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S
Hallo,

Seit meinem Urlaub im letzten Herbst geht es mir zunehmend beschissener.
Es fing an mit so seltsamem Benommenheitsschwindel. Jeder Tag auf der Arbeit war eine Herausforderung für mich weil ich einfach nicht drauf klarkomme, wenn mein Körper nicht einwandfrei funktioniert. Meine These ist einfach (ich weiss dass sie nicht gesund ist) Dein Körper muss tadellos funktionieren, du darfst nicht ausfallen. Du hast nen Job und 2 Kinder, nichts davon darf in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich war nach der Arbeit immer so k.o. dass ich erstmal schlafen musste. Parallel war ich beim Orthopäden (Röntgen und MRT HWS - leichte Kyphose und leichte degenerative Veränderungen) , beim Neurologen (Ultraschall Gefässe - ohne Befund) und beim HNO (Schwindeltest - ohne Befund). Ich hatte seither immer mal Tage, an denen es besser war. Aber auch Tage, an denen ich auf Arbeit Panikattacken bekam, weil ich mich in Hitzewallungen, Schwächegefühl, Duselgefühl reingesteigert habe. Dass auf Arbeit dann innerhalb 3 Wochen 3 Menschen kollabiert sind (arbeite im KH) gab mir den Rest und nen grösseren Trigger gab es glaub nicht für mich. Muss aber auch dazu sagen, dass 2 von denen massiv Blut verloren. Der Schwindel wurde etwas besser, dafür lag der Fokus jetzt auf dem Kollaps. Demnach begleiteten mich Übelkeit, Schwäche, die Einbildung plötzlich nicht mehr richtig zu hören usw usw. Und mit diesen Symptomen kam dann wieder so ein doofes Gefühl in den Kopf. Ich nenne es immer Faul-Gefühl. Und als müsste ich mir Rohrreiniger durch die Hirnwindungen blasen. Wenn ich zuhause bin geht es eigentlich noch einigermaßen. Aber wenn ich kaufen gehe oder arbeiten gehe oder wohin auch immer muss ist es ein einziger anstrengender Kampf. Als ich heute morgen aufgestanden bin (habe heute frei) ging es mir bestens. Dann bin ich zum Blumengeschäft und als ich dort war fing es an im Kopf. Druck, Brummen, müde Augen usw. Jetzt bin ich zuhause und bin schon wieder so erschöpft dass ich am liebsten nur auf der Couch liegen würde. Dabei würde ich so gerne mal hier im Haushalt den Rundschlag machen, die Sonne draussen geniessen etc. Mir fehlt so sehr das LEBEN.

Ich habe keine Ahnung warum ich das jetzt alles geschrieben habe... will ich hören dass es mir nicht alleine so geht? Will ich dass mir jmd Mut zuspricht? Will ich dass mir jmd sagt dass das ganze alles typisch für ne Angststörung/Agoraphobie Ist? Vielleicht will ich auch einfach mal meine Last, meine Angst aussprechen? Keine Ahnung... Jedenfalls danke ich Jedem, der sich meiner Geschichte angenommen hat und diesen echt langen Text gelesen hat.

Ich grüsse euch ganz lieb

13.05.2017 09:42 • 17.07.2017 #1


19 Antworten ↓


kopfloseshuhn
Klingt mir sehr nach Angst!
leben kannst du trotzdem und solltest du auch weiterhin. Lass nicht die ANgst die Regie führen!

Aber du musst auch auf dich achten. sowas hier:
Zitat:
Dein Körper muss tadellos funktionieren, du darfst nicht ausfallen. Du hast nen Job und 2 Kinder, nichts davon darf in Mitleidenschaft gezogen werden.

ist ein immenser leistungsdruck der gut Ängste forciert.
Nicht nur dein Körper muss funktionieren sondern auch deine Seele!
und die schreit gerade auf und ruft und wer denkt an MIIIIIICH?

da wäre auf jeden fall ein Ansatzpunkt.
Vielleicht auch mal für eine Therapie.
Je eher, je besser.

13.05.2017 10:23 • x 1 #2


A


Mein Kopf spinnt doch!

x 3


S
Danke für deine Antwort!
Dass dieser Denkansatz nicht wirklich produktiv ist weiss ich ja. Aber ich kriege ihn nicht aus mir raus. Klar setze ich mir damit einen immensen Druck in den Nacken. Um dem auf den Grund zu gehen bin ich in Therapie, hatte jetzt 6 Stunden. Wenn ich dort rausgehe dann immer mit erhobenem Hauptes, aber nach 2 Tagen bin ich wieder unten.
Ich versuche schon so oft, an meine Seele zu denken, aber ich habe absolut die Fähigkeit verloren zu entspannen. Ich zwinge mich ganz oft zum Schlafen, denn danach geht es mir oft 1-2 Stunden danach relativ gut. Ausserdem merkt man im Schlaf nichts und man denkt nicht.
Ich habe jetzt ein freies Wochenende, eigentlich sollte das der Erholung, der Regeneration dienen. Aber die Symptomatik hält mich einfach davon ab, mit den Kindern raus zu gehen, auf dem Spielplatz zu toben als sei man selbst noch Kind. Oder ins Schwimmbad zu gehen oder oder oder. Was wiederum völlig kontraproduktiv ist da damit auch das schlechte Gewissen steigt, weil ich meinen Kids so wenig biete. Es ist zum Mäuse melken, ehrlich....

13.05.2017 10:36 • #3


kopfloseshuhn
Hi Sterntaler.
Das du eine therapie machst finde ich schon mal richitg gut!
Mit der zeit wird es dann auch leichter. Du wirst auch wieder lernen dich zu entspannen und manche DInge leichter zu nehmen.
Es ist total schwer sich kene Vorwürfe zu machen, gerade mit Kindern.
ABer es ist wie es ist. Wenn du grad keine Kraft dazu hast ist das auch mal völlig okay.

Der körper ist wie ein Akku. Er muss auch mal aufgeladen werden. Sciher zeigt dir die Angstsymtomatik, dass jetzt mal Schluss ist und du auch an dich denken musst.

Die Arbeit im KH ist nervenzehrend. Und wenn man immer sieht, wie schlecht es Menschen gehen kann und dann der Trigger auftaucht dann wirds hart.
ich kenne das sehr gut.

Ich war mal Arzthelferin und am Ende konnte ich nichts mehr tun dort ohne Symptomatik. Ohne, dass MIR beim Blutabnehmen an Patienten schwarz vor Augen wurde (seeehr unpassend) oder oder oder...ich hab dann mehr Zeit heulend auf dem Klo verbracht als an meinem Arbeitsplatz.
Ein harter Job.
Umso wichitger, dass du dir adäquate Hilfe holst und wieder lernst, die Symptomatiken andere Menschen nicht auf dich und deinen Körper zu beziehen.
Denn langfristig haben die Kinder mehr von dir, wenn es zuallererst DIR gutgeht.

Also bleib rúhig, mach dir nicht so viele Vorwürfe. Sei nett zu dir selbst.
leicht gesagt, schwer getan

Liebe Grüße

13.05.2017 11:17 • x 1 #4


Zuri
Wahnsinn,es ist,als hätte ich das geschrieben @ Sterntaler11! Ich habe exakt die gleiche These und mir geht es ganz genauso wie dir.Sei es die Symptome oder deren Ausprägung.
Finden wir die Lösung?Das wäre so toll

13.05.2017 14:46 • #5


S
Hallo, vielen lieben Dank euch für eure Antworten!

@kopfloseshuhn , die Angststörung hab ich ja nun schon seit 14 Jahren. Fing an mit Panikattacken, ging über in ne Hypochondrie und seit einigen Jahren wurde diese durch die Agoraphobie abgelöst. Ich machte bis Sommer letzten Jahres Therapie, mit ging es stellenweise auch wirklich suuuper gut. Dann hatte ich Probleme mit der Arbeitsweise der Therapeutin bekommen und ging nicht mehr hin. Und ja, wie oben schon erwähnt, im Herbst hatte es dann geknallt. Also ich weiss, dass ich auf die Therapie gut klarkomme. Jetzt, nach 6 Sitzungen kann ich natürlich noch keine Wunder erwarten, aber die Tatsache, dass ich eine Therapeutin habe und in einer laufenden Therapie bin holt natürlich auch wieder viel Druck. Wir sind aktuell bei einem wöchentlichen Turnus, bin ich total froh drüber. Letzte Woche konnte ich aufgrund meiner Arbeit nicht und hab es direkt gemerkt. Aber kommende Woche sehen wir uns zum Glück wieder.
Ja, ich kann mir das mit der Blutabnahme gut vorstellen. Als ich auf der Inneren war bekam ich Angst um mein Herz und meine Nieren, auf der Chirurgie hatte ich Angst zu erbrechen (die postOP Patienten haben ziemlich häufig gekübelt) und jetzt auf der Gyn/Geburtshilfe steht die Ohnmacht im Fokus. Also mein Verstand zeigt mir ganz klar die Zusammenhänge und ich verstehe das auch absolut. Aber wenn in mir ein unangenehmes Gefühl hochkrabbelt sei es Hitzewallungen, Übelkeit,, Schwindel etc dann setzt der Verstand komplett aus. Das ist ja der Mist. Und vor 2 Wochen hatte ich sogar im Nachtdienst ne äusserst heftigste PA (ich nahm ein winziges flaues Gefühl im Magen wahr und sofort schoss mir die Ohnmacht in den Kopf, steigerte mich innerhalb Millisekunden dermassen rein, dass ich stocksteif, mit dem Überleben kämpfend und der Blutdruckmanschette um auf dem Stuhl saß und förmlich drauf wartete dass der Sensemann jetzt zuschlägt), und was folgt? Ich hab wahnsinnig Schiss vor der nächsten Nachtschicht. Verrückt oder? Aber daran erkennt man gut, wie die Agoraphobie ihren Radius erweitert wenn man der Angst nachgibt.

@Zuri ich kenne das Gefühl, wenn man merkt, dass es da draussen jemanden gibt, der exakt das Gleiche durchmacht. Irgendwie erleichternd gell? Erzähl doch mal, wie gehst du damit um? Hast du bestimmte Skills? Oder nimmst du Medis ein? Arbeitest du? Wie wirkt sich das alles auf dein (soziales) Leben aus? Freue mich von dir zu hören


Liebe Grüsse und vor allen Dingen einen schönen Muttertag - auf das, was wir tagtäglich leisten trotz unserer Krankheit, fühlt euch gedrückt

14.05.2017 13:58 • #6


Zuri
@ Sterntaler: Bei uns gibt es unglaubliche Parallelen Auch ich habe ca. 15 Jahre schon damit zu tun und es begann ebenfalls mit PA,die aber damals nicht als solche diagnostiziert wurden.Eher so in Richtung Burn out!Damals nahm ich 1 Jahr ein Medikament,ich weiß aber nicht mehr welches.Es war mir total egal was ich nehme,Hauptsache es taugt was.Ging so la la,die Erleuchtung war es nicht.Mein Zustand besserte sich und ich lebte normal (relativ,kleine Angstepisoden folgte, nahmen aber kaum Raum ein)!

Dann ging es wieder los.Mehrere PA,noch zu verkraften.Steigerung fast wöchentlich.Immer mal wieder körperliche Beschwerden,auch diese auszuhalten und untersuchen lassen.Kein schlimmer Befund.Ich habe allerdings seit meiner Jugend eine Extra-Leitungsbahn im Herzen,die ab und an anspringt.Kenne ich,ist zwar unangenehm,war recht selten.Bis Dez/Jan 2015/16.Da bekam ich Herzrasen vom Feinsen (Keine PA),konnte es nicht wie sonst unterbrechen und musste den NA rufen-KH, Herzwerte schlecht,Ablation empfohlen (Davor hab ich Angst).

Ich entwickelte eine Herzneurose.Viele PA folgten,eine Agoraphobie und ne GAS stellten sich ein und ich war machtlos gegen die Symptome!Ich kam da nicht mehr alleine raus und eine Therapie wurde angeraten.Ich wollte diese aber auch,denn ich war unfähig,mein Leben zu leben (Kein Autofahren, einkaufen, Treffen mit Freunden,arbeiten,.....war mehr möglich).Leider 3-4 Monate WArtezeit,denn ich wollte in eine ambulante Tagesklinik.

Irgendwann besserte sich mein Zustand (ohne richtige Medikation - Lasea zeitweilig,dann Johanniskraut) .Ich fragte mich fast schon, ob ich die Therapie brauche! Es war aber gut,dass ich es gemacht habe ( 8 Wochen)! Dort bekam ich super Ratschläge,um mit PA umzugehen.Meine Agoraphobie blieb jedoch , die GAS wurde auch schwächer.Leider entwickelte ich eine Hypochondrie (bis heute).

Momentan habe ich mit Dauersymptomen wie Schwindel,NAckenschmerzen,Extrasystolen,Derealisation,Hitze im Kopf und Ohr und Gangunsicherheit zu kämpfen.Ich arbeite seit Februar wieder (war fast das ganze JAhr 2016 krank) und es tat mir anfangs sehr gut.
Leider schleichen sich wieder schlechte Gewohnheiten ein,um die ich weiß,sie aber nicht in den Griff bekomme

Ich messe 100 Mal am Tag den Puls, gern auch den Blutdruck und googel wieder Ich bin so genervt gerade! Ich arbeite auch im KH (OP-Schwester), leider nicht besonders förderlich

14.05.2017 14:44 • #7


petrus57
Zitat von Sterntaler11:
und als ich dort war fing es an im Kopf. Druck, Brummen, müde Augen usw.


hoher Blutdruck?

14.05.2017 15:09 • #8


S
Sooo, die ganze Zeit wollte ich schreiben und habe es einfach nicht geoeilt bekommen. Schande über mein Haupt, aber manchmal fehlt mir einfach die Muse und Kraft mich noch zusätzlich über ein Forum auszutauschen weil ich eh schon 24 Stunden an 7 Tagen darüber nachdenke was ich fühle, was mir fehlt, was ich tun könnte und was ich noch nicht getan habe.

@petrus57, nein ´, ich hatte noch nie hohen Blutdruck, ich neige eher in die andere Richtung

@Zuri na dann hast du ja auch schon eine Menge hinter dir. Ich war ganz zu Beginn auch mal in einer Tagesklinik, fand es nicht wirklich schlecht aber aufgehalten hat sie auch nix. Und ich konnte mich nicht ganz mit anderen dort identifizieren. Denn da waren welche, die waren wirklich ziemlich auffällig und iwie bekam ich mehr und mehr das Gefühl, dass wenn ich bei solchen Menschen bin, ich ja auch ziemlich krank und verrückt sein muss. Hatte mir nicht so geschmeckt.
Also ich war jetzt auch des Öfteren im OP mit und ich muss dir ehrlich sagen - in meinem momentanen Zustand könnte ich es nicht. Es hatte mich schon wahnsinnig getriggert, meinen warmen Atem hinter dem Mundschutz zu spüren. Und für mich das Schlimme war einfach zu wissen, dass ich hier jetzt stehen und funktionieren MUSS, mir darf nicht übel werden, ich darf es nicht an Kreislauf bekommen. Kam gut mit meinem orthostatischen Problem und dem Rückatmen Da wundert es mich also abolut garnicht, dass du pausiert hast. Konntest du jetzt wieder bei deinem AG anfangen? Oder hast du das Haus gewechselt?
Wie gehts dir momentan?
Ich hatte jetzt 3 Wochen Urlaub, heute ist mein letzter Tag. Ich muss sagen, meine Befindlichkeit hat sich minimal gebessert, weil der Bereich Arbeit einfach wegfiel. Ist und bleibt ein grosser Stressfaktor. Ich hab viel geschlafen, hab draussen im Garten gearbeitet, hab 4 Babyvögel hochgezogen, hab mein Auto mal bis in den kleinsten Winkel geputzt und konnte einfach ohne Druck und Erwartungen den Tag leben. Das hat schon einiges ausgemacht. Ich hab mich auch viel um das Thema Ernährung gekümmert und hab mir mal n Rezept für RehaSport geholt. Bezügl Ernährung und Mängeln ist mein Blut aktuell im Labor und morgen kommen die Ergebnisse für Mineralstoffe und Aminosäurenprofil. Und das mit dem Sport muss ich einfach angehen. Ich weiss zu 100% dass er mir gut tun wird aber ich weiss auch zu 100% dass ich nicht immer angstfrei sporteln werde. Zumindest nicht in der Anfangszeit....
Die Gangunsicherheit ist nach wie vor da. Täglich. Ganz modern und trendig ist aktuell das Symptom eines Stauungsgefühles im Hals. A la bonheur, kann ich dir sagen. als staut sich alles Blut aus meinem Körper in beiden Karotiden. Gibts natürlich wie so oft keine Erklärung dafür, ich kanns jetzt nicht ändern.
Erzähl, wie gehts dir? Was hast du in der Zeit getrieben?

23.06.2017 14:18 • #9


E
Ich schließe mich euch mal an Wenn euer Kopf spinnt, dann spinnt meiner genauso - bei bestimmt 95% von dem was ihr schreibt kann ich mich wiederfinden.
Selbst die Dauer stimmt, ich trage die Probleme auch seit fast 15 Jahren mit mir rum und langsam schwindet der Glauben daran, dass sich jemals wieder etwas ändert, was mittlerweile auch zusätzlich zu Depressionen geführt hat.
Ich frage mich immer, was eigentlich mit mir los ist. Ich kann mich erinnern wie es angefangen hat, aber nicht 100%ig was es ausgelöst hat.
Wie ist das bei euch? Versteht ihr woher es bei euch kommt?

24.06.2017 09:53 • #10


S
Mist, hatte soviel geschrieben und kam auf die falsche Taste, weg war alles. ich schreibe nachher nochmal ausführlich

24.06.2017 20:53 • #11


S
So, Versuch Nr. 2

Hallo liebe @enana
Schön, dass du geantwortet hast Wie alt bist du denn wenn du das auch schon so lange kennst? Was hast du bis dato unternommen, wie stehst du zu Medikamenten und wie hat sich alles auf deine Arbeit ausgewirkt?
Seit ca 3 Jahren habe ich auch immer wieder depressive Phasen und allgemein ist meine Stimmung sehr instabil. Gibt viele Tage, an denen mich die Mücke an der Wand nervt und ich meine Unzufriedenheit mit mir selbst und meinem Leben am liebsten rausschreien würde weil mich das Gefühl so wütend macht.
Ein eigentlicher Auslöser kenne ich bei mir nicht, ich glaube es sind da mehrere Dinge, die zusammentreffen. Da ist ne Scheidung meiner Eltern als ich 12 war (äusserst unschön und kinderunfreundlich abgelaufen), danach lebte ich bei meiner Oma und ich schmierte auf dem Gymnasium ab und landete im falschen Freundeskreis. Mit 16 wohnte ich alleine in einer eigenen Wohnung die vom Jugendamt damals gefördert wurde und ich machte brav meine mittlere Reife fertig und ich ging danach weiter zur Fachoberschule. Von 15-18 hatte ich meinen ersten festen Freund und seine Familie behandelte mich wie eine eigene Tochter und das hatte ich auch sehr genossen denn meine Familie war futsch. Die Trennung von ihm war im März 03, also gegen Ende der 11. Klasse. In den Sommerferien zw. 11. und 12. Klasse hats dann geknallt. Zuerst bekam ich so ne Art Schwächeanfall auf der Autobahn, als ich mit Freunden zur Disco fuhr (aufm Standstreifen angehalten, geschüttelt, zur nächsten Tanke nen trockenen Weck gekauft und weiter gings im Takt - keine Angstgefühle gehabt) und 2 oder 3 Wochen später riss es mich nachts aus dem Schlaf mit Herzrasen und massiven Todesängsten. Bin mit mit Auto in das 15km entfernte KH in die Ambulanz, hab denen gesagt, dass ich n Herzinfarkt habe und ich dringend n EKG brauche, die Diagnostik lief, die Diagnostik ergab nichts. Ne Schwester nahm mich an der Hand und bat mich mit ihr zu kommen. Endstation war das Büro der Psychiaterin in der angrenzenden Psychiatrie. 3 Nächte und einiges an Diazepam folgten und damit war dann auch der Startschuss gefallen.
Es blieb eigentlich nie gleich, die Formen der Angst haben sich immer geändert. Zu Beginn waren es reine Panikattacken. Danach kam ne Herzphobie mit PA's, es folgte ne Hypochondrie ohne PA's, und iwann hat es sich zu dem geformt wie es jetzt ist, und so ist es schon recht lange. Was einfach irgendwann erschwerend hinzukam war die Agoraphobie, denn die schafft es dann endgültig, dich vom sozialen Leben zu isolieren.

Erzähl mal von dir - ich bin gespannt
LG

25.06.2017 07:41 • #12


E
@Sterntaler11

Hallo
Ich bin 32 Jahre alt. Ich lebe leider schon seit sehr langer Zeit mit meinen Macken. Eigentlich fast schon länger, als es mich überhaupt gibt. Mittlerweile bin ich fest der Meinung, dass es Menschen gibt, wie mich, die für diese Art leben einfach nicht geschaffen sind. Ich nehme keine Medikamente. Ich habe unglaubliche Angst vor Nebenwirkungen . Derzeit bin ich AU.
Bei mir fing es mit 13 schon mit der Emetophobie an. Wurde leider als Anorexie behandelt. Ich habe seitdem keine Therapie mehr gemacht. Nun kamen in den letzten Jahre noch Agoraphobie, Zwänge, Panikstörung und Depressionen dazu. Keine Ahnung,ob ich da je wieder raus komme.

25.06.2017 14:25 • #13


erdnuss2017
Hallo ihr da

Mir macht das ganz schön angst, was ich da lese.
Seit ungefähr ende Februar, macht sich in meinem Kopf auch ein abnormales Gefühl breit.
Ich hatte dieses Gefühl 2 oder 3 Monate am Stück ( bin mir nicht mehr ganz sicher )
Das ist wie eine Art schwindel, aber irgendwie ist es das auch nicht. Es ist halt nicht so, als würde sich alles drehen .. eher so ..hm ..
wie Watte im Kopf.
Ich bin zu meinem Hausarzt und der hat dann ein großes Blutbild gemacht. Ich hatte einen Vitamin D Mangel und war wieder in einer Schilddrüsenunterfunktion. Meine Werte sind seit längeren wieder bestens.
Dann war ich beim Augenarzt und danach beim Neurologen - alles ok.
Zwischenzeitlich war ich noch im Krankenhaus, weil dieses Gefühl so stark war, dass ich dachte ich gebe den Löffel ab.
Nächste Woche habe ich endlich meinen Termin fürs MRT .. wenn dann immer noch alles ok ist, weiß ich wirklich nicht weiter.
Zwischendurch hatte ich angenehme Tage, aber seit ein paar Tagen, tritt dieses Gefühl wieder verstärkt auf.
Außerdem bin ich total vergesslich - ist das bei euch auch so?
Manchmal weiß ich nichtmal mehr was ich am vorigen Tag gemacht habe. Das macht mir einfach nur angst!

03.07.2017 01:37 • x 1 #14


petrus57
@erdnuss2017

Das liest sich wie eine Derealisation. Da war es bei mir auch so, dass ich nicht mehr wusste was ich kurz vorher gemacht hatte. Der Kopf ist wie in Watte gepackt. Abends war es besonders schlimm.
Ich hatte da nicht mehr gewusst ob ich schon meine Tablette genommen hatte.

03.07.2017 07:05 • x 1 #15


erdnuss2017
Zitat von petrus57:
@erdnuss2017

Das liest sich wie eine Derealisation. Da war es bei mir auch so, dass ich nicht mehr wusste was ich kurz vorher gemacht hatte. Der Kopf ist wie in Watte gepackt. Abends war es besonders schlimm.
Ich hatte da nicht mehr gewusst ob ich schon meine Tablette genommen hatte.



Ja, das kenne ich auch nur zu gut. Mein Ablauf morgens ist eig immer derselbe:
Ich stehe auf, gehe ins Bad und wasche mich, gehe ins Wohnzimmer und nehme meine Tablette ... usw
und dann kam es auch schon vor, dass ich mir absolut nicht mehr sicher sein konnte, ob ich die Tablette auch wirklich genommen habe.

Was hast du denn dagegen gemacht ?
Ich möchte dass das aufhört!

03.07.2017 10:21 • #16


S
@enana, dann haben wir gleiches Alter Ich nehme auch keine Medis aus Angst vor den NW. Ich hab, wenns ganz schlimm war, allerdings das ein oder andere schon ausprobiert, und da ich regelrecht auf die NW wartete war es auch jedesmal eine Katastrophe. Mittlerweile bin ich wieder an nem Punkt, an dem ich am liebsten zum Neuro würde mit der Bitte mir nochmal was aufzuschreiben...
Bist du denn aktuell in einer Therapie? Welche Therapieform machst du und welche hast du in der Vergangenheit schon gemacht?

@erdnuss2017 Guten Morgen Was du gelesen hast soll dir aber keine Angst machen Viel mehr siehst du, dass es auch andere Menschen gibt, die vom Gleichen geplagt sind Ich finde, dann fühlt man sich nimmer so bekloppt.
Auch wenn du es vielleicht nicht hören willst - diese Watte im Kopf ist eigentlich recht typisch für diesen psychogenen Schwindel. Du hast jetzt bis auf das MRT (warum wurde das eigentlich nicht im KH gemacht?) die Diagnostik weitestgehend durch. Du kannst noch zur Mass. / Krankengymnastik nach Wirbelsäule und eventuellen Dysbalancen der Muskulatur gucken lassen und ein Zahnarzt kann deinen Biss kontrollieren (nicht zu unterschätzen, was eine sogenannte craniomandibuläre Dysfunktion anrichten kann). Aber dann solltest du einen Punkt hinter die Diagnostik machen. Gab es belastende Ereignisse im Vorfeld, die du eventuell nicht kompensieren konntest? Eine Antwort des Körpers auf Stress kann auch zeitverzögert auftreten. Oder sind es aktuelle Lebensumstände, die dir vllt. den Boden unter den Füssen wegreisst? Oder fehlt dir irgendwo der Halt?

Viele Grüße und einen guten start ins Wochenende

08.07.2017 07:29 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

erdnuss2017
Zitat von Sterntaler11:

@erdnuss2017 Guten Morgen Was du gelesen hast soll dir aber keine Angst machen Viel mehr siehst du, dass es auch andere Menschen gibt, die vom Gleichen geplagt sind Ich finde, dann fühlt man sich nimmer so bekloppt.
Auch wenn du es vielleicht nicht hören willst - diese Watte im Kopf ist eigentlich recht typisch für diesen psychogenen Schwindel. Du hast jetzt bis auf das MRT (warum wurde das eigentlich nicht im KH gemacht?) die Diagnostik weitestgehend durch. Du kannst noch zur Mass. / Krankengymnastik nach Wirbelsäule und eventuellen Dysbalancen der Muskulatur gucken lassen und ein Zahnarzt kann deinen Biss kontrollieren (nicht zu unterschätzen, was eine sogenannte craniomandibuläre Dysfunktion anrichten kann). Aber dann solltest du einen Punkt hinter die Diagnostik machen. Gab es belastende Ereignisse im Vorfeld, die du eventuell nicht kompensieren konntest? Eine Antwort des Körpers auf Stress kann auch zeitverzögert auftreten. Oder sind es aktuelle Lebensumstände, die dir vllt. den Boden unter den Füssen wegreisst? Oder fehlt dir irgendwo der Halt?

Viele Grüße und einen guten start ins Wochenende


Hallo Sterntaler11

Gut, das stimmt tatsächlich. Es ist auch einfacher, wenn man weiß, dass es Menschen gibt, die einen verstehen.
Die Frage, warum das MRT nicht im Krankenhaus gemacht wurde, kann ich dir gar nicht beantworten. Der Arzt hat mir nur gesagt, dass es nicht sein kann, dass es an meinem Gehirn liegt und somit was das Thema dann auch durch.
Mein Termin für das MRT hat beim letzten mal nicht geklappt und wurde auf morgen verschoben. Ich bin gespannt wie das Ergebnis aussehen wird. Danke für deinen Tipp - an Zähne habe weder ich noch meine Ärztin gedacht. Sie hat mir auf jeden Fall bis jetzt nichts davon gesagt.

Es kann schon sein, dass das bei mir mit der psyche zusammenhängt.
Ich habe letztes Jahr einiges durchmachen müssen auch davor war mein Leben nicht immer ganz einfach.


Lieben Gruß

16.07.2017 19:49 • #18


erdnuss2017
Hallo

Den Termin habe ich heute überstanden - ob nun alles gut ist, weiß ich immer noch nicht. Der Arzt war nicht anwesend. Bin dann mit der CD, auf der die Bilder vom Schädel sind, zu meiner Ärztin gefahren und habe eine echt heftige Enttäuschung erlebt.
Direkt vorne an der Anmeldung, hat sie mir ausrichten lassen, ohne sich die Bilder angeguckt zu haben, dass ich mir einen psychiater suchen soll und sie mir nicht weiter helfen kann.
Ich bin wirklich fassungs- und ratlos.

17.07.2017 19:08 • #19


S
Also oftmals ist es so, dass ein schriftlicher Befund innerhalb weniger Stunden an den überweisenden Arzt gefaxt wird. Vllt hatte sie ihn schon? Anders ist eine solche Reaktion ja nicht zu erklären. Aber selbst wenn dem so ist - so abgespeist zu werden finde ich harten tobak und da würde ich definitiv nochmal das Gespräch suchen!

17.07.2017 21:08 • #20


A


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