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900

K
Ich trau mich eigentlich schon gar nicht mehr zu schreiben...

Habe mich, wie ich gerade gesehen habe, lange nicht mehr blicken lassen...

Was ich auch gesehen habe: Ich passe wohl immer noch genau zu diesem Thema und zu euch, wie damals. (Leider finde ich meine Beiträge nicht mehr...aber um zu suchen bin ich irgendwie nicht motiviert genug...)

Momentan bin ich leider nicht bei meinem Freund, aber mir ist aufgefallen sobald ich mal eine Weile nicht bei ihm bin fange ich an zu zweifeln. Manchmal auch wenn wir zusammen sind (wir wohnen ja zusammen, aber momentan bin ich bei meiner Familie). Schon oft habe ich gemerkt, dass ich immer Kleinigkeiten finde, die mich an ihm stören... (warum auch immer) ... manchmal stört mich seine Haltung und Körpergröße, manchmal wieder nicht. Manchmal bin ich so oberflächlich und stelle mir vor, wie wir nebeneinander aussehen und dann gefällt es mir nicht. (Das ist die häufigste Kleinigkeit) Aber wenn wir wirklich draußen unterwegs sind, dann denk ich nicht daran sondrn bin eigentlich glücklich. Ich bekomme dann immer gleich Angst und steigere mich in alles hinein und dann verlier ich Gefühle und sag mir, dass ich ihn ja nicht liebe, wenn ich so schon denke. Aber ich weiß, dass es darauf nicht ankommt, aber wenn ich ihn liebe, dann sollte mich sowas doch gar nicht stören...ein Teufelskreis. Aber er ist nicht hässlich, bitte nicht falsch verstehen...er hat ein wunderschönes Gesicht das immer so schön strahlt, wunderbare warme, weiche Haut. Wahnsinns Waden! und tolle Brust...etc pp.... und ein noch wahnsinnigeren Charakter!
Das fehlende Zusammengehörigkeitsgefühl kenne ich auch sehr gut! Leider war es bei meinen vorherigen Beziehungen immer vorhanden, sonst würde ich es wahrscheinlich nicht als negativ empfinden. (Aber ich lieb ihn..... - kam mir grad in den Kopf)
Und wenn ich dann nach hinten blicke: Das Zusammengehörigkeitsgefühl war immer vorhanden, jedes mal wurde ich zu tiefst enttäuscht (das erste mal hat mein Freund hinter meinem Rücken intime Dinge über mich weitererzählt und mich einmal fast geschlagen, wir haben immer gestritten, das zweite mal war ich Feuer und Flamme und wurde von heute auf morgen in einer depressiven Phase von meinem Ex verlassen...warum? Das hat er mir nie gesagt) Und jetzt wo ich den perfekten Mann von Welt gefunden habe, kann ich mich innerlich nicht öffnen? Wie unfair ihm gegenüber...Oder lieb ich ihn nicht und deswegen kann ich mich nicht öffnen? Quatsch...ich habe auch kein Zusammengehörigkeitsgefühl gegenüber meiner Familie und die liebe ich über alles auch wenn ich das manchmal einfach nicht spüre. Also ist es wahrscheinlich die Angst vor großen Gefühlen...zu großen...

Das mit den Schwangerschaftsgedanken hatte ich auch ca 3x....der Körper kann einem aber auch n Streich spielen... (Ich sage nur Zyklustag 74!)
Auch das mit der Perfektion...ich glaube ich hatte als Kind schon Zwänge und Panikattacken sowieso. Dass ich mir über jede Mücke Gedanken mache und ich immer etwas schlechtes an etwas sehe wurde mir irgendwie schon in die Wiege gelegt...

Kennt ihr das auch: Egal um was es geht...ich habe enorme Probleme mit meinem Gedächtnis. Früher hab ich mir alles merken können. Mittlerweile: Im sinnlose Gedanken machen hab ich ne 1. Aber wenn es darum geht, einem Gespräch zu folgen und das später wieder abrufen zu wollen ... das bekomme ich nicht auf die Reihe. Irgendetwas fehlt und dann passt alles nicht mehr zusammen. Das gleiche gilt auch für Gefühle...ich vergesse sie so schnell wieder...ich kann das schwer beschreiben.
Vielleicht ein Beispiel: Momentan bin ich ja bei meiner Familie, wenn ich jetzt versuche ganz bewusst zu fühlen, dann ist es wie ein neuer Abschnitt. Obwohl ich erst vor wenigen Tagen angekommen bin, es ist, wie als ob ich nie weggewesen wäre. So ist es auch wenn ich dann wieder nach Hause zu meinem Freund komme. (Meistens bekomme ich bei längeren Reisen am 1. Tag eine Panikattacke). Ich habe einfach kein Zeitgefühl mehr. Sobald ich wieder HIER im JETZT bin, ist alles davor wie vergessen, wie ewige Vergangenheit. Ein neuer Abschnitt ...so irgendwie fühlt sich das an. Kennt das jemand von euch?

Und ja auch ich habe Angst mich in jemand anderen zu verlieben, auch weil ich weiß, dass in meinen letzten beiden Beziehungen alle Männer für mich komplett unattraktiv waren, bis ich über die Trennung hinweg war. Aber jetzt habe ich einen Freund, seit fast einem Jahr und ich sehe mal hier jemanden der gut aussieht und mal hier einen, bei dem nur ein WOW vor meinen Augen steht. Dabei sollte das nach meiner Erfahrung eigentlich nicht sein, sonst liebe ich ja gar nicht...

Es tut mir wirklich Leid, falls mein Text vielleicht etwas durcheinander oder zusammenhanglos ist. Ich befinde mich gerade zwischen meiner Prüfungsvorbereitung, meiner Mutter, um die ich mich gerade kümmer und den Gedanken...wobei diese jetzt nachdem er angerufen hat wieder weg sind. Mein Körper will mich wahrscheinlich nicht entspannt mit leerem Kopf sehen...

23.04.2014 17:28 • #9041


Z
Hat jemand vielleicht nochmal den link zur ROCD Seite?

23.04.2014 19:22 • #9042


A


Angst den Partner nicht mehr zu lieben

x 3


B

23.04.2014 19:42 • #9043


L
Hallo Ihr Lieben, hab mich ewig nicht gemeldet. Ich glaube zuletzt auf Seite 500 oder so ? Kann doch gar nicht sein, wir sind bei Seite über 900....

Mir geht es gut, eine Weile schon. Anfälle hab ich zwar aber die schmetter ich ab.. mache Entspannungsübungen oder lenk mich ab, alles andere bringt mir nix..

Lieben Gruß

23.04.2014 21:25 • x 1 #9044


W
Also das mit dem gesprächen nicht mehr folgen zu können hab ich auch bin ja auch durch die gedanken ständig abgelenkt. Habe auch probleme mir dinge zu merken. Und oft denke ich ich werde verrückt. Alles kommt mir dann unwirklich und fremd vor. Die therapeutin hier in der klinik sagt das kommt von dem inneren stress dem man durch die gedanken ausgeliefert ist.
Kennt ihr das auch: wenn ich manchmal mit meinem freubd teöefoniere sage ich ihm total liebe sachen und bin vom verhalten her total gut drauf, das passt manchmal garnicht zu den gedanken die ich hab. Ich hör mich dann sachen sagen wie ich vermisse dich und frag mich wo das bitte herkommt ubd wieso ich das jetzt gesagt habe. Es fühlt sich dann meistens garnicht so falsch an.
Letzte woche gab es eine situation wo mein freund mir am telegon erzählt hat, dass er dienst nir knapp mit dem leben davon gekommen ist. Irgendwie hat mivh das alles total unberührt gelassen. Das hat mich mal wieder total erschreckt:( erst im nachhinein hat much das total beschäftigt und fertig gemacht aber ich bin nicht sicher ob ich jetzt angst um ihn hatte oder amgst weil ivh so teilnahmslos war.
Überhaupt ist es für mich im mom schwer die gefühle fie ich habe richtig zuzuordnen. Also ich fühl mich zum beispiel total unwohl, kann aber garnivht sagen woran es liegt. Oder ich bin traurig kann aber garnivht einschätzen wieso. Ich frag mich dann hab ich heimweh oder ist es weil ivh meinen freund nicht liebe oder allgemeine unzufriedenheit. Es ist als könnte ich meine eigenen gefühle nicht mehr zuordnen bzw nicht mehr erkennen ob ich überhaupt gefühle in bestimmten situationen habe. Geht euch das auch so?

24.04.2014 08:52 • #9045


B
Das habe ich auch und zwar sehr grob. Da ich eig. immer in einer Angstphase bin, kann ich mich nur sehr schlecht konzentrieren. Details vergesse ich komplett und an Gespräche kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich muss mich schon sehr sehr anstrengen um die Erinnerungen abzurufen. Dafür kommen willkürlich Erinnerungsbrocken ins Gedächtnis. Ich habe mich daran gewöhnt. Wenn mich aber jemand auf eine Situation von früher aufmerksam macht, weiss ich wieder alles. Aber selbstständig dahin zu kommen ohne Hilfe ist sehr schwer. Ich kann mich auch an gute Gefühle nicht erinnern, schlechte gehen besser. Schöne Momente sind einfach in meinem Hirn versumpft und nicht mehr abrufbar. Meist zumindest. Das ganze ist ja nicht weg, es ist nur blockiert.

24.04.2014 10:19 • #9046


N
Hallo meine Lieben!

Ich habe euch ja davon berichtet, dass mein Freund einige Wochen weg von hier ist und wir uns deshalb ja nicht sehen können. Nun war ich bei ihm und der Tag, als die Anreise statt fand, war echt der schönste Tag seit langem.
Ich saß im Zug und habe mich RIESIG gefreut, dass ich ihn bald sehen werde. Wir beiden waren die glücklichsten Menschen, als wir uns sahen. An diesem Tag hatte ich keinen einzigen negativen Gedanken, ich bin abends mit ihm eingeschlafen und fühlte mich so wohl. An manchen Tagen kamen dann wieder Gedanken durch, dass er mich nervt und und und... jetzt bin ich wieder daheim und sehr traurig. In 3 Wochen sehe ich ihn zum Glück wieder....
Aber dieser Tag der Anreise hat mir gezeigt, wie sehr ich meinen Freund liebe und wie sehr wir uns vermisst haben. Für manch einen mögen 3 Wochen nicht lang sein, aber da wir uns sonst ja alle 1-3 Tage gesehen haben, fanden wir es schon eine lange Zeit..

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

25.04.2014 07:03 • #9047


J
Guten Morgen!

WegzumGlück: Dass du liebe Dinge zu deinem Freund sagst am Telefon zeigt doch, dass du ihn liebst. Wenn du im Gesprächsfluss bist, dann redest du ohne zu analysieren. Dass du ein Gefühlschaos hast zur Zeit, dass ist doch normal und du bist so mit deinen Gedanken beschäftigt, wie soll man da innerlich ruhig sein und schöne Gefühle haben. Gib dir einfach Zeit, du wirst sehen, dass alles wieder gut wird, wirklich!

Kokosnuss: Oh ja, den Gesprächen nicht folgen können..... das kenne ich nur zu gut. Als es bei mir ganz schlimm wurde, da war ich so durch den Wind und konnte keinen Gesprächen folgen. Dann bekam ich Schuldgefühle (nur bei meinem Freund) weil ich dachte Du hörst ihm nicht zu, es interessiert dich nicht was er sagt. Ich musste ihm immer beichten, wenn ich nicht zugehört habe. Er ist irgendwann total ausgeflippt Total bescheuert weiß ich jetzt. Wenn die Gedanken im Kopf kreisen, kann man sich einfach nicht auf andre Dinge konzentrieren....Mch dich da nicht verrückt...

@Landi: Oh, das freut mich ja wirklich sehr von dir zu hören. Habe mich so oft gefragt, wie es dir wohl gehen mag und es ist schön, dass es dir gut geht. Weiter so! Ich wünsche dir nur das Beste!

@Nichtneuhier: Auch dein Beitrag freut mich wirklich sehr. Da sieht man, wie wichtig einem der Partner doch ist und wie sehr man ihn vermisst. Ich finde drei Wochen wirklich eine sehr lange Zeit und es ist soo toll, dass ihr die Zeit schön genießen konntet.

Ich brauche auch nach langer Zeit auch nochmal Rat. Bittet haltet mich nicht für bescheuert, aber ich habe vorgestern eine kleine Attacke gehabt. Es war so: Wir haben in unserer Wohnung Besuch von dem Bruder meines Freundes bekommen. Ich habe den Bruder zum ersten Mal gesehen. Er war wirklich sehr nett und sehr sympathisch. Und ja, er ist auch ganz attraktiv. Plötzlich hat mein Kopf angefangen, meinen Freund mit ihm zu vergleichen nach dem Motto Findest du den Bruder hübscher. In dem Moment durchschoss mich eine Welle von Panik und von so unermesslichen Schuldgefühlen, wie ich seit Eweigkeiten nicht mehr erlebt habe. Seitdem grübel ich darüber nach, fühle mich mies und schlecht, wache morgens wieder mit dem flauen Gefühl im Bauch auf. Mein Freund tut mir so leid Ich wäre wirklich froh, wenn jemand was schreiben könnte was mich aufbauen würde, ich kann gerade nicht mehr rational denken... Ich meine, ich erkenne das Muster Gedanke-falsche Bewertung-schlechte Gefühle. Ich habe Angst, ich könnte für den Bruder Gefühle entwickeln. Ich denke, es ist er Bruder, da darf man ihn nicht attraktiv finden. Ich weiß, eigentlich total bescheuert. Ich meine, ich habe ihn zum ersten Mal gesehen und ja, er sieht gut aus. Das ist auch nicht schlimm, nur mich quält der Gedanke, dass ich beide vergleiche, bzw. mein Kopf das machen wollte. Ich weiß grade nicht mehr weiter.... Ich habe wirklich geglaubt, ich hätte den ganzen Mist überwunden. Seit Monaten ging es mir gut, die Gedanken waren fast völlig weg und kommen nun mit voller Wuct zurück.... Sorry fürs Jammern

25.04.2014 07:57 • #9048


Lalala2013
Hallo ihr lieben,
ich war nun etwas nicht hier, da es mir ganzoj ging.
Heute hatte ich seit echt langem wieder mal eine kurze wein-phase. Fühlte richtig den kloß im hals.

Ich erzählte euch ja schon, dass ich bei meinem ex niiiie das ich liebe dich über die Lippen bringen konnte, obwohl ich wusste das ich ihn liebe. Es ging einfach nicht!
Irgendwie bin ich nu wieder an so einem punkt.
Daa Wort LIEBE macht mir irgendwie einfach angst und bereitet mir ein seltsames gefühl.

25.04.2014 20:16 • #9049


N
Guten Abend!

Sorry, jtb, wollte dir eigentlich heute Morgen schon etwas schreiben, habe es dann aber vergessen. Hoffe dir geht es ein wenig besser und die Gedanken haben noch keine Überhand über deinen Kopf genommen. Ich kenne das ja zu gut. Ein neuer Gedanke - schwupps ist man mittendrin. Vor allem, wenn es einem lange Zeit gut ging, hauen einen die neuen Gedanken so sehr um, das glaubt man gar nicht, dass man jemals wieder von solchen Gedanken beeinflusst werden kann.
Ich denke, dass dein Kopf dich wieder ärgern will ( = dein Freund ist nicht so attraktiv wie sein Bruder = du liebst ihn nicht mehr so = machst Schluss )...es ist immer das gleiche Muster! Irgendwie läuft es ja immer darauf hinaus, dass man die Beziehung beenden muss, weil man seinen Freund nicht mehr liebt/ nicht mehr toll findet/ man ihn nicht mehr attraktiv findet/ er einen nervt und und und! Wir kennen das Muster und vor allem DU! Du hast schon so viel geschafft und wirst diesen Gedanken auch noch abwehren können, da bin ich mir sicher.
Wichtig ist, dass du das ganze rational betrachtest. Was ist so schlimm, wenn du ihn attraktiv findest? Was ist so schlimm daran, dass deine Gedanken dir zeitweise sagen, dass er attraktiver ist als dein Freund.
Wenn du es so betrachtest: Schönheit ist nicht alles...ich bin mir sicher, dass du deinen Freund sehr attraktiv findest und er der Einzige für dich ist, aber auch WENN du seinen Bruder attraktiver findest, heißt das nur, dass er dir optisch besser gefällt. Was ist daran schlimm? Es laufen bestimmt viele Menschen rum, die einem attraktiver erscheinen, aber das ist doch NICHT alles...dein Freund zeichnet sich aus durch seine Liebe zu Dir, eure Vertrautheit zueinander und euer Spaß, den ihr gemeinsam habt und die schlechten Tage, die ihr gemeinsam meistert. Liebe ist ja mehr als das Aussehen...
Ich denke, wenn du das ganze wie gesagt etwas rationaler betrachtest und es praktisch als nicht schlimm ansiehst , dann wird der Gedanke abgeschwächt werden, denn er merkt ja, dass du ihn nicht so ernst nimmst!
Und NEIN...es ist nicht verwerflich, wenn du ihn attraktiv findest, du kannst ihn manchmal attraktiver finden, ALLES kein Problem.... ich verstehe dich vollkommen, aber ich bin mir sicher, dass du das schaffst

Lalala, was ist LIEBE für dich? Mach es dir bitte genau klar, denn sonst macht es ja auch gar keinen Sinn, dass du deinem Freund sagst, dass du ihn liebst. Liebe hat für jeden Menschen eine andere Bedeutung. Ich denke, dass es dich so sehr abschreckt, weil du vermutlich irgendwelche Definitionen von Liebe verankert hast. DIESE SIND FALSCH. Das unterstell ich dir jetzt mal einfach... ich kenn es ja zu gut. Ich hatte lange Zeit ( bzw habe auch heute noch ) total falsche Vorstellungen...man muss sich klar machen, dass es falsche Vorstellungen sind. Mach dich nicht verrückt, komm zur Ruhe, schreib dir auf, was für dich Liebe bedeutet und dann schaust du mal, ob dein Freund das erfüllt...und wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Niemand ist perfekt und wenn es so schlimm mit ihm wäre, dann hättest du schon längst aufgegeben.

Ich muss euch auch nochmal nerven. Ich weiß, ich schreib hier so, als wüsst ich alles besser und als würde es mir ja ach so einfach fallen, die Gedanken zu vertreiben, aber NEIN...so einfach fällt es mir gerade nicht. Bin ja jetzt wieder daheim und könnte jede Minute weinen. Wirklich! Ich sitze hier und denk dann: Es war so schön in seinem Arm zu liegen und schwupps: ich weine. Ich möchte das nicht. Haltet mich nicht für verrückt..ich lenke mich ja ab und so, aber dieses Mal fällt es mir schwer. Weiß auch nicht wieso.
Das komische dabei ist ja, dass er mich die letzten Tage, als ich dort war, manchmal genervt hat..ich weiß gar nicht so recht, wie ich das ganze beschreiben soll. Einmal fand ich ihn nicht mehr hübsch, dann fand ich sein Lachen komisch, plötzlich störte mich alles an IHM..sogar sein Gähnen...
Ich weiß, das ist ziemlich oberflächlich..weiß auch nicht, was da mit mir los war. Im Nachhinein denke ich aber an unseren ersten Kuss, nach dem Wiedersehen...oder das Kuscheln am Tag der Abreise morgens...so schön Und dann: denke ich wieder an ihn, wie er mich genervt hat. Das ist komisch, findet ihr nicht auch?

25.04.2014 20:45 • x 1 #9050


D
Zitat:
Das komische dabei ist ja, dass er mich die letzten Tage, als ich dort war, manchmal genervt hat.. Im Nachhinein denke ich aber an unseren ersten Kuss, nach dem Wiedersehen...oder das Kuscheln am Tag der Abreise morgens...so schön Und dann: denke ich wieder an ihn, wie er mich genervt hat. Das ist komisch, findet ihr nicht auch?


nichtneuhier, ich kann durchaus verstehen, dass dich das Gefühl stört und vielleicht auch verunsichert, aber ich finde es eigentlich gar nicht so komisch. Wie lange warst du denn bei deinem Freund? Wahrscheinlich habt ihr fast die ganze Zeit zusammen verbracht, oder? Hast du das manchmal auch bei anderen Menschen, die du sehr magst, dass sie dich manchmal nerven, wenn ihr viel Zeit miteinander verbringt?

Bei mir ist das definitiv so und es gibt ein paar Faktoren, die das Ausmaß dieses Gefühls von Genervtheit beeinflussen. Ein Faktor ist definitiv der Zeitrahmen. Nach spätestens 10 Tagen aufeinanderhängen ist z.B. mit der nettesten, verträglichsten Person einfach Schluss und ich brauche ne Auszeit.

Ein Faktor ist sicher auch, wieviele Dinge passieren, die mich nerven und wie stark sie mich nerven: wenn jemand z.B. schnarcht und ich deshalb schlecht schlafe, bin ich extrem genervt, ganz egal wie sehr ich die schnarchende Person mag. Wenn mein Schlaf gestört wird bekomme ich Aggressionen und die überschatten alle anderen Gefühle für ne Weile.

Aber der wichtigste Faktor ist wohl, mit wieviel Perfektionismus ich der Person gegenübertrete. Wie sehr bin ich auf Harmonie und 'alles soll toll sein' versteift? Das macht viel aus. Ein Beispiel dafür ist, dass es ja weit verbreitet ist, dass an Feiertagen wie Weihnachten irgendwie oft der Haussegen schief hängt, gerade weil perfekte Harmonie erwartet wird. Wenn ich schon die perfekte Vorstellung im Kopf habe, oder irgendwelche - oft nicht ganze bewusste - Standards, kann ich mich nicht mehr so entspannen und einfach das genießen, was da ist und was kommt. Gerade der Gedanken ich muss rausfinden, ob ich ihn noch wirklich liebe baut ja schon eine Menge Druck auf, die Situation ständig zu analysieren und auf positive und negative Indizien zu überprüfen. Das ist nicht gerade förderlich für ein entspanntes Miteinander und kann leicht gereizt machen.

Also da spielt einfach vieles mit rein und wahrscheinlich ist es möglich, daran zu arbeiten, dich weniger genervt zu fühlen. Aber es kann auch einfach normal und voll in Ordnung sein - es gibt eben keinen Menschen, den man einfach immer nur toll findet. Auch das Genervtsein auszuhalten und die schönen Dinge so wie sie sind zu würdigen (und nicht eigentlich vorrauszusetzen) macht Liebe meine ich aus. Für mich ist Liebe aber auch mehr eine Entscheidung und eine Verhaltensweise, als ein Gefühl. Die Gefühle kommen und gehen - das ist normal. Die Entscheidung das in Kauf zu nehmen und dem Partner trotzdem konstant Zuneigung zu zeigen ist das was zählt.

Leider liegt gerade dieser Aspekt in meiner Beziehung etwas im Argen. Die Verliebtheitsphase ist vorbei und wir verhalten uns auch nicht mehr so liebevoll wie früher. Das macht mir zur Zeit zu schaffen. Momentan überlege ich, ob ich da einfach zu perfektionistisch bin und zu sehr auf die Probleme schaue, oder ob einfach wirklich was schief läuft. Ich glaube fast beides trifft zu. Ob sich das in unserem speziellen Fall ändern lässt... - Das heißt ja eigentlich: will ich mir Mühe geben, was zu ändern und will er es auch und bekommen wir es hin... Leider bin ich mir bei allen drei Antworten zur Zeit nicht sicher.

26.04.2014 01:06 • x 1 #9051


J
Guten Morgen!

@nichtneuhier: Ich danke dir sehr für deinen tollen Beitrag. Ich hatte auch die ganze Zeit gehofft, dass du antworten wirst und bin so erleichtert von dir zu lesen

Du hast mit jedem Wort recht! Es ist wirklich wieder das bekannte, simple und doofe Muster. Mir geht es auch wieder besser und ich kann das alles rationaler betrachten. Es ist doch normal, ich habe den Bruder kennengelernt, er sah attraktiv aus und sowas ist spannend. Eben weil er mir zum ersten Mal unter die Augen gekommen ist. Es ist ja wie gesagt immer so, dass alles was neu ist, aufregend ist. Und insgeheim habe ich mich dafür verteufelt, gerade weil es der Bruder ist. Bei anderen Menschen fühle ich mich nicht schlecht, wenn ich denke Oh, der sieht aber gut aus. Und halt dieser dumme Gedanke, meinen Freund mit seinem Bruder zu vergleichen, der hat mich aus der Bahn geworfen. Und du hast recht, natürlich gefällt mir mein Freund. Ich weiß noch genau als ich ihn das erste Mal sah, da dachte ich Wow, der sieht gut aus. Nun sind fast 9 Jahre Beziehung daraus geworden und ich kann nicht den Anspruch haben, immer wieder aufs Neue zu denken Boah, is der hübsch. Natürlich ist er das und er gefällt mir, aber man kann das nicht immer so empfinden. Und ja, zur Liebe gehört viel mehr dazu als Aussehen. Es sind die Charaktereigenschaften, das Wesen etc. was ihn zu einem besonderen Menschen macht und was ich an ihm liebe. Und andere Menschen heiß zu finden ist ebenso normal. Wir sind ja nur Menschen und keine Maschinen.

Und dass es dir schlecht geht, tut mir leid. Aber auch da wird das Muster wieder deutlich. Du hattest eine schöne Zeit bei ihm, das hast du die Tage hier gepostet du nun kommen die Zweifel, das ist doch so typisch. Schau mal, ich wohne jetzt mit meinem Freund zusammen und glaube mir, ich bin oft genervt und er noch viel mehr von mir, nur er macht sich keine Gedanken darüber. Wenn man eng aufeinander hockt, dann kollidieren zwangsläufig deine und seine Interessen. Ich muss manchmal nur piep sagen und mein Freund raunzt mich an Und dass du gerade immer nur an die negativen Dinge denkst, das hast du mit mir gemeinsam. Die Momente, in denen man glücklich ist oder auch denkt, dass er einem gefällt etc., sind da, doch so schnell verflogen. Und die Momente von dummen Gedanken quälen einen über Tage. Überlege mal genau, so wird es dir auch in anderen Bereichen gehen. Wenn ich an meine Schulzeit oder mein Studium zurückdenke, dann fallen mir meist die Zeiten und Situationen ein, wo es mir schlecht ging oder ich Probleme hatte. Wenn ich wie jedes Jahr am 31.12. das abgelaufene Jahr rekapituliere, dann fallen mir die negativen Dinge des Jahres als erstes ein. Wir sind natürlich Perfektionisten und wohl auch oft Pessimisten. Und ja, Oberflächlichkeit ist auch vorhanden, aber hey, dafür können wir nichts. Unser Vorteil ist sogar, dass wir uns unserer negativen Eigenschaften bewusst sind und daran kann man arbeiten. Auf alle Fälle sind wir auf einem guten Weg. Ich bin ja auch seit November in Therapie. War bisher ca. 6 mal da und ich habe nun keinen Termin mehr.Ich soll mich lediglich im August melden, wie es mir geht und ggf. lassen wir dann die Therapie ausschleichen. Irgendwie hätte ich nicht gedacht, dass nur wenige Sitzungen bei mir reichen würden, damit mein Wohlbefinden sich bessert. Ich kann auch jedem nur wärmstens empfehlen, eine Therapie in Angriff zu nehmen.

@llalala: Das Wort Liebe hat mir eine Zeit lang auch ganz extrem Angst gemacht. Ich bekam jedes Mal Angst wenn ich es sagen wollte und habe meine Gefühle reflektiert. Aber hey, es ist NUR ein Wort, behaftet mit unseren idealistischen Ansprüchen. Liebe ist viel mehr. Denk immer dran. Liebe zeigt sich durch Taten und nicht allein durch Worte. Liebe ist ein Gesamtpaket und glaube mir, wenn dein Freund zu dir sagt Ich liebe dich dann denkt er hundertpro nicht Das fühlt sich gerade richtig an. Setz dich nicht so unter Druck....

26.04.2014 08:33 • x 3 #9052


W
Hallo Zusammen,

jtb: das mit dem Bruder hatte ich auch schon:) Da macht man sich dann natürlich besonders viel stress weil es nicht sein darf:( aber glaub mir, wenn du den vorgedanken mit den zweifeln an den Gefühlen nicht gehabt hättest, würde dir der Gedanke vermutlich garnichts ausmachen. In der Situation legt man eben jede Kleinigkeit als Indiz dafür aus, dass mit den eigenen Gefühlen was nicht ok ist. Ein Beispiel: Ich war mit meinem Freund spazieren und traf eine alte Schulfreundin. ich habe meinen Freund nicht direkt als meinen Freund vorgestellt. Das hat mich stundenlang beschäftigt und ich war sicher, dass ist ein Indiz das meine Gefühle weg sind.

nichtneuhier: mir geht es auch oft so. Grade jetzt wo ich in der Klinik bin. Ich analysiere ständig Situationen vom letzten Wochenende ect und bin mir dann fast sicher, dass es sich doch nicht ok angefühlt hat und so ein Schwachsinn. Das macht mich ganz krank, dass ich das Gefühl habe alle Situationen tot zu analysieren. Wenn er ich genervt hat, das ist das eben so. Mein Gott, das ist doch nicht so schlimm denke ich mir dann aber glauben tu Ichs nicht und die Gedankenkette geht von vorne los.

Ich bin heute wieder nach Hause gefahren und mein Aufenthalt in der Klinik neigt sich dem Ende zu.Es ist einfach komisch, mein Freund und ich wohnen ja im gleichen Haus wie meine Mutter und mein Bruder. Ich steh vor der Eignangstür und würde am liebsten wieder gehen. das finde ich total schrecklich. Nicht mal auf meine Mutter und meinen Bruder habe ich wirklich lust. alle freuen sich, dass ich da bin und mich lässt es eigentlich total kalt. Es ist als würde mir alles nichts mehr bedeuten. Nicht meine Familie, nicht meine Freundinnen oder mein Freund, einfach niemand den ich sonst lieb hatte. In der Klinik geht es mir eigentlich ganz gut. Da ist man irgendwie so rausgezogen aus dem Alltag, aber ab nächste Woche muss ich wieder zu Hause sein. Ich versteh auch garnicht warum ich so denke und fühle, die Therapeuten haben es auf meine Depression geschoben aber die ist eigentlich viel besser geworden. Ich lache wieder, ich lese, ich unternehme in der Klinik Sachen mit den Mitpatienten nur das mit den Gefühlen ist einfach blockiert, zumindest auf die Menschen die ich eigentlich liebe bezogen. Mittlerweile kotzt es mich einfach an und macht mich traurig (ja Traurigkeit kann ich empfinden, das ist doch schräg). Ich war immer so gerne zu Hause und mit den für mich wichtigen Menschen zusammen und jetzt fühlt es einfach nur nervig an

26.04.2014 11:43 • x 1 #9053


M
Ihr Lieben,

nur kurz von mir, mir gehts ganz gut, habe etwas Angst grad in ein Loch zu fallen und wieder anzufangen zu grübeln weil (jetzt kommt das Gute): Ich gestern mein Studium mit einer mündlichen Prüfung (Note 1,0 hihihi) abgeschlossen habe
Bin sehr glück, aber trotzdem Angst vor Loch, kennt ihr ja sicher.

Kurz zu jtb: GENAU das gleiche hatte ich auch. Mein Freund hat dazu noch zwei Brüder, kannste dir ja vorstellen haha Daran siehst du aber auch, dass es wieder ein blöder dummer Gedanke is, dass wir beide den gleichen haben

Es gibt bezüglich meines beendeten Studiums noch was Gutes: Mein Dozent fand die Prüfung so gut, dass er mich direkt an einer Schule hier in meiner Stadt als Referendarin dem Schulleiter vorstellen will (hat er irgendwie Kontakt zu). Ich hatte ja berichtet, dass ich Angst vor einer Fernbeziehung habe. Und wenn der Schulleiter mich gut findet, ist die Chance hierzubleiben 99%
Das freut mich sehr!

26.04.2014 20:34 • #9054


Z
Hallo meine Lieben,

ich lasse mich mal wieder blicken
Vielleicht erinnert ihr euch ja noch an mich, hier bin ich wieder, um euch ganz viel Liebe und Glück und Mut zu geben.

Es geht mir wunderbar - in der Beziehung. Seit nun einem guten Jahr hatte ich glaube ich keinerlei Gedanken mehr. Ich bin sogar das letzte halbe Jahr dermaßen verliebt und deswegen so verzweifelt gewesen, da ich mir nicht vorstellen konnte, jemals wieder ohne ihn zu sein.

Das letzte halbe Jahr war hart für mich, ich bin mit meinem Studium fertig und habe zwei Praktika absolviert - ich habe beide abgebrochen. Bei dem ersten dachte ich noch, es seien die Arbeitsbedingungen, die mich so quälten (denn die waren tatsächlich miserabel). Beim letzten (das bis Mittwoch ging und ich so schnell dort raus musste, dass ich um einen Aufhebungsvertrag bat, da ich es nicht mehr aushielt) war objektiv alles gut, doch in mir drin wehrte sich alles. Die Aufgaben, die Arbeitszeiten, die Art der Arbeit.

Tja, jetzt muss ich mir eingestehen, dass dieser Beruf nichts für mich ist. Ein ziemlicher Einschnitt, aber besser jetzt, als später. Mir zeigt mein Körper ganz genau, was gut für mich ist. Denn damals, als die Gedanken bzgl. meines Freundes begonnen, kam ja meine Depression, die mir sagte, ich solle mein Studium beenden, ich will da weg (das war nach 3 Monaten im 1. Semester). Anscheinend hatte mir mein Bauch damals schon sehr genau gesagt, dass das nichts für mich ist.

Jetzt durfte ich weitere 2 Male die Erfahrung machen und bin mir nun sicher - nichts wie weg da.

Aber so schlecht es mir beruflich die letzte Zeit ging, so sehr wusste ich, wie sehr ich meinen Freund liebe. So sehr. Und dieses Gefühl ist so gekräftigt und stark, dass ich keinerlei Zweifel mehr hege. In keinster Weise.

Ich drücke euch alle ganz fest

26.04.2014 20:44 • x 2 #9055


D
zimtwolke: Wie wohl die meisten, die diesen Thread irgendwann gefunden haben, hab ich deine Geschichte und Gedanken dazu auf den ersten Seiten gespannt mitverfolgt. Ich fand es echt super, deine Gedankengänge so mitverfolgen zu dürfen, weil ich dadurch so viele Parallelen entdeckt habe. Deine Beiträge haben mich davon überzeugt, dass ich irgendwie was mit diesem Thread zu tun habe

Es ist echt toll zu lesen, dass es dir in deiner Beziehung gut geht. Und auch die Erkenntnis, dass der Beruf nicht zu dir passt und dass du daraus Konsequenzen ziehst finde ich toll. Weißt du schon, wie's jetzt bei dir weitergeht? Ich hab grade mein Studium abgeschlossen (in dem mich auch immer wieder Zweifel eingeholt haben) und bin jetzt mal gespannt wie's weiter geht. Bewerbe mich erstmal mit dem Abschluss auf Stellen, kann mir aber auch vorstellen, dass ich einfach nochmal was ganz anderes anfange.


Zur Zeit ist mein Freund verreist und wir hatten uns nicht gerade schön verabschiedet, weil ich ihm diverse Vorwürfe gemacht habe Besonders blöd nach der Fast-Trennung vor 2 Wochen. Momentan bin ich nicht so glücklich damit, wie ich mich in der Beziehung selbst erlebe, das lässt mich am meisten grübeln. Grübeln ist schei., aber scheint auch was Gutes zu haben (weil das Grübeln immerhin den Anstoß bietet, mich auch konstruktiv mit meinen Empfindungen auseinanderzusetzen). Ich hab das Gefühl, als würde ich gerade wieder mehr aus dem Stress raus zurück zu mir selbst finden und allein das macht alles einfacher.

Heute morgen hat mein Freund angerufen und ich habe mich gefreut, von ihm zu hören. Ich freue mich auch, ihn bald wieder zu sehen, auch wenn ich befürchte, dass es eine Herausforderung wird. In meinem Kopf sind so viele unbeantwrotete Fragen, Ängste, etc. Aber solange ich mich den Fragen, Ängsten, Wünschen selbstbewusst stelle wirds glaube ich eine machbare Herausforderung. Eins ist mir tatsächlich klar: Ich hänge an meinem Freund. Würden wir uns trennen wäre ich - und das klingt nach einer Untertreibung - sehr traurig. Das ist wohl bei allen hier so. Sonst würde ja gar niemand posten, sondern sich trennen, sobald irgendwelche Zweifel aufkommen.

27.04.2014 00:23 • #9056


Z
Guten Morgen ihr Lieben,

danke delfin, dass du mich daran erinnert hast, mal in meine alten Beiträge zu schauen. Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern, was ich damals gefühlt habe, sodass ich gestern ein wenig peinlich berührt vorm PC saß und es mir so sehr in den Fingern juckte, rückblickend einen Beitrag über meine fast vier Jahre alten Gefühle und Gedanken zu schreiben. Denn wenn ich das jetzt so lese, bin ich nicht mehr ganz so mit dem einverstanden, was mir mein Psychotherapeut damals angedichtet hat, bzw. was ich geglaubt habe, zu haben.

Was mir besonders auffällt ist, dass ich meine Gefühls- und Empfindungswelt WÄHREND der Depression für allgemein gültig gesehen habe. Heißt: während der Depression und Gedanken bzgl. meines Freundes hatte ich natürlich Angst vor Männern, hatte Angst vor Menschen, war schüchtern, kam nicht aus mir heraus, spürte meine Gefühle nicht mehr. Hatte in der Zeit soziophobische Züge, ja. Aber all das waren Begleiterscheinungen und nicht das Problem. Mein Psychotherapeut behandelte ja meine Angst vor Männern und diagnostizierte eine Soziophobie. Ja. Aber das bin ich nicht. Das war ich nicht. Das fühlte ich nur in der akuten Situation.

Dass ich es jedoch allen recht machen wollte, war einer der Ansätze, die ich im nachhinein als sehr richtig empfinde, denn wenn ich jetzt die alten Beiträge lese (oh Gott, damals war ich süße 19, jetzt werde ich 23), empfinde ich mich heute als eine Frau, die für sich sorgt, für ihre Bedürfnisse einsteht und die es eben nicht mehr allen Recht machen will. So sage ich ab, wenn ich nicht mag, so setze ich mich unangenehmen Situationen aus, wenn ich auf mein Recht bestehe und so breche ich auch Dinge ab, die mir nicht gut tun (z.B. meine Praktika). Ich weiß, was gut für ich ist, was ich will und habe keine Hemmungen mehr davor, dies anderen auch zu zeigen. Denn jeder ist für sein eigenes Glück verantwortlich und das war eine für mich wirklich wichtige Lektion, gerade, weil ich in meiner Kindheit immer zwischen zwei Stühlen stand, mich immer zwischen meinen geschiedenen Eltern entscheiden musste, den einen vor dem anderen schützen wollte, indem ich Konflikten aus dem Weg ging, oder Dinge verheimlichte, damit der andere nicht böse war. Ich war das Fähnchen im Wind, drehte und wendete sich so, wie andere pusteten. Das bin ich heute definitiv nicht mehr, ich fühle mich stark.

Ein anderer guter Punkt ist auch, dass ich mich der Beziehung ein wenig zu sehr hingegeben und mein Leben drumherum gebaut habe. Natürlich soll der Partner einen großen, wenn nicht sogar den größten Part einnehmen, aber eben nicht alles. Man selbst ist ein überlebensfähiges Individuum und manchmal überkommt einen ja der Gedanke oh Gott, ich kann ohne meinen Partner nicht leben. Das ist falsch. Jeder kann es, jeder hat Dinge im Leben, die er liebt, die das Leben lebenswert machen. Man muss sie sich nur suchen und schaffen. Ich habe begonnen Sport zu machen, habe mehr mit Freunden unternommen und mir Aktivitäten und Dinge im Leben gesucht, die mir außerhalb meines Freundes Halt bieten. Das beruhigt das Unterbewusstsein, macht uns in unserer Verlustangst (die wir hier alle haben) nicht mehr so verwundbar und beruhigt uns.

Woran ich immer noch oder wieder etwas zu knabbern habe, ist die Abnabelung von zu Hause. Anfang des letzten Jahres zog ich wieder nach Hause, aus finanziellen Gründen und konnte es mir im warmen, gepolsterten Nestchen natürlich wieder nett machen. Als ich jetzt wieder von zu Hause weg war, ging es mir erneut so schlecht und ich bin mir nicht sicher, ob das an der veränderten Situation lag, oder an der Tätigkeit, die ich ausübte und die mir einfach zuwider war. Das werde ich herausfinden.

So. Zusammenfassend mag ich euch einfach sagen, dass all das, was ihr jetzt fühlt, was ihr befürchrchtet und wie ihr seid, das seid nicht ihr. Das ist eure Angst. Ich bin sehr wohl kommunikativ, kann mich gut präsentieren und weiß, dass ich das auch sehr gut mache. Vor vier Jahren hätte ich sagt ich kann das nicht, ich mag das nicht, aber nein, es war die Situation, die mich dazu machte.

Und ein Satz, den ich ganz am Anfang des Threads geschrieben habe, ist mir ganz besonders hängen geblieben und ich halte ihn auch für den Kern des Problems:
Zitat:
Langsam glaube ich, dass wir unseren Freund einfach so sehr lieben, dass unsere größte Angst ist, ihn nicht mehr zu lieben.
Und da steigern wir uns dann hinein.


Leider kann ich euch kein allgemein gültiges Rezept nennen. Wichtig ist aber vor allem, auf sich selbst zu hören, auf seine eigenen Bedürfnisse. Sich sein Leben so zu gestalten, wie man es möchte. Ich bin seit über einem Jahr völlig grübelfrei. Ich habe durchaus noch Abende (wenn ich z.B. feiern gehe und durchaus geflirtet habe), nach denen es mir nicht so gut geht, weil ich ein schlechtes Gewissen habe oder wieder ein kleiner Gedanke durch kommt fandest du ihn jetzt gut? Fandest du ihn besser?. Dann denke ich auch wieder 1,2 Tage darüber nach, um danach zu merken, dass es nichts als eine kleine Schwärmerei war, wie ich sie aus Teeniezeiten kenne, wenn ich meinen Lieblingssänger im Fernsehen gesehen habe. Und ein Lächeln und Wort meines Freundes reichen aus, um mir wieder zu zeigen, warum ich mir genau diesen Mann für mein Leben ausgesucht habe.

27.04.2014 11:55 • x 1 #9057

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Lalala2013
Danke Jtb
Ja, ich warte halt immer auf das Gefühl....
Mein Herz sagt dass ich ihn liebe aber wenn das Gefühl wie zu Verliebtsein-zeiten nicht da ist, bekommt man wieder angst.

Ich mag sein aussehen, seine art und Weise, kann ohne ihn nicht mehr einschlafen,
und und und....

27.04.2014 14:45 • #9058


W
Hallo zusammen,
@zimtwolke: das was du beschreibst, die umstände die bei dir die gedanken ausgelöst haben kann ich zu 100% auf mich übertragen. Auch uch sitze bei meinen eltern immer zwischen den stühlen, will es alles recht machen und hab ein problme damit mich von zu hause zu lösen. Dazu kommt die frage nach der veruflichen perspektive. Habe ich das richtige studiert? Muss ich nochmal was gabz anderes machen? Dazu kommt, dass ich mich in den letzten zwei jahren fast nur auf meine beziehubg lonzentriert habe. Ich war do glüvklich und hab mich so wohl gefühlt, dass ich alles andere völlig vernachlässigt habe. Ich meine damit nicht dass ich freunde weniger gesehen habe pder so aber ich habe eigentlich keinerlei hobbys mehr, nichts was irgendwie mivh ausmacht was dazu geführt hat, dass ich garnicht mehr wusste was mir eig spaß macht oder was ich gerne mache. Ich war immer die die alles eben mitgemacht hat ohne drüber nachzudenken ob das jetzt mein ding ist oder micht. Versteht ihr was ich meine? Außerdem muss ich glaub ich lernen auch mal nein zu sagen wenn mir etwas nicht zusagt. Das ist wirklich schwer für mich. Außerdem konnte ich in der klinik herausarbeiten, dass ich extrem im schwarz-weiß muster denke. Also bezogen auf die beziehung: wenn ich nicht immet hundettprozent glücklich bin und liebe spüre, dann bedeutet sas göeich es idt alles zuende. Es gab für mich nur das überschwemgöiche göücksgefühl oder garnichts. Deshaöb habe ich auch ständig das gefühl das ivh bezüglich der beziehung etwas entscheiden muss, ubd kann schlecht einfach mal abwarten wie es sich entwickelt. Geht es euch auch so?

28.04.2014 11:45 • #9059


S
hey Leute!
Ich hab mich jetzt ja schon länger nicht mehr gemeldet. Warum? Weil es mir einfach gut ging! Ich hab wenig nachgedacht, die Dinge so hingenommen wie sie sind und war glücklich mit meinem Partner.
Aber jetzt brauche ich wieder euren Zuspruch.
Seit ein paar Tagen versucht mir mein Kopf schon wieder zu sagen Du liebst ihn nicht mehr und ich habe schon wieder begonnen, Situationen zu analysieren. Der furchtbare Teufelskreis geht also wieder los. Auslöser war ein Gespräch über die Wohnung, die wir im Sommer beziehen können. Jetzt frage ich mich natürlich, ob ich das alles schaffen werde, ob ich ihn denn noch liebe, was ist liebe überhaupt und ob die Gedanken aufhören, wenn wir dann nun endlich mal zusammengezogen sind.
Das Gefühl, immer noch Monate auf den nächsten Schritt warten zu müssen zermürbt mich. Die Vorstellung, die gemeinsame Wohnung jetzt zu beziehen, würde mir deutlich leichter fallen, aber stattdessen versinke ich schon wieder in den Gedanken.
Hiiiiiiiiiiiiilfe! Wie kann man so viel Liebe verspüren und glücklich sein und von einem Tag auf den anderen ist wieder alles anders? Es fühlt sich gerade tatsächlich so an, als ob da einfach keine Liebe mehr vorhanden wäre und wir ne Zweckbeziehung führen und ich ihn einfach nur nicht verlassen kann. Aber daran will ich einfach nicht glauben!

28.04.2014 11:45 • #9060


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