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S
Hallo zusammen,

zu meiner Person:
Ich bin 26 Jahre alt und leide seit ca. bereits 8 Jahren unter Panikattacken und Angstzuständen.

In dieser Zeit gab es immer mal auf und abs.
Eine Zeit lang habe ich schrecklich Angst selbst furchtbar Krank zu sein und in einer anderen überwog die Angst dass meiner Familie etwas passieren könnte und sie schwer Krank werden oder einen Unfall haben.
In den Zeiten in denen es mir nicht gut ging wurde ich beinahe täglich (auch oft mehrmals am Tag) von den typischen Symptomen heimgesucht:

- Herzschmerzen
- das Gefühl keine Luft zu bekommen
- Angst einen Herzinfarkt zu erleiden oder tot umzukippen
- Schwindel
- Zittern
- Herzrasen
- Schweißausbrüche
- Taubheitsgefühle und Kribbeln an allen möglichen Körperstellen
- das Gefühl mein Körper gehört nicht zu mir... so ein Unwirklichkeitsgefühl
- Angst verrückt zu werden

Ich hoffe ihr wisst was ich meine... teilweise kann ich überhaupt gar nicht beschreiben was meine Symptome sind und wie ich mich in diesem Moment fühle.
Wahrscheinlich brauch ich auch nicht erwähnen was ich in den letzten Jahren für einen Ärztemarathon hinter mich gebracht habe... natürlich alles ohne Befund.

Bis vor drei Wochen ging es mir auch ganz gut... ich hatte zwar immer mal wieder leichte Anflüge von Panik aber ich konnte unbeschwert Leben und war relativ angstfrei.

Vor drei Wochen bin ich mit meinen Eltern und meinem Freund in den Urlaub geflogen.
Klar überkamen mich da wieder Ängste wie

Flugangst
Angst im Flugzeug einen Herzinfarkt o.ä. zu erleiden
Angst vor der ärztlichen Versorgung im Ausland

diese Ängste waren mir ja gut bekannt von meinen vorherigen Urlauben.
Aber ich habe mich riesig auf den Urlaub gefreut. Endlich ausspannen vom stressigen Berufsalltag und mal wieder runterfahren.
Zudem ging es mir ja auch noch psychisch gut und ich hatte schon lange keine schlimme Attacke mehr.

Und was passierte?
In der ersten Nacht in der Ferienwohnung kamen die Ängste und die Panikattacken.
Ich konnte in den ganzen 10 Tagen nicht einmal durchschlafen. Die Tage verliefen relativ ruhig und kaum ging es auf den Abend/die Nacht zu ging es mir immer schlechter.
Ich war fast schon erleichtert als der Urlaub vorbei war und ich wieder zu Hause war.

Nur ist es seitdem nicht besser geworden... im Gegenteil.
Ich fühle mich um Meilen zurück geworfen.
Es geht mir täglich schlecht. Ich habe mindestens eine heftige Panikattacke pro Tag aber eigtl geht es mir 24 Stunden lang schlecht.
Ich bin Dauer wackelig auf den Beinen, habe ständig Missempfindungen im Herzbereich und beobachte non Stopp meinen Körper (Puls fühlt, Blutdruck messen, in mich hineinhorchen etc.).

Außerdem bin ich momentan wieder der festen Überzeugung schwer Krank zu sein.
Irgendeine Herz/Kreislaufkrankheit, Krebs, Gehirntumor... ich weiß gar nicht welche Krankheit ich im Kopf noch nicht durchlebt habe.
Es ging mir gut und dann geht es mir plötzlich wieder schlecht... seit dem Urlaub, der mich doch eigentlich entspannen sollte.
Woher kommt das so plötzlich?
Ich denke mir diesmal ist es doch nicht psychisch sondern du bist schwer krank.
Ich komme aus dieser Angstspirale gar nicht mehr raus.
Gestern war ich nach dem Urlaub das erste mal wieder im Fitnessstudio und ich habe mich darauf gefreut weil mir Sport bis jetzt immer gut getan hat.
Und dann stand ich da in meinem Zumba-Kurs und plötzlich wurde der Boden unter mir ganz weich und der Raum drehte sich.
Mit zitternden Beinen und stechen in der Brust habe ich mich durch die Stunde gequält.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.
Meine Familie und mein Freund wissen zwar bescheid aber ich wünsche mir so sehr Gelichgesinnte mit denen ich reden kann...
die verstehen von was ich rede.
Ich gehe damit auch nicht sehr offen um - meine Freundinnen wissen zum Beispiel von nix.

Ich würde mich riesig über Antworten freuen.
Hatte das von euch auch schon jemand dass es einem eigtl gut geht und plötzlich kommt die Angst zurück und das nicht mal in stressigen Lebenssituation sondern in Zeiten der Erholung?

Danke schon mal fürs Lesen und viele Grüße,

Sab

28.10.2014 12:05 • 10.11.2014 #1


63 Antworten ↓


K
Hallo sab,

ich kenne Beides,Angst in Ruhezeiten und in Stresszeiten.

Nachdem was du hier so geschrieben hast,wirst du wahrscheinlich nicht alleine damit fertig werden.
Hast du denn in den 8 Jahren schon mal eine Therapie gemacht ?

Diese abscannen und sich ständig beobachten bringt dich immer stärker in die Angstspirale sab.
Kenn ich auch ,das ist typisch für Angstpatienten.

Gehst du denn jetzt wieder zum Zumbakurs ?
Bitte versuch es.
Grüße
kaffeebohne

28.10.2014 12:14 • x 1 #2


A


Angstzustände und Panikattacken Suche Gleichgesinnte

x 3


S
Hallo kaffeebohne,


ja ich habe bereits eine Therapie gemacht.
leider hat mich die nicht wirklich weitergebracht
ich war auch nicht so auf einer Welle mit der Therapeutin.
Als das nichts gebracht hat, war ich bei einer Heilpraktikerin die auch Reiki macht.
Eine sehr tolle Frau die mir viel weitergeholfen hat... aber leider auch immer nur kurzzeitig.
Ich bin immer wieder zurück gefallen.

Morgen findet wieder ein Zumba-Kurs statt. Ich will auf jeden Fall hingehen.

Viele Grüße,
Sab

28.10.2014 13:03 • #3


martin170de
Huhu, Sab245!
Auch von mir ein kurzes Hallo - schön, dass Du hier schreibst.
Hier einfach mal der Link zu meiner Geschichte, ich denke, Du könntest einiges wiedererkennen, falls Du Lust hast, schaue mal:

agoraphobie-panikattacken-f4/meine-30jaehrige-angst-panik-co-karriere-t60832.html

Ich wünsche Dir viel Kraft und sende viele Grüße!
Martin

28.10.2014 13:17 • x 1 #4


S
Hallo Martin,

Gedankenübertragung
ich habe deine Geschichte gerade gelesen.

Bei mir fing auch alles mit 18 und einer Lappalie an.
Ich lag nach einer Party im Bett und mir war übel und ich hatte Angst dass ich in der Nacht erbrechen muss und daran ersticke.
Ein dummer Gedanke, die erste Panikattacke und darauf folgten bis jetzt 8 jahre immer wiederkehreden Angstzustände.
Obwohl ich auch glaube dass schon vor diesem abend irgendwas gewesen sein muss was zu dieser Misere geführt hat.

Deine Geschichte hat mich auf jedenfall sehr berührt.
Weil es bei dir auch zu diesem Zeitpunkt kam, dann kennst du dieses Gefühl vllt auch:

ich war so froh endlich 18 zu sein, Auto fahren, ich hab mein eignes Geld verdient und war endlich erwachsen und unabhängig.
und dann kommt die schei. Angst und macht dir alles kaputt.
daran hatte ich dolle zu knabbern...

Danke und viele Grüße,
Sab

28.10.2014 13:40 • x 1 #5


_Fabi98
Hallo, ich kann dich echt gut verstehen.

Warst du schon bei einem Arzt ? Mir geht es momentan genau so und ich weiss einfach nicht mehr was ich tun soll.

Nimmst du irgendwelche Medikamente ?

29.10.2014 12:16 • x 1 #6


S
Ich hab es heute Morgen nicht mehr ausgehalten und bin nach einer Panikreichen Nacht zum Arzt gegangen. Er hat mich abgehorcht, Blutdruck gemessen und ich hab dieses Puls Ding an den Finger bekommen das den Sauerstoffgehalt misst. Alles bestens - bekomme aber morgen zu meiner eigenen Sicherheit nochmal nen Langzeit EKG verpasst.

Ich nehme seit ca. 6 Jahren paroxetin. Hab 2 mal probiert es abzusetzen aber musste nach einiger Zeit immer wieder anfangen. Ich hasse es Medikamente zu nehmen und will unbedingt ohne Tabletten auskommen. Deswegen nehme ich auch nur noch 10mg seit fast einem Jahr. Aber so ganz ohne trau ich mich noch nicht.

Ich fühl mich auch total Hilflos und will endlich wieder ein ganz normales Leben führen.

29.10.2014 13:34 • #7


filigrantechniker
Habe auch Phasen, in denen ich keine Panikattacken kriege. Die längste war drei Jahre. Da habe ich eigentlich gedacht, es wäre vorbei und überstanden. Bei mir ist es auch eher so, dass Panikattacken nicht unbedingt in Stressphasen auftreten, sondern eher in Ruhephasen nach Stress oder eben nach körperlicher Anstrengung. Am schlimmsten ist es seit jeher im Urlaub. Da erwischt es mich immer. In den drei Jahren in denen ich frei von Panikattacken war, hab ich auch keinen Urlaub genommen. Vermeidungsstrategien. Helfen vielleicht kurzfristig, langfristig leidet da aber die Lebensqualität drunter.

Bei mir wechseln die körperlichen Symptome sehr häufig. Waren es am Anfang überwiegend Herzstolperer und Herzrasen, welches die Panikattacken begleiteten wurden es später unerträgliche Brustschmerzen. Dann war es plötzlich wieder nur Atemnot und im Augenblick ist das einzige körperliche Symptom eben dieser komische Schwindel. Den Schwindel kann ich nicht beschreiben. Kreislaufprobleme (kenne ich auch) fühlen sich komplett anders an. Wenn ich Kettenkarrussel fahre, wird mir auch schwindlig, auch das fühlt sich anders an. Manchmal hab ich Schwindel bei Nackenverspannungen, auch dieser Schwindel unterscheidet sich extrem vom Panikschwindel. Diese Unwirklichkeitsgefühle, das Gefühl neben sich zu stehen, das kenne ich. Das ist die einzige Konstante, die bei jeder Panikattacke gleich bleibt.

Da ich wg. meines Bandscheibenvorfalls grad starke Verspannungen habe, kommt es auch ab und zu zu heftigen Brustschmerzen. Diese lösen bei mir aber keinerlei Panikattacken aus.

29.10.2014 13:37 • x 1 #8


martin170de
Huhu, Sab245!

Ich sah gerade, ich bin auf eine eventuell-Frage von Dir nicht eingegangen, sorry (. . .Zeitpunkt kam, dann kennst du dieses Gefühl vllt auch:. . ..
Das kenne ich sehr gut, mir erging es ja ähnlich. Als dann mit 26 Jahren - als nächster Trick von Schicksal - teils vorübergehend wirkliche körperliche Symptome dazukamen bzw. mir entsprechende Erkrankungen angedichtet wurden, ging es ja richtig bergab.
Mit knapp 27 hatte ich meine Firma schon etwas etabliert. . .und dann das. . .Psychiatrie - Firma läuft evtl. ins Ungewisse oder gegen die Wand. . .und ich saß dort vollgedröhnt und hatte Beschäftigungs-Therapie, also Körbe flechten. . .sehr schön. . .
Viele Grüße, viel Erfolg!
Martin

29.10.2014 17:06 • x 1 #9


S
Hallo zusammen,

Ich war heute Abend beim Sport und es hat ganz gut geklappt. Ich bin zwar schon mit nem mulmigen gefühl und Erwartungsangst angekommen aber bis auf blöde Gedanken, konnte ich den Sport genießen.

Jetzt geht es gleich ins Bett und da fühl ich mich auch wieder komisch weil ja die letzte Nacht überhaupt nicht gut war
Außerdem gibt's ja morgen das Langzeit EKG und da hab ich auch schon Angst... Weil mir die ganze Zeit Gedanken wie:
Vllt finden Sie doch was und ich hab wirklich was mit dem Herzen
Durch den Kopf gehen.

@filigrantechniker
Das mit dem Bandscheibenvorfall tut mir leid - ich wünsche gute Besserung.
Hattest du schon öfters Brustschmerzen durch Rückenprobleme?
Ich hab nämlich auch oft Probleme mit dem Rücken und Schmerzen in der brust. Aber ich mache mir immer Sorgen dass es das Herz ist und nicht der Rücken, der die Schmerzen verursacht.

Ich wünsche allen eine ruhige Nacht.

Viele Grüße

29.10.2014 22:22 • #10


M
Hi sag

Habe gerade deinen Text gelesen und er könnte von mir sein.
Ich bin 34 Jahre alt und leide seit ich 20 Jahre alt bin an Angst und panikattacken. War auch längere Zeit fast weg und seit Januar diesen Jahres wieder zurück und schlimmer als je zuvor.
Hab seit Januar schon wirklich fast alle schlimmen Krankheiten durch und immer wieder diese Angst, dass es diesmal wirklich so ist
Wurde vom Arzt auch schon komplett gecheckt, Blutwerte, ekg,Ultraschall, stuhlprobe und Urin, alles ok und trotzdem hab ich ständig Angst.
Im Moment ist es gerade so, dass mir seit vier Std der linke Arm etwas weh tut und ich natürlich glaube, dass ich einen Herzinfarkt bekomme, wenn nicht jetzt gleich, dann bestimmt heut Nacht:-) ich werde so alle halbe std von einer Attacke geschüttelt und überlege ob ich mein Notfall Medikament nehmen soll(bromazepam)
Aber wahrscheinlich bekomme ich davon dann auch Angst.
Ich bin wirklich verzweifelt, weil ich mir gerade nicht vorstellen kann, dass das alles nochmal wirklich gut wird.
Eigentlich wäre sonst alles gut in meinem Leben, ich hab einen Job, einen bezaubernden kleinen Sohn und einen Mann und trotzdem ist nichts so wie es sein soll.
Hoffe mein Text war nicht zu lang und sollte ich jetzt keinen Infarkt bekommen, werde ich gespannt euere Antworten verfolgen.
P.s.mein Arm tut immer noch weh:-(

29.10.2014 22:40 • x 1 #11


S
Hallo Mrs ligntyear,

Schmerzen im linken Arm hatte ich letzten Samstag auch stundenlang. Da war ich auch der festen Überzeugung jeden Moment einen Infarkt zu erleiden.
War zu dem auf der Geburtstagsfeier einer Freundin und konnte die Feier mal wieder nicht so genießen wie alle anderen
Das ist wahnsinnig frustrierend

Auch bei mir ist alles gut. Ich habe einen tolle Familie, einen lieben Freund, gute Freundinnen einen Job der mir Spaß macht mit netten Kollegen.
Ich habe mit der Psychologin bei der ich vor ein paar Jahren war ausgearbeitet, dass es wahrscheinlich an den vielen Todesfällen in meiner Familie liegt. Da sind viele verwandte in kürzerer Zeit gestorben, als ich noch ein Kind war.
Schön... Das ist Vllt die Ursache aber geholfen hat mir das nicht. Hatte nach dieser Erkenntnis noch genau so oft und heftige Attacken wie vorher auch.

Naja ich warte jetzt gerade auf mein Langzeit EKG was ich dann wahrscheinlich den ganzen Tag voller Panik beobachten werde

Ich hoffe dein Arm ist mittlerweile wieder gut

Viele Grüße,
Sab

30.10.2014 09:41 • #12


_Fabi98
Zitat von Sab245:
Ich hab es heute Morgen nicht mehr ausgehalten und bin nach einer Panikreichen Nacht zum Arzt gegangen. Er hat mich abgehorcht, Blutdruck gemessen und ich hab dieses Puls Ding an den Finger bekommen das den Sauerstoffgehalt misst. Alles bestens - bekomme aber morgen zu meiner eigenen Sicherheit nochmal nen Langzeit EKG verpasst.

Ich nehme seit ca. 6 Jahren paroxetin. Hab 2 mal probiert es abzusetzen aber musste nach einiger Zeit immer wieder anfangen. Ich hasse es Medikamente zu nehmen und will unbedingt ohne Tabletten auskommen. Deswegen nehme ich auch nur noch 10mg seit fast einem Jahr. Aber so ganz ohne trau ich mich noch nicht.

Ich fühl mich auch total Hilflos und will endlich wieder ein ganz normales Leben führen.



Ist es bei dir auch so das du dich schon gar nicht mehr zum Arzt traust ? ich habe auch schon ein 24 stunden ekg ein belastungsekg und eine ultraschall untersuchung hinter mir .. doch bis auf herzstolperer die nicht schlimm sind - anscheinend ist alles in ordnung. auch die blutwerte -Herz, nieren ist alles in ordnung. auch bei einem lungentest ist nichts raus gekommen bis auf das das nichts ist. gott sei dank natürlich aber man zweifelt doch daran das da nichts ist. irgendwoher muss das ja kommen.

ich bin auch absolut kein fan von tabletten. und ich habe die PA seit ende April und nehme erst seit dieser Woche Tabletten. doch bis jetzt merke ich noch nichts. Der arzt meinte es geht bis zu 10 tagen 2 wochen bis man die merkt. ich weiss teilweise nicht wie ich den tag rum kriege und will einfach wieder nur ein normales leben führen.

30.10.2014 11:54 • #13


Pattex
Hallo zusammen,
ich bin ganz neu hier und dachte, ich schreibe hier auch einfach mal ein paar Zeilen dazu. Die Probleme von Sab kommen mir sehr bekannt vor. Geht mir ganz ähnlich. Bei mir fing es vor drei Jahren an bzw. da brach die Agoraphobie mit Panikstörung richtig aus. Ich bin jetzt 29. War schon als Jugendlicher immer irgendwie eingeschränkt. Dachte aber immer nur es wäre halt einfach nur Höhenangst oder ähnliches, je nach Situation. Jeder hat ja irgendwie sowas, womit er nicht so klar kommt, dachte ich mir. Irgendwann wurde es zu viel. Vor drei Jahren war ich beruflich viel von zu Hause weg, immer gleich Wochen am Stück. Das war wohl der Auslöser. Scheinbar hab ich mich innerlich dagegen dermaßen gewehrt, dass ich total gestresst war anfing zu meinen, ich sei krank. Erst war es Atemnot, später Herzrasen. Ich las dann im Internet einiges über Panikstörungen und ließ mich daraufhin vom Arzt checken. Dabei stellte sich heraus, dass die Panik auch noch von erhöhtem Blutdruck (erblich bedingt) befeuert wurde. Dagegen hab ich Medikamente bekommen und glücklicherweise erkannte der Arzt auch gleich, dass mehr, nämlich eine psychische Störung vorliegen muss. Daraufhin machte ich eine neunmonatige Therapie, die mir wirklich im Verlauf gut tat, auch wenn mich die Therapeutin natürlich ordentlich gequält hat.
Es wurde immer besser und inzwischen ist die Therapie 18 Monate her. Jetzt wird's beruflich und privat bei mir ziemlich stressig seit Wochen und es fängt wieder an, dass ich mich selbst beobachte, die Symptome. Nun weiß ich von meinem Blutdruckproblem und denke bei jedem bisschen Stress, dass das bedrohlich wird. Das führt schon wieder dazu, dass ich kurz davor bin bestimmte Situationen zu meiden. Vor einigen Wochen konnte ich noch relativ problemlos über große Plätze gehen usw. aber seit 2-3 Wochen ist mir das Stehen an einer Ampel schon wieder zu viel.
Durch die Therapie weiß ich, dass derlei Rückfälle immer wieder vorkommen können und eigentlich - im wahrsten Sinne - kein Grund zur Panik sind. Deshalb möchte ich auch nicht wieder damit zum Arzt laufen oder gar erneut zur Therapie. Ich weiß, dass ich mich offensiv damit auseinandersetzen muss. Das möchte ich jetzt einfach mal dadurch versuchen, dass ich mich mit anderen Betroffenen austausche. Reden (bzw. schreiben) hilft oft, das habe ich auch bei meiner Therapie erfahren. Hoffe, dass dieses Forum dazu das Richtige ist.

Grüße, Pattex

30.10.2014 12:29 • #14


_Fabi98
Zitat von Pattex:
Hallo zusammen,
ich bin ganz neu hier und dachte, ich schreibe hier auch einfach mal ein paar Zeilen dazu. Die Probleme von Sab kommen mir sehr bekannt vor. Geht mir ganz ähnlich. Bei mir fing es vor drei Jahren an bzw. da brach die Agoraphobie mit Panikstörung richtig aus. Ich bin jetzt 29. War schon als Jugendlicher immer irgendwie eingeschränkt. Dachte aber immer nur es wäre halt einfach nur Höhenangst oder ähnliches, je nach Situation. Jeder hat ja irgendwie sowas, womit er nicht so klar kommt, dachte ich mir. Irgendwann wurde es zu viel. Vor drei Jahren war ich beruflich viel von zu Hause weg, immer gleich Wochen am Stück. Das war wohl der Auslöser. Scheinbar hab ich mich innerlich dagegen dermaßen gewehrt, dass ich total gestresst war anfing zu meinen, ich sei krank. Erst war es Atemnot, später Herzrasen. Ich las dann im Internet einiges über Panikstörungen und ließ mich daraufhin vom Arzt checken. Dabei stellte sich heraus, dass die Panik auch noch von erhöhtem Blutdruck (erblich bedingt) befeuert wurde. Dagegen hab ich Medikamente bekommen und glücklicherweise erkannte der Arzt auch gleich, dass mehr, nämlich eine psychische Störung vorliegen muss. Daraufhin machte ich eine neunmonatige Therapie, die mir wirklich im Verlauf gut tat, auch wenn mich die Therapeutin natürlich ordentlich gequält hat.
Es wurde immer besser und inzwischen ist die Therapie 18 Monate her. Jetzt wird's beruflich und privat bei mir ziemlich stressig seit Wochen und es fängt wieder an, dass ich mich selbst beobachte, die Symptome. Nun weiß ich von meinem Blutdruckproblem und denke bei jedem bisschen Stress, dass das bedrohlich wird. Das führt schon wieder dazu, dass ich kurz davor bin bestimmte Situationen zu meiden. Vor einigen Wochen konnte ich noch relativ problemlos über große Plätze gehen usw. aber seit 2-3 Wochen ist mir das Stehen an einer Ampel schon wieder zu viel.
Durch die Therapie weiß ich, dass derlei Rückfälle immer wieder vorkommen können und eigentlich - im wahrsten Sinne - kein Grund zur Panik sind. Deshalb möchte ich auch nicht wieder damit zum Arzt laufen oder gar erneut zur Therapie. Ich weiß, dass ich mich offensiv damit auseinandersetzen muss. Das möchte ich jetzt einfach mal dadurch versuchen, dass ich mich mit anderen Betroffenen austausche. Reden (bzw. schreiben) hilft oft, das habe ich auch bei meiner Therapie erfahren. Hoffe, dass dieses Forum dazu das Richtige ist.

Grüße, Pattex



Hi, hattest du nach der Therapie dein altes leben wieder ? oder hast du immer noch viel daran gedacht oder war es ganz weg ?

Wie oft bist du den zur Therapie gegangen ?

Ich habe seit Ende April PA und habe erst nächste woche die ersten Termine zur Therapie. Bin schon gespannt und freue mich wenn es endlich los geht. Hast du auch Medikamente genommen ?

30.10.2014 12:37 • #15


Pattex
Zitat von _Fabi98:
Hi, hattest du nach der Therapie dein altes leben wieder ? oder hast du immer noch viel daran gedacht oder war es ganz weg ?

Wie oft bist du den zur Therapie gegangen ?

Ich habe seit Ende April PA und habe erst nächste woche die ersten Termine zur Therapie. Bin schon gespannt und freue mich wenn es endlich los geht. Hast du auch Medikamente genommen ?


Hi Fabi,
es gab nach der Therapie für mich zwar immer mal einen Tag, an dem ich einen kleinen Durchhänger hatte und wo es mir in bestimmten Situationen nicht ganz so gut ging, aber ich konnte damit umgehen. Insgesamt muss ich sogar sagen, dass ich zeitweise mehr als nur das alte Leben wieder hatte. Ich habe mir Situationen zugetraut und praktisch problemlos überstanden, die ich bisher grundsätzlich oder mindestens die letzten drei Jahre völlig gemieden habe. Und wenn man solche Erfolgserlebnisse hat, wird es immer und immer besser. Im Moment kommt beruflich und privat leider einiges zusammen, sodass es mich eben wieder mal etwas mehr aus der Bahn wirft... Im Kopf war es immer irgendwie, und wenn man nur dachte Vor zwei Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, an dieser Stelle zu stehen oder hier entlang zu gehen. Aber man kommt mit der Zeit, während und nach der Therapie (so zumindest meine Erfahrung) immer besser mit diesen Gedanken zurecht. Die Gedanken allein lösen keine Symptome mehr aus, aber sie sind da.
Ich bin neun Monate lang einmal wöchentlich zur Therapie gegangen. Medikamente dafür speziell hatte ich keine. Ich fand aber, Sport hat immer ganz gut geholfen das zu unterstützen, dass es mir besser geht. Denn meine Hauptsymptome waren Atemnot und Herzrasen, durch den Sport wurde schweres Atmen und ein schneller Herzschlag wieder als normal aufgefasst, der Gedanke wird anders verarbeitet und löst keine Panik mehr aus.

30.10.2014 12:58 • #16


_Fabi98
Zitat von Pattex:
Zitat von _Fabi98:
Hi, hattest du nach der Therapie dein altes leben wieder ? oder hast du immer noch viel daran gedacht oder war es ganz weg ?

Wie oft bist du den zur Therapie gegangen ?

Ich habe seit Ende April PA und habe erst nächste woche die ersten Termine zur Therapie. Bin schon gespannt und freue mich wenn es endlich los geht. Hast du auch Medikamente genommen ?


Hi Fabi,
es gab nach der Therapie für mich zwar immer mal einen Tag, an dem ich einen kleinen Durchhänger hatte und wo es mir in bestimmten Situationen nicht ganz so gut ging, aber ich konnte damit umgehen. Insgesamt muss ich sogar sagen, dass ich zeitweise mehr als nur das alte Leben wieder hatte. Ich habe mir Situationen zugetraut und praktisch problemlos überstanden, die ich bisher grundsätzlich oder mindestens die letzten drei Jahre völlig gemieden habe. Und wenn man solche Erfolgserlebnisse hat, wird es immer und immer besser. Im Moment kommt beruflich und privat leider einiges zusammen, sodass es mich eben wieder mal etwas mehr aus der Bahn wirft... Im Kopf war es immer irgendwie, und wenn man nur dachte Vor zwei Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, an dieser Stelle zu stehen oder hier entlang zu gehen. Aber man kommt mit der Zeit, während und nach der Therapie (so zumindest meine Erfahrung) immer besser mit diesen Gedanken zurecht. Die Gedanken allein lösen keine Symptome mehr aus, aber sie sind da.
Ich bin neun Monate lang einmal wöchentlich zur Therapie gegangen. Medikamente dafür speziell hatte ich keine. Ich fand aber, Sport hat immer ganz gut geholfen das zu unterstützen, dass es mir besser geht. Denn meine Hauptsymptome waren Atemnot und Herzrasen, durch den Sport wurde schweres Atmen und ein schneller Herzschlag wieder als normal aufgefasst, der Gedanke wird anders verarbeitet und löst keine Panik mehr aus.






Ich war eben auch schon 2 monate knapp bei einer Psychotherapeutin aber mir hat das nicht wirklich was gebracht hatte ich das gefühl und habe es dann abgebrochen. ich versuche es jetzt wo anderst. mir fehlt auch einfach die geduld

ja meine anzeichen sind herzrasen, atemnot, schwindel, kribbeln im rücken, kopfschmerzen usw. ablenkung hilft bei mir teilweise schon aber nicht immer und nicht lange.

Jeden morgen freue ich mich schon wenn ich merke es ist wieder so ein tag auf den abend ich will einfach nur noch das es aufhört!

30.10.2014 14:54 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

K
Oh wie ich das kenne. Mir ging es dieses Jahr ganz gut ab und zu mal ne leichte panikattacke aber es ging... Wir fuhren auch.in den.Urlaub auf den.ich mich sehr gefreut habe... Dort bekam ich eine blasenentzündung und der Horror nahm seinen Lauf... Schmerzen in der nierengegend Todesangst Panikzustande... Dann kam der Magen und Darm... Seit dem komme ich.nicht wieder richtig ins Leben... Die nächste schlimme Phase habe ich momentan.mit.schwindel, herzproblemen. Messe ständig puls und Blutdruck und renne von Arzt zu Arzt . Hab in den.letzten tagen viele Krankheiten gehabt Leukämie Gehirntumor und aneurysma der aorta... Natürlich alle nur.im kopf...

Ich weiß wie es die.geht...
Hast du schon eine.therapie gemacht?
Was.sollen wir nur tun?
Ich.möchte.mal.wieder leben....

30.10.2014 15:25 • #18


Pattex
Fabi, dass mir das zu lange dauern könnte mit der Therapie, bis das alles funktioniert und man damit besser zurecht kommt, das ging mir ganz am Anfang auch mal durch den Kopf. Auf der anderen Seite frage Dich doch aber selbst einmal, was die Alternative ist. Sicher gibt es keine, oder? Geduld musst Du da schon aufbringen und vor allem mitarbeiten bei der Therapie. Die Therapie war bei mir nicht leicht, aber mir hat das sehr geholfen. Und Du kannst Dir vielleicht vorstellen, wie es mir ging als ich mit meiner Therapeutin die ersten Male in die Stadt gegangen bin (etwa ab dem 4. Monat) und dann zwei Stunden und länger auf einem riesigen freien Platz stehen musste. Das ist echt mies. Man denkt, man fällt jeden Moment um und steht nicht mehr auf. Aber eben nicht. Das funktioniert.
Etwas, was besonders wichtig ist, sprichst Du gerade selbst an: das Sich-Ablenken. Macht man automatisch. Hatte ich auch. Typische Sicherheitssignale wie sich verkrampfen, immer und überall was zu trinken dabei haben, am Handy rumspielen oder Musik hören. Aber genau das ist falsch. Mit Ablenkung tust Du der Angst eben nur den Gefallen, vor ihr wegzulaufen. Bloß hat die Angst die bessere Ausdauer... Also musst Du genau das Gegenteil dessen tun, was Du eigentlich reflexartig tun würdest. Wenn Du Atemnot bekommst oder Herzrasen, nimm Dir was Schweres und trag es durch die Wohnung, renne 5 Minuten die Treppe hoch und runter. Hört sich einfach an, ist aber sehr schwer. Ich weiß das. Aber es hilft irgendwann. Geduld musst Du haben, die Bereitschaft, Dich damit wirklich langfristig auseinanderzusetzen (denn Du wirst sicherlich nicht erleben, dass Du 2-3 Monate zur Therapie gehst und danach ist alles weg und kommt nie wieder) und dann kann das auch funktionieren. Bei mir hat es auch geklappt und ich war erst sehr skeptisch, hielt Psychotherapeuten früher immer für Spinner. Aber nochmal: was ist die Alternative? Du hast wohl kaum eine. Also versuch es so.

30.10.2014 17:37 • #19


S
Kathilein,
Dein
Ich möchte mal wieder Leben
Spricht mir aus der Seele.
Ich kann kaum was unternehmen ohne den Gedanken hoffentlich bekommst du in dieser Situation keine Attacke
Zum Glück habe ich mir abgewöhnt irgendwelche Aktivitäten zu vermeiden. Es gab zeiten da hab ich mich nicht mal alleine in den supermarkt getraut, weil Schlange stehen schon der absolute Horror für mich war. Und die 30 minütige Fahrt zur Arbeit war eine Qual *was passiert denn du auf der Autobahn einen Herzinfakt oder einen Schlaganfall bekommst*.
Mittlerweile mache ich zwar alles... Partys, Sport, Reisen, einkaufen etc.
Aber ich mache kaum noch etwas unbeschwert... Immer sitzt da eine blöde Stimme im Hinterkopf die einem blöde Gedanken einredet

30.10.2014 18:45 • #20


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