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L
Hi also ich fang mal an,

ich benutze gegen meine Angst ( soziale Ängste mit Kloss im hals) Bonbons wie Fishermans Friends. Umso schärfer umso besser.
Wenn ich die lutsche, schwindet meine Angst.

Was habt Ihr für Dinge? Oder sogar Tipps und Kniffs besser klar zu kommen.


Liebe Grüße

Luise

28.05.2013 14:32 • 28.05.2013 #1


10 Antworten ↓


W

28.05.2013 14:39 • #2


A


Erste Hilfe Tipps bei Angst & Panik

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L
Oh je garnicht gesehen. Danke dir


Was mich aber mal interessieren würde. Ist es okay wenn man ab und zu ein Bonbon lutscht und dieses als leichte Beruhigung nutzt.
Ich habe wenn ich raus gehe so oft ein Kloß im Hals, dieses Bonbon macht den Hals geschmeidig und das hilft.
Der Gedanke das das falsch sein soll , macht mich seit einigen Tagen fertig , so das ich wieder unruhig werde.

Ich benutze sonst nix. Nur das.
Dazu nehme ich citalopram seit 8 Wochen- seit 4 Wochen 30mg.
Seit Freitag fühle ich mich wieder unruhig ängstlich wegen dieser Gedanken.
Jetzt hab ich Angst das medi nicht wirkt.
Vor Freitag war alles damit zu Meistern und meinen Bonbons ab und an.

Ist die Unruhe normal das immer mal wieder Auftritt?


Vielleicht kann mir jemand helfen.

28.05.2013 15:16 • #3


A
Hi luisenoor,
ich leide auch an sozialen Ängsten, aber ich verzichte bewusst auf alle Tricks und Kniffe die meine Ängste oder Angstsymptome verhindern oder absenken könnten. Solche Dinge dienen nur der Angst- und Gefühlsvermeidung, so dass deren Anwendung nur die Ängste und vor allem die Angst vor der Angst weiter aufrecht erhält.

Es ist natürlich durchaus okay, wenn du mal ein Bonbon in solchen Situationen lutscht. Es wäre aber besser, wenn du langfristig einen gelasseneren und konstruktiveren Umgang mit deinen Angstsymptomen findest - dies würde dich sehr viel mehr beruhigen. Es ist ja nun mal so, dass man nicht immer ein Bonbon lutschen kann, daher ist so eine Sicherheitsstrategie langfristig gesehen immer der falsche Weg.
Mein diesbezüglicher Grundsatz ist, dass jedes momentan vorhandene Angst- und Sicherheitsverhalten niemals falsch ist - es sind nur Dinge und Verhaltensweisen, die man irgendwann noch bearbeiten und ablegen muss.

Deine Unruhe kommt vermutlich nur von deiner Angst vor der Angst bzw. der Angst vor deinen Angstsymptomen, daher ist sie im Grunde völlig normal.

28.05.2013 15:31 • #4


L
Danke für deine Antwort:)

Naja ich dachte eigentlich , dass das citalopram diese Zustände vermeidet?
Bin darüber jetzt total traurig und weiß nicht wie ich damit umgehen soll.
Meine Therapeutin sagte auch es sind Sicherheitsmittelchen aber sie sagt erstmal stabil damit werden um dann aus der Stabilität ohne oder pö a pö mit weniger bonbons auszukommen.


Weiß nicht was ich tun soll? was richtig ist.

Und wann geht diese widerliche Unruhe weg? Seit ich darüber Grübel habe ich die.
Schaffe es nicht keine Gedanken abzustellen:(

28.05.2013 15:37 • #5


L
Warum mache ich mir nur immer soviele Gedanken:(

28.05.2013 15:38 • #6


A
Zitat von luisenoor:
Warum mache ich mir nur immer soviele Gedanken:(

Weil dein Verstand glaubt, dass er nur genug denken müsste, um dies lösen zu können - wobei dein Verstand aber nicht begreift, dass man dies nicht mit denken lösen kann. Ängste spielen sich auf der Gefühlsebene ab, und die versteht leider kein denken, die bekommt dabei nur die mit dem denken verbundene negative Gefühlsmeldung.

Du bist wohl gerade in einem sehr typischen Teufelskreis gefangen.
Du grübelst, weil du unruhig bist, und du bist unruhig weil du grübelst.
Dies verstärkt dann natürlich auch noch die ganze Wahrnehmung auf das Grübeln, die Unruhe usw.

Ich persönlich würde gar nicht versuchen die Gedanken abzustellen, weil alleine der Versuch dies meist weiter aufrecht erhalten würde - negative Gefühle. Besser wäre es, wenn du diese Gedanken einfach akzeptieren würdest und gelassener damit umgehen würdest - neutrales oder gelassenes Gefühl.
Es kann auch helfen diese Gedanken aufzuschreiben, weil man sie so nicht nur planlos im Kopf herumschwirren hat - zusammen mit den negativen Gefühlen.
Dies hat zudem den Vorteil, dass man diesen Gedanken sinnvollere Gegengedanken schriftlich entgegenstellen kann, die man sich danach auch immer wieder sagen kann, wobei es gut wäre, wenn man gefühlsmäßig auch ein passendes und glaubhaftes Gefühl damit verbinden kann - selbst wenn dieses Gefühl nur neutral ist.

28.05.2013 15:56 • #7


L
Genau wie du beschreibst, sieht es in mir aus.
Es wäre also sinnvoller zu versuchen, sich anderen Dingen zu widmen anstatt an Gedanken festzuhalten in der Hoffnung, dafür gedankliche Lösungen zu finden? Da man die eh nicht findet.

Darf ich dich fragen, was dein Problem ist, ob du Medis nimmst und wie du damit lebst?


Hab lieben dank
Luise

28.05.2013 16:00 • #8


A
Bei mir waren es sehr schwere soziale Ängste, extreme Minderwertigkeitsgefühle, tiefer Selbsthass, Depressionen, Suizidgedanken und vieles mehr und zudem eine völlige Hilfslosigkeit, weil ich damit zu keinem Arzt gehen konnte.
Ich arbeite seit etwa 7 Jahren in Selbsttherapie an diesen Problemen, seit ich mir damals fast das Leben genommen hätte .
Inzwischen habe ich die Depressionen und vieles mehr überwunden und meine sozialen Ängste lösen sich zunehmend auf. Ich vermeide zwar noch sehr viel und meine soziale Isolation ist noch sehr ausgeprägt, aber im allgemeinen geht es mir sehr gut, besonders weil ich schon vor langer Zeit den Leidensdruck meiner Ängste usw. überwunden habe und inzwischen auch die Angst vor der Angst überwunden habe.
Ich gehe inzwischen sehr konstruktiv und offen mit meinen sozialen Ängsten um, ich lebe eine tiefe Selbstakzeptanz und bin auch sonst voller Achtsamkeit und Gelassenheit.
Ich weiß inzwischen, dass man diese Ängste überwinden kann, aber dies ist momentan auch mein Hauptproblem, weil diese Ängste mir leider mein gesamtes Leben ruiniert haben und ich noch keinen Plan habe, wie es nun weiter gehen soll.

28.05.2013 16:10 • #9


L
Das klingt ganz wunderbar.
Die selbstakzeptanz fehlt mir.
Ich finde mich immer nicht normal wenn ich nicht wie andere kann.
Will immer funktionieren.

Das macht so höllischen Druck das ich angstzustände bekam.
Und jetzt seitdem mit meine Therapeutin sagte, dass das mit den Bonbons mehr oder weniger gut ist zweifle ich so stark, die Dinge richtig zu machen.
Falle wie in ein Loch.


Manchmal Ess ich auch Radieschen das hilft mir auch . Ist das denn alles so falsch:(

28.05.2013 16:18 • #10


A
Ob dies Verhalten nun richtig oder falsch ist, das spielt doch eigentlich gar keine wirkliche Rolle.
Du fühlst dich doch nur so schlecht, weil du dies als Kritik und persönliche Schwäche empfindest.

Deine Therapeutin hat unter anderem doch die Aufgabe dir solche Dinge bewusst zu machen damit du mit ihr daran arbeiten kannst. Vielleicht solltest du deine jetzigen diesbezüglichen Gedanken und Gefühle aufschreiben, um diese dann beim nächsten Mal mit ihr zu besprechen.
Du musst noch lernen, dass du nicht immer alles richtig machen musst, dass du sogar Fehler machen darfst, und dass die Anderen auch längst nicht so perfekt sind, wie es für ich den Anschein hat.

Persönlich hätte ich mir beispielsweise sogar bewusst erlaubt, dass ich dieses momentane Verhalten habe, weil dies nun mal auch eine gute Übung in Selbstakzeptanz ist.

Zitat von luisenoor:
Ich finde mich immer nicht normal wenn ich nicht wie andere kann.
Will immer funktionieren.

Das macht so höllischen Druck das ich angstzustände bekam.

Die Angstzustände und der Druck sind nur die für dich fühlbaren Anzeichen der Angst, aber die Angst selbst liegt in deiner Nichtakzeptanz und deinen starren Kontrollanstrengungen gegenüber deinen Schwächen,Fehlern und unangenehmen Gefühlen.

28.05.2013 17:47 • #11


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Dr. Reinhard Pichler