst dich trennen! Und dann schießen mir wieder die Tränen in die Augen. Ich hab einfach auch so furchtbare Angst, dass ich ihn nicht richtig liebe. Dass es so Bruder-schwester - mäßig ist und ich es nicht merke. Aber ich könnte es nicht ertragen wenn es ihm schlecht geht. Ich lieg doch so gerne in seinen Armen ich sollte einfach auf mein Bauchgefühl hören, nur hab ich keine Ahnung was von den tausend Stimmen verdammt nochmal mein Bauchgefühl ist! Ich vertraue mir ja selber nicht mehr! Wie geht es dir denn Mittlerweile mit dem Humor-problem?

21.06.2017 23:22 • #10988


K
Hab einen tollen Spruch, der mir immer wieder ein bisschen hilft:

Dann stehst du auf deinem Weg, schaust lächelnd zurück und denkst: Damals dahinten, als ich dachte es geht nicht mehr weiter

Das hilft mir, weil ich einfach in der Hoffnung bin irgendwann soweit zu sein. Dass ich dann gefestigt bin, mich selbst liebe. Egal wie die Umstände dann auch sein mögen.

22.06.2017 06:29 • x 1 #10989


RikeRike
Hallo,

ich bin zwar nur noch manchmal hier, trotzdem merke ich, dass Ihr hier immer noch eine tolle Stütze für die schwierigen Momente seid!

@Liliane01

Ich kenne dein Problem auch gut. Alles was mit meinem Freund über eine Umarmung hinausgeht ist seit eine Weile echt schwierig. Manchmal fühlt sich für mich ein langer Augenkontakt viel wärmer und toller an, als der Sex. Da muss mein Freund aber wohl oder übel durch.
Ich denke, wie auch schon @Annelin geschrieben hat, ist der Sex den wir haben oder nicht haben, ein Ergebnis von unserem Umgang mit uns Selbst, und der Dynamik unserer Beziehung zum Partner usw. .
Deswegen kann ich Dir auch nur Geduld wünschen. Und vllt. kannst du mal schauen ob Du von Tag zu Tag etwas machen kannst, dass Dir ein gutes Gefühl in deinem Körper gibt.-Ich versuche jetzt geleitete Yoga Übungen (Yoga with Adrienne) zu machen. Dabei konzentriert man sich ganz auf die körperlichen Empfindungen, und bei mir hat es ein Gefühl von aufgeräumt sein und Wärme hinterlassen Und ich muss für mich auch erstmal rausfinden, was ich im Bett so mag.


@Sportsfreund

Danke für den Link! Ich sehe auch, dass meine Angst und ich besser zusammen leben, seitdem ich Sie akzeptiere und mich nicht mehr so stark darauf konzentriere. Sie kann mir nicht mehr soviel Angst machen, und Sie ist mein Freund, und hat Ihre Berechtigung! Das ist zwar echt hart, denn Angst ist mit einer der schlimmsten Schmerzen die ich bislang erlebt habe. Dennoch bleich ich erstmal optimistisch, auch irgendwann ohne diese Alarmanlage leben zu können!

@Annelin

Selbstliebe ist echt ein großes Thema,- danke dass Du immer wieder darauf hinweist wie wichtig die Beziehung ist, die wir mit uns Selbst führen!
Bei mir ist es auch so mit der Nähe Distanz. Es ist ein ständiges pendeln zwischen ich vermisse Ihn unglaublich und ich will schnell weglaufen und nie mehr wieder kommen. Manchmal schaffe ich es aber auch schon einen Mittelweg zu finden, und das fühlt sich so wunderbar unaufgeregt und alltäglich an
Welches Buch hatte denn Mondscheintarif empfohlen?


@alle
Gibt es hier vllt. noch jemanden in unserem Forum, der wie ich auch eine Psychose hatte?
Ich habe eine Schizoaffektive Psychose und es wäre toll zu hören, wie das die hier thematisieret Problematik beeinflusst!

Ich habe mit meinem Psychiater einen Absetzversuch meiner Medikamente gestartet, doch leider bin ich wieder psychotisch geworden.
Das hat auch die Beziehung zu meinem Freund fast unmöglich gemacht, so, dass ich jetzt echt dankbar bin wieder auf meine Medikamente zurückgreifen zu können.


Und ist es euch schon passiert, dass der Therapeut Dinge aus den vorherigen Therapiestunden vergisst? Oder euch mit einem anderen Patienten verwechselt?
Mir ist das ab und an in meiner Therapie aufgefallen. Ich habe da aber auch Verständnis, denn es ist sicherlich unmöglich alles zu erinnern. und ich hatte jetzt aber auch eine zweimonatige Therapiepause, .. dennoch muss ich zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht war.

Und gibt es hier noch jemanden der immer unter Unruhe und Anspannung leidet? Und habt Ihr da vllt. einen Tipp diese Beklemmung abzubauen?


Schönen Gruß und genießt den Tag!

22.06.2017 14:43 • #10990


S
@RikeRike ich bin bis jetzt stille Mitleserin. Aber da du das mit der Psychose ansprichst: meine Therapeutin meinte zu mir, dass ich evtl nicht nur ZG hatte, sondern mich schon im Bereich überwertiger Ideen befand, was erklärt warum bei mir nicht immer klar war, dass das ganze Ich-dyston war. Das würde auch erklären, warum bri mir anti psychotische Medikamente gegen die Gedanken geholfen haben. Wenn ich hier so mitlese, dann könnte ich mir vorstellen, dass einige hier sich im Grenzbereich zur Psychose befinden. Muss ja nicht gleich Stimmen hören und so bedeuten.

22.06.2017 15:29 • x 1 #10991


M
Zitat von Stardust25:
@RikeRike ich bin bis jetzt stille Mitleserin. Aber da du das mit der Psychose ansprichst: meine Therapeutin meinte zu mir, dass ich evtl nicht nur ZG hatte, sondern mich schon im Bereich überwertiger Ideen befand, was erklärt warum bei mir nicht immer klar war, dass das ganze Ich-dyston war. Das würde auch erklären, warum bri mir anti psychotische Medikamente gegen die Gedanken geholfen haben. Wenn ich hier so mitlese, dann könnte ich mir vorstellen, dass einige hier sich im Grenzbereich zur Psychose befinden. Muss ja nicht gleich Stimmen hören und so bedeuten.



@sturdust25,

darf ich fragen, was eine überwertige Idee ist ?

LG
Maja

22.06.2017 16:21 • #10992


S
Das ist eine Idee, die im Denken unf Fühlen komplett Raum einnimmt und den Betroffenen emotional belastet. Die Vorstufe zum Wahn. Der wäre nicht mehr korrigierbar, man wäre also 100% überzeugt davon, während man bei einer überwertigen Idee noch zum korrigieren fähig ist. Es ist eine Denkstörung, die z.B. Rumination nsch sich zieht (exessives grübeln).

22.06.2017 17:06 • x 1 #10993


M
Zitat von Stardust25:
Das ist eine Idee, die im Denken unf Fühlen komplett Raum einnimmt und den Betroffenen emotional belastet. Die Vorstufe zum Wahn. Der wäre nicht mehr korrigierbar, man wäre also 100% überzeugt davon, während man bei einer überwertigen Idee noch zum korrigieren fähig ist. Es ist eine Denkstörung, die z.B. Rumination nsch sich zieht (exessives grübeln).


Bei mir ist es die Angst, ich könnte gleichgeschlechtlich sein.

22.06.2017 17:17 • #10994


RikeRike
@Stardust25

Danke für deine Antwort. Das kann ich nicht gut einschätzen, ob die, liebevoll genannt, Auswüchse in diesem Forum schon psychotisch sind.

Meine Psychose ist zwar aus dem Formkreis der Schizophrenie, aber ich habe nie etwas gehört oder gesehen was nicht da war. Bei mir ist es eher eine Depression mit Hypomanie, und unter großem Stress psychotische Denkstörungen und Wahnideen. Hatte ich bisher zum Glück kaum den psychotischen Teil. Leider sorgt die Erkrankung auch dafür, das ich gefühlsmäßig etwas abgeflacht bin. Und die Beziehungsangst nimmt den Rest.


Meine Therapeutin hat heute auf Grund meiner eh schon hohen Belastung durch meine Psychose wieder mal gefragt, ob ich schon mal darüber nach gedacht habe ob es mir ohne Beziehung besser gehen würde. Ich habe es in der Therapie gut abgeschüttelt, die Verunsicherung. Aber jetzt holt sie mich grad ein. Sie meinte auch als ich gegen eine Trennung sprach, dass mein Freund nicht der Liebste von allen ist. Hrrrrm. Das macht mich knülle. Tut mir Leid, ich weiß, dass ich jedesmal wenn meine Thera. soetwas gesagt hat mich an euch gewendet habe :-/ Wie es ein immer wieder einholt.

Und klar ist mein Freund nicht immer zuckersüß, und wir verhandeln oft und diskutieren und streiten. Aber ich bin mit Ihm zusammen weil ich Ihn liebe, weil er mich manchmal zum Lachen bringt wenn es total nötig ist, weil er mir manchmal Tee kocht wenn ich mich blöd fühle, weil er für sich einsteht, weil er Geduldig ist wie Sau,- ich meine Hallo! Ich bin echt ne Herausforderung Und weil ich verstanden habe, dass er mit mir nur selten über meine Erkrankung sprechen möchte, weil er sich damit Selbst schützen kann. Und ich weiß, dass ich Ihn liebe auch wenn ich es nicht spüren kann wegen der Angst. Aber ich bin mir sicher. So!

@Maja72

Hallo,

die Angst habe ich auch! Ich glaube schon seit dem ich ein junges Mädchen bin. Je nach meiner allgemeinen Verfassung und Lebenslage, kommt und geht die Angst davor gleichgeschlechtlich zu sein. Oder manchmal geben sie die Gedanken auch die Klinke in die Hand, wie jetzt, jetzt habe ich Angst vor Krankheiten. Weil ein Lymph geschwollen ist, weil ich so Stechen im Körper habe, und was eben so anfällt

Ich denke für mich gibt es da nur einen Weg raus,- Selbstannahme. Mal wieder die gute Selbstliebe. Ich denke, das ist eine Lebensaufgabe für unser eins.

Lg

22.06.2017 18:02 • #10995


M
Zitat von RikeRike:
@Stardust25

Danke für deine Antwort. Das kann ich nicht gut einschätzen, ob die, liebevoll genannt, Auswüchse in diesem Forum schon psychotisch sind.

Meine Psychose ist zwar aus dem Formkreis der Schizophrenie, aber ich habe nie etwas gehört oder gesehen was nicht da war. Bei mir ist es eher eine Depression mit Hypomanie, und unter großem Stress psychotische Denkstörungen und Wahnideen. Hatte ich bisher zum Glück kaum den psychotischen Teil. Leider sorgt die Erkrankung auch dafür, das ich gefühlsmäßig etwas abgeflacht bin. Und die Beziehungsangst nimmt den Rest.


Meine Therapeutin hat heute auf Grund meiner eh schon hohen Belastung durch meine Psychose wieder mal gefragt, ob ich schon mal darüber nach gedacht habe ob es mir ohne Beziehung besser gehen würde. Ich habe es in der Therapie gut abgeschüttelt, die Verunsicherung. Aber jetzt holt sie mich grad ein. Sie meinte auch als ich gegen eine Trennung sprach, dass mein Freund nicht der Liebste von allen ist. Hrrrrm. Das macht mich knülle. Tut mir Leid, ich weiß, dass ich jedesmal wenn meine Thera. soetwas gesagt hat mich an euch gewendet habe :-/ Wie es ein immer wieder einholt.

Und klar ist mein Freund nicht immer zuckersüß, und wir verhandeln oft und diskutieren und streiten. Aber ich bin mit Ihm zusammen weil ich Ihn liebe, weil er mich manchmal zum Lachen bringt wenn es total nötig ist, weil er mir manchmal Tee kocht wenn ich mich blöd fühle, weil er für sich einsteht, weil er Geduldig ist wie Sau,- ich meine Hallo! Ich bin echt ne Herausforderung Und weil ich verstanden habe, dass er mit mir nur selten über meine Erkrankung sprechen möchte, weil er sich damit Selbst schützen kann. Und ich weiß, dass ich Ihn liebe auch wenn ich es nicht spüren kann wegen der Angst. Aber ich bin mir sicher. So!

@Maja72

Hallo,

die Angst habe ich auch! Ich glaube schon seit dem ich ein junges Mädchen bin. Je nach meiner allgemeinen Verfassung und Lebenslage, kommt und geht die Angst davor gleichgeschlechtlich zu sein. Oder manchmal geben sie die Gedanken auch die Klinke in die Hand, wie jetzt, jetzt habe ich Angst vor Krankheiten. Weil ein Lymph geschwollen ist, weil ich so Stechen im Körper habe, und was eben so anfällt

Ich denke für mich gibt es da nur einen Weg raus,- Selbstannahme. Mal wieder die gute Selbstliebe. Ich denke, das ist eine Lebensaufgabe für unser eins.

Lg


@rikerike,

Bei mir hat das damals mein Vater ausgelöst. Er hat mir über 3 Monate vorgekaut, das seine 2. Frau vo jetzt auf gleich gleichgeschlich geworden wäre. Irgendwann sah ich im TV eine leicht bekleidete Frau und da war die Angst geboren.
Das war 1999. Die Angst blieb für ein paar quälende Monate und dann ging sie von alleine wieder weg.
Ich muss aber dazu sagen, das ich in meiner Kindheit schon sehr früh auf Ängste geprägt wurde.
Ich hatte Ruhe bis 2006, da fing alles wieder an, als meine Mutter auf der Arbeit stürzte und ich mich mal wieder um sie kümmern musste. Aufeinmal war sie wieder da.
Ich bekam damals Clomipramin und nach kurzer Zeit war alles wie weg gezaubert. Ich konnte mein Leben wieder leben mit meiner Familie und war glücklich. Nach acht Jahren der Einnahme kam die Angst aber immer mal wieder hoch ( insgesamt habe ich es genommen bis Oktober 2016 ) und ich bekam Selbstmordgedanken, konnte aber trotzdem mein Leben leben,
bis zu meiner Dummheit im Oktober 2016.
Das hat unser ganzes Leben verändert.

22.06.2017 18:52 • #10996


Rosenroth
Zitat von Körsl:
Hab einen tollen Spruch, der mir immer wieder ein bisschen hilft:

Dann stehst du auf deinem Weg, schaust lächelnd zurück und denkst: Damals dahinten, als ich dachte es geht nicht mehr weiter

Das hilft mir, weil ich einfach in der Hoffnung bin irgendwann soweit zu sein. Dass ich dann gefestigt bin, mich selbst liebe. Egal wie die Umstände dann auch sein mögen.


Ja, das würde ich auch so sehen! Ist wahrscheinlich eine Überlebensstrategie. Dir bleibt ja theoretisch gar nicht so viel übrig außer das annehmen was ist. Aber ich würde sagen, die Wucht, mit der die Gedanken auf einen einwirken, so wie du beschreibst und so wie es auch mir ging - das hat sozusagen irgendwo seinen Ursprung, irgendwie seine Gründe und ich glaube - das gilt es herauszufinden. Mal so im kleinen: In einem Heulkrampf kannst du ja auch keinen klaren Gedanken fassen, da geht es dann erstmal um Beruhigung. Und alles versuchen zu akzeptieren und ziehen lassen. Nicht alle sind in der glücklichen Situation, immer noch etwas zu sehen, was einen doch hoffen lässt. Daher würde ich einfach sagen: Wenn man bleibt, hat man seine Gründe. Und wenn man nichts verändert auch, weil es so bequem für das Gehirn ist. Aber langsam hinter die Muster kommen, die man da fährt, gucken was da nach Veränderung schreit, Veränderung angehen und feststellen, dass Trennung ja oder nein nur ein kleiner Teil eines größeren Problems ist, ist bestimmt wertvoll. Geht aber nicht von einem Tag auf den anderen.

Ich arbeite auch noch dran Mit dem Humor-Problem ist es genau wie du in dem Zitat sagst. Es beginnt sich zu verändern, ich werde vielleicht reifer, ich kann dem total was abgewinnen, dass wir uns so oder so unglaublich gut verstehen. Es steht wiegesagt irgendeine Sehnsucht da in einem und manchmal denkt man, sie von außen befriedigen zu können. Und in einem drin ist gleichzeitig irgendeine Haltung, die zu dem im Widerstand steht. Ich meine - du könntest ja jetzt auch einfach mit anderen Männern was haben, aber das ist für dich auch nicht wünschenswert, weil du ihn offenbar magst?! Das ist doch das Ding. Andere Menschen fangen mit Fremdgehen an, wenn vieles andere schon kaputt ist. Klar muss man irgendwie auf einen grünen Zweig gekommen sein, um daran zu arbeiten und vor Monaten noch konnte ich vor Angst nicht daran denken, aber sie ist doch immer irgendein Widerstand in einem selbst. Wenn man diesen Widerstand nicht stärkt, sondern sich damit versöhnen kann, ist schon so viel geschafft. War doch auch früher so. Abi, 1. Klausur, wichtige Dates usw.

22.06.2017 23:19 • x 1 #10997

Sponsor-Mitgliedschaft

P
@RikeRike
Das mit dem Therapeuten kann ich verstehen. Ich bin Grad auch ab und zu genervt von meiner Thera oder bin verunsichert ob so ne Verhaltenstherapie abläuft. Ich bekomm Hausaufgaben , was auch ok ist und einiges hat mur geholfen, dennoch liegen viele Aufgaben noch unbeantwortet oder unbearbeitet da was wir warum auch immer noch nicht abgearbeitet haben oder sie wollte mit mir psychoedukation zu einem Thema machen aber meistens Sitz ich nur da und erzähl von meiner Woche. Vielleicht werd ich das auch mal ansprechen. Ich find das auch wieder Banane warum deine Thera dann wieder fragt ob du nicht die Beziehung beenden willst? Ich denk auch immer da muss irgendwas dahinter stecken, kann ja nich sein, dass es immer nur um Trennung geht davon will ich so gern wegkommenalso das man immer wieder diese Option in Betracht zieht. Achso wegen der Unruhe und Anspannung, hast du eine Skillsliste? Also Sachen die du erstmal abarbeiten musst um deine Anspannung um eine bestimmte Prozentanzahl zu reduzieren? Machst du gern Sport? Das hilft bei mir ganz gut. Liebe grüße

23.06.2017 09:11 • #10998


RikeRike
@Maja72

Hallo Danke für deine Antwort, entschuldige, dass ich jetzt erst antworte. Bin die letzten Tage wie schlechter Witz meiner Selbst und habe Probleme überhaupt irgendwas zu machen. Deswegen habe ich jetzt beschlossen mir Affirmationen auszudenken und die täglich zu wiederholen. Eine ist: Ich darf glücklich sein, hat bei mir heute morgen direkt zu einem warmen Gefühl geführt, Juhu

Nun aber zu deiner Antwort. Das tut mir Leid, dass du schon in deiner Kindheit so viel Schwere erlebt hast! Und ich finde es toll, dass du weißt woher deine Angst vor dem gleichgeschlechtlch sein genau kommt, das macht es greifbarer und gibt Dir vllt. einen Hinweis wie Du diese Gedanken loswerden kannst. Weisst Du denn welcher Aspekt an deiner vermeintlichen gleichgeschlechtlich dich am meisten beunruhigt?

Bei mir ist es denke ich, das Gefühl, dass ich mich nicht annehmen kann. Und wenn ich schon so etwas grundlegendes wie meine Sexualität nicht akzeptieren kann, welche Aspekte meiner Person sind dann vllt. noch verdeckt und unausgelebt. Aber ich weiß nicht ob das der Kern der Sache ist.
Ich habe für mich entschieden, die Gedanken so weit es geht zu akzeptieren und kommen und gehen zu lassen. Ich denke, dass meine Hauptaufgabe ist, meine bestehenden Baustellen anzugehen, und ich bin mir fast sicher, dass an einem ausgeglichenen Ort in meinem Leben die Gedanken keinen Ansatz mehr haben und wegbleiben.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft dich um dich zu kümmern. Wie geht es Dir denn sonst? Du warst doch zur Kur gegangen oder?

Gruß!

23.06.2017 10:49 • x 2 #10999


RikeRike
@PoohMaus

Hallo, danke für deine Antwort!
Ja, das ist eine gute Idee,- mal mit deiner Therapeutin abzusprechen was Ihr Plan ist. Wie sie die nächsten Therapiestunden nutzen möchte. Und vor allem, dass Du dir überlegst, wie Du die nächsten Therapiestunden nutzen willst, und das auch ganz klar sagst. Dann könnt Ihr gemeinsam eine Richtung finden.

Das habe ich auch so gemacht, als ich gemerkt habe, dass die Besprechung meines Alltags gerade nicht so wichtig ist, und sich ein bestimmtes Thema aufgedrängt hat.
Ich habe allgemein gefragt, was Sie so in einer Verhaltenstherapie macht, und dann haben wir eine kleine Liste mit wichtigen Themen aufgeschrieben.

Meine Therapeutin hatte mich auch gebeten einen Fragebogen zu meinem Leben auszufüllen, und abzugeben. Sie hat ihn aber nicht komplett gelesen, und sich zweimal entschuldigt dafür. Das fand ich dann schon verwunderlich. Jedoch denke ich ist das auch nicht so schlimm, denn der Fragebogen hat mir geholfen, mir einen groben Überblick über meine Kindheit und Familie zu machen. Und das hat mir dann mögliche Ursachen von Problemen bewusster gemacht, was wiederum die Therapie vorangebracht hat.

Ich fand das auch blöd, dass in meiner Therapie wieder die Frage nach Trennung von Ihr kam. Aber auch Therapeuten können Fehler machen. Und die Frage ist ja bei den Beschwerden die ich wegen der Beziehung habe auch nicht ganz unberechtigt. Nur das mein Freund nicht das Problem ist, sondern die Beziehung die ich zu mir und meinem Freund habe *.*

Danke für deinen Tipp bezüglich der Anspannung Das ist grad meine größte Sorge, wie ich die wieder losbekomme. Ich will endlich wieder mein albernes, sorgenfreies Ich zurück haben! - Sport ist eine gute Idee, das regelmäßige Joggen vor der Psychose hatte mir auch echt gut geholfen, und mir ein gutes Körpergefühl gegeben und Kontrolle über meinen Tag. Ich versuche, dass jetzt wieder aufzubauen
Skillliste, meinst du eine To Do Liste? Auf jeden Fall brennt der Schuh an allen Ecken und Kanten bei mir, so dass ich am liebsten mich grad verkriechen würde. Aber ich versuche Geduld zu haben und eben langsam langsam meine Liste abzuarbeiten.

Und am Wochende nehmen meine Eltern mich mit nach Berlin. Ich bin so froh und dankbar mal aus dem alten Trott rauszukommen

Lieben Gruß

23.06.2017 11:06 • x 1 #11000


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