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Gin
Gin hier,
es ist lange her seit ich das letzte Mal schrieb
Ich bin seit 2016 in Behandlung bei einem Dipl. Psychologen

Es hat sich so einiges getan und es wurde auch so einiges aufgedeckt. Ich habe Angst vor dem Tod und vor der Zeit weil Zeit die vergeht ja bedeutet, das man sich dem Tod nähert. Zentriert ist die Angst, das ich jene, die ich liebe nicht verlieren will und ich habe Angst davor sie nie wiederzusehen. Soweit schon mal. Ich leide auch unter Panikattacken usw.

In der letzten Sitzung jedenfalls erzählte mir mein sonst klasse Dipl. Helfer der eigentlich total einfühlsam und so ist, dass er an Reinkarnation glaubt. Er hat sich gar nicht mehr einbekommen darüber zu reden. Über Karma und was weiß ich. Ich habe ihm schon oft gesagt, das mir das Thema total Angst macht, weil ich nicht nochmal leben will (weiß der Geier, ob ich dann im Kriegsgebiet von Irak lande), die Menschen die ich liebe nicht verlieren will, weil ich dann 'ne neue Familie usw. bekäme und mir gefällt das Konzept einfach nicht und ängstigt mich, vor allem dieser Mist von Karma und so, aber er wollte es mir schmackhaft reden und bekam sich nicht mehr ein und sagte Dinge wie Wir haben die freie Wahl ob wir wiedergeboren werden wollen oder nicht, aber weil unsere Seele sich weiterentwickeln will, sagen wir sowieso Ja, es gibt niemanden der Nein sagt und Die Liebe Gottes ist so intensiv, dass wir daran verbrennen würden, darum müssen wir zurück auf die Erde, weil wir dieses schöne Gefühl auf Dauer nicht aushalten würden Es dauert cirka 3-4 Tausend Jahre bis wir wiedergeboren werden und dann meinte er noch Ich habe meinen Körper bereits verlassen, durch Trance und weiß, dass unser Körper nur eine Hülle ist usw und ich war geschockt, weil er ein so kluger Mensch ist, aber an so einen Mumpitz glaubt und darüber redet, als habe er es bereits erlebt und hätte 100%ige Beweise, dabei sind das alles nur Theorien.

Das ist fast 1 Woche her und seit dem geht es mir total schlecht, weil ich eigentlich zu ihm aufgesehen und ihm vertraut habe, aber eigentlich ist er nur ein armer Irrer... Wie kann ich zu wem gehen der felsenfest an sowas glaubt, mir aber dabei helfen will, das ich meine Sicht des Glaubens festige und keine Angst mehr vor Reinkarnation usw. habe, wenn er doch sowieso denkt, das ginge nicht, wie ich es mir vorstelle. Ich bin eher agnostisch, glaube, dass wir danach in eine Art Jenseits kommen, zu den Menschen die wir lieben und Ende im Gelände... ist ihm wohl nicht aufregend genug... Ich hab aber halt Angst, dass das nicht so sein könnte... Ich will wen haben, der das auch für möglich hält... Ich will nicht schon wieder nen neuen Psycho-Onkel suchen, ich schaff das nicht mehr, das ist so anstrengend... Ich will auch nicht zu wem der total atheistisch ist, der denkt dann eh ich hab nurn Rad ab...

Er hat mir auch erzählt als junger Mann wollte er sich umbringen, hat sich dann mit Reinkarnaton befasst und das habe ihn geheilt und blah, blah... Bei mir läuten die Alarmglocken... ich weiß aber nicht, was ich tun soll... In der nächsten Sitzung wollte ich ihn damit konfrontieren, das mir das nicht schmeckt... und wollte kritisieren usw... Was sagt ihr dazu?

02.02.2017 18:29 • 28.07.2017 #1


46 Antworten ↓


Schlaflose
Ich könnte mit so jemandem nicht weitermachen, das ich überzeugter Atheist bin und nicht an ein Leben nach dem Tod glaube. Also ich würde ihm sagen, dass er mich damit verschonen soll oder ich suche mir einen neuen Therapeuten.

02.02.2017 18:37 • x 3 #2


A


Mein Therapeut ist Esoteriker & glaubt an Reinkarnation! Was tun?

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Gin
An ein Nichts zu glauben, macht mir auch Angst. Wäre mir vermutlich aber lieber, als an Reinkarnation glauben zu müssen... Aber ja, ich will ihm eigentlich sagen, dass er mich damit verschonen soll, sonst gehe ich. Aber trotzdem. Wie will mir so jemand helfen meinen Glauben zu festigen, wenn er das, woran ich glaube, vermutlich gar nicht für möglich hält, weil er an seinen mist glaubt? Ich hätte gerne jemanden, der auch agnostisch ist. Aber wo findet man sowas? Er bietet Hypnose an, aber die will ich nicht mehr, ich vertrau ihm da nicht mehr genug. Ich hab halt direkt nach wem gesucht der andere Methoden anbietet als Kassen-Psychologen. Ich bezahl das aus eigener Tasche. Man kommt halt auch schneller ran... Müsste er als Psychologe nicht tolerant sein?

02.02.2017 18:40 • #3


Schlaflose
Er müsste natürlich tolerant sein und vor allem neutral. Mein Therapeut hatte mich einmal gefragt ob ich an etwas glaube und als ich verneinte war das Thema erledigt. Wenn ich ja gesagt hätte, hätte er das wohl in die Therapie eingebunden und MEINEN Glauben dazu genutzt, mir damit weiterzuhelfen.

02.02.2017 18:50 • x 2 #4


Angor
Dein Therapeut braucht glaube ich dringend selber eine Therapie

02.02.2017 18:55 • x 2 #5


Gin
@angor: Meinte meine Mutter auch *gg*

@schlaflose: Das klingt gut. Warst du bei einem Kassen-Therapeuten? Ob ein Psychologe das auch so tun würde?

02.02.2017 18:56 • #6


4_0_4
Was sollte in einer Therapie sein?

- Man sollte dem Therapeuten vertrauen. Auch darauf hin das er einen nicht überlastet.
- Er sollte so neutral wie möglich sein. Sonst geht die Objektivität flöten.
- Er sollte ein Stop, das möchte ich nicht hören absolut respektieren.
- Er sollte einen Zugang zu dir haben.

Das scheint er gerade zu untergraben.

Ich selbst bin Atheist, lasse aber jedem seinen glauben wenn er nicht gerade fanatisch, fundamentalisiert oder radikalisiert denkt und alle umpolen will und mir meinen Atheismus zugesteht.
Zudem glaube ich aber, dass die Welt ohne (unradikalisierten und unfanatischen) Glauben komplett im Chaos versunken wäre. Aber das ist nun zu off topic.

Gute Therapeuten findest du in der Kategorie mit und ohne Kassenzulassung.

02.02.2017 19:14 • x 2 #7


M
Tja, wenn Weltanschauungen nicht übereinstimmen, ist es immer schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und sich zu vertragen. Da geht man am besten einander aus dem Weg. Ich habe sogar in diesem anonymen Forum massive Probleme sowohl mit Atheisten als auch mit den irren Jesus-Fans, mit dem sie angeblich im persönlichen Kontakt stehen. Beides ist absoluter Blödsinn.

Man sollte schon einen Gleichgesinnten als Therapeuten suchen. Agnostiker sollte es auf dieser Welt genug geben. Ich mit meiner Weltanschauung hätte da schon viel größere Schwierigkeiten einen Gleichgesinnten zu finden, der auch noch Therapeut wäre. Solche kann man an den Fingern abzählen.

02.02.2017 19:15 • x 1 #8


HeikoEN
Ich glaube, Kritik an seiner Person ist nicht der richtige Weg. Die wenigsten Menschen können damit umgehen, auch wenn er Therapeut ist.

Du solltest ausschließlich über Deine Ziele, Deinen Weg und Deine Probleme sprechen und diese in den Mittelpunkt stellen, denn es ist Deine Therapie. Und ihn dazu befragen, ob er Dir dabei ganz aktiv helfen kann und will und auch glaubt, dass er das schafft.

Ich finde es sogar konstruktiv und gut, wenn Du durchaus mal kritisch an die Sache herangehst. Das zeigt ja nur die innere Auseinandersetzung damit. Vielleicht will er auch ganz woanders hin mit Dir inhaltlich...

Es ist auch nicht kritisch, wenn Du ihm deutlich vermittelst, dass das nicht Deins ist. Also Reinkarnation usw.

Ich meine, anders als das man darüber spricht, kann ein Mensch vom anderen nicht erfahren, was er denkt, glaubt usw., von daher alles richtig gemacht.

Wurde ein Therapieziel vereinbart?
Wenn nein, warum nicht?
Was wird dann therapiert?
Wenn ja, frage ihn, wo genau dieses Thema dabei eine Rolle spielt.

Offenbar hat er ja bislang einen guten Job gemacht, zumindest lese ich das aus Deinen Zeilen heraus. Also so gesehen offen und ehrlich an die Sache herangehen. Das sollte nach einer solchen gemeinsamen Zeit die Beziehung Patient-Therapeut hergeben, ohne das es Probleme gibt.

02.02.2017 19:21 • x 1 #9


M
Eine Religion gehört doch nicht in eine Therapie...außer man erwünscht darum zu sprechen...aber sonst sollte es doch neutral sein...der Therapeut ist ein Außenstehender Mensch der keine Partei ergreift..alles andere wäre doch schon sehr komisch...

02.02.2017 19:22 • x 2 #10


Gin
Es geht ja um Religion und Angst vor dem Tod weil der Glaube an ein Danach mich tröstet, nur gefällt mir seine Sichtweise nicht, die er mir irgendwie anbinden will, obwohl ich sagte, ich mag das nicht, da es mir Angst macht.

02.02.2017 19:29 • #11


4_0_4
That's the point.

Dir das schon gefühlt aufzudrängen halt ich für unprofessionell. Gerade weil das nicht das erste Mal zu sein scheint.

02.02.2017 19:36 • x 1 #12


Gin
Aber ich schaff das im Moment echt nicht mehr nen neuen Doktor zu suchen... Soll ich ihm den Kopf waschen? Wird mir ja hier oft nahegelegt. Werde ich tun... und sagen, wir er reagiert hat.

Ich weiß sowieso nicht wieso mir das Thema so viel Angst macht, ugh. Das ist sone neue Mode, wie Vegan zu sein und all das, Bioprodukte. Esoterik ist auch son neumodischer Trend. Online seh ich so viele die an Wiedergeburt glauben und meinen das sei logisch, mir macht das einfach total Angst, ich will das nicht...........

02.02.2017 19:49 • #13


4_0_4
Hm Kopf waschen ist hart ausgedrückt.

Aber es ist legitim und auch für dein Unterbewusstsein immens von Gewicht, dass Du deine Grenzen kennst und bewahrst. Dazu gehört auch ganz klar nein dazu zu sagen, das er dich mit seinen spirituellen Idiologien triggert.

Thema Körpergrenze, emotionale Grenze und Komfortzone.

Du hast aus meiner Sicht vier Möglichkeiten.

- Hingehen, schweigen und es so gut wie möglich aushalten.
- Es reklektieren und absolute Grenzen definieren und um Einhaltung bitten. Dabei bestimmt, aber diplomatisch sein.
- Einen anderen Therapeuten oder eine andere Behandlungsform suchen (teilstationär, stationär)
- Die Therapie abbrechen und keinen neuen Therapieplatz suchen.

02.02.2017 20:20 • #14


Gin
Dankeschön melon

Hat vielleicht irgendwer Lust mich bis dahin ein wenig zu beruhigen wieso Reinkarnation keinen Sinn macht zB...? Irgendwelche aufmunternden Worte?

02.02.2017 22:25 • #15


Mondkatze
ich finde auch, dass die Lebenseinstellung des Therapeuten wie z.B. Religion oder Politik, in einer Therapie nichts zu suchen hat.
Wenn er seine Einstellung mal mit in ein Gespräch einfließen lässt, wäre das ok. Allerdings in Maßen und nicht so enthusiastisch wie Dein Therapeut das getan hat.
Aber er darf dich auf keinen Fall belatschern und missionieren wollen.
Der Therapeut sollte sich Deine Einstellungen, Ängste usw. anhören und er könnte durch geschickte Fragestellungen versuchen, dich zum überdenken Deiner Ansichten zu motivieren.
Er darf dich aber nicht so offensichtlich manipulieren.

02.02.2017 22:45 • x 2 #16


yellowBag
Zitat von Gin:
Dankeschön melon

Hat vielleicht irgendwer Lust mich bis dahin ein wenig zu beruhigen wieso Reinkarnation keinen Sinn macht zB...? Irgendwelche aufmunternden Worte?


Lass doch jeden glauben was er will. Du glaubst ja auch an deine version , wie es später weitergeht.
Die Frage ist doch nicht ob Reinkarnation Sinn macht.
Muss jeder für sich entscheiden. Ist wie mit Glauben an Gott. Aber keiner kann wirklich beweisen ob es das gibt oder nicht,
Eine Seele zu haben halten ja viele auch für albern.

Die Frage ist doch warum beschäftigt dich das so sehr und macht dir Angst? Was steckt da wirklich hinter?
Das solltest du klären und nicht jemanden suchen, der dir das sagt was du bestätigt haben möchtest.

Vielleicht wollte er auch nur provozieren um da mehr zu erfahren über dich, das machen sie gerne.

.

02.02.2017 22:48 • x 1 #17

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Gin
Na ja, mit so einer Antwort hab ich gerechnet... *shrugs* Keiner traut sich wirklich was dagegen zu sagen... Ich lass jeden glauben was er will, trotzdem isses schön mit gleichgesinnten zu reden, die dieselben Ansichten haben... und was ist schlimm daran Bestätigung zu suchen, wenns einem hilft? Gläubige suchen auch Bestätigung bei anderen Gläubigen, wenn sie Zweifel haben. Das heißt nicht, dass mans irgendwem verbietet... Ich find auch das Christentum albern, verbiets aber keinem, oder lach die deswegen aus... Ist ja auch egal jetze, reden wir nicht weiter drüber...

03.02.2017 00:22 • #18


T
Ich würde mal abwarten. Wie das nächste Gespräch läuft. Vielleicht wollte er dir nur einen Denkanstoß geben. Falls er aber eine ähnliche Nummer das nächste Mal wieder abzieht würde ich ihn draufhinweisen das du an solchen Dingen nicht interessiert bist und es dich sogar ängstig.

Thema Religion allgemein:

Das was er sagt muss nicht stimmen, falls er felsenfest behauptet seine Religiöse Einstellung ist die einzig Richtige dann fordere ihn auf einen Beweis zu liefern. Dann bitte ich aber auch darum, falls er sich dazu bereit erklärt, uns diesen Beweis hier öffentlich zu Verfügung zu stellen. Das wäre nämlich ein Jahrtausendbeweis und eine Antwort auf eine der größten Fragen der Menschheit.

Gruß Tiberias

03.02.2017 03:01 • x 1 #19


Schlaflose
Zitat von Gin:
@schlaflose: Das klingt gut. Warst du bei einem Kassen-Therapeuten? Ob ein Psychologe das auch so tun würde?


Ja, er ist Kassentherapeut, nimmt aber auch Privatpatienten. Er war aber ursprünglich Internist und hat erst mit 50 die Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht einschließlich einer Zusatzqualifikation zum Hypnosetherapeuten. Wir haben die Hypnose immer wieder versucht, aber bei mir hat es einfach nicht geklappt, ich bin nicht hypnotisierbar.

Ist dein Therapeut denn noch nicht einmal Psychologe? Abgesehen davon ist ein Psychologiestudium gar nicht ausreichend, um eine Kassenzulassung zu bekommen. Dafür muss man nach dem Studium diese Ausbildung zum Therapeuten machen, die teuer und langwierig ist. Erst damit erwirbt man die Erlaubnis, eine Praxis mit Kassenzulassung zu eröffnen.

Eine rein private Praxis kann jeder Hobbypsychologe ohne jegliche Ausbildung aufmachen.

03.02.2017 11:02 • #20


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